Autor Thema: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien  (Gelesen 9146 mal)

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Offline Saturno

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Einen schönen Abend wünsche ich,

nachdem ich wirklich ausgesprochen umfangreich und präzise im Bezug auf die Anschaffung eines Horror-Rollenspiels beraten worden bin, gedachte ich, mich mit einer weiteren Anfrage an das Forum zu wenden.
Eines vorweg: Herzlichen Dank noch einmal für die vorangegangene Beratung. Ich habe mir doch tatsächlich Unknown Armies angeschafft und bin sehr zufrieden.

Nun zu diesem Thread: Ich suche ein Postapokalypse-RPG. So weit, so gut, aber es gibt in dem Bereich so viel Verschiedenes (und ich bin in selbigem Bereich recht ungebildet), dass ich zwangsläufig eingrenzende Kriterien finden muss. Selbige werden gleich folgen. Ich würde mich ungeheur freuen, wenn einige von euch die Zeit hätten, diese Kriterien kurz zu durchdenken und anhand dessen eine Empfehlung (am besten mit kurzer Begründung...der Nachvollziehbarkeit halber) abzugeben.

Also, das Setting sollte...
  • ...als Ausgangspunkt der Apokalypse etwas nicht-übernatürliches haben. Es sollte im Idealfall irgendwie nachvollziehbar sein.
  • ...überhaupt glaubwürdig inszeniert sein. Das Gefühl zu haben, dass sich jemand konkrete Gedanken gemacht hat, wie sich Menschen (individuell und sozial) nach so einer Katastrophe verhalten, kann stimmungsförderlich sein. (Ich erwarte aber keinen Soziologie-Exkurs, aber ein glaubwürdiger Ansatz, auf den ich als SL aufbauen kann, wäre klasse.)
  • ...am besten eine (zumindest im weitesten Sinne) von Menschen verursachte Apokalypse beschreiben.
  • ...(wenn es mich perfekt glücklich machen will) eine "biologische" Apokalypse beinhalten (massives Pflanzenwachstum etc.).
  • ...unter gar keinen  ;) Umständen auch nur irgendwie in diese Mad-Max-Apokalypse-Richtung gehen. Also bitte keine pseudoernsten Endzeit-Punks mit Dieselmaschienen und Kettenwaffen.  ;)

Mir ist bewusst, dass die Kriterien schon sehr wählerisch sind und ich weiß entsprechend auch nicht, ob es tatsächlich überhaupt ein Rollenspiel gibt, dass diese Kriterien erfüllt, aber genau deshalb frage ich ja hier nach.  ;)
Die Kriterien werden vielleicht von mir noch nach gusto ergänzt, da es zur Zeit schon spät ist und mir vielleicht nicht alles eingefallen ist. Sollte eure Vorschläge im Übrigen jetzt an ein oder zwei Kriterien scheitern, tut euch keinen Zwang an und empfehlt mir bitte trotzdem etwas. Ich bin auch gerne einsichtig.  ;)

Ich selbst, habe übrigens schon etwas im Auge bzw. eine Intuition, welches RPG sich vielleicht annähernd eignen könnte, aber ich würde ganz gerne zuerst einmal eure unvoreingenommenen Meinungen hören und euch nicht mit einer vielleicht völlig abwegigen Idee meinerseits vorbelasten.  :)

Danke bereits im Voraus.
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Offline Woodman

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #1 am: 15.03.2011 | 02:34 »
Vielleicht Reign of Steel, ne Art Terminator Setting, blos das es mehrere große KIs gibt und nicht nur ein Skynet, die sich auch untereinander nicht besonders grün sind oder Y2K oder der Klassiker Twilight 2000.

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #2 am: 15.03.2011 | 07:39 »
Gamma World/Mutant Future ist Dir vermutlich zu gonzo, oder ?

Da T2K schon genannt wurde:

The Morrow Project. Eine  :verschwoer: sieht den Ausbruch des 3. Weltkrieges vorraus, schickt Teams für den Wiedaraufbau in Cryostase. Leider klingelt der Wecker 150 Jahre zu spät, so das die Welt nicht nur total kaputt ist, nein, die Überlebenden haben neue Gesellschaften gegründet (die Spannweite geht von kannibalistischen Steinzeit Menschen bis hin zu industriellen Stadtstaaten). Die Spielercharaktere sind der letzte Rest der heutigen Zivilisation in einer ansonsten recht schrägen Welt. Das System ist etwas gewöhnungsbedürftig, W20-roll-under, sieben Attribute (und davon keine geistigen wie Intelligenz), keine Fertigkeiten, Klassen, Rassen und Talente, dafür aber Blutgruppen und zwei Dutzend Trefferzonen, eine ziemlich große Auswahl an Waffen und überhaupt einem starken Fokus auf Ausrüstung.

Kennst Du das Fallout PNP?
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


Welche Lösung bleibt da noch? - Ruft die Murderhobos!

alexandro

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #3 am: 15.03.2011 | 09:31 »
Ich glaube du suchst Degenesis. Schauen wir mal...
...als Ausgangspunkt der Apokalypse etwas nicht-übernatürliches haben. Es sollte im Idealfall irgendwie nachvollziehbar sein.
...überhaupt glaubwürdig inszeniert sein. Das Gefühl zu haben, dass sich jemand konkrete Gedanken gemacht hat, wie sich Menschen (individuell und sozial) nach so einer Katastrophe verhalten, kann stimmungsförderlich sein. (Ich erwarte aber keinen Soziologie-Exkurs, aber ein glaubwürdiger Ansatz, auf den ich als SL aufbauen kann, wäre klasse.)
...am besten eine (zumindest im weitesten Sinne) von Menschen verursachte Apokalypse beschreiben.

Apokalypse teilweise duch Meteroiteneinschlag, aber Zusammenbruch der Zivilisation beschleunigt durch menschliche Faktoren (Computervirus, neue biologische Seuche...). Viele Gedanken darüber, wie die unterschiedlichen Kulte sich an den Wiederaufbau machen und welche gesellschaftlichen Auswirkungen das (500 Jahre nach der Apokalypse, wo das Setting einsetzt) hat.

Die Apokalypse wird durch viele Bewohner des Settings etwas "mythologisch verklärt" betrachtet, hat aber im Kern rein (Pseudo-)wissenschaftliche Ursachen.

Zitat
...(wenn es mich perfekt glücklich machen will) eine "biologische" Apokalypse beinhalten (massives Pflanzenwachstum etc.).
Es gibt den "Primer", eine Art (außerirdische?) Pilzspore, welche an die lokale Flora dranhängt und Sporenfelder erzeugt. Die Sporen werden in der Welt gerne als Drogen verwendet, können in hohen Konzentrationen aber zu fiesen Effekten (und in der nächsten Generation zur Entwicklung psionischer Kräfte) führen.

Zitat
..unter gar keinen  ;) Umständen auch nur irgendwie in diese Mad-Max-Apokalypse-Richtung gehen. Also bitte keine pseudoernsten Endzeit-Punks mit Dieselmaschienen und Kettenwaffen.  ;)
Einer der 13 Kulte (Apokalyptiker) geht optisch etwas in diese Richtung, allerdings ist es selbst da gut erklärt (sie sind halt die Zigeuner des Settings) und sind definitiv keine Mad-Max-Punks, welche nichts besseres zu tun zu haben scheinen, als sich auf staubigen Highways irgendwelche Rennen zu liefern. :P

Selbst wenn man die "Apos" nicht mag, so gibt es unter den restlichen 12 Fraktionen noch reichlich Varianz (alles von Schweizer Soldaten in Keramik-Vollplatte, über dekadente, nordafrikanische Sklavenhändler, bis hin zu degenerierten (weil unter Dunkelheit und Inzucht leidenden) Bunkerbewohnern), so dass man die ohne weiteres weglassen kann.

Das Original-Regelwerk (mit Settingbeschreibung) gibt es hier. Die Regeln sind (imo) leider nicht sehr gut, aber es gibt eine Konvertierung auf Savage Worlds hier im Forum.

Prisma

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #4 am: 15.03.2011 | 09:50 »
Also, das Setting sollte...
  • ...als Ausgangspunkt der Apokalypse etwas nicht-übernatürliches haben. Es sollte im Idealfall irgendwie nachvollziehbar sein.
  • ...überhaupt glaubwürdig inszeniert sein. Das Gefühl zu haben, dass sich jemand konkrete Gedanken gemacht hat, wie sich Menschen (individuell und sozial) nach so einer Katastrophe verhalten, kann stimmungsförderlich sein. (Ich erwarte aber keinen Soziologie-Exkurs, aber ein glaubwürdiger Ansatz, auf den ich als SL aufbauen kann, wäre klasse.)
  • ...am besten eine (zumindest im weitesten Sinne) von Menschen verursachte Apokalypse beschreiben.
  • ...(wenn es mich perfekt glücklich machen will) eine "biologische" Apokalypse beinhalten (massives Pflanzenwachstum etc.).
  • ...unter gar keinen  ;) Umständen auch nur irgendwie in diese Mad-Max-Apokalypse-Richtung gehen. Also bitte keine pseudoernsten Endzeit-Punks mit Dieselmaschienen und Kettenwaffen.  ;)

Wie wäre es mit "InZone"? Das Setting erschien in der Mephisto 46 und dürfte die Punkte erfüllen. Veröffentlicht ist bisher aber nur das Setting. Es gibt auch ein System, das Survival als zentrales Element hat. Was genau am CERN passiert ist, weiß offiziell aber niemand in der Spielwelt (im Setting wird dies aber natürlich behandelt, es gibt auch mehrere Möglichekeiten zum auswählen).

InZone geht davon aus, dass der Teilchenbeschleuniger des CERN einen Monster-Störfall hat, wodurch tausende Kilometer um den Großraum Genf verstrahlt wird. InZone ist ein Spiel um eine globale Katastrophe in einer unmittelbaren Endzeit. Die Welt ist auch "noch" nicht am Ende, aber ein guter Teil davon ("die Zone"). Nun gibt es da verschiedene Spielmodi, wie man mit dem Spiel beginnen kann. In den Abenteuervorschlägen kann man beispielsweise zu verschiedenen Zeitpunkten der Katastrophe anfangen. Ob man nun kurz davor, oder später anfängt bleibt ja der Gruppe überlassen.
InZone, im Default-Modus, hat eine Besonderheit: Edelmetalle sind merkwürdigerweise nicht verstrahlt, so dass Plünderer in "die Zone" eindringen um diese aus Banken, usw. zu bergen und reich zu werden.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #5 am: 15.03.2011 | 09:53 »
  • ...(wenn es mich perfekt glücklich machen will) eine "biologische" Apokalypse beinhalten (massives Pflanzenwachstum etc.).
Hierzu könntest du dir vielleicht mal Summerland anschauen, ein kleines Indie-Rollenspiel, das wir erst kürzlich als Kurzkampagne bespielt haben. Hier hat ein nicht weiter bestimmtes 'Event' die Erde mit einem wild wuchernden Wald überzogen. Wir hatten in unserer Runde festgelegt, dass genetische Experimente eines Großkonzerns die Katastrophe verursacht haben. Das Setting hat zwar eine übernatürliche Komponente (in Form von merkwürdigen Wilden im Wald und einem Phänomen namens der Ruf), allerdings lässt das Spiel es auch problemlos zu, dass die Spielgruppe sich selbst überlegt, ob das Event übernatürlich ist, oder nicht. Die Spielwelt selbst ist in jedem Fall ziemlich realistisch: normale Menschen mit normalen Problemen in einer Welt, deren Zivilisation fast vollständig zusammengebrochen ist. Allerdings muss man sagen: es ist ein Indie, ein kleines Büchlein, das von der Settingbeschreibung sehr viel der Spielgruppe überlässt. Wenn du also nach einer fertigen, ausgearbeiteten Spielwelt suchst, wird dir Summerland nicht weiterhelfen.

Hier findest du ein Review, und hier nochmal ne Kurzbeschreibung.

Offline Gasbow

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #6 am: 15.03.2011 | 10:01 »
Vielleicht ist Heredium was für dich:

...als Ausgangspunkt der Apokalypse etwas nicht-übernatürliches haben. Es sollte im Idealfall irgendwie nachvollziehbar sein.

Die Apokalypse besteht aus zwei Teilen, die durch Menschen ausgelöst wurden:
1. Versuche den Klimawandel aufzuhalten, wirken etwas zu gut, und die Flora und Fauna des Planeten beginnt zu mutieren und wird Aggressiver.
2. Durch eine Explosion (warum weiss ich gerade nicht mehr) werden Teile des Mondes abgesprengt und stürzen auf die Erde.

...überhaupt glaubwürdig inszeniert sein. Das Gefühl zu haben, dass sich jemand konkrete Gedanken gemacht hat, wie sich Menschen (individuell und sozial) nach so einer Katastrophe verhalten, kann stimmungsförderlich sein. (Ich erwarte aber keinen Soziologie-Exkurs, aber ein glaubwürdiger Ansatz, auf den ich als SL aufbauen kann, wäre klasse.)

Leider eher weniger,
Es werden mehrere menschliche Gesellschaften beschrieben, die eher nach der "cool" im weitesten Sinne sein sollen, als das ihre Entstehung aus der soziologisch begründet ist.
Diese Gesellschaften kontrollieren jeweils einen größeren Teil der Erde, und haben relativ wenig Kontakt zu einander, so dass sich Gruppen, die zusammen zu der Gesellschaft angehört, die einem am besten gefällt, eh sinnvoller sind.

...am besten eine (zumindest im weitesten Sinne) von Menschen verursachte Apokalypse beschreiben.

check,  s.o.

...(wenn es mich perfekt glücklich machen will) eine "biologische" Apokalypse beinhalten (massives Pflanzenwachstum etc.).

absolut, der Kampf gegen die oftmals übermächtige Natur, ist eins der Zentralelemente von Heredium.

...unter gar keinen   Umständen auch nur irgendwie in diese Mad-Max-Apokalypse-Richtung gehen. Also bitte keine pseudoernsten Endzeit-Punks mit Dieselmaschienen und Kettenwaffen.

Diese Leute gibt es bei Heredium zwar auch, bilden aber nur Splittergruppen, die keinen großen Einfluss haben.
Die Hauptfraktionen sind nicht besonders "Mad-Max"

Offline Saturno

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #7 am: 15.03.2011 | 12:44 »
Gamma World/Mutant Future ist Dir vermutlich zu gonzo, oder ?

[...]

Kennst Du das Fallout PNP?
Ja. Gamma World ist tatsächlich nicht meines. Fallout kannte ich als P&P nicht und danke herzlichst für diese Entdeckung. Das werde ich mir warm halten. Da sich das Spiel aber selbst nicht besonders ernst nimmt (Fallout eben) suche ich hier noch weiter.

Wie wäre es mit "InZone"? Das Setting erschien in der Mephisto 46 und dürfte die Punkte erfüllen.

Hmmm...das kannte ich gar nicht. Das erinnert mich etwas an das Buch "Picknick am Wegesrand" von den Strugatzki-Brüdern. Zumindest auf den ersten Blick. Ist das Setting irgendwo außerhalb der Mephisto zu beziehen?

Hierzu könntest du dir vielleicht mal Summerland anschauen, ein kleines Indie-Rollenspiel, das wir erst kürzlich als Kurzkampagne bespielt haben.
[...]
Wenn du also nach einer fertigen, ausgearbeiteten Spielwelt suchst, wird dir Summerland nicht weiterhelfen.
Letzteres wäre nicht mein Problem. Ein guter Ansatz ist alleine schon Gold wert. Summerland war eines der Spiele, die ich selbst im Blick hatte, aber sehen wollte, ob sie genannt werden. Kommt das Setting denn wirklich irgendwie postapokalyptisch daher? Ich hatte eher das Gefühl das das ganze sehr mystikzentriert ist, oder täuscht das? An anderer Stelle kam der Vorwurf, dass das Spiel zu gefühlszentriert ist und eher ein "Emo-Spiel" sei. Was ist soweit an dieser Polemik dran? Also zu diesem Setting wären mir durch aus weitere Kommentare und Erfahrungen lieb.  ;)

Ich glaube du suchst Degenesis. Schauen wir mal...
Apokalypse teilweise duch Meteroiteneinschlag, aber Zusammenbruch der Zivilisation beschleunigt durch menschliche Faktoren (Computervirus, neue biologische Seuche...). Viele Gedanken darüber, wie die unterschiedlichen Kulte sich an den Wiederaufbau machen und welche gesellschaftlichen Auswirkungen das (500 Jahre nach der Apokalypse, wo das Setting einsetzt) hat.

[...]

Einer der 13 Kulte (Apokalyptiker) geht optisch etwas in diese Richtung, allerdings ist es selbst da gut erklärt (sie sind halt die Zigeuner des Settings) und sind definitiv keine Mad-Max-Punks, welche nichts besseres zu tun zu haben scheinen, als sich auf staubigen Highways irgendwelche Rennen zu liefern. :P
Oha...Degenesis hatte ich fast abgeschrieben und bin daher überrascht, dass es hier doch noch auftaucht. Ich hatte am stärksten Bedenken in dem Bereich der Gedanken über die kulturelle Entwicklung. Du meinst aber gerade, dass diese Gedanken gut gelungen sind? Also mir wäre es wirklich wichtig, dass man zumindest das Gefühl hat, dass sich jemand überlegt hat, wie die Welt nach so einer Katastrophe aussehen könnte, wie die Menschen sich verhalten würden und daraus dann die Kulturen des Spiels entwickelt und nicht andersherum. ("Hmmm...ich möchte Nahkampf-Brutalos...na gut...passt nach ner Apokalypse schon irgendwie rein. Und klingt wie ne gute Grundlage einer neuen Kultur.")  ;)

Ansonsten war meine andere Angst tatsächlich auf das Madmax-Flair bezogen, aber was du sagst macht Sinn. (Und wenn es nicht das Hauptthema dominiert, störe ich mich an den Apokalyptikern gar nicht. Das kann dann ja wieder Stimmungsvoll sein.)

Ich weiß nur nicht, wie ich die Psychonauten einordnen soll. Haben die ein Bewusstsein? Können die sprechen? Sind die spielbar?

Auch zu Degenesis sind gerne weitere Informationen gewünscht. ;)

Vielleicht ist Heredium was für dich:

[...]

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Leider eher weniger,
Es werden mehrere menschliche Gesellschaften beschrieben, die eher nach der "cool" im weitesten Sinne sein sollen, als das ihre Entstehung aus der soziologisch begründet ist.
Diese Gesellschaften kontrollieren jeweils einen größeren Teil der Erde, und haben relativ wenig Kontakt zu einander, so dass sich Gruppen, die zusammen zu der Gesellschaft angehört, die einem am besten gefällt, eh sinnvoller sind.

Gut...also Heredium hatte ich auch ganz konkret im Blickfeld. Gerade die Art der Apokalypse passt ja massiv zu dem, was ich mir wünsche. (Tatsächlich war der Wunsch da, bevor ich das Spiel kannte.)

Könntest du vielleicht mehr dazu sagen, warum du die Gesellschaft nicht für gut durchdacht hältst? (Und könnten andere dazu vielleicht auch etwas bemerken?)
Das könnte trotz allem nämlich ein Totschlagkriterium sein.

Also zur Zeit sind auf der Liste: Heredium, Summerland und Degenesis.
Danke schonmal bis hier, aber weitere Infos (auch besodners zu diesen dreien) wären mir sehr lieb.
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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #8 am: 15.03.2011 | 13:04 »
Die Einzelnen Fraktionen in Heredium sind relativ monolithische Machtblöcke, die dazu noch geographisch ziemlich weit voneinander entfernt sind.

Der offiziellen Zeitlinie nach (die sich aber ignorieren lässt ohne den flair des spiels zu zerstören) sind diese Kulturen dazu noch sehr schnell nach der Katastrophe entstanden.
Diese extrem schnelle entwicklung von nahezu Weltuntergang zu teilweise durchaus florierenden Kulturen finde ich persönlich etwas unglaubwürdig.

Mir gefallen auch nicht alle der Kulturen, z.b. die Debellatoren, (Psioniker) bilden eine sehr konfliktbefreite von Umweltschützern mit superkräften und bedienen damit irgendwie die meisten negativen elfenklischees.


Damit hat Heredium halt die Probleme, die auch viele Fantasy Settings haben, die im Prinzip mehrere kleinere Settings zusammenpacken und damit oft etwas zusammengewürfelt wirken.


Wenn man sich entschließt Heredium zu spielen würde ich empfehlen sich das "Subsetting" auszusuchen, was einem am meisten gefällt, und sich da mit den regionalen Problemen einer postapokalyptischen Welt rumzuschlagen.
Hier kann Heredium durchaus glänzen, vor allem da die Gesellschaft nicht wie in vielen settings apathisch und nihilistisch auf das komplette Ende wartet, sondern die Komponente Wiederaufbau eine wichtige Rolle spielt.

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #9 am: 15.03.2011 | 13:23 »
Lodland:

Nanoseuchen/Biowaffen etc machen das Festland unbewohnbar, also spielt sich das Leben in Unterwasserstationen ab.
Ist vom gefühl her eher ein klassisches SF-Spiel, in dem der Weltraum gegen das Meer getauscht wurde. Einige große Stationen bieten hier verschiedene Gesellschaftsmodelle, die politisch vernetzt sind und sich offen, wie verdeckt bekämpfen, mal zusammenarbeiten und um die klügsten Köpfe konkurrieren.
Piraterie gibt es viel und der Handel kommt auch so langsam wieder richtig groß auf.

Ich weiß nicht so recht, inwiefern Blueplanet da ähnlich ist, da ich es nicht kenne und nur weiß, dass es sich auch um Uboote (superkavitation?) dreht. ;D

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #10 am: 15.03.2011 | 13:42 »
Zu Summerland:

Kommt das Setting denn wirklich irgendwie postapokalyptisch daher? Ich hatte eher das Gefühl das das ganze sehr mystikzentriert ist, oder täuscht das?
Wie gesagt, wir haben uns das Setting in gewisser Hinsicht einfach Untertan gemacht. So wie wir es spielten hatte ich schon ein sehr starkes postapokalyptisches Feeling, aber das hing natürlich in erster Linie an unserem Abenteuer und der SL, sowie dem Input der Spieler. Ich kann dir echt nicht sagen, inwieweit das Spiel selbst das gewünschte Flair unterstützt. Mir persönlich reichte eigentlich schon das Cover, um mich in die entsprechende Stimmung zu versetzen ;)

Mystikzentriert - das Spiel schlägt schon etwas in die Richtung, durch das Phänomen des Rufs, den die Bewohner der letzten zivilistorischen Hochburgen vernehmen, und der sie in den Wald lockt. Das ist sicherlich Übernatürlich, spielte aber in unserer Kampagne auch eher eine untergeordnete Rolle. Da war der Ruf halt ein Mittel zum Zweck, und es war auch nie ganz klar, ob der Ruf nun was Mystisches ist oder eine Form der genmutation bei den Menschen. By the book bespielt würde ich aber schon sagen, das Setting hat einen mystischen Touch (es gibt aber nicht sowas wie Magieregeln oder Psionik oder sowas - man spielt einfach Menschen).

An anderer Stelle kam der Vorwurf, dass das Spiel zu gefühlszentriert ist und eher ein "Emo-Spiel" sei.
Das kann ich zumindest für die Erstausgabe bestätigen, ich weiß nicht in wie weit das mit der Revised Edition überarbeitet wurde. Im Zentrum bei Summerland stehen halt die Traumata der Charaktere, die dazu führen, dass sie den Ruf nicht hören und daher als einzige zwischen den verbliebenen Siedlungen der Menschen hin und her reisen können.

Theoretisch ist es vom Spiel her so angedacht, dass jeder Charakter in seiner Vergangenheit einmal so was traumatisches erlebt hat, dass ihn das die ganze Zeit beschäftigt und er durch dieses konstante 'Hintergrundrauschen' immun gegen den Ruf ist. War mir aber nicht besonders einleuchtend, denn: wenn die gesamte Erde von einem Tag auf den anderen von Wald bedeckt ist, qualifiziert das, denke ich, als Trauma für absolut *jeden* Menschen. Da wird es irgendwie bedeutungslos, dass man schuld am Unfalltod der Großmutter ist oder sowas.
Die Verarbeitung der Traumata ist demnach auch das Kernstück der Spielmechanik, spielte bei uns aber keine große Rolle. Kein einziger Charakter hatte am Ende der Kampagne sein Trauma auch nur ansatzweise überwunden ;)

Ich fand's aber dennoch ein schönes Spiel. Das Setting ist halt cool; du hast die moderne Welt, die von diesem unfassbaren Waldmonster überwuchert wird. Da entstehen schon tolle Bilder im Kopf.

Offline Saturno

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #11 am: 15.03.2011 | 14:19 »
Die Einzelnen Fraktionen in Heredium sind relativ monolithische Machtblöcke, die dazu noch geographisch ziemlich weit voneinander entfernt sind.

Der offiziellen Zeitlinie nach (die sich aber ignorieren lässt ohne den flair des spiels zu zerstören) sind diese Kulturen dazu noch sehr schnell nach der Katastrophe entstanden.
Diese extrem schnelle entwicklung von nahezu Weltuntergang zu teilweise durchaus florierenden Kulturen finde ich persönlich etwas unglaubwürdig.

OK...das Verlagern auf mehr als 10 Jahre nach der Katastrophe hätte ich wahrscheinlich auch vorgehabt. Freut mich, dass du das für machbar hältst.
Abgesehen von ihrer Beziehung zueinander, sind denn die Kulturen in sich halbwegs stimmig? (Abgesehen von den Debellatoren, die mir bisher aber gar nicht so merkwürdig vorkommen.)

Ansonsten was ist denn mit dieser Nordallianz los? Werden die wirklich von einer machtvollen Kirche beherrscht? Wenn, ja: Was für eine Kirche soll das sein? (Die üblichen Verdächtigen? Römisch-Katolische Kirche bzw. eine Nachfolgeorganisation?) Was ist aus den anderen Religionen und Konfessionen geworden? (Es sind immerhin nur 200 Jahre nach unserer Zeit.)
Der Punkt stößt mir bisher als am seltsamsten auf. (Habe aber bisher nur das LRW gelesen.)

Lodland:

Nanoseuchen/Biowaffen etc machen das Festland unbewohnbar, also spielt sich das Leben in Unterwasserstationen ab.
Ist vom gefühl her eher ein klassisches SF-Spiel, in dem der Weltraum gegen das Meer getauscht wurde. Einige große Stationen bieten hier verschiedene Gesellschaftsmodelle, die politisch vernetzt sind und sich offen, wie verdeckt bekämpfen, mal zusammenarbeiten und um die klügsten Köpfe konkurrieren.

Hmmm...aber das scheint mir nicht wirklich postapokalyptisch daher zu kommen. Eher ein "wir hatten eine Apokalypse, aber ziehen halt um". Ich suche schon etwas, wo das Gefühl wirklich postapokalyptisch ist.

Zu Summerland:
Wie gesagt, wir haben uns das Setting in gewisser Hinsicht einfach Untertan gemacht. So wie wir es spielten hatte ich schon ein sehr starkes postapokalyptisches Feeling, aber das hing natürlich in erster Linie an unserem Abenteuer und der SL, sowie dem Input der Spieler. Ich kann dir echt nicht sagen, inwieweit das Spiel selbst das gewünschte Flair unterstützt. Mir persönlich reichte eigentlich schon das Cover, um mich in die entsprechende Stimmung zu versetzen ;)

[...]

Theoretisch ist es vom Spiel her so angedacht, dass jeder Charakter in seiner Vergangenheit einmal so was traumatisches erlebt hat, dass ihn das die ganze Zeit beschäftigt und er durch dieses konstante 'Hintergrundrauschen' immun gegen den Ruf ist. War mir aber nicht besonders einleuchtend, denn: wenn die gesamte Erde von einem Tag auf den anderen von Wald bedeckt ist, qualifiziert das, denke ich, als Trauma für absolut *jeden* Menschen. Da wird es irgendwie bedeutungslos, dass man schuld am Unfalltod der Großmutter ist oder sowas.
Die Verarbeitung der Traumata ist demnach auch das Kernstück der Spielmechanik, spielte bei uns aber keine große Rolle. Kein einziger Charakter hatte am Ende der Kampagne sein Trauma auch nur ansatzweise überwunden ;)

Ich fand's aber dennoch ein schönes Spiel. Das Setting ist halt cool; du hast die moderne Welt, die von diesem unfassbaren Waldmonster überwuchert wird. Da entstehen schon tolle Bilder im Kopf.


Aha...danke. Ja das Cover hat mich auch mitgerissen. Die Frage für mich ist jetzt eher ob ich Summerland halbwegs by-the-book spiele mit Anpassungen, oder ob ich nicht vielleicht eher Heredium oder Degenesis spiele und verschiedene Ideen aus Summerland (regional) übernehme. Gerade, wenn du sagst, dass man sich des Settings relativ einfach bemächtigen kann, klingt das ja flexibel. Und teuer ist das Regelwerk auch nicht unbedingt.

Wie siehst du diesen Punkt?
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Offline Naldantis

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #12 am: 15.03.2011 | 14:39 »
Ich glaube du suchst Degenesis. Schauen wir mal...

Naja, zwei Anmerkungen:
a) das Spielgefühl geht IMHO schon sehr in die kultistischen Richtung und IMHO fühlt es sich teilweise nach Mad Max an (die Afrikanischen Horden mit ihren Tanks, etc.), aber das liegt vielleicht daran, daß ich kein großer Mad Max-Fan bin, und drum alles was am Rande danach reicht, in die Schublade packe.

b) das SYSTEM, also die Mechanik, ist einfach gesagt VÖLLIGER MURKS, locker das dysfunktionalste System, was mir ewig untergeommen ist; da fährst Du mit jeder gratis runtergeladenen Hobby-Entwicklung besser.

EDIT: Klarstellung persönlicher Meinung.
« Letzte Änderung: 15.03.2011 | 15:04 von Naldantis »

Offline Gasbow

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #13 am: 15.03.2011 | 14:45 »
Zitat
Ansonsten was ist denn mit dieser Nordallianz los? Werden die wirklich von einer machtvollen Kirche beherrscht? Wenn, ja: Was für eine Kirche soll das sein? (Die üblichen Verdächtigen? Römisch-Katolische Kirche bzw. eine Nachfolgeorganisation?) Was ist aus den anderen Religionen und Konfessionen geworden?

Die Kirche der Nordallianz ist eine vereinigte Christliche Kirche, welche wärend der Apokalypse endstanden ist. Soweit ich mich erinnere ist die Nordallianz ein Kirchenstaat, ja.
In den inneren Gebieten ist die Nordallianz so ein relativ (rpg) typische faschistoider Kirchenstaat, der stark an die Gesellschaft wärend der Industrialisierung angelehnt ist, an den Randebieten überwiegt der "Frontier Spirit".


Zitat
Abgesehen von ihrer Beziehung zueinander, sind denn die Kulturen in sich halbwegs stimmig? (Abgesehen von den Debellatoren, die mir bisher aber gar nicht so merkwürdig vorkommen.)

Ich denke schon ja, zumindest fragt man sich bei keiner der Kulturen wie zur Hölle, die denn überleben können, was ja in postapokalyptischen Settings häufter vorkommt.
Es ist auch nciht so, dass die Debellatoren als Gesellschaft so unglaubwürdig wären, ich finde sie nur langweilig :)

Offline Arkam

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #14 am: 15.03.2011 | 14:52 »
Hallo zusammen,

zu Loadlands sei noch auf http://www.lodland.de/page/downloadlist.html?page=1 verwiesen.
Dort findet man im unteren Drittel den Gratisdownload für die erste Fassung des Grundregelwerks. Zudem noch einiges zum Hintergrund.

Gruß Jochen
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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #15 am: 15.03.2011 | 14:58 »
Naja, zwei Anmerkungen:
a) das Spielgefühl geht schon sehr in die kultistischen Richtung und IMHO fühlt es sich teilweise nach Mad Max an (die Afrikanischen Horden mit ihren Tanks, etc.)
b) das SYSTEM, also die Mechanik, ist einfach gesagt VÖLLIGER MURKS, locker das dysfunktionalste System, was mir ewig untergeommen ist; da fährst Du mit jeder gratis runtergeladenen Hobby-Entwicklung besser.

Also wenn ich es spielen würde, dann wahrscheinlich eher mit SavageWorlds-Regeln (die Fanumsetzung sah echt gut aus) oder mit den Regeln der nWoD. Hmm...aber ich habe jetzt von einer Person die Information bekommen, dass Degenesis eher nicht MadMax ist (oder zumindest nicht sein muss) und von einer anderen (dir  ;)), dass es sich doch eher so anfühlt. Was mache ich jetzt damit?  wtf? :)

Die Kirche der Nordallianz ist eine vereinigte Christliche Kirche, welche wärend der Apokalypse endstanden ist. Soweit ich mich erinnere ist die Nordallianz ein Kirchenstaat, ja.

[...]

Ich denke schon ja, zumindest fragt man sich bei keiner der Kulturen wie zur Hölle, die denn überleben können, was ja in postapokalyptischen Settings häufter vorkommt.
Es ist auch nciht so, dass die Debellatoren als Gesellschaft so unglaubwürdig wären, ich finde sie nur langweilig :)

Das heißt, dass sich während dieser Apokalypse sämtliche größeren christlichen Konfessionen (europaweit? weltweit?) zusammengeschlossen haben und innerhalb von 10 Jahren einen "Staat" gebildet/an sich gerissen haben und den Großteil der "Konkurrenz auf dem Religionsmarkt" verdrängt haben? Klingt das ein wenig seltsam?
Wenn dem so wäre, würde das nicht gerade für die innere Plausibilität der kulturen sprechen, oder? (Oder unterschätze ich das einende Element einer Doppelapokalypse aus Mondfall und Naoh-Mutation?)
[Das klingt jetzt polemischer, als es gemeint ist.  :)]

zu Loadlands sei noch auf http://www.lodland.de/page/downloadlist.html?page=1 verwiesen.
Dort findet man im unteren Drittel den Gratisdownload für die erste Fassung des Grundregelwerks. Zudem noch einiges zum Hintergrund.

Danke sehr. Ich sehe es mir einmal an. Als SciFi-Setting reizt es mich ja auch, aber ich glaube eben nicht, dass es den Postapokalyptiker in mir befriedigt.  ;)
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #16 am: 15.03.2011 | 15:09 »
Wie siehst du diesen Punkt?
Ja, das funktioniert sicher. Wie du schon sagtest, Summerland ist nicht teuer und man hat's schnell durchgelesen.
Ich weiß wie gesagt nicht, was in der Revised passiert ist, könnte sein, dass da auch die Regeln etwas sinnvoller gestaltet wurden.

alexandro

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #17 am: 15.03.2011 | 15:40 »
Oha...Degenesis hatte ich fast abgeschrieben und bin daher überrascht, dass es hier doch noch auftaucht. Ich hatte am stärksten Bedenken in dem Bereich der Gedanken über die kulturelle Entwicklung. Du meinst aber gerade, dass diese Gedanken gut gelungen sind? Also mir wäre es wirklich wichtig, dass man zumindest das Gefühl hat, dass sich jemand überlegt hat, wie die Welt nach so einer Katastrophe aussehen könnte, wie die Menschen sich verhalten würden und daraus dann die Kulturen des Spiels entwickelt und nicht andersherum. ("Hmmm...ich möchte Nahkampf-Brutalos...na gut...passt nach ner Apokalypse schon irgendwie rein. Und klingt wie ne gute Grundlage einer neuen Kultur.")  ;)

Die Organisation der Kulte lässt sich im Wesentlichen in die folgenden Gruppen zusammenfassen:
1) Schutz- und Trutzbündnisse, welche eine lokale Sippe vor Gefahren beschützen (Spitalier, Hellvetiker, Wiedertäufer, Richter)
2) Vermittler und Händler, welche die Versorgung und den Kontakt zwischen den Sippen garantieren (Chronisten, Neolybier, Apokalyptiker)
3) Derivate prä-apokalyptischer Wertevorstellungen, welche eine gemeinsame Wertegrundlage liefern, aufgrund derer sich die verschiedenen Sippen austauschen können, ohne sich die Köpfe einzuschlagen (Anubier, Jehammedaner, Wiedertäufer, teilweise auch Richter, Apokalyptiker und Spitalier)

Alles wichtige Funktionen nach eine Apokalypse und dadurch durchaus mit Existenzberechtigung. Ich weiß allerdings nicht, in welcher Reihenfolge sich die Autoren das ausgedacht haben - es wäre durchaus möglich, dass sie sich erst gesagt haben "Wir hätten gerne eine Kämpferkult" und die Details nachträglich ergänzt haben, aber das macht ja nichts.

Nicht erfasst sind Sipplinge und Schrotter (die zu versprengt sind, um eine festgeschriebene Funktion erfüllen), Geissler (welche sich nur über das Kriegstreiben der Africaner definieren) und die Bleicher (welche per Definition Ausgestoßene und Freaks sind).

Nordafrika hat übrigens als einziges etwas, was man als "überregionale Regierung" bezeichnen könnte. Diese Entwicklung finde ich auch spannend und würde gerne mal eine Kampagne im "zivilisierten" Lybien spielen - einfach als Kontrast zur üblichen "alles kaputt"-Stimmung so vieler Endzeitmedien.

@Naldantis: wenn es sowas wie Drangpanzer oder überhaupt irgendein Zeichen von Organisation und Wiederaufbau bei Mad Max gäbe, dann fände ich die Filme vermutlich weniger langweilig. Leider scheinen die Bewohner der Mad Max-Welt viel zu sehr damit beschäftigt zu sein, im Staub Wüste zu hocken, sich gegenseitig Punkerfrisuren zu machen und sich gelegentlich in Arenakämpfen bis zum Tode zu kloppen. ;)

Zitat
Ich weiß nur nicht, wie ich die Psychonauten einordnen soll. Haben die ein Bewusstsein? Können die sprechen? Sind die spielbar?
Ja, haben sie. Allerdings ein ziemlich freakiges (ähnlich wie die Borg in Star Trek), welches sie nur schwer in eine normale Gruppe integrierbar macht. Das Standard-GRW sagt klar "Psychonauten sind keine SC", aber die Savage Worlds-Konvertierung macht diese zumindest regeltechnisch spielbar. Wenn der Rest der Gruppe aus relativ toleranten Charakteren (idealerweise Chronisten, Bleichern, Apos oder Schläfern) besteht, dann kann man einen Psychonauten einbauen (idealerweise einen, der noch "geistig klar" ist).

Einige Psychonauten sind gesellschaftlich (halbwegs) akzeptiert (die Präkognikter werden z.B. oft als "Orakel" konsultiert), die meißten müssen allerdings ihre Natur geheim halten (wenn sie nicht schon körperlich so mutiert sind, dass dies nicht mehr möglich ist).

Prisma

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #18 am: 16.03.2011 | 17:33 »
Hmmm...das kannte ich gar nicht. Das erinnert mich etwas an das Buch "Picknick am Wegesrand" von den Strugatzki-Brüdern. Zumindest auf den ersten Blick. Ist das Setting irgendwo außerhalb der Mephisto zu beziehen?
"Picknick am Wegesrand" ist über Umwege eine Inspirationsquelle für InZone gewesen. Im Augenblick gibt es das Setting nur bei der Mephisto, aber es soll zumindest im Fundus Ludi zum Download angeboten werden. Wahrscheinlich wird dies nächsten oder übernächsten Monat passieren. Es ist auch geplant, dass später mehr kommt.


Offline Niniane

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #19 am: 16.03.2011 | 19:51 »
OK...das Verlagern auf mehr als 10 Jahre nach der Katastrophe hätte ich wahrscheinlich auch vorgehabt. Freut mich, dass du das für machbar hältst.
Abgesehen von ihrer Beziehung zueinander, sind denn die Kulturen in sich halbwegs stimmig? (Abgesehen von den Debellatoren, die mir bisher aber gar nicht so merkwürdig vorkommen.)

Ansonsten was ist denn mit dieser Nordallianz los? Werden die wirklich von einer machtvollen Kirche beherrscht? Wenn, ja: Was für eine Kirche soll das sein? (Die üblichen Verdächtigen? Römisch-Katolische Kirche bzw. eine Nachfolgeorganisation?) Was ist aus den anderen Religionen und Konfessionen geworden? (Es sind immerhin nur 200 Jahre nach unserer Zeit.)
Der Punkt stößt mir bisher als am seltsamsten auf. (Habe aber bisher nur das LRW gelesen.)

Noch eine Anmerkung zu Heredium.. Es hat auch relativ viele "weisse Flecken", so dass man sich überlegen kann, was aus den anderen Religionen geworden ist. Die christlichen Konfessionen zumindest sind in der Hegemonialkirche der Nordallianz aufgegangen.
Die Debellatoren darf man glaube ich nicht auf diesen "Wir sind die besseren Menschen" - Touch reduzieren. Ich empfehle Dir da, falls Du Dich mehr in die Thematik einlesen möchtest, den ersten Roman zu Heredium, "Neue Ufer". Außerdem darf man die Nationen nicht so sehr auf ihre Territorien beschränkt sehen, es gibt (auch laut den Archetypen im GRW) auch Raging Bull aus Europa und auch in Osteuropa gibt es Debellatoren, die mit der Nordallianz im Clinch liegen.
Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern anschliessen, Degenesis hat ein tolles Setting, und Summerland steht auch auf meiner "Muss ich spielen" - Liste.
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Offline Saturno

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #20 am: 16.03.2011 | 20:57 »
Die Organisation der Kulte lässt sich im Wesentlichen in die folgenden Gruppen zusammenfassen:
1) Schutz- und Trutzbündnisse, welche eine lokale Sippe vor Gefahren beschützen (Spitalier, Hellvetiker, Wiedertäufer, Richter)
2) Vermittler und Händler, welche die Versorgung und den Kontakt zwischen den Sippen garantieren (Chronisten, Neolybier, Apokalyptiker)
3) Derivate prä-apokalyptischer Wertevorstellungen, welche eine gemeinsame Wertegrundlage liefern, aufgrund derer sich die verschiedenen Sippen austauschen können, ohne sich die Köpfe einzuschlagen (Anubier, Jehammedaner, Wiedertäufer, teilweise auch Richter, Apokalyptiker und Spitalier)

Alles wichtige Funktionen nach eine Apokalypse und dadurch durchaus mit Existenzberechtigung. Ich weiß allerdings nicht, in welcher Reihenfolge sich die Autoren das ausgedacht haben - es wäre durchaus möglich, dass sie sich erst gesagt haben "Wir hätten gerne eine Kämpferkult" und die Details nachträglich ergänzt haben, aber das macht ja nichts.

Aha...danke. Das räumt zumindest meine Angst, dass es sich hierbei um pure Zuordnung von Kulten nach gusto handelt, beiseite.
Und die Psychonauten finde ich auf eine verstörende Art echt interessant. (Gerade diese Begleitung durch Schwärme hat was bizarres.) Die scheinen mir ein gutes Moment zu sein, mit dem man Horror in das Spiel integrieren kann. Hat was.

"Picknick am Wegesrand" ist über Umwege eine Inspirationsquelle für InZone gewesen. Im Augenblick gibt es das Setting nur bei der Mephisto, aber es soll zumindest im Fundus Ludi zum Download angeboten werden. Wahrscheinlich wird dies nächsten oder übernächsten Monat passieren. Es ist auch geplant, dass später mehr kommt.

Oha danke für die Information. Dann werde ich Fundus Ludi im Auge behalten. "Picknick am Wegesrand" ist immernoch eines meiner Lieblingsbücher, ebenso wie Tarkowskis Meisterwerk "Stalker", das in Zusammenarbeit mit den Strugatzki-Brüdern entstand und frei auf dem Buch basiert, einer meiner Lieblingsfilme ist.
Das Spiel erfüllt zwar nicht das Kriterium der Bioapokalypse, aber ein zusätzliches (und dazu hervorragend inspiriertes  ;)) Postapokalypsespiel zu haben, kann kaum schaden.

Noch eine Anmerkung zu Heredium.. Es hat auch relativ viele "weisse Flecken", so dass man sich überlegen kann, was aus den anderen Religionen geworden ist. Die christlichen Konfessionen zumindest sind in der Hegemonialkirche der Nordallianz aufgegangen.
Die Debellatoren darf man glaube ich nicht auf diesen "Wir sind die besseren Menschen" - Touch reduzieren. Ich empfehle Dir da, falls Du Dich mehr in die Thematik einlesen möchtest, den ersten Roman zu Heredium, "Neue Ufer".

"Weiße Flecken" sind etwas, das ich selbst als SL immer sehr zu schätzen weiß, daher: Danke für die Information. Wie sieht es denn mit "weißen Flecken" bei Degenesis aus?
Das Religionsthema werde ich dann sicherlich als SL selbst weiter ausgestalten. Immerhin wurden (zumindest im LRW) die orthodoxen Christen völlig übergangen.  :o ;)
Was aus dem LRW nicht hervorgeht ist die Antwort darauf, wer oder was Hezekieliten eigentlich sind? Also bisher wirken die auf mich wie Cthulhuanbeter mit Nanotechnik, die sich hinter einem biblischen Propheten verstecken. Bitte sagt mir, dass ich mich gewaltig irre.  ;)
Zu den Debellatoren habe ich bisher noch nicht zu viel herausgefunden, aber ich würde eventuelles "Nietzschegeschwätz" ("Seht, ich lehre euch den Übermenschen. Der Übermensch sei der Sinn..." ...ach Schmarrn... ;)) eher gern beschränken oder zumindest zu einer zweischneidigen Geschichte machen. (Kommt das im Übrigen nur mir so vor, oder kommen die Debellatoren arg wie Ökokommunisten daher? Mal ganz wertfrei gefragt.  ;))
Naja...ich lese eigentlich so gut wie keine moderne Fantasyliteratur...erst recht keine, die zu einem Rollenspiel gehört. Ich habe da mit DSA eher schlechte Erfahrungen gemacht und irgendwie will die Zeit immer anderweitig genutzt werden. Ist der Roman denn so gut, dass es sich lohnt?

Hm...also so, wie es jetzt aussieht, werde ich mir definitiv irgendwann "Summerland" holen. Sei es aus Neugier, oder (was ich eher hoffe) als Inspiration und Ideensammlung für Heredium/Degenesis. Ich überlege eben nur, was mein "Hauptspiel" sein soll. Ich schwanke noch stark zwischen Heredium und Degenesis. Also Informationen zu diesen beiden sind besonders gerne gesehen.
« Letzte Änderung: 16.03.2011 | 20:59 von Bat-Marx »
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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #21 am: 16.03.2011 | 21:39 »
http://index.rpg.net/display-entry.phtml?mainid=2778

das Cadillacs and Dinosaurs RPG

wer etwas älter ist kann sich vieleicht noch an die Zeichentrickserie erinnern

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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #22 am: 18.03.2011 | 19:27 »
Hmm...ich tendiere immer mehr in Richtung Degenesis (nach SW-Regeln) mit gelegentlichem Einbauen von Ideen aus Summerland. Daher meine Frage: Gibt es bei Degenesis genug "weiße Flecken" um mutierte, wuchernde Natur einzubauen? (Bin mit dem Online-GRW noch nicht durch, daher die Frage.)
Und zweitens: Gibt die Story und die ganze Geschichte um den Primer denn überhaupt logisch ein monströses Naturwachstum her, oder muss man dafür schon viel zurechtbiegen? (Ich finde nämlich die Settingbeschreibung "by-the-book" ziemlich gut und würde gar nicht allzuviel ändern wollen (was...selten ist  ;)).
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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #23 am: 18.03.2011 | 19:38 »
Zitat
Gibt es bei Degenesis genug "weiße Flecken" um mutierte, wuchernde Natur einzubauen?
jupp.

Zitat
Und zweitens: Gibt die Story und die ganze Geschichte um den Primer denn überhaupt logisch ein monströses Naturwachstum her[...]?
jupp.

Aber mal ehrlich: Lies doch estmal zuende.  ;)
« Letzte Änderung: 18.03.2011 | 19:40 von Sphärenwanderer »
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Re: [Suche] Postapokalyptisches Setting nach Kriterien
« Antwort #24 am: 18.03.2011 | 20:03 »
Aber mal ehrlich: Lies doch estmal zuende.  ;)

Ich senke mein Haupt in Schande.  ;) Nur ist die Uni gerade sehr fordernd, was meine Zeit betrifft und ich komme daher viel seltener zum lesen von Regelwerken.

Deswegen frage ich ganz gerne schon vorher nach, worauf ich mich einstellen kann. Aber gerade nach deinem recht motivierenden "Doppel-jupp" steigt mein Interesse das Degenesis-Regelwerk zur heutigen Abendlektüre zu erklären. (Ich bin tatsächlich diese Woche nicht zu mehr gekommen, als das Heredium-LRW zu einem Drittel zu lesen und das Kult-Kapitel im Degenesis-GRW zu überfliegen.  :bang:)
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