Autor Thema: Kooperative Spielsituationen für Kinder  (Gelesen 2305 mal)

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ErikErikson

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Kooperative Spielsituationen für Kinder
« am: 30.10.2010 | 07:49 »
Ich denke gerade über ein AB für Kinder nach. Ohne Gewalt. Die sollen lernen, zusammenzuarbeiten. Habt ihr da Ideen für Situationen, die nur durch gemeinsame Anstrengung gelöst werden können? Nicht zu kompliziert, und nicht zu sehr auf Werten basierend.
« Letzte Änderung: 30.10.2010 | 09:54 von ErikErikson »

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Re: Kooperative Spielsituationen
« Antwort #1 am: 30.10.2010 | 09:26 »
Schiffbrüchige auf einer Einsamen Insel.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Oberkampf

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Re: Kooperative Spielsituationen
« Antwort #2 am: 30.10.2010 | 09:28 »
Warum nicht ein paar Klassiker: Naturkatastrophen

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ErikErikson

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Re: Kooperative Spielsituationen
« Antwort #3 am: 30.10.2010 | 09:32 »
Schiffbruch , Brände und ähnliches enthalten zuviel Gewalt und Realweltbezug. Ich dachte an fantasy. Das wahrt eine gewisse Distanz zu realen Problemen. Und jeder Charakter soll ne bestimmte Fähigkeit haben. Schön wäre es dann, wenn diese Fähigkeiten kombiniert werden müssten, um ein Ziel zu erreichen.
« Letzte Änderung: 30.10.2010 | 09:34 von ErikErikson »

Nin

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Re: Kooperative Spielsituationen
« Antwort #4 am: 30.10.2010 | 09:50 »
Je nach Alter der Kids würde ich mich von einem Kinderbuch/Bilderbuch inspirieren lassen. Die Kooperation würde ich insofern versuchen zu fördern, dass sie / ihre Fähigkeiten individuelle Teile eines gemeinsamen Ganzen entsprechen. Und dadurch, dass Hindernisse im Weg stehen, die auch tatsächlich nur gemeinsam gemeistert werden können: Eine hohe Wand, die nur mittels Räuberleiter überwunden werden kann, das Hantieren einer Mechannik, die viele Hände braucht etc.

Kennst du RPGs wie "Faery's Tale Deluxe" oder "Kids, Castles and Caves"?

Offline Captain

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #5 am: 30.10.2010 | 10:32 »
Woher kommt eigentlich immer dieses behütenwollen vor Gewalt in jeglicher Form. Schon mal in irgendein Märchenbuch geschaut? Da drin gibts auch genug davon.

Wenn man nen erzieherischen Anspruch ins Spiel bringen will, warum dann nicht ein AB gestalten, in dem Gewalt vorkommen darf, aber immer deutlich gemacht wird, daß es mit gewaltfreien Wegen besser geht?
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Offline Iona

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #6 am: 30.10.2010 | 10:35 »
Wie wärs mit plötzlich "wohnungslos" gewordenen Kobolden/Feen oder sonstigen Fabelwesen?

Da müssten sie einen passenden Ort finden, diesen her- und einrichten etc.pp.

Und davor vielleicht sogar erst noch rausfinden, was mit den Wesen los ist, warum die traurig/nervig oder ähnliches sind.
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Nin

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #7 am: 30.10.2010 | 10:39 »
Schon mal in irgendein Märchenbuch geschaut? Da drin gibts auch genug davon.
Genau. Märchenbücher sind das, was Fachleute "schwarze Pädagogik" nennen. Von daher ist das kein gutes Beispiel.

Zitat
Wenn man nen erzieherischen Anspruch ins Spiel bringen will, warum dann nicht ein AB gestalten, in dem Gewalt vorkommen darf, aber immer deutlich gemacht wird, daß es mit gewaltfreien Wegen besser geht?
Ich würde sagen: 1) Weil es nicht stimmt (siehe real existierende Gewalten: Staatsgewalt, Kriege etc.) und 2) weil es - so habe ich es zumindest verstanden - um Kooperation gehen soll. Oder kurz: Erlernen Sozialer Kompetenzen vs. Vermittlung von Moral.

ErikErikson

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #8 am: 30.10.2010 | 11:13 »
Genau.

Ich hatte sowas im Kopf wie: Die Heilerin muss den Ritter heilen, damit der wieder kämpfen kann. Nur halt ohne das Kämpfen.
« Letzte Änderung: 30.10.2010 | 11:20 von ErikErikson »

Ein

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #9 am: 30.10.2010 | 12:24 »
Wie wäre es einfach mit einem klassischen Detektivabenteuer, Die drei ?, Emil & die Detektiv etc.

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #10 am: 30.10.2010 | 12:29 »
Wie wäre es mit nem dungeon a la Lost Vikings?
Einer hat einen Schild und kann damit Wasserumleiten, vor Steinen Schützen, als Trittleiter dienen, Einer kann schnell rennen und weit springen und ein anderer kann Dinge kaputthauen...
« Letzte Änderung: 30.10.2010 | 12:31 von Bi-Ba-Besserspieler »

Offline Merlin Emrys

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #11 am: 30.10.2010 | 13:34 »
Ohne Gewalt. Die sollen lernen...
Die besten Aussichten, die Kinder toootal zu langweilen, also. Nix los, und dann noch Pädagogik. Ich glaube, das würd' ich nicht mal als Erwachs'ner spielen wollen :-o . Es sei denn, wenn ich den Braten früh genug riechen kann, um möglichst effektiv Kontra zu geben und ein bisschen Leben in die Bude zu bringen, damit die andern nicht anfangen zu glauben, Rollenspiel wär' so.

Was ist denn alles unter "Gewalt" subsummiert? Wenn selbst ein Hausbrand schon darunter fällt, also quasi alles, was Druck macht? Dann bleiben nur Situationen ohne Druck. Und in Situationen ohne Druck ist Zusammenarbeit genauso gut oder schlecht wie Einzelgänge oder Nichtstun.
Was nach Zusammenarbeit schreit, ist Druck, gegen den ein Einzelner nicht ankommen kann. Feuer, Wasser, Feinde, was auch immer, etwas jedenfalls, vor dem man als Einzelner bestenfalls versuchen kann, schnell genug aus dem Weg gegangen zu sein. Das kann letzten Ende genausogut der unfaire Klassenlehrer sein, der, weil irgendwem ihm einen nassen Schwamm auf den Stuhl gelegt hat, jetzt mit hundsgemeinen Klassenarbeiten und unangekündigten Tests die ganze Klasse um die Versetzung bringen will. Schüler bis zur Pubertät neigen dazu, beim ersten Mal sogar zu glauben, er könnte das, und andere Erwachsene wären in solchen Momenten keine Hilfe. Aber - natürlich übt der fiktive Lehrer da massive Gewalt aus, er terrorisiert ja geradezu. Warum sonst sollten die Schüler auch was unternehmen müssen?

ErikErikson

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #12 am: 30.10.2010 | 14:46 »
Also die Lost Vikings Idee gefällt mir! Habt ihr da ein paar besonders schöne Stellen?

Etwas Druck, von mir aus. Aber bitte ohne Realweltbezug und ohne körperliche Gewalt gegen Lebewesen. Als Kind bekam ich halb nen Herzanfall von dem Lama in "Katze mit Hut". Also überschätzt die Kinder nicht.
« Letzte Änderung: 30.10.2010 | 14:53 von ErikErikson »

Offline Sumpfhexe

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #13 am: 30.10.2010 | 16:52 »
@Merlin
Also ich kenne Kinder, die selbst eindeutig pädagogisch wertvolle Spiele gern spielen. Vielleicht auch gerade weil sie etwas lernen. Im besten Fall soll Lernen nämlich Spaß machen ;)

Offline Naga

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Re: Kooperative Spielsituationen für Kinder
« Antwort #14 am: 30.10.2010 | 17:57 »
Option 1) Simulation
Mach ne Simulation draus (sorry, das heißt ja "Sandbox"). Die Hauptfiguren landen in beruflichen Positionen, in denen sie eigentlich keine Erfahrung haben, und müssen sich da irgendwie durchwursteln. "König für eine Woche", "Ritter aus Leidenschaft" oder "Vergnügungspark-Erbe" wären da nur einige Beispiele.


Option 2) Entdeckertum mit Knobeleinlagen
Wie wär's mit 'ner Anlehnung an klassische Adventures? Maniac Mansion bzw. Day of the Tentacle, Ankh oder Monkey Island sollten da doch einiges bieten.

Ein anderer Klassiker ist immer noch die "Reise ins Wunderland" (oder in eine Cartoon-Welt, unter Wasser, ein mittsommernachtliches Feenreich, verrücktes Haus), am besten Gewürzt mit einem überlegenen/unbesiegbaren Gegner dem man nicht in die Hände fallen sollte (die Herz-Königin, Efferd, die Elfenkönigin, Tentakel, Polizei...).

Auch bei der Motivation kann man dann einfach "an das Gute" appelieren. Das "Nur zusammentun wenn das eigene Leben sonst nicht zu retten ist" gewöhnt man sich glaub erst bei ner entsprechenden Sozialisation über Larp oder D&D an. ;) Abwenden eines Sitzenbleibens, Brechen eines Fluches, finden eines Heilmittels, zusammenführen eines Liebespaars, Retten einer Seele, Erhalt eines Waisenheims etc. sollten für die meisten Ausreichen.

Zusätzlichen Druck kann man dann noch über Zeitknappheit aufbauen.


Wenn man sich viele "phantastische" Klassiker anschaut (von Astrid Lindgren über Lovecraft bis Pratchett oder Gaiman ;) ), dann fällt auf, dass sich viele Geschichten eben nicht durch durch simple Gewaltanwendung lösen lassen - anders als eine Vielzahl der aktuelleren Fantasy-Romane, Fantasy-Serien oder D&D-Abenteuer. ;)