Ich habe letztens noch so ein Gespräch geführt. Die Runde dazu ist im Moment noch in der Schwebe.
Mit völligen Neulingen würde ich als "Altspieler" einfach loslegen. Ihnen helfen Charaktere zu bauen und dann los. Regeln werden beim Spielen erklärt.
Sind die neuen selber "Altspieler", die wissen wie es geht. Dann möchte ich wichtige Dinge vorher klären, die da sind:
- Zuerst: Was haben sie alles gespielt oder gelesen?
- Welche Genres bevorzugen sie?
Sci-Fi, klassische Fantasy, Western, Horror usw.
- Wie wichtig sind ihnen Regeln?
Wieviel wert legen sie auf das design der Regeln und auf die Einhaltung der Regeln. Wie wichtig sind ihnen detaillierte oder grobe Regeln. Was halten sie von Hausregeln, Bastelei und Nachkorrekturen? Benutzen sie Miniaturen oder nicht? Wie genau schauen sie auf die Intention eines Regelmechanismus. Was halten sie von Metaregeln und Ingameregeln. Welche Rechte und Plfichten haben SL und Spieler?
- Wie wichig sind ihnen Kämpfe?
Da 90% aller RPG Regeln aus Kampfregeln bestehen, wie ist der Stellenwert im Spiel. Sind Kämpfe lästig oder spielen sie RPG wegen der Kämpfe. Was ist mit Alternativlösungswegen. Wie oft sollen Kämpfe vorkommen. Wie stehen sie zu Massenkämpfen und Spielergesteuerte NSCs.
- Wie wichtig ist ihnen Glaubwürdigkeit?
Spielen sie eher Klaumaukig, vielleich sogar satirisch. Oder Pulpig und Actionreich. Ist es egal, wenn da Wikinger neben Musketieren hausen, ohne technologischen Austausch? Wie einheitlich soll die Atmoshäre wirken, kunterbunt oder wie aus einem Guß...
- Wie wichtig ist ihnen Dramatik, welchen Stil betreiben sie?
Spielen sie eher um spannende Situationen und Geschichten zu spielen oder stehen sie eher auf die Spielfreiheit und deren Konsequenzen. Spielen sie lieber große Superhelden und echte Ass-Kicker, die über den NSCs stehen, oder mit ihnen auf einer Stufe, oder sogar eher düster und trostlos.
- Wieviel Anspruch haben sie ans Rollenspiel?
Können sie Freude empfinden, wenn sie "Nur" die Jungfrau vom Drachen befreien und Orks platt hauen dürfen oder muss der SL Mitglied in der Shakespeare Gesellschaft sein, um bei ihnen leiten zu dürfen? Wie ernst sind die Themen? Wie stehen sie zum Ausspielen?
- Wieviel Zeit verbringen sie mit Rollenspiel?
Lesen sie zu Hause Quellenbücher. Sind die im Internet aktiv. Denken sie langfristig oder kurzfristig, wenn sie eine Runde spielen (One-Shots vs. epische Kampagnen z.b.), ist RPG für sie ein Einzelevent mit Spassgarantie oder ein Projekt mit Hoch und Tiefs? Kommen sie damit klar, wenn mal einen Abend lang nicht die Bude brennt und sich ein Höhepunkt z.b. allmählich steigert.
Dann sage ich noch, daß man keines der Elemente für sich betrachten und die anderen einfach ignorieren kann (Beispiel: "Ich will Geschichten erleben, über Regeln denke ich nicht nach" ist KEINE brauchbare Antwort).
Man gewinnt dann schnell einen Eindruck, wie derjenige tickt.