Autor Thema: Eine Lanze für die WoD  (Gelesen 23754 mal)

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Nin

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #100 am: 16.11.2010 | 00:04 »
Und eben das ist Unfug. Die dunkle Seite muss Kekse haben. Mach es geil, den Charakter gegen die Wand zu fahren! Lass den Spieler das wollen, statt eben doch den moralischen Zeigenfinger zu schwingen!

Das ist aber dann ein anderes Spiel. Denn in der WoD geht es ja nicht darum einen Charakter gegen die Wand zu fahren.

Ich sehe in diesem Spiel eher Versuchung, Tragik, Drama und zwischen Welten gefangen zu sein. Vom Spieldesign finde ich es einen interessanten Aspekt, dass ein Charakter über die Spieldauer einerseits mächtiger wird, auf der anderen Seite sich aber selber schwächt ... zwei Seiten einer Medaille. Für mich ist die WoD kein Helden-Spiel und auch kein Spiel, um die Figur freudig in den Abgrund zu moschen.

Offline Teylen

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #101 am: 16.11.2010 | 00:18 »
Und eben das ist Unfug. Die dunkle Seite muss Kekse haben.
Wieso? Zumal man gerade bei Star Wars auf der dunkelnen Seite alt, häßlich und einsam wird.
Am Ende kommt dann der eigene Nachwuchs und verbrennt einen auf einem Planeten voller Teddybären.

Nur Vorteile für die dunkele Seite finde ich ziemlich öde.
Nun und imho ist die MK selbst in der oWoD nicht zum gängeln da.

gut es gab ein bisschen Polemik auf meiner Seite gegen die VtMler
Es gab nicht nur ein bisschen Polemik von dir sondern es wurde die komplette Palette ab gefrühstückt.
Jammern, Check. Erzkonservativ, Check. Dumm, Check. Scheuklappen Check. Vorurteile einmal durch, Check. KKK, Check.

Aber "Wuhu" irgendwer war irgendwann mal von einer VtM Runde gefrustet was dann die Rechtfertigung ist bei jeder möglichen Gelegenheit die Polemik, Vorurteils und Beleidigungs-Palette einmal rauf und runter zu frühstücken. Get over it. Es randalieren doch auch nicht die oWoD Fans durch die Threads der nWoD und brechen lauter Lanzen für die oWoD während sie die nWoD'ler wissen für wie dämlich sie sie halten.
Nüchtern gesehen ist doch das schlimmste und einzige was die oWoD Fans getan haben das sie die nWoD genauso wenig spielen wie ein beliebiges anderes Rollenspiel.

Und klar habe ich die Palette von KKK bis Sex Vorurteile nicht in den richtigen Hals bekommen, einfach weil mir dafür ein richtiger Hals fehlt.
Uh aber klar die oWoD Fans jammern ja nur herum, - nur weil sie sich net polemisch blöd anmachen lassen?

Zitat
Mein Punkt ist letztlich der: Schaut über den Tellerrand, bedient euch bei beiden WoDs und macht euer eigenes Urban Fantasy Ding...
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man mit dem oWoD Setting seiner Wahl zufrieden ist?
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man minimale, wenig, sehr wenige bis keine Weltbau Ambitionen hat?
Ist es da so schwer zu akzeptieren das es Leute gibt die gerne ein gegebenes, stabiles Setting haben anstelle irgendwelche Freiheiten zu nutzen um an etwas rum zu basteln

Zitat
... denn damit man überhaupt argumentieren kann, dass die nWoD besser ist (oder bestimmte Dinge besser löst) als die WoD (weggelassenes "o" ist Absicht), muss die WoD ja irgendetwas schlechter machen als die nWoD.
Ich bin so froh nicht als Mann auf die Welt gekommen zu sein. @.@
Wieso immer nur besser und schlechter und nicht einfach nur einmal anders.
Ich mein wenn ich wem DFRPG schmackhaft machen will oder Dramatik, dann fange ich doch nicht damit an zu erzählen wo sie alles besser sind als X und wo X alles schlechter ist als DFRPG oder Dramatik. Ich mein es wäre doch armselig wenn ich DFRPG und Dramatik nur anpreisen könnte in dem ich X schlechter mache und es würde keinen davon überzeugen. Erst recht nicht die Leute die X mögen.

Zitat
Klar finden die "nWoD, aber nicht oWoD"-Spieler die Originale Welt der Dunkelheit scheiße...
Wuzz?  :o Das meinst du doch nicht ernst?  wtf?
Ich hab nicht das Gefühl das Nin die oWoD scheiße findet.
Als ich auf der AnimagiC nWoD spielte fand ich die oWoD kein Stückchen schlechter nur weil ich bei der nWoD sehr viel Spaß hatte.

Nun und weil mir ich die dramatischen Kämpfen so bei DFRPG toll fand heißt das doch nicht das ich jetzt das oWoD Kampfsystem elend finden muß oder das entweder das oWoD oder das DFRPG Kampfsystem objektiv besser wäre.

Sorry, aber da ich mich gerade fühle wie das WeirdWest Icon bei Fallout, ein Vergleich.
Das wäre doch so als würde ich Go spielen, was ich mit 1-2kyu nicht ganz so schlecht tue, und dann darüber abfahren das Schach ja objektiv die schlechteren Regeln hätten, äh, weil sie anders sind. Nun oder das im Go japanische Regeln objektiv besser seien als chinesische, weil ich viel öfter nach japanischen spiele und die mehr mag. Das wäre doch vollkomen absurd?

Zitat
Die Essenz: Damit etwas besser als etwas anderes sein kann, muss das zweite schlechter als das erste sein... sonst kriegt man die semantischen Voraussetzungen eines Vergleichs zugunsten eines der beiden Gegenstände ja mal überhaupt nicht hin.
Es kann auch einfach anders sein.
Angenommen ich vergleiche Äpfel, nicht mal Äpfel mit Birnen, und dann vergleiche ich Jonas Gold Äpfel mit Granny Smith, dann kann ich ja auch nicht den Granny Smith Apfel nur beschreiben in dem ich den Jonas Gold runter mache.

Zitat
nur weil ein vernünftiges Argument, wie eben zum Beispiel die höhere Crossoverfähigkeit, mit Polemik gewürzt ist, entkräftet es nicht das Argument und macht es unvernünftig. Klar, es war nicht nett formuliert. Aber das Argument bleibt doch dasselbe...
Ein Argument gewinnt aber mit den Thesen mit welchen man es untermauert an Qualität.
Verzichtet man auf Thesen ist es kein Argument, keine These sondern einfach nur unausgegorener Mist.
Es fehlt die Relation, der Kontext und die Beschreibung. Es wäre als würde ich abfeiern das die Menschlichkeit Sache toll ist, in einem halben Nebensatz unter Polemik begraben. Wäre auch kein Argument sondern scheiße, auch wenn die MK Sache gut ist keine Diskussionsgrundlage.

Und immerhin habe ich da noch so jedes schlecht vorgebrachte Argument heraus gefischt und versucht was draus zu machen.

Zitat
[Das o in oWoD]
Ich finde hier drehst du aber arg an Bedeutungen von Worten. "Original" hat die Zusatzbedeutung "echt" oder "nicht kopiert/bearbeitet", kann aber eben auch "ursprünglich" heißen - hier ist die Gefahr, statt "ursprünglich" die Bedeutung "echt" zu lesen real gegeben.

Das passiert nur wenn man das "o" mal kurz aus dem Kontext reißt in dem WW auf die Idee kam es original zu nennen.
Wenn man dann so Lost in Translation ist, respektive es böswillig macht um möglichst was negatives rein zu interpretieren, ist das nicht das Problem anderer Leute. Zumal die alte WoD nun auch nicht unecht wäre oder kopiert ist.

Zitat
Man kriegt sehr wohl Setting, Fluff (und zwar, subjektiv, sehr guten) und Hintergrund... nur eben mehr als einmal. Da steht nicht "Kain ist der Urvater aller Vampire", sondern "Kain ist der Urvater aller Vampire ODER Dracula, wenn es ihnen lieber ist ODER Longinius, wenn es ihnen lieber ist ODER die Vampire haben keinen Urvater und sind eine neue Stufe der Evolution"
Damit fast du gut zusammen wieso es imho weniger den Hintern hoch kriegt zu einem richtigen Setting zu taugen noch als Universal System

Zitat
das finde ich sehr schön, denn man kann sich je nach dem Stil der Runde, der Mitspieler, der Kampagne für etwas entscheiden.
Ich nicht.
Ich finde das ist als wenn man die Auswahl zwischen 12 nicht ganz fertigen Sandwichen hat und dann alle lapperig schmecken.

Zitat
Die Botschaft ist die Folgende: Das Setting eurer Gruppe ist das was zählt, der Hintergrund, den ihr erschafft. Ich habe ohnehin nie verstanden warum die Visionen eines Settings von ein paar bezahlten Autoren mehr Legitimation haben sollten als die der Spieler, die das Game spielen.
Ersteren Faktor hast du auch bei der oWoD, dafür braucht es nur den Mut alles zu streichen was man nicht will.
Zweiteres allein schon weil es geteilt ist. Weil auch das was man im stillen Kämmerlein macht interessiert keinen, hat imho nicht die Qualität und ist beliebig, egal.

Zitat
Ich würde sogar sagen, dass es in etwa gleich leicht ist zu sagen "Kain gibt es nicht!" bei oWoD, als zu sagen "Kain gibt es!" bei nWoD. Das gibt sich nicht viel. Vor allem, weil letztlich beim Storytellersystem grade das nahe, persönliche Umfeld des Charakters, zumindest so, wie ich das ganze verstehe, eine bedeutendere Rolle spielt, als die weltumspannende Verschwörung dahinter. Sehe ich so...
Was denn nun? Kain + Anhang oder keine weltumspannende Verschwörung?
Zumal ich finde das es ohne weltumspannende Verschwörung weniger rockt.
Ich mein da spielt man schon etwas was untot und langlebig ist, und dann sollen die sich nicht etwas weltumspannend rumverschwören? Den Kopf politisch nicht aus der Stadt raus bekommen? Und was ist daran toll wenn der Charakter ein persönliches Umfeld hat das sich nur regional eingeschränkt entwickeln kann? Ich mag eher komplexe Settings-Systeme.

Zitat
Und Polemik: Sie passiert, aber wenn die Emotionen runtergekocht sind, sollte man nicht noch weiter drauf rumreiten.
Ich habe auch Emotionen, und wenn die durch Polemik befeuert werden habe ich genauso das Recht die vor zu latzen wie es zuvor mit der Polemik geschah.

Zitat
Edit: Noch eine Frage zum Verständnis: Was ist denn an Innovation um der Innovation willen so schlecht?
Sie ist unnötig, anstrengend und bringt keinen Gewinn.
Etwas für Leute die blind jedem Trend hinterher hescheln nur weil er neu und innovativ ist ohne den Sinn oder Nutzen zu hinterfragen.

Zitat
Ich meine: Warum verbessert man denn bitte etwas, außer aus dem Grund heraus, es für verbesserungswürdig zu halten und es zu verbessern?
Es hat imho keiner was verbessert weil er es für Verbesserungswürdig hielt.
Imho wurde nicht einmal primär verbessert sondern nur verändert.
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Offline Edler Baldur

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #102 am: 16.11.2010 | 01:00 »
Auch wenn ich jetzt nicht mehr jedes einzelne Posting verfolgt habe (und WoD nie gespielt habe), könnte man nicht die Regeln des neuen Regelwerkes mit dem Metaplot/ Setting des alten Regelwerkes verbinden?

Offline Teylen

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #103 am: 16.11.2010 | 01:25 »
Auch wenn ich jetzt nicht mehr jedes einzelne Posting verfolgt habe (und WoD nie gespielt habe), könnte man nicht die Regeln des neuen Regelwerkes mit dem Metaplot/ Setting des alten Regelwerkes verbinden?
Die Translation Documents sollen diesen Monat erscheinen:
http://forums.white-wolf.com/cs/forums/t/33301.aspx

Man wollte erst nicht da man die oWoD am liebste toter als tot gesehen hätte, rudert aber nun zurück bzw. nach besten Kräften auf die oWoD Fans zu da das neue MMORPG in Machte auf VtM und nicht VtR basieren wird. In dem Zug entstand auch die Diskussion um das o.
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Offline 1of3

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #104 am: 16.11.2010 | 07:44 »
Nur Vorteile für die dunkele Seite finde ich ziemlich öde.
Nun und imho ist die MK selbst in der oWoD nicht zum gängeln da.

Wieso nur Vorteile? Irgendwelche wären ja schön. Bei Vampire gibts nur Nachteile.

El God

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #105 am: 16.11.2010 | 07:47 »
Naja, wenn du dich wie ein richtiger Vampir (um mal bei den großen transilvanischen Vorbildern zu bleiben) benimmst, wirst du bestraft. Du hast also fünf Minuten Spaß, musst dann aber leiden. Hier wird also ein Metagame-Faktor (Spaß) gegen einen Ingame-Faktor (Strafe) verrechnet. Das halte ich für zumindest fraglich.

Im :B: finde ich übrigens einen späteren Beitrag von Nogger deutlich treffender:

Zitat
Ich denke, Das die WW-Settings haben seinerzeit einfach den Horizont erweitert. Die meisten Systeme befassten sich mit einem externen Spannungsfaktor, sei es das nach DnD gleich dutzendfach geklonte Dungeoncrawling oder das erforschen unendlicher Weiten in den frühen SF-RPGs.

Die WoD befasste sich - auch wenn man einen äusseren Konflikt aufzog - eher mit dem inneren Konflikt. Es stand ja sogar drauf, dass es um das Monster in einem selbst geht. Und auch wenn manch eine Vampire- oder Werewolf-Runde auch zu "bravem" Hack and Slay verkam - die WoD und ähnliche Systeme aus der Ecke wie Kult, Angelii, In Nomine und wie sie nicht alle hiessen brachten einen doch dazu sich Gedanken darüber zu machen, wieviel Spaß es einem macht, "Das Böse" zu sein. Wie bunt male ich mir denn aus, jemanden - und vor allem jemanden, bei dem es keinen vorgeschoben heroischen Grund gibt - umzubringen, unter meinen Willen zu zwingen, zu Foltern, irre zu sein, keine Kontrolle über mich zu haben?

Es ist wie sich einen Horrorfilm anzusehen. Man findet das manchmal gruslig, manchmal eklig, und manches macht einen irgendwie an, obwohl es das nicht sollte. Und manchmal versucht man verzweifelt, mit blöden Witzen darüber hinwegzutäuschen was wirklich in einem vorgeht. Aber es berührt Leute. Man kann solche Systeme nicht oberflächlich und distanziert spielen.

Storryteller konnte einem unter die Haut gehen, wenn man sich drauf einließ und dadurch bekam es eine ganz andere Qualität. Heute würde man vielleicht sagen, die Immersion war aussergewöhnlich hoch.

Die Leute, die jetzt auf die WoD schimpfen, können mit diesen Elementen im Spiel einfach nichts anfangen. Die Kritik bewegt sich imho weitestgehend auf der selben Ebene wie das Lächerlich machen von Tavernenspiel oder Schnetzelhack. Das sollte für Leute, die mit den besagten Stilen Spaß haben von blendend vollkommener Irrelevanz sein.

Edit meint noch: Kritik am Regelsystem halte ich da für konstruktiver, aber auch ich habe eigentlich den Eindruck, dass die WoDler, die sich diese Kritik gar nicht annehmen wollen, ohnehin an mechanischen Regeln wenig Interesse haben.
« Letzte Änderung: 16.11.2010 | 07:58 von Dolge »

Offline 1of3

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #106 am: 16.11.2010 | 07:54 »
Umgekehrt oder? Hier wird vielleicht Ingame-Spaß gegen Metaspiel-Du-Du-Du getauscht. Es ist ja eben schlecht, dass der Charakter korrumpiert wird. Menschlichkeitsverlust wird nicht als spannungsreich oder als notwendig vorgestellt, damit eine interessante Geschichte entsteht.

Das Problem ist nicht, dass der Charakter alt und schrumpelig wird von Teddybären besiegt. Das Problem ist, dass dem Spieler nicht klar gemacht wird, dass gerade das wünschenswert ist. Mir scheint, hier wurde einfach nicht verstanden oder zumindest nicht kommuniziert, dass man für Storytelling einen Tisch voller Storyteller braucht und nicht nur einen sogenannten.

El God

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #107 am: 16.11.2010 | 07:57 »
Das stimmt. Solche Mechanismen funktionieren nur, wenn der Spieler einen Anreiz hat, sich auf die dunkle Seite zu begeben. Deswegen finde ich die Aufrechnung kurzfristiger Vorteile (die sich ein Vampir durch unmenschliche Handlungen durchaus erspielen kann) gegen langfristige Nachteile ebenfalls ungünstig. Zu denken, dass davon irgendeine Versuchung ausgehen würde, wenn klar ist, dass man den Charakter schließlich einfach abgenommen bekommt....

Offline Jiba

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #108 am: 16.11.2010 | 08:25 »
Es gab nicht nur ein bisschen Polemik von dir sondern es wurde die komplette Palette ab gefrühstückt.
Jammern, Check. Erzkonservativ, Check. Dumm, Check. Scheuklappen Check. Vorurteile einmal durch, Check. KKK, Check.
*seufz* Du hast im Gegenzug ja auch nicht gezögert, direkt die nWoD Spieler als fortschrittsgläubige Polemiker, die nicht in der Lage sind objektiv zu argumentieren, und ihre Autoren sogar als feige (weil sie sich nicht trauen ein "richtiges" Setting zu schreiben) und faul (weil sie den SLs die Arbeit aufbrummen)... ach, allgemein als verweichlichte bibbernde Feiglinge zu bezeichnen, die nicht die Eier in der Hose haben, Metaplot zu produzieren.

Und naja... vielleicht, ich habe es nicht gelesen, daher vielleicht, ist VtR auch einfach nur das schlechteste Produkt der neuen Reihe. Vielleicht taugt es hintergrundmässig tatsächlich weniger als VtM (was ich spitze finde, wenn man das Metaplotmonster ignoriert und nur mit dem GRW spielt.

Zitat
Aber "Wuhu" irgendwer war irgendwann mal von einer VtM Runde gefrustet was dann die Rechtfertigung ist bei jeder möglichen Gelegenheit die Polemik, Vorurteils und Beleidigungs-Palette einmal rauf und runter zu frühstücken. Get over it. Es randalieren doch auch nicht die oWoD Fans durch die Threads der nWoD und brechen lauter Lanzen für die oWoD während sie die nWoD'ler wissen für wie dämlich sie sie halten.
Erstmal... woher willst du wissen, dass ich das bei "jeder möglichen Gelegenheit tue"... mach ich gar nicht bzw. woher willst du wissen, dass ich das tue. Zweitens: Ich habe meine "Vorurteile" ja bereits entkräftet, indem ich gesagt habe, dass es sich hier um Erfahrungen handelt, die ich persönlich mit VtM-Spielern gemacht habe und die keinen Anspruch auf irgendeine Allgemeingültigkeit legen. Habe ich auch gesagt. Und dass es da mein Frust reinspielt, dass ich bislang wirklich keine gute VtM-Runde hatte... und ich habe einige ausprobiert... hey, ich bin auch nur ein Mensch. Aber gut zu wissen, dass du meine Entschuldigung offensichtlich nicht annimmst...
Und übrigens: Die oWoD-Fans randalieren nicht in Threads rum, klar. Aber ich kenne schon einige, die "bei jeder sich bietenden Gelegenheit" Lanzen für die oWoD brechen bzw. auch mal das Kriegsbeil ausgraben. Du dämonisierst die nWoD-Leute nämlich auch ganz schön.

Zitat
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man mit dem oWoD Setting seiner Wahl zufrieden ist?
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man minimale, wenig, sehr wenige bis keine Weltbau Ambitionen hat?
Ist es da so schwer zu akzeptieren das es Leute gibt die gerne ein gegebenes, stabiles Setting haben anstelle irgendwelche Freiheiten zu nutzen um an etwas rum zu basteln
Nein, keiner sagt was dagegen...
Wobei ich persönlich (aber das ist eigentlich fast OT) der Ansicht bin, dass so gut wie jeder Rollenspielleiter früher oder später ein gewisses Maß an Weltenbau betreiben muss, da er sonst gar nicht leiten kann - man fügt ständig Dinge wie NSCs oder Schauplätze hinzu. Gut, du willst das Grundannahmen feststehen (das tun sie bei VtR? Klär mich auf, alexandro, du kennst dich besser aus...), vielleicht willst du auch keine eigenen Städte entwerfen (musst du bei der nWoD auch nicht, denn es gibt Städtebücher) - aber früher oder später baust du ohnehin selber was, vielleicht sogar etwas, was später mit offiziellem Metaplotmaterial wieder verworfen wird. Und klar zwingt dich keiner, dass du umsteigst... dann argumentier aber nicht ständig damit wieviele VtM-Fans bei VtM geblieben sind und bleiben werden, als hätte das Beweischarakter, das VtM was taugt. Es taugt auch was. Aber die nWod taugt eben auch was.

Zitat
Ich bin so froh nicht als Mann auf die Welt gekommen zu sein. @.@
Wieso immer nur besser und schlechter und nicht einfach nur einmal anders.
Ich mein wenn ich wem DFRPG schmackhaft machen will oder Dramatik, dann fange ich doch nicht damit an zu erzählen wo sie alles besser sind als X und wo X alles schlechter ist als DFRPG oder Dramatik. Ich mein es wäre doch armselig wenn ich DFRPG und Dramatik nur anpreisen könnte in dem ich X schlechter mache und es würde keinen davon überzeugen. Erst recht nicht die Leute die X mögen.
HURRA!
Da haben wir sie! Die fiese, vollkommen unangebrachte Mario-Barth-Polemik, gewürzt mit etwas überholtem Geschlechterbild! Also willst du sagen, dass ich die Dinge tatsächlich nur deshalb so sehe, weil ich männlich bin? Das nur Männer zwischen besser und schlechter unterscheiden, während Frauen sagen "ist alles gleich gut".

Und soll ich dir was sagen: Ich übergehe geflissentlich diesen Einwand. Hab mich kurz drüber aufgeregt. Ist schon okay, ich bin offen für sachliche Argumente. Ich finde nämlich, dass du einen Fehler machst. Würden wir das hier als Talkrunde in einem dritten Programm imaginieren, wäre die Diskussion etwa so abgelaufen.

Abgeordnete der oWoD-Fraktion: "Und ich glaube dass gerade die VtM-Partei in unserer Fraktion den Zielen der nWoD kritisch gegenübersteht."
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Kein Wunder, geschätzte Kollegin, die VtM-Wähler gelten ja schon innerhalb ihrer Partei als erzkonservative Eigenbrödler."
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (springt auf): "Sie, mein Herr, sind ein Polemiker! Ein Polemiker! Hören sie mit der Polemik auf und diskutieren sie vernünftig!"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Sie haben recht, ich habe mich hinreißen lassen und ich entschuldige mich. Aber sachliche Argumente sind ja zuvor bereits genannt worden. Lassen wir den Vorfall und machen wir weiter."
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (noch immer stehend): "Nein, ihre Argumente sind nicht stichhaltig. Außerdem sind sie ein Polemiker! Polemiker! Polemiker!"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Ja, war ich, aber lassen sie das mal beiseite..."
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (noch immer stehend): "Nein, Sie Polemiker! Das ist noch nicht ausgestanden!"

Was ich damit klarmachen wollte: Ja, ich war polemisch. Und ich finde du hast maximal unglücklich darauf reagiert. Die richtige Reaktion auf Idioten/Männer wie mich ist: Ignorieren. Die Argumente gar nicht erst aufnehmen. Ich meine du hängst dich so dermaßen daran auf, dass einige hier polemisch waren, dass du in fast jedem Post immer und immer wieder betonen musst, dass sie polemisch waren und ziehst sogar Leute da mit rein, die selbst gar keine Polemik angewendet haben. Vielleicht war es nicht richtig polemisch zu werden. Aber genauso falsch ist es auf den Fehlern anderer herumzureiten. Ich habe das zwar grade auch getan, indem ich versucht habe dir zu zeigen, wie man besser argumentiert (anfangs ist in meinem Beispiel der nWoD-Abgeordnete der Arsch, aber sobald seine Gegnerin anfängt auf seinem Ausrutscher herumzureiten, büßt sie die Sympathie ein).


Und um zum Thema zurückzukommen: Wenn wir einen Vergleich anstellen wollen, zwischen zwei Systemen, und zu einer Präferenz für das eine oder andere kommen wollen - dann müssen wir "besser"/"schlechter" verwenden. Du willst das nicht, daher sind diese Worte für dich nicht zutreffend. Aber mal ehrlich: Würden wir alles nur in Kategorien von anders beschreiben, dann hätten wir keine Filmkritiken mehr, könnten keine Leistungen von Spielern im Sport feststellen (oder hätten gar nicht erst sowas wie Gewinner oder Verlierer bei Spielen), hätten keine Unterscheidung zwischen Hoher Literatur und Kolportage und auch kein einheitliches Wissenschaftsystem ("Der Creationismus ist nicht schlechter als der Darwinismus, er ist nur anders."). Wollen wir hier nun drüber reden, was die oWoD gegenüber der nWoD für Vorteile hat (und umgekehrt) oder nicht? Wenn ja... gut, dann machen wir weiter. Wenn nein kann der Thread doch eigentlich geschlossen werden, oder?

Zitat
Wuzz?  :o Das meinst du doch nicht ernst?  wtf?
Ich hab nicht das Gefühl das Nin die oWoD scheiße findet.
Als ich auf der AnimagiC nWoD spielte fand ich die oWoD kein Stückchen schlechter nur weil ich bei der nWoD sehr viel Spaß hatte.
Setze ein und umgekehrt dazu... ja, natürlich ist das stark überspitzt. Aber es gibt einige nWoD-Fans, die das sicher so sehen und auch umgekehrt.

Ich finde i. Ü. schon, dass die WoD stark verbessert worden ist. Und damit sie verbessert wird,wurde sie als verbesserungswürdig empfunden. Und hänge dich auch bitte nicht so an dem Wort "objektiv" auf... da sind wir doch längst von weg, denn eigentlich schreibt jeder hier "Ich finde dass", "Ich halte ... für", "subjektiv gesehen" oder auch dieses furchtbare "imho". Niemand argumentiert hier ernsthaft objektiv - können wir auch nicht, denn wir müssten wissenschftliche Kategorien an die Sache herantragen um wirklich objektiv zu sein. Davon ist schon lange keine Rede mehr: Also hör auch bitte auf damit.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Haukrinn

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #109 am: 16.11.2010 | 09:56 »
Das stimmt. Solche Mechanismen funktionieren nur, wenn der Spieler einen Anreiz hat, sich auf die dunkle Seite zu begeben. Deswegen finde ich die Aufrechnung kurzfristiger Vorteile (die sich ein Vampir durch unmenschliche Handlungen durchaus erspielen kann) gegen langfristige Nachteile ebenfalls ungünstig. Zu denken, dass davon irgendeine Versuchung ausgehen würde, wenn klar ist, dass man den Charakter schließlich einfach abgenommen bekommt....

Mein Problem bei der ganzen Sache ist ja eher, dass mir Vt:R nicht sagt, das hier ist menschlich, das hier nicht, sondern das hier ist gut, das hier ist böse. Noch nicht mal das hier ist wahnsinnig, das hier ist monströs, sondern einfach das ist böse. Als ob sich das Mensch sein nicht auch maßgeblich durch das böse sein auszeichnet.
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Nin

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #110 am: 16.11.2010 | 10:08 »
Mein Problem bei der ganzen Sache ist ja eher, dass mir Vt:R nicht sagt, das hier ist menschlich, das hier nicht, sondern das hier ist gut, das hier ist böse. Noch nicht mal das hier ist wahnsinnig, das hier ist monströs, sondern einfach das ist böse. Als ob sich das Mensch sein nicht auch maßgeblich durch das böse sein auszeichnet.

Das steht an anderer Stelle genauer. Z.B. auch wie du das Moralsystem für einzelne Figuren individuell gestalten kannst.
Und das ist dann eher mein Problem: Du musst gleich eine ganze Reihe Bücher lesen, um in die Tiefen des Systems einsteigen zu können. Gut für den Umsatz von WW/CCP - schlecht, um sich beliebt zu machen.

El God

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #111 am: 16.11.2010 | 10:21 »
Mein Problem bei der ganzen Sache ist ja eher, dass mir Vt:R nicht sagt, das hier ist menschlich, das hier nicht, sondern das hier ist gut, das hier ist böse. Noch nicht mal das hier ist wahnsinnig, das hier ist monströs, sondern einfach das ist böse. Als ob sich das Mensch sein nicht auch maßgeblich durch das böse sein auszeichnet.

Ja, die unterschiedlichen Dimensionen, die (persönlicher) Horror annehmen kann, finde ich ebenfalls nicht so gut verregelt (mein diesbezüglicher Liebling: Kult). Aber da ist die Frage auch: Ist WoD eine Frage des Regelsystems oder erstmal ein Setting? Dass das Setting leider überhaupt nicht vom Regelsystem getragen wird... diese Feststellung ist ja müßig bzw. definitiv nicht neu. Aber gab es damals, als die WoD entstand, überhaupt Erfahrungen mit entsprechenden Regeln? So richtig Gedanken zu dem Thema hat man sich doch erst im Zuge der Unzufriedenheit mit den Regeln gemacht, oder sehe ich das verkehrt?

Nin

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #112 am: 16.11.2010 | 10:49 »
Ja, die unterschiedlichen Dimensionen, die (persönlicher) Horror annehmen kann, finde ich ebenfalls nicht so gut verregelt (mein diesbezüglicher Liebling: Kult).
Wie macht das Kult?

Offline Teylen

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #113 am: 16.11.2010 | 11:24 »
Im  :B: wurde das Zitierte ziemlich anders bewertet, als du das getan hast.
Es hat Gruende wieso ich nicht im :B: bin.
Vorrangig waeren da fehlende Umgangsformen und fehlendes Niveau.
Einen weiteren Beitrag zu bringen der sich durch den Gebrauch von Schimpfworten hervortut hilft nicht die Vorbehalte abzubauen und traegt rein gar nichts zur Creditbillity des von dir zitierten Posters bei. Es baut sie allenfalls weiter ab.

Positiv waere es da eher gewesen sich einen Beitrag wie Dolge rauszusuchen der ohne vorurteil behaftetes Geschimpfe auskommt.

Zitat
Ich hatte schon erklärt, warum ein besser desingtes Spiel besser ist. Funktionalität, Kohärenz, Systematik.
Ich sehe nicht in welcher Form die nWoD dort objektiv der oWoD ueberlegen waere da diese in Bezug auf die einzelnen Systeme funktional und kohaerent ist.
Und ja, meiner Meinung nach braucht es ein gutes Spielsystem um mit diesem am Tisch Spass zu haben.

Zitat
Das Schreiben ohne Präfix halte ich für ungünstig aber ich kann es nachvollziehen. Immerhin IST die nWoD die aktuelle WoD.
Zumindest in Bezug auf den Bereich der beiden Vampire Systeme ist das wohl recht schwammig da die alte Vampire Linie wieder aufgegriffen wird.

Zitat
Bei aller Liebe, in der Bedeutungsvielfalt von original sind doch einige sehr wertende Begriffe dabei. Im Woxikon ist "echt" sogar die erstgenannte Bedeutung.
Die englischen Muttersprachler die auf die Idee der bennenung kamen hatten aber nunmal nicht die Bedeutung von "echt" im Sinne von "true" im Sinn.

Zitat
Ja, und in Verbindung mit dem "new" werden nWoDler ganz schnell zu blind fortschrittsgläubigen Jubelpersern gestempelt.
Da es von Jiba auch aufgegriffen wurde, wo?
Abgesehen von den Blog Eintrag, dem als Hauptpunkt zum Lanzen brechen vorallem einfaellt das die nWoD Innovativ ist, kommt doch keiner auf die Idee irgendwas negatives ueber das n in nWoD zu sagen.

Und das Original trifft es meiner Meinung nach in soweit als das die alte World of Darkness weniger mit der neuen World of Darkness zu schaffen hat, vermute ich, als oD&D mit dem aktuellen D&D.

Zitat
Andererseits müsste das Spiel dennoch ohne goldene Regel funktionieren.
Es ist immerhin "regelkonform" die GR so einzusetzten, dass sie sich zuerst selbst verschlingt.
Wenn man die Goldene Regel dafuer einsetzt strikt nachdem Buch zu spielen besteht auch kein wirkliches Problem.
Weil man sich dann schliesslich offenbar mit den im Buch stehenden Regeln abgefunden hat.
Allenfalls das zumindest bei VtM beiweilen auf konkrete Regeln mit den Verweis die GR einzusetzen weggelassen wurden [Bei der Menschlichkeitstabelle stehts iirc davor].

Zitat
Zitat
Der Eindruck das die nWoD als Ersatz fuer die oWoD verkauft wurde entstand mit dadurch das man aus meiner Perspektive nicht das Grundregelwerk mit den Menschen bewarb sondern eher den Nachfolger von Vampire.
Was insofern zwar verstaendlich ist als das Vampire zuvor das Zugpferd war, allerdings etwas mit der Wirklichkeit kollidiert.
Etwas? Das war marketingtechnisch ein "epic fail".

Ich halte es nicht fuer ein Marketing Problem sondern fuer ein Design Problem.

Vampire war, auch wenn es nicht alle moegen, das Zugpferd der alten World of Darkness und thematisch ist es eins der populaersten Themen der Urban Fantasy. Setzt man im Design des Aufbau den Fokus davon weg fuehrt das zu einem Problem mit der Zielgruppe da, selbst wenn das Marketing funktioniert und die Leute es kaufen, man den veraenderten Fokus doch deutlich merkt.

Die Grossen Grundlinien der neuen World of Darkness sind zwar mehr als Erweiterungen, aber dem eigentlichen Thema fehlt die Selbststaendigkeit und Losloesung von dem Grundlegenden Forum. Nicht unbedingt im Spiel selber, wenn man sich eine Vampire Requiem Runde mit lauter Vampiren aufbaute ist es ebenso Vampire fokussiert wie Maskerade, aber in der Einarbeitung beziehungsweise herangehensweise.

Zitat
Die nWoD hat schon einen eigenen Fokus: Menschen.
Mit den Splatbooks kommt dann das, "die zu Sin-Eatern/Werwölfen/... werden" dazu. Wenn man gleich bei der Henne anfangen möchte und dem Ei keine Zeit geben will, dann ist es allerdings so, dass ich EIN Buch mehr brauche. Also ZWEI, wenn ich Abenteuer für V:tR basteln möchte.

Ich denke nicht das es das Problem ist das man dem Ei keine Zeit geben moechte eine Henne zu werden oder sich ueberhaupt gar nicht fuer die Menschen interessiere sondern das man es klar Instanziert und der Fokus damit auf das Thema das man ansehen will diffus wird.

Eine, meiner Meinung nach, elegantere Loesung waere es gewesen die Behandlung von Menschen, sowie die Basis Regeln, direkt in die Grundregelwerke der jeweiligen Erweiterungen einzubinden.

Damit bietet man dem Zielpublikum mehr als einen Fokus, laesst die Moeglichkeit zum Splat-Hopping, zu Crossovern und kann dazu noch mehr Geld fuer die Buecher verlangen und noch ein seperates Buch fuer Menschen heraus bringen das dann den ganzen Fokus dem menschlichen Dasein widmet.
Ich glaube nicht das ein oWoD Fan dort jemand die redundante Wiederholung der Grund- bzw. Menschenregeln uebel genommen haette und neuen Fans waere es auch erst ab dem zweiten GRW auffallen.



*seufz* Du hast im Gegenzug ja auch nicht gezögert, direkt die nWoD Spieler als fortschrittsgläubige Polemiker, die nicht in der Lage sind objektiv zu argumentieren, und ihre Autoren sogar als feige (weil sie sich nicht trauen ein "richtiges" Setting zu schreiben) und faul (weil sie den SLs die Arbeit aufbrummen)... ach, allgemein als verweichlichte bibbernde Feiglinge zu bezeichnen, die nicht die Eier in der Hose haben, Metaplot zu produzieren.
Wie waere es mit Beispielen?
Just als Erinnerung, ich bin hier sowie dort auf das weitesgehend sachlich Thema eingegangen.

Ich habe nicht vorgeworfen was die nWoD Spieler fortschrittsglaeubig sind sondern kritisiert das in einem Artikel der eine Lanze brechen moechte eine moegliche Innovation mit als einziger Punkt naeher ausgefuehrt wird.
Es stimmt das ich freie Settings nicht mag und, oh mein Gott, ich habe gesagt das nachdem ich gesagt habe das ich es nicht mag das die Macher keinen Hintern in der Hose haben. Wo du dort die polemischen Phantasien von feiger und Eiern her nimmst ist mir unklar.

Desweiteren hat VtR bereits im GRW, den Schilderungen nach, weniger Plot und feste Settingsdefinitionen als VtM.
Das es so ist, ist mit einer der Marketing Faktoren respektive Vorzuege mit welchen das System angepriesen wird.
Aber es ist kein objektives Qualitaets Merkmal.
Da die Aussage keine qualitative ist sondern das Design beschreibt.

Zitat
Erstmal... woher willst du wissen, dass ich das bei "jeder möglichen Gelegenheit tue"... mach ich gar nicht bzw. woher willst du wissen, dass ich das tue.

Bisher befasste sich jeder Beitrag mit Vorurteilen und Polemiken.
Wofuer es irrelevant ist ob es sich auf Erfahrungen, Frust oder sonst etwas handelt.

Zitat
Und übrigens: Die oWoD-Fans randalieren nicht in Threads rum, klar. Aber ich kenne schon einige, die "bei jeder sich bietenden Gelegenheit" Lanzen für die oWoD brechen bzw. auch mal das Kriegsbeil ausgraben.

Ich habe keinen kritisiert weil er eine Lanze fuer die nWoD gebrochen hat.
Die Idee gefaellt mir sogar und ich diskutiere gerne drueber.
Ich habe nur kritisiert das es scheinbar nicht ohne Kriegsbeil in Form von Beleidigungen und Polemiken geht.

Zitat
Du dämonisierst die nWoD-Leute nämlich auch ganz schön.
Wo den? Ich kritisiere keine nWoD-Leute.
Ich mag sie sogar. Wenn man sich nicht an Polemiken vorbei wuehlen muss.
Ich behaupte auch nicht das die nWoD nichts taugt, auch wenn du mir das gerne unterschieben wuerde.
Allerdings gestehe ich ein das ich ab einen bestimmten Mass an Polemik zurueck trete.

Zitat
Gut, du willst das Grundannahmen feststehen
Das Problem ist imho das weniger Grundannahmen bestehen.
Was ueber das Design von NSCs und Staedten hinausgeht.
Alexandro ging auf diesen Punkt in einem zuvor geposteten Beitrag bereits ein.

Zitat
Da haben wir sie! Die fiese, vollkommen unangebrachte Mario-Barth-Polemik, gewürzt mit etwas überholtem Geschlechterbild!

Wer hat den in uebelster Mario-Barth MediaMarkt Manier herum posaunt das etwas BESSER !!! sein muss und das komplette Alpha Maennchen heraus geputzt.
Weiste, so nach KKK Spruechen, Scheuklappen Vorwuerfen, Heul-Dock Skandierungen, Date-Rape bis SM Analogien ist irgendwann der Punkt erreicht wo ich keinen Bock mehr habe mir die Argumente in dem Wust der Polemik rauszupicken, sie huebsch abzuklopfen, fein rauszuplustern und mit Thesen zu versehen um eine Diskussionsgrundlage zu haben sondern einfach mal zurueck zu karren.

Und wenn man sich dann aufplustert das etwas besser sein muss und etwas anderes schlechter, weil man ja nicht drueber reden kann das etwas *anders* ist und man etwas nicht anpreisen kann ohne was anderes schlecht zu reden, ja, dann kann es sein das ich mir die Feststellung nicht verkneifen kann das mir diese Atze Schroeder Haltung gegen den Strich geht.

Zu dem Talkshow Beispiel.
Das ich mich ueber diese unsaegliche "Es muss besser sein" Haltung aufrege hat nichts mit VtM oder dem Vorwurf des erzkonservativen Eigenbroedlertums zu tun. Zumal es eher eine Pro7 Talkshow waere die so aussieht:

Abgeordnete der oWoD-Fraktion: "Und ich glaube dass unsere Partei sowie gerade die VtM-Fraktion de nWoD kritisch gegenübersteht."
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Kein Wunder, besteht die VtM Fraktion doch aus erzkonservative Eigenbrödler, haben sie den poltischen Weitblick des KKK und es ist doch bekannt das sie sich nur mit DateRape bis SM beschaeftigen, mit ihren Scheuklappen gar nix anderes sehen wollen."
Abgeordneter der nWoD-Bystander: "Jawohl, ich kenne mindestens einen der genauso drauf ist"
Abgeordnete der oWoD-Fraktion: "Sie, mein Herr, sind ein Polemiker! Ein Polemiker! Bringen sie doch mal Argumente! <laengerer Expert>"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Sie koennen sich die Argumente zwischen KKK und DateRape rausfischen. Ueberhaupt muessen sie doch eingestehen das einer von uns besser ist. Und nur als hint, wir sind es objektiv nicht! Ha!"
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (noch immer stehend): "Ey Alta, ich hab mir vorhin den Mund fusselig geredet, lass deine Macho Sprueche!"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "BuHu, sie sind so polemisch"
Abgeordnete der oWoD-Fraktion: *headz*

Zitat
Was ich damit klarmachen wollte: Ja, ich war polemisch. Und ich finde du hast maximal unglücklich darauf reagiert.
Das liegt daran das ich schlecht im ignorieren bin und das ignorieren fuer einer Diskussion abtraeglich halte.
(Ausserdem werde ich von Polemik in einem Mass unzufrieden das mich die eigene Reputation weniger schert als ein bisschen zurueck zu haben)
Nu und ich hab ja auch kein Problem mit DeAl oder wuerde ihm jetzt noch vorhalten das er mal polemisch war, weil er auch normal diskutieren kann.

Zitat
Und um zum Thema zurückzukommen: Wenn wir einen Vergleich anstellen wollen, zwischen zwei Systemen, und zu einer Präferenz für das eine oder andere kommen wollen - dann müssen wir "besser"/"schlechter" verwenden.
Wieso? Wenn ich eine Filmkritik machen moechte, zu just als spontanes Beispiel, da ich den Film liebe, Vom Winde verweht, muss ich dann irgendeinen Film runter putzen? Selbst wenn ich nun, kA, True Blood kritisieren moechte, wieso muss ich dann andere Filme runter putzen bzw. als schlechter bezeichnen?

Im Gegensatz zum Sport stehen ja weder Filme noch Rollenspiel Systeme in direkter Konkurrenz zueinander.

Wie bereits unter der Mario Barth Polemik durchaus ernsthaft ausgefuehrt faende ich es tatsaechlich nicht nach vollziehbar wenn man nur dann eine Lanze fuer die nWoD brechen kann wenn sie *besser* sein muss als die nWoD.
Wenn ich Leuten von VtM erzaehle fange ich ja auch nicht damit an das es besser als nWoD oder als VtR sei oder besser als True Blood oder besser als Pommes als Beilage zu einem Top Muscheln.
Gerade wenn ich nun einen VtR'ler ueberzeugen wollte wuerde ich doch den Teufel tun zu behaupten sie waere besser als sein System.
« Letzte Änderung: 16.11.2010 | 12:46 von Teylen »
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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #114 am: 16.11.2010 | 11:47 »
OWoD Omnes in partes tres divsas est. Primus Personlicher Horror, Sekundeus Cool Powers. Tertius Intrige.
Und ide Regeln unterstützen nur die Coolpowers, die INtrigenspiel teilweise aushebeln und den persönlichen Horror gänzlich ausschalten.
Die Menschlichkeit ist zu abstrakt, als dass man sie verwenden kann und die Sündenpyramiden für den Pfadwechsel taugen nicht, um die Werte des Pfades, die Handlungsmaxime klar zu machen.nenzi

Vampire war für mich immer ein Spiel das auf den Pfadwechsel hinauslief.

Intrigen und Coolpowers kann man in der nWoD mMn noch besser spielen als in der oWoD. da ist das LEvel der kräfte angemessener und irgendwie Stimmungsvoller.

Dass eine REihe von Designfehlern irgendwann so eine Popularität und Verwirrung auslöst ist unglaublich. Vor Allem in einer so schmerzfreien Umgebung wie dem :T:, in dem man gerne mal einfach ein neues System schreibt...

Offline Teylen

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #115 am: 16.11.2010 | 11:58 »
Een paard in drie delen verdeeld?

Die Menschlichkeit ist zu abstrakt, als dass man sie verwenden kann und die Sündenpyramiden für den Pfadwechsel taugen nicht, um die Werte des Pfades, die Handlungsmaxime klar zu machen.
Ich finde die Menschlichkeit nicht sonderlich abstrakt, im Gegensatz zu den Pfaden und habe bisher auch keinen Pfadwechsel erlebt, zumal der eh rein von dem GRW unwahrscheinlich ist.

Wobei ich auch Probleme habe 1of3 Problem mit der Menschlichkeit nach zu vollziehen.
Es ist zumindest bei VtM nicht so das man dort herum laeuft und riskiert von jetzt auf gleich seine komplette Menschlichkeit zu verlieren oder nur darauf hinarbeiten wuerde das die pleite geht.
Nun und wenn sie mal weg ist, und man auf den Pfad, kann man auch sehr boese werden.
Naja und bei einer niedrigen Menschlichkeit hat man auch den Vorteil das man anfangen kann munterer drauf los zu morden..
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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #116 am: 16.11.2010 | 12:08 »
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Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

Brot kann schimmeln, was kannst du?

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #117 am: 16.11.2010 | 12:19 »
Da ich es gerade durchlas wuerde ich nur kurz einmal den Beitrag:
@Topic: erstmal ein paar Sachen die schonmal (u.a. von mir) über das Thema geschrieben wurden. Mehr folgt später...
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Etwas von René Lopez
Zustimmen und die Links empfehlen.

@Tele-Chinese
Ich zitiere eigentlich nicht weil ich was zerroppen will, sondern weil in einem Fliesstext der Kontext worauf ich mich beziehe schwerer werden und Zitate zusaetzlich inhaltliche Abschnitte beguenstigen.
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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #118 am: 16.11.2010 | 12:20 »
Ich bin immer noch nicht dazu gekommen hier weiter zu lesen.
Ich hab allerdings schon festgestellt dass ich zu diesem unangenehmen Klima beigetragen habe.
ich werd das auseinanderklamüsern, und nach meinem neuen Eintrag in meinem Blog ein anderes Thema aufmachen.
Bis dahin ist das hier für mich erst einmal durch.

Kommt davon wenn man zwischen Suppe und Kartoffeln so etwas schreibt, diese Anfeindungen waren in keinster weise meine Intention.
And even if some more people will scream bloody Murder at me, till I have read it, and worked something out, this Thread is closed!

Post Scriptum
Trotzdem schon Mal danke an alle beteiligten! :d
Ich habs wie gesagt nich genau gelesen, aber was ich beim überfliegen der letzten paar Seiten gesehen habe, schien nicht sehr konstruktiv.
Ich will hier mit niemanden vergrätzen, oder mich vor Kritik schützen.
Wer mir dazu was zu sagen hat: links neben diesem Beitrag gibts ein PM Symbol!
Ich freue mich über kritik! :D

Danke
-Sven
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Offline 8t88

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #119 am: 16.11.2010 | 12:39 »
Ok, weil man mir per PM dargelegt hat dass mein überfliegen mich getrügt hat, mach eich das hier wieder auf.
Ich muss nur mal dazu sagen, dass ich das Thema in meinem Blog wohl falsch angepackt habe, weil ich 2 Ziele auf einmal verfolgt habe...
Ein Ausblick:

"Eine Lanze für WoD - 2" wird sich nicht auf den ersten Teil beziehen, sondern einfach nur darstellen, was mir an der WoD gefällt, und warum ich meine, dass sich zB Jung Autoren oder andere Verlage da von der Konzeption her einiges abgucken können.

In einem Seperaten, nicht Systembezogenem Thema werde ich über das Problem von Alter Vs. Neuer Edition schreiben, und wie ich damit umgehe.

So werde ich vermeiden, dass sich eine oWoD/WoD Diskussion ergibt
Und verhindern dass sich bei "Alt gegen Neu" bestimmte Leute angesprochen fühlen, denn: Ich hab auch Systeme wo ich die alte edition leiber mag als die neue, aber eben nicht bei allen.

Beim ersten Mal wollte ich das in einem Abwasch machen... war nich gut...

Ich denke ich komme die Tage erst dazu hier ernsthaft weiter zu lesen und zu schreiben (sei es hier oder im Blog)! :(

vielen Dank noch mal für das Feedback, Blog lesen und die Diskussion hier! :d
« Letzte Änderung: 16.11.2010 | 12:46 von 8t88 »
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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #120 am: 16.11.2010 | 14:14 »

Die selbe Entwicklung lässt sich gerade auch beim Warhammer Fantasy Roleplay mitverfolgen. WFRP meint seit kurzem v.a. die 3.Edition. Auch wenn mir das nicht gefällt.

Hoffentlich bleibt Warhammer ein Grabenkampf in diesem Ausmaß verschont. Das hätte keine der drei Editionen verdient.
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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #121 am: 16.11.2010 | 14:23 »
Hallo zusammen,

als jemand der den Untergang der WoD verfolgt hat und das grundlegende Regelgerüst der 1.E kenne frage ich mich doch langsam worüber hier diskutiert wird.

Die Gehenna / Apokalypse / Erleuchtung und wie der offizielle Untergang des Setting noch benannt wurde wurde vom Verlag ausgerufen. Dazu kam dann noch die Erklärung das es eben keine neue Edition geben würde sondern das das jetzt das Ende sei.
Da kam es ja schon zur ersten Abspaltung der Spieler die den Untergang des Setting nicht mitmachen wollten.

Hinterher hat man dann fest gestellt das der Verlag sich wohl doch erst Mal mit dem Abverkauf der alten Bücher + den Büchern zum Untergang + dann natürlich doch einem neuen sehr ähnlichen System gesund stoßen wollte. - So erschien es einem Außenstehenden. Wer sachlicheren Informationen hat möge mich bitte korrigieren.
Ich denke das hat einige Spieler verärgert und dieser Ärger wurde dann eben auf die 2. Edition übertragen.

Da hat man es als Fan der 2. Edition schon Mal deutlich schwerer als so mancher Fan von anderen neuen Editionen.
Bei soviel Emotionen jetzt mit sachlichen Argumenten kommen zu wollen ist ja schon generell keine gute Idee, an der Sache ist man emotional aufgeladen sowie so nicht interessiert.

Aber bessere Regeln als Argument zu bringen ist sicherlich noch unglücklicher. Denn ob Regeln gut sind entscheidet eben der eigene Geschmack, der Umstand wie sehr nach harten Regeln in der Runde gespielt wird und sicherlich auch die Vertrautheit und Sicherheit beim Umgang mit den Regeln.
Dazu kommt dann noch bei den Vertretern der 1. Edition einige Leute, darunter auch der einzige mir bekannte Spielleiter, für die Story sowieso über Regeln geht und die damit auch an noch sie eleganten Regeln nicht interessiert sind.

Crossover als Argument für die 2. Edition sind aus Sicht der 1. Edition auch kein Argument. Gerade weil sie in der 1. Edition nicht vorgesehen waren sind nur wenige Fans der 1. Edition an Crossovern interessiert.

Weil ich mich persönlich beim Hintergrund nur minimal auskenne bitte ich darum diesen Abschnitt mit Abstand und falls nötig mit dem Willen ihn zu korrigieren zu lesen.
Schon in der 1. Edition war der Hintergrund flexibel. Ok es gab festgefügte Machtgruppierungen aber was die Welt im Inneren zusammen hält konnte sich der Spielleiter selbst heraus kramen.
Ohne jedoch eben vollkommen selbst einen Hintergrund schaffen zu müssen.

Wenn ich also eine Lanze für die 2. Edition brechen wollte dann würde ich den Fans der 1. Edition erst Mal ein paar Pflaster auflegen und dann den Versuch starten zu erklären wie man Teile der 1. Edition in die 2. Edition retten kann, auf Übertragungsprobleme zwischen Charakteren aus verschiedenen Editionen eingehen und zuletzt noch auf eine spezielle Gruppe eingehen.
Gemeint sind nämlich die Leute die über die 1. Edition zum Rollenspiel gekommen sind aber sich selbst nicht unbedingt als Rollenspieler bezeichnen würden. Also die immer wieder erwähnten Spielerinnen und Goths. Wenn es diese Gruppe überhaupt gibt wäre es ja interessant zu betrachten was sie in der 1. Edition zum spielen gebracht hat und wie man das mit der 2. Edition ebenfalls erreichen könnte.

Gruß Jochen
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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #122 am: 16.11.2010 | 14:40 »
@Teylen
Menschichkeit hat nicht das geleistet, was sie sollte.
Zusammen mit den Virtues, dem Rasereikonzept, Wesen, Verhalten  und der Willenskraft sollte der Innere Konflikt darstellbar sein.
Nur funktioniert die MK nicht indem Maße,d ass sie einem zeigt, wieviel vom Menschen noch vorhanden ist.
Denn das kann sich unterschiedlich abbauen.

Und noch schlimmer ist das, was 1of3 andeutet. Wenn Menschlichkeit verloren geht, kann sie nicht durch etwas anderes ersetzt werden. So hat ein Priester, der echt glaubt MK8+. Wenn der auf den Pfad des HImmels wechseln will, muss er erst seine MEnschlichkeit senken und gegen Fanatismus austauschen...
Also ohne Massenmord, keinen Pfad Gottes?
Außerdem heißt seine MK etwas ganz anderes als die eines Punks und überzeugtem Anarchen, die locker auch bei 8+ liegen kann. Hier senken unterschiedliche Handlungen die MK im AUge des Spielers.
Und wenn der Spieler seinen Char unmenschlicher geastalten will, in dem er ihm einem Konzept verschreibt und so dem Tier einen positiven Wert entgegenstellt an Stelle der diffusen Menschlichkeit, sprich auf einen Pfad hinsteuert, sorgt die MK nur für Würfelpoolverluste und längere Starrezeiten und hilft nicht bei der Veranschaulichung des inneren Zustandes des Vampirs.
Ich will nicht, dass Pfade als Lösung des "ich will ungestraft böses tun"-Problems einiger Schwarzmäntel gesehen werden. Pfade sind neue Wege, dem Tier entgegenzutreten und es zu bändigen. Auch der Knochenpfad fordert nicht, dass man nur Menschen systematisch tötet, weil man böse ist, sondern er setzt ein kompromissloses Streben nach Erleuchtung den unreflektierten Trieben entgegen.
Path of Lilith versucht eine Ethik für Unsterbliche zu bieten und Path of honorable Accord sieht in der Kleinstgemeinschaft der Septe die Rettung vor dem Tier, indem preußische Treue und Ehrhaftigkeit dem INstinkt entgegen gestellt werden.
Leider wurden diese Pfade nur durch Sünden definiert und nicht durch Tugenden, was viel hilfreicher wäre.

Die nWoD hat aus Gutem Grund dieses Feld gemieden. Eine Regelung, die hier etwas bringt, müsste so tief im System verankert sein, dass die Crossoverfähigkeit gefährdet wäre.

Mehr dazu hier:
Link zu meiner Systemsuche vor 3 Jahren

Ich hoffe, das Spielziel des persönlichen Horrors durch MEnschlichkeitsverlust im Angesicht des Tieres und den Kampf um eine Hoffnung, um einen SInn im Unleben ist klar geworden.

Wenn ich jetzt Vampire spielen würde und die Wahl zwischen oWoD und nWod hätte, würde ich die alte Welt mit den neuen Regeln bespielen. Aber wenn ich den pers. Horror beobachten will, dann hilft mir keines der Systeme weiter. :(

alexandro

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #123 am: 16.11.2010 | 14:47 »
Umgekehrt oder? Hier wird vielleicht Ingame-Spaß gegen Metaspiel-Du-Du-Du getauscht. Es ist ja eben schlecht, dass der Charakter korrumpiert wird. Menschlichkeitsverlust wird nicht als spannungsreich oder als notwendig vorgestellt, damit eine interessante Geschichte entsteht.
Als nächstes plädierst du noch dafür, dass bei :ctlu: der Charakter coole neue Kräfte bekommen sollte, wenn er Sanity verliert. Schließlich hat er bisher keinerlei Vorteile durch den Sanity-Verlust, warum sollte er sich also an Orte begeben, an denen sich potentiell schreckliche Kreaturen rumtreiben?

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Re: Eine Lanze für die WoD
« Antwort #124 am: 16.11.2010 | 15:20 »
Leute, die jetzt auf die WoD schimpfen, können mit diesen Elementen im Spiel einfach nichts anfangen. Die Kritik bewegt sich imho weitestgehend auf der selben Ebene wie das Lächerlich machen von Tavernenspiel oder Schnetzelhack. Das sollte für Leute, die mit den besagten Stilen Spaß haben von blendend vollkommener Irrelevanz sein.

Edit meint noch: Kritik am Regelsystem halte ich da für konstruktiver, aber auch ich habe eigentlich den Eindruck, dass die WoDler, die sich diese Kritik gar nicht annehmen wollen, ohnehin an mechanischen Regeln wenig Interesse haben.

Nochmal ein Nachtrag (sorry für 2 Posts in Folge)
Mir macht es sicherlich auch Freude, den inneren Konflikt zu spielen (obwohl ich hier einiges eher so sehe wie 1of3: die Böse Seite muss Cookies haben), aber ich gehöre zu den Leuten, die die oWoD dafür nicht als besonders geeignet ansehen. Teilweise wegen des Settings, aber auch und vor allem, weil Regeln dort so sumpfig sind - die Konsequenzen für Menschlichkeitsverlust habe ich als minimal im Spiel erlebt. Tagsüber im Haven mit niederem Dice-Pool agieren? Kam kaum vor, als erstes wurde Protean 3 (Earth Meld) erlernt, dann bestand keine Gefahr mehr, tagsüber von Vampirjägern/Ghoulen feindlicher Vampire (z.B. des Prinzen oder Anarchenanführers) überrascht zu werden (ja, das ist vielleicht das berüchtigte "Superheroes/Rebels with Fangs", auch wenn wir meistens "Vampirkrimis" gespielt haben.)

Sozialwürfelpools maximal in Höhe des Menschlichkeitswerts? Hallo, damals war noch nicht regeltechnisch festgehalten, dass Disziplinen davon ausgenommen sind (1. + 2. Edition), d.h. entweder war man mit Dominate und Presence ein Witz (vor allem Prinzen mit Humanity 3), oder man hat diese Regel wie so vieles ignoriert. Dass der charmante Erzbösewicht damit regelmechanisch nur schleppend umsetzbar war, sei nebenbei festgehalten (hat nWoD auch nicht besser gemacht...)

Vampire handeln durch kontrollierte Menschen? Ja, wäre mal cool gewesen, wenn der Prinz zu einem Anarchentreffen einfach mal ein paar Dutzend SEKler schickt, weil er es kann. Wäre das nicht Gothic-PUNK gewesen: die mächtige Institution schlägt unpersönlich durch viele manipulierte Handlanger zu? Aber wer will sowas bei diesen Kampfregeln ausspielen? Generell fand ich Kämpfe (die ja auch in Vampirfilmen vorkommen, selbst in "Wir sind die Nacht") mit den oWoD-Regeln sehr spannungsfrei und auch erzählflusshemmend (und verspreche mir da von den nWoD-Regeln etwas mehr).

Gleiches gilt für Konversationsszenen. Vampire sind also hochpolitische Subjekte? Ob vor dem Prinzen eine dramatische Anklage auf Hochverrat an den Sabbat gegen eine Harpye durchkommt oder nicht, muss doch ausgespielt werden können (und da sehe ich FATE/Dresden Files ganz vorne, aber die Rededuelle in den "Rom"-Regeln der nWoD sind wenigstens ein Anfang. Wo gabs da bei V:tM Alternativen zum Handwedeln?)

Auch der Anreiz, sich mit dem Monster auseinanderzusetzen, fehlte vollkommen. Monsterkräfte, Macht und Menschlichkeit hat ja schon 1of3 thematisiert. Der Sicht kann ich mich nur anschließen: wer sich auf die Kraft des Tieres verlässt, verfällt vielleicht zum Tier. Ansonsten? Jagen? Machen viele Disziplinen und ein paar Backgrounds völlig unspannend - zumal man nur minimal Blut trinken muss, wenn man auf "Normalniveau" läuft. (Hat nWoD wenigstens teilweise verbessert: ein Blutpunkt koster 2 Health beim Menschen, nicht mehr nur einen Health.) Der ganze Blutaspekt wurde lange Zeit (bis auf den öden Blutbund und die Sabbatvariante) dem Intrigenspiel-Fluff untergeordnet, genauso wie das menschliche Leben - manchmal hab ich gedacht: warum spielen wir hier eigentlich Vampire: die Maskerade, und nicht Versailles: die Manipulation? Es gab Sessions, da kamen  keine storytragenden Menschen vor... oder wenn sie vorkamen, wurden sie nach einem Auspexcheck (nur ein Mensch) komplett ignoriert - was dank starker Disziplinen locker möglich war.

Man spielt also ein Raubtier oder einen Parasiten (sorry, das soll jetzt nicht nach NS-Jargon klingen), aber ohne dass die raubtierische bzw. parasitäre Lebensform thematisiert wird? In der nWoD sind Vampire ein bisschen schwächer und Menschen ein bisschen stärker und faszinierender dargestellt. Durch einen fehlenden "Globalhintergrund" kann man das Verhältnis Vampire-Menschen in seiner eigenen Kampagne viel stärker in den Vordergrund rücken. Durch die Möglichkeit, bei der ersten Begegnung mit einem fremden Vampir in Raserei zu verfallen, wird auch das "Lern heute Deinen neuen Lieblingsvampir kennen" ein wenig eingeschränkt und das Bestialische kommt besser raus. (Überhaupt fand ich die Frenzy-Regeln sehr schwammig, da würde mich mal ein Vergleich zur nWoD in der Praxis interessieren.)

`Tschuldigung, dass ich so lang schreibe, aber ich bin ein bisschen angepisst von der Behauptung, dass Leute, die oWoD nicht cool finden, den "inneren Konflikt" im Rollenspiel für völlig Banane halten. Ich habe mehr innere Konflikte bei Warhammer 2nd Edition ausgespielt gesehen, und auch coolere persönliche Verfallsgeschichten. Ich halte die oWoD für uncool, weil sie mir nur Detektiv- und Intrigenspieltheater um Übernatürliches geboten hat - was ok ist für ein Detektiv- und Intrigenspiel, was man aber auch mit CoC oder Private Eye oder jedem anderen Rollenspiel hätte spielen können - und auch oft gespielt hat.
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