Nehmen wir mal den Fall, das ihr schon länger nach einem Regelwerk spielt und ein neuer Mitspieler die Regeln besser kennt und den Rest der Gruppe, (der zugegeben nicht sehr nett zu ihm war) mit den daraus gezogenen Vorteilen brüskiert.
Heißt das dann im Zweifel für die Mehrheit oder Regeln sind Regeln?
Ich habe vor einer Weile in einer GURPS-Runde mitgespielt, die mit allen Regeln gespielt hat. Nach einiger Zeit hab ich mir dann auch mal das Regelwerk gekauft und die Kampfregeln durchgelesen und bin auf etliche nette Optionen gestoßen, die gut zu meinem Charakter gepasst haben. Außer Finten und
all out attacks wurden in der Gruppe nämlich keine Kampfmanöver benutzt. Als ich dann zum ersten Mal einen
acrobatic dodge gemacht habe gab es auch erstmal erstaunte Gesichter; das (und auch die anderen Nettigkeiten, die ich später noch ausgepackt habe) wurden aber ohne Murren akzeptiert und mit großem Interesse zur Kenntnis genommen - vielleicht auch, weil ich meine Kurzzusammenfassung mit den Effekten, Mali und den Verweisen auf die Seitenzahlen im Regelwerk großzügig geteilt habe.
Und bei diversen Midgard-Runden kam es auch immer mal wieder vor, dass ein Neuer irgend eine Detail-Regel besser kannte als die übrige Gruppe. Das wurde auch immer akzeptiert (meistens nach Nachlesen), und ich als SL war damals immer froh, wenn ich auf solche Sachen hingewiesen wurde ("Aber bei Betäuben gibts doch +4 auf den Wurf, wenn das Opfer keinen Helm trägt!" - Nachblätter, stimmt! Klasse!).
Wenn es wirklich Unkenntnis der alten Gruppe war und keine bewusste Entscheidung, diese oder jene Regel anders zu handhaben, dann gilt m.E. immer erstmal das Regelwerk, auf das man sich geeinigt hat.