Beim Metaplot bin ich sogar weitgehend bei Dir/Euch. Wenn alles bis ins kleinste Detail durchdekliniert wird, mag ich das auch nicht. Im Prinzip ist der Aventurische Bote das Übel, weil dadurch in enger Taktung wahnsinnig viele inhaltliche Setzungen zustandekommen. Der AB war früher sicherlich ne coole Idee, aber die langfristige Wirkung ist dann doch eher desaströs.
Ja und worüber streiten wir dann?
Mehr sag ich doch gar nicht: Etwas weniger Metaplot und etwas mehr alternative AB-Enden, das wünsche ich mir.
Nicht, weil ich Metaplot blöd finde, sondern weil er MICH in MEINER Spielweise eben nicht optimal unterstützt, gelegentlich gar behindert.
Und nebenbei: in den zwanzig Jahren DSA habe ich vielleicht 10 Aventurische Boten gelesen. Und das aus dem Grund, dass ich mich eben NICHT verspoilern wollte. Ich komme ja gar nicht hinter dem Metaplot hinterher. Meinen Spielern habe ich zeitweise verboten, den Aventurischen Boten zu lesen, weil da Dinge drin stehen, die bei uns noch geschehen werden.
Inzwischen sage ich: Macht, was ihr wollt. Ihr seid ja erwachsen.
EDIT: Den eSeL verstehe ich in seinem Post eher als Leittechnik, von der er sich gerade distanzieren möchte. Aber vielleicht sehe ich da auch Gespenster. Falls das so sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
Kein Problem, ich hatte hier sogar schon mal Erklärungsnot, warum ich das Wort so verwende. Aber das muss ja nicht jeder mitgelesen haben. Es ist tatsächlich pure
Selbstironie. Es ist die "Lautschrift" von SL und letztlich ist der SL halt immer der eSeL, der alles vorbereiten, managen strukturieren muss und irgendwie für alles verantwortlich ist (Achtung, MEIN SL-Bild, aber ich finde es passt auf viele Runden). Es ist eine Sympathibekundung an alle eSeL da draußen, die sich Mühe geben und viel Arbeit investieren, um den Spielern was zu bieten und dafür eben auch nicht nur Lob und Anerkennung ernten. Wie ESEL halt. Und dass manche eSeL auch störrisch sein können und ein wenig gebauchpinselt werden müssen, damit sie nicht alles hinschmeißen ist damit auch gemeint. Wie ESEL halt.
@ Yerhodan: Reg' Dich mal ab... und vergiß vielleicht dabei gleich auch die ganze "Betrug"smasche ein für allemal. Ich bezweifle, daß irgendjemand längerfristig daran glaubt, daß der Bote und der Metaplot sich so entwickeln, weil sein persönlicher Charakter so erfolgreich war. Es ist defintiv kein Betrug, sondern eine Übereinkunft, diese Dinge so zu machen, weil die Vorteile überwiegen.
Ich bin wieder abgeregt und ich schrieb ja, was für mich Betrug
wäre. Ich schrieb auch, dass ich meine Spieler betrogen habe, weil sie letztlich eben keine Entscheidungsfreiheit hatten. Da wir nie offen darüber gesprochen hatten, dass ein AB eben auf Schienen steht und man diesen gefälligst zu folgen hat, ich also nicht das
Einverständnis hatte, habe ich sie wohl betrogen. Ist Dir das zu sehr Kampfbegriff, oder warum denkst Du ich betreibe hier Hetze? Ich möchte nur mal aufzeigen, wie man das sehen kann, wenn man eben nicht klar macht, dass RR und ein Ergebnis feststeht.
Ich selber bin entsetzt, dass das Jahre so lief. Und nun habe ICH ein ANDERES VErständnis von RollenSPIEL und rede mit meiner Gruppe darüber. Die sagen: Ja, manchmal war halt die Schiene schon zu sehr zu spüren, aber im Großen und Ganzen hats doch immer Spaß gemacht. Klar, hat ja auch niemand gesagt, dass es KEINEN Spaß machen kann.
Aber MIR würde es inzwischen keinen Spaß mehr machen, wenn ich im Spiel eine Entscheidung treffe und die nachher einfach weggerailroadet wird. Ich ergehe mich also eigentlich immer in Selbstaussagen und habe nie jemanden angreifen WOLLEN. Ich dachte das sei klar.
Wenn man da ausscheren will, sucht man sich eine Gruppe, die ohne Metaplot spielt - oder spielt einfach gar kein DSA mehr.
Das wäre ja traurig, wenn es nur diese beiden Alternativen gäbe. Eben DAGEGEN kämpfe ich hier.
"Du magst unsere Spielweise und die des "Systems" nicht: Geh woanders hin!"
Wird der Verlag wohl so kaum äußern.