stimmt meine Betrachtung, dass Systeme, die von Spielern gespielt werden, die Wert auf Realismus (Wortsinn) legen, dazu tendieren, sehr detailliert zu sein und generell eine große Zahl von Regeln beinhalten? Ist das für die Befürworter derartiger Systeme ein Vorteil oder ein Nachteil?
Ja, das ist meiner Wahrnehmung nach ganz eindeutig der Fall.
Ich halte das für eine "natürliche" Erscheinung - das ist die neutralste Formulierung, die mir so auf Anhieb einfällt.
"Notwendiges Übel" klingt so negativ
Das ist unabhängig davon, ob das Regelwerk seinen Zweck gut erfüllt.
Eine gewisse Komplexität braucht man bei dieser Darstellungsabsicht zwingend; dabei gibt es natürlich immer noch unnötig komplexe oder anderweitig schlecht konzipierte Systeme.
Kennt jemand gute Beispiele für realistisch orientierte Spiele mit geringem Umfang?
Realistisch
orientiert, d.h. Spiele, die auch explizit realistisch sein wollen? Nein.
Es gibt ein paar Spiele mit geringem Umfang, die quasi unfreiwillig* mehr oder weniger realistisch sind.
Da kann man dann mit einigen mehr oder weniger großen Änderungen auch noch mehr rausholen, wenn man das will.
Das kommt aber immer drauf an, wie hoch der Anspruch an das Ganze ist und wie viel Arbeit man reinstecken will.
Corporation und Savage Worlds wären mMn recht gute "Rohlinge", wobei gerade bei Corporation der Umfang spürbar ansteigen dürfte.
*Wie Voronesh sagte:
Solche Systeme können nur ergebnisorientiert realistisch sein, aber nicht ablauforientiert.