Ich halt nichts davon, an einem System um der Veränderung willen Veränderungen vorzunehmen. Es gibt durchaus eine ganze Reihe von Elementen bei DSA4, die ihrem Zweck tatsächlich relativ gut nachkommen und dann am Ende auch das tun, was sie sollen. Ich sehe die Notwendigkeit für Änderungen an Elementen, die an sich völlig unproblematisch sind einfach nicht. Gut, manche in die Richtung gehende Vorschläge gehen einfach auf sehr andere Designziele zurück, und da muß man sich auch fragen, wie das weiter hilft, und ob es da nicht mehr um persönliche Vorlieben und ein Stück weit auch Eitelkeiten geht.
Der Sinn einer neuen Edition sollte es schliesslich nicht sein, Veränderungen als Selbstzweck reinzuhauen, sondern gezielt die Problembereiche zu verbesseren, und bei den Konzepten, die Funktionieren herumzudoktern ist überflüssig und im Kontext des Wiedererkennungsefekts auch ziemlich kontraproduktiv.
Und ja, man mag über die Wiedererkennung des Wiedererkennungseffekts schmunzeln, aber nur weil das Argument etwas überstrapaziert wurde, heißt es nicht, dass es bedeutungslos ist.
Also, wovon man die Hände lassen sollte, sind die Bestandteile des Regelwerks, die ihre jeweilige Aufgabe gut genug erfüllen.
Sowas wie die Eigenschaften, das Point-Buy System, die Teilung in Kulturen und Professionen (Rassen sind dabei ziemlich überflüssig, aber verschiedene Kulturen und deren Ausarbeitung sind eine er wesentlichen Stärken von DSA; das ist eine Stelle, wo die Verzahnung von Regelwerk und Hintergrund sehr zum Vorteil des Spiels gereichen kann), Vor- und Nachteile, und separate, einzeln erlern- und steigerbare Fertigkeiten, Grundwerte, die sich aus Eigenschaften ableiten sind alles Sachen, die ihren Job machen und die ein solides, nachvollziehbares System bieten.
Ohne allzuviel Geschwurbel oder übers Knie gebrochene unnötige Veränderungen.
Fazit: Veränderung um der Veränderung willen ist unnütz. Mal von so Standardphrasen wie "Die Qualität eines Systems liegt darin, wie gut es den eigenen Designzielen entspricht, nicht darin wie gut einem die Designziele gefallen" ganz abgesehen.
Ob man das als eine Fortsetzung von DSA4 oder als Rückbesinnung oder als neues System sehen will, ist irrelevant. Das sind bloß Etikette, die hier wir Kampfbegriffe in den Raum geworfen werden. Das Ziel sollte es nicht sein, ein brauchbares System an der Hand zu haben, sondern ein gutes DSA-System zu basteln. Das ist ne ganze Ecke spezifischer und auch anspruchsvoller. Ja, da hängen viele, viele zusätzliche Erwartungen dran, die 25 Jahre Systemgeschichte nun mal so mit sich bringen und dementsprechend ist es auch nicht genug, da einfach gerade das Système à la Mode bzw. das eigene Lieblingssystem einzusetzen.