Autor Thema: Unbewusste Motive und Spielleitereignung - empirische Untersuchung?  (Gelesen 8318 mal)

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El God

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Gerade erinnere ich mich mit Grausen an den letzten Versuch, ein psychologisches Messinstrument zur Beurteilung von (iirc) Stilvorlieben von Spielern heranzuziehen. Bitte brecht euch nicht schon bei der Methodenfindung verbal alle Knochen.

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Keine Sorge, das perfekte Instrument gibt es eh nicht.
Ich finde die Idee und das vorgeschlagene Design für den Anfang schon recht gut.

Humpty Dumpty

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@ Beral: Die Idee finde ich wie gesagt auch schön. Angesichts des mannigfaltigen Rauschens in uV und aV würde ich allerdings keine großen Effekte erwarten. Wenn Du möchtest, rechne ich Dir die Ergebnisse.

ErikErikson

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Das ist doch ein Angebot. Das wird schon.

Offline Fredi der Elch

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Ich meine ja nur, dass projektive Verfahren nicht so schlecht sind wie du hier den Eindruck vermittelst.
Doch, sind sie.  >;D

Aber nun im Ernst: wenn es nicht aus Voruntersuchungen ganz spezifischen Hypothesen zu den impliziten Motiven gibt, würde ich für so eine explorative Studie vielleicht lieber mit einem bekannten "Breitbandverfahren" rangehen (vielleicht aus der Big-Five-Ecke, evtl. flankiert durch was anderes). Da würde ich die größten Chancen sehen, überhaupt irgendwas zu finden und man erhielte einen schönen Überblick. Und das Rauschen wäre vermutlich geringer.

Wobei ich das Problem der Operationalisierung von SL-Güte ausschließlich durch die Gruppenbewertung für gravierend halte. Man müsste ehrlicherweise zugeben, dass man SL-Passung und nicht SL-Güte misst.

Aber der Zusammenhang von Personmerkmalen mit SL-Passung könnte trotzdem interessant sein.
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline kirilow

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Wobei ich das Problem der Operationalisierung von SL-Güte ausschließlich durch die Gruppenbewertung für gravierend halte. Man müsste ehrlicherweise zugeben, dass man SL-Passung und nicht SL-Güte misst.
Meinst Du, man kann mit einem Test (für die Spieler) die Passung komplementär ermitteln?

Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Online ComStar

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Wieso nicht ein SL-Eignungs Fragebogen auf Grundlage von Expertenurteilen (Was macht eure Meinung nach einen guten SL aus), die dann mittels explorativer Faktorenanaylse strukturiert werden, generieren? Vielleicht findet ja jemand die Big5 des guten Spielleitens.

Offline Fredi der Elch

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Meinst Du, man kann mit einem Test (für die Spieler) die Passung komplementär ermitteln?
Brauchen wir ja nicht - dafür haben wir die Gruppe. Das kann die nämlich ganz gut.


Wieso nicht ein SL-Eignungs Fragebogen auf Grundlage von Expertenurteilen (Was macht eure Meinung nach einen guten SL aus), die dann mittels explorativer Faktorenanaylse strukturiert werden, generieren?
Das wäre sicher möglich (wenn auch ziemlich aufwändig, wenn man es gut machen will). Wobei ich es äußerst ungünstig finde, hier immer von "Eignung" des Spielleiters zu sprechen. Wollen wir hier wirklich Leuten die Fahr-, äh Spielleitereignung absprechen? Das gibt doch nur böses Blut, sowie Mord und Totschlag. Muss doch nicht sein. Warum nicht ganz wertfrei "Spielleiterverhalten" oder "typischen Techniken" untersuchen (lassen sich auch leichter erheben, da man keine selbst ernannten "Experten" braucht)? Sonst gehen doch wieder alle auf die Barrikaden und man spaltet das Hobby da, wo es wirklich nicht nötig wäre.
« Letzte Änderung: 12.01.2011 | 23:12 von Fredi der Elch »
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Zitat von: 1of3
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Offline Narrenspiel

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Wieso nicht ein SL-Eignungs Fragebogen auf Grundlage von Expertenurteilen (Was macht eure Meinung nach einen guten SL aus), die dann mittels explorativer Faktorenanaylse strukturiert werden, generieren? Vielleicht findet ja jemand die Big5 des guten Spielleitens.

Da wäre ich auch stark dafür. Wäre zwar etwas aufwendiger (aber auch überschaubar, weil man ja übers Netz Items sammeln könnte), aber dafür wäre der Aussagegehalt der Untersuchung einfach... vorhanden. Wenn du einfach die Spieler nach ihrer Zufriedenheit mit dem SL fragst, misst du im schlechtesten Fall einfach nur die Antworttendenzen der Spieler oder die Sympathie des SLs oder wie häufig er Essen mitbringt und vermutlich nie im Leben seine Leistung - naja, zumindest nicht zu einem großen Teil. ;)

Ich kann dich auch gerne bei der methodisch-statistischen Umsetzung unterstützen, wenn du Hilfe brauchst. Ich denke man sollte sowas eher sinnvoll machen, als aus Zeit- oder Wissensmangel Quatsch zu generieren.

Der TAT (mit dem man die drei Motive nach McClelland misst) ist ganz akzeptabel validiert, leidet aber unter ein paar methodischen Schwächen (und außerdem glaube ich nicht wirklich, dass diese Motive viel an der Leistung eines SLs erklären, höchstens an seiner Bereitschaft zu leiten). Es gibt mittlerweile aber auch nicht-projektive Verfahrung zur Messung dieser Motivationen, wie z.B. die Skalen zur Erfassung der Lern- und Leistungsmotivation. Ich fände es aber (um das nochmal zu betonen) schön, wenn auch noch ein paar andre Sachen erhoben werden, die man unaufwendig umsetzen und auswerten kann.

Ansonsten kann man unbewusste Einstellungen auch alternativ oder ergänzend mit dem IAT (Priming) messen, was auch recht unproblematisch zu programmieren sein dürfte.

Zitat
Was meinst du mit ergänzenden Leistungsmaßen? Dafür sind die Fragebögen vorgesehen (die noch zu konstruieren sind).

Naja, um ganz trivial zu sein: Intelligenz? Arbeitsgedächtniskapazität? Vielleicht irgendein Test zur Führungsfähigkeit?
« Letzte Änderung: 12.01.2011 | 23:47 von Narrenspiel »

Offline Beral

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Ich fasse kurz den Stand der Dinge zusammen.

1) Die Grundtendenz ist positiv. Die Idee wird begrüßt, viele sind bereit mitzumachen.

2) Einige Leute (mit entsprechendem Wissen) kritisieren die vorgeschlagene Methodik. Ich begrüße das. Konstruktive und ernstgenommene Kritik im Vorfeld trägt dazu bei, die Qualität der Untersuchung und der Ergebnisse zu erhöhen. Dabei bitte ich zweierlei zu bedenken:
- konstruktiv bleiben! Die Validität des OMT mit der Validität des TAT schlechtzureden ist... ich verkneife mir alle Kommentare.
- nicht über die Strenge schlagen! Ich habe nicht vor, eine Studie für Science oder Nature zu produzieren. Dafür fehlen die Rahmenbedingungen. Denkt daran, dass hier eine Hobbyuntersuchung in einem kleinen Hobby geplant ist. Ich freue mich, wenn die Qualität trotzdem gut wird, aber die Bestrebungen in diese Richtung müssen vorsichtig dosiert werden, damit wir uns nicht den Elan abwürgen. Wenn die Verbesserungsvorschläge auf völlig neue Untersuchungsdesigns hinauslaufen (z. B. Big Five statt Motive), machen wir vielleicht lieber eigene Untersuchungen daraus.

Ich versuche dann auch mal Rückschlüsse aus der Zusammenfassung zu ziehen:

1) Ich würde sagen, wir nehmen die Sache in Angriff. :)

2) Jetzt können wir uns der Methodik zuwenden.
Ziel der Untersuchung ist es, Zusammenhänge zwischen impliziten Motiven und SL-Eignung zu untersuchen. Die Motivmessung ist standardisiert, darum müssen wir uns keinen Kopf machen. Als nächste Aufgabe steht an, die SL-Eignung zu operationalisieren (das könnte zu einer eigenen vorgeschalteten Untersuchung ausufern). Überlegungen über flankierende Tests kommen dann auch noch. Ich bitte darum, diese Reihenfolge einzuhalten, damit wir uns nicht in der Themenvielfalt verlieren, sondern die Dinge einigermaßen geordnet nacheinander abhandeln. Wenn die Methodenspezialisten sagen, dass die flankierenden Tests aus diesen oder jenen Gründen vorher gemacht werden sollten, dann machen wir eben das zuerst und kümmern uns später erst um die Operationalisierung des SL.

Wenn ihr mit der vorgeschlagenen Reihenfolge einverstanden seid, können wir uns nun dem SL widmen. Wenn jemand Einspruch erheben möchte, tue er dies bitte jetzt.
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Offline Narrenspiel

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Zum Thema Kritik: Es geht nicht darum, irgendetwas schlecht zu reden, und auch nicht darum, eine Studie für Science zu machen (als ob das irgendwie mit solchen Themen möglich wäre  ~;D). Aber wenn du bspw. darüber nachdenkst, ein bestimmtes Instrument zu verwenden, das über relativ niedrige psychometrische Qualität verfügt - und sowohl der TAT als auch der OMT haben zweifelhafte interne Konsistenz, bei wikipedia wird für den OMT ein Cronbach's alpha von .70 angegeben -, dann hat das ja Auswirkungen auf deine Ergebnisse. Eine unrealiable Messung führt dazu, dass die findbaren Zusammenhänge unter Umständen kleiner ausfallen, als sie eigentlich - also auf latenter Ebene - sind, sodass du komplexere Methodik anwenden musst, um diesen Mangel zu kompensieren. Da ist es meiner Meinung nach nicht verkehrt, einmal darüber nachzudenken, ob sich die zu messenden Konstrukte nicht anders operationalisieren lassen, und das ist auch nicht dumm, verboten oder vekehrt, über so etwas sollte man immer nachdenken - selbst manche etablierte Intelligenztests weisen komische psychometrische Eigenschaften auf, die man beachten sollte, auch wenn sie etabliert sind und viele Leute sie verwenden.

Dein Fahrplan klingt gut. ;) Dann wäre als nächstes zu klären, wie wir die Stimuli für die Faktorenanalyse generieren wollen. Gibt es jemand, der eine begründbare Theorie darüber hat, welche Dimensionen der SL-Leitfähigkeit es geben könnte? Ansonsten müssten wir rein explorativ vorgehen und eine Eigenschaftsliste generieren. Sollen wir das selbst machen oder einen Thread im Forum öffnen, bei dem die User in einem Satz wiedergeben sollen, was für sie einen guten SL ausmacht?

Dann könnten wir überlegen, ob wir mit diesen Items eine MDS machen, um herauszufinden, wieviele Dimensionen es geben könnte, aber der Schritt ist nicht zwingend notwendig. Anschließend sollten wir die Items in bewertbare Form bringen, sie bewerten lassen (dafür brauchen wir eine Stichprobe) und dann daraus einen Fragebogen basteln, dessen (hoffentlich gute) psychometrischen Eigenschaften wir mit einer zweiten Stichprobe erheben.

Zu bedenken ist: Wir brauchen mindestens zwei unabhängige Stichproben, ich würde vorschlagen, dass wir das über Posts in unterschiedlichen Foren realisieren - oder hat jemand eine andere Idee? Außerdem brauchen wir ggfs. eine dritte Stichprobe (Eigenschaftslisten generieren) und eine vierte (MDS).

Offline Merlin Emrys

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Es gibt kein individuelles Feedback. Ich habe nicht mal vor, Namen einzusammeln. Das Ganze ist völlig anonym. Wenn du als SL teilnimmst, weiss ich nicht mal, welcher Datensatz dir gehört.
Und es wird auch sichergestellt, daß die Teilnehmer an der Studie hinterher nicht erkennen können, wo das, was sie und ihre Gruppe eingereicht haben, sich in der Auswertung wiederfindet? Man muß ihnen das Ergebnis nicht aktiv unter die Nase reiben, eine "Mitteilung" wäre schon, ihnen die Studienergebnisse zukommen zu lassen oder sogar nur zugänglich zu machen... Den Rest können die meisten dann nämlich durchaus selbst übernehmen.

Offline Beral

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Und es wird auch sichergestellt, daß die Teilnehmer an der Studie hinterher nicht erkennen können, wo das, was sie und ihre Gruppe eingereicht haben, sich in der Auswertung wiederfindet? Man muß ihnen das Ergebnis nicht aktiv unter die Nase reiben, eine "Mitteilung" wäre schon, ihnen die Studienergebnisse zukommen zu lassen oder sogar nur zugänglich zu machen... Den Rest können die meisten dann nämlich durchaus selbst übernehmen.
Natürlich werden die Ergebnisse zugänglich gemacht. Dann sehen die Leute beispielsweise, dass Spieler ihren SL mit Schulnoten von 1-6 bewerten und der Durchschnitt bei 3 liegt, mit einer Spannweite von 1-5. Wenn deine Spieler dich mit 5 bewertet haben, sehen sie natürlich, dass sie einen unterdurchschnittlichen SL erwischt haben. Das wissen sie aber auch so, wenn sie dich mit 5 bewerten, dafür benötigen sie die Untersuchungsergebnisse nicht. Außer deinen Spielern kann keiner ahnen, wie du bewertet wurdest. Und deine Spieler ahnen es nicht nur, sie wissen es - auch ohne die Untersuchung.
Ehrlich gesagt kann ich deine Bedenken nicht verstehen. Ich möchte sie aber im Rahmen der Möglichkeiten ernt nehmen. Wenn du also Bedenken hast, solltest du nicht teilnehmen. Mehr als eine vollkommene Anonymisierung kann ich nicht anbieten.

@Narrenspiel: Ich öffne einen neuen Faden, wo wir über den SL brainstormen können. Deine Ansprüche mit 4 unabhängigen Stichproben würde ich aber intuitiv als zu hoch gegriffen betrachten. Das wäre vielleicht aus wissenschaftlicher Sicht besonders sauber, aber bei 2 größeren Foren, auf die wir prinzipiell zugreifen könnten (:T: und :B:), schon recht utopisch. Zumal selbst diese Foren nicht komplett unabhängig voneinander sind.

Edit: Link eingefügt
« Letzte Änderung: 13.01.2011 | 10:48 von Beral »
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

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Humpty Dumpty

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Na ist doch super. Narrenspiel hilft im methodischen Teil. Falls es irgendwo hakt, sagt gerne Bescheid.

Offline Fredi der Elch

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Ich habe meine Bedenken ja schon formuliert. Aber hier nochmal kurz:
1. Ich finde die Reihenfolge falsch. In diesem "Forschungsgebiet" gibt es keine wirklichen Vorerfahrungen und Ergebnisse, die detaillierte Hypothesen nahelegen würden. Dementsprechend würde ich für den Beginn eher einen breiteren Überblick über das zu untersuchende Gebiet vorschlagen anstatt sich jetzt schon in kleinteiligen Hypothesen zu verzetteln. Und entsprechend würde ich auch eher Breitbandverfahren wählen. Das Argument mit der methodischen Qualität von Narrenspiel sehe ich genau so.

2. Es gibt kein einheitliches Modell von "gutem Spielleitern".  Ihr werdet dort keine gute Operationalisierung finden und macht die Studie dadurch unnötig angreifbar. Viel einfacher und sinnvoller wäre es für den Anfang, Verhalten und Techniken von SLs wertneutral und deskriptiv zu betrachten. Also quasi erst einmal einen Überblick sowohl auf der Prädiktor- als auch auf der Kriterienseite zu erreichen.
2b. Zusätzlich ist "gutes Spielleitern" ein sehr emotional besetztes Feld. Hier mit einer schlechten Studie Leuten unnötig vor den Kopf zu stoßen, muss doch wirklich nicht sein. Auch aus dem Grund wäre ein wertneutraler Ansatz hier zu Beginn besser.
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Zitat von: 1of3
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El God

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Soweit ich dem ganzen methodisch folgen kann, gebe ich Fredi +1. Lieber ruhig angehen und langsam vortasten, ehe man sich mit überambitionierter Forschung verhebt.

Offline Narrenspiel

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@Fredi: Guter Punkt. Ich zerbreche mir auch schon die ganze Zeit den Kopf, ob wir mit einem Verhaltensfragebogen Spielleiterfähigkeit wirklich messen können; nichtmal, weil ich nicht glaube, dass es sowas nicht gibt, sondern eher, weil ich denke, dass die meisten ja eine Vorstellung davon haben, was gutes Spielleiten ist, und sich dann wahrscheinlich entsprechend dieser Vorstellung einschätzen, auch wenn sie eigentlich gar nicht so "gut" sind (soziale Erwünschtheit). Man müsste wahrscheinlich wirklich eher einen Leistungstest entwickeln, bei dem man den Spielleitern bestimmte Aufgaben/Fragestellungen/Probleme vorlegt, um das Ganze sinnvoll anzugehen. Das wäre allerdings ziemlich aufwendig.

Vielleicht sollten wir stattdessen wirklich eher "Spielleiterverhalten" erfragen, idealerweise kriegen wir dann mehrere Dimensionen des Spielleiterverhaltens (ähnlich wie bei Laws Spielertypologie), deren Zugehörigkeit wir dann mit unseren Prädiktoren voraussagen können.

Kleiner Nachtrag: Eine Alternative wäre, eine Evaluation für die Spieler zu entwickeln, mit der sie den SL evaluieren müssen, die aber dann mehr umfasst als nur eine Schulnote. Dadurch hätten wir auch sichergestellt, dass mehr als Sympathie oder Antworttendenz in die Beurteilung des SLs eingehen - allerdings wäre natürlich die Durchführung der Erhebung schwieriger, weil wir zu jedem SL noch seine/ihre Gruppe bräuchten.
« Letzte Änderung: 13.01.2011 | 11:21 von Narrenspiel »

ErikErikson

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Ich würd hier im Hobbybereich mit den Gütekriterien nicht so eng sehen. Wenn überhaupt was ausgewertert wird find ich das schon ne große Sache fürs T. Wie oft haben wir hier sowas schon gemacht? Noch nie. Also können wirs ruhig etwas cooler angehen lassen.

Offline Narrenspiel

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Ich würd hier im Hobbybereich mit den Gütekriterien nicht so eng sehen. Wenn überhaupt was ausgewertert wird find ich das schon ne große Sache fürs T. Wie oft haben wir hier sowas schon gemacht? Noch nie. Also können wirs ruhig etwas cooler angehen lassen.

Naja, wie schon oben gesagt, haben die Gütekriterin eines Tests auch viel damit zu tun, ob aus den erhobenen Daten überhaupt Zusammenhänge mit anderen Konstrukten ermittelt werden können, deswegen ist - unabhängig vom Kontext - bspw. eine hohe Reliabilität von Tests wichtig. Und wenn Konstrukte ungenau - nicht valide - operationalisiert werden, dann macht man sich viel Arbeit und kann mit den Ergebnissen am Ende nichts anfangen, weil man sie nicht vernünftig interpretieren kann. Deswegen plädiere ich NOCHMALS dafür, sowas eher methodisch vernünftig oder gar nicht zu machen, weil alles andre nur Zeit kostet und letztlich keine Erkenntnisse bringen wird.

Offline Beral

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Kleiner Nachtrag: Eine Alternative wäre, eine Evaluation für die Spieler zu entwickeln, mit der sie den SL evaluieren müssen, die aber dann mehr umfasst als nur eine Schulnote. Dadurch hätten wir auch sichergestellt, dass mehr als Sympathie oder Antworttendenz in die Beurteilung des SLs eingehen - allerdings wäre natürlich die Durchführung der Erhebung schwieriger, weil wir zu jedem SL noch seine/ihre Gruppe bräuchten.
Das ist das, was ich von Beginn an vor hatte. Vielleicht können wir uns auf diesen Weg verständigen.

Edit: Ich habe hier was gefunden. Das Buch nennt sich "Management für die Champions League" (~;D) und behandelt unter anderem Führungsqualitäten. Bei Spielleitern sind wir damit genau richtig (wenngleich damit natürlich nicht alles erfasst wird, was den SL ausmacht!). Im Buch gibt es zwei kurze Tests, die eine "grobe Einschätzung" ermöglichen, ohne "gehobenen wissenschaftlichen Anforderungen" zu genügen, aber immerhin "für ein paar interessante Erkenntnisse" durchaus geeignet sein sollen. Das sind insgesamt 14 Aussagen, bei denen der SL angibt, wie sehr sie auf ihn zutreffen. Die Ergebnisse sagen etwas über transaktionale und transformationale Führung.
« Letzte Änderung: 13.01.2011 | 12:43 von Beral »
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Ich begrüße einen solchen Test und würde auch gerne mitmachen, da ich die Idee lustig finde.

Vertrüge der Test auch Runden, die komplett aus SLs bestehen, da die Leitung rotiert?

@langsam angehen
Das ist eine Umfrage mit einem starken :T:-Bias. Da wird niemand Allgemeingültiges ableitenn können. Vielleicht wird man aber HInweise für weitere Tests und oder interessante Fragestellungen finden.
« Letzte Änderung: 13.01.2011 | 13:39 von Destruktive_Kritik »

Offline Fredi der Elch

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Vielleicht sollten wir stattdessen wirklich eher "Spielleiterverhalten" erfragen, idealerweise kriegen wir dann mehrere Dimensionen des Spielleiterverhaltens (ähnlich wie bei Laws Spielertypologie), deren Zugehörigkeit wir dann mit unseren Prädiktoren voraussagen können.
Das wäre aus meiner Sicht der sinnvolle Weg. Man sollte zunächst den Gegenstandsbereich mal ausleuchten und strukturieren, bevor man Spieler irgendwas auf Dimensionen evaluieren lässt, die noch gar nicht klar sind. Erst im Überblick die Dimensionen klären, dann kann man preskriptiv werden.

Und sich da der Führungstheorie zu bedienen, halte ich für überhaupt nicht sinnvoll. Das basiert einfach auf zu vielen falschen Vorannahmen.
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Vertrüge der Test auch Runden, die komplett aus SLs bestehen, da die Leitung rotiert?

Meinem Verständnis nach müsste der Test, damit er sinnvoll ist, da sogar einen Unterschied zur klasssichen Gruppenstruktur mit Mono-SL herausfiltern können.

Offline Dragon

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Ich find die Idee auch super, würde auch mitmachen!

Offline Beral

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Meinem Verständnis nach müsste der Test, damit er sinnvoll ist, da sogar einen Unterschied zur klasssichen Gruppenstruktur mit Mono-SL herausfiltern können.
Nur wenn sehr viele SL teilnehmen.

Das wäre aus meiner Sicht der sinnvolle Weg. Man sollte zunächst den Gegenstandsbereich mal ausleuchten und strukturieren, bevor man Spieler irgendwas auf Dimensionen evaluieren lässt, die noch gar nicht klar sind. Erst im Überblick die Dimensionen klären, dann kann man preskriptiv werden.
Möchtest du dich darum kümmern? Wirst du dich darum kümmern? Wann darf ich die Ergebnisse deiner Forschung erwarten, um darauf aufzubauen?

Das ist nicht böse gemeint. Aber die Sache ist so. Ich habe Motivation für bestimmte Fragen. Ich lasse mein Vorgehen von Kritik formen. Es bringt aber niemanden weiter, wenn mein Vorgehen von Kritik erstickt wird. Und meine Motivation verschwindet, wenn meine Fragen von der Kritik komplett über den Haufen geworfen und durch völlig neue Fragen ersetzt werden. Das sind dann nicht mehr meine Fragen. Darum sollen sich die Leute kümmern, die sie aufgeworfen haben.

Was ist deine Motivation? Möchtest du mir helfen? Dann achte darauf, dass du meinen Weg nicht mit deinem verwechselst. Möchtest du deinen eigenen Weg einschlagen? Bitte sehr, mach einen eigenen Thread auf, beginne deine eigene Untersuchung. Ich unterstütze dich, weil wir garantiert von den Ergebnissen des anderen profitieren können. Oder willst du nur meckern? Ich hoffe nicht. Aber wenn doch, hör auf damit.
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