Dieser Thread (und sein
Vorgaenger) aus dem Theoriebereich haben mich ein wenig zum Nachdenken gebracht: Was bringt Handwedelei eigentlich, wann ist sie sinnvoll, wann entwertet sie Entscheidungen, wann stoert sie einfach?
Unter "Handwedelei" verstehe ich, dass einfach jemand beschliesst, was geschieht oder nicht geschieht, ohne sich in dem Moment gross um die Spielregeln zu kuemmern; ich schliesse hier so etwas wie Gruppenvertraege ausdruecklich aus, denn meiner Ansicht nach gehoert sowas zu einem Gruppenvertrag dazu, wenn es ihn denn gibt! Wer darunter etwas anderes versteht oder mit meiner Definition nicht klarkommt, moege das in seinem Post bitte darlegen. Danke schoen!
Ich eroeffne den Thread absichtlich hier und nicht im Theorieboard, weil ich hier eher an Erfahrungsberichten interessiert bin, ebenso an Beschreibungen, wie denn das uebliche Vorgehen in den Gruppen so ist. Wenn jemand eher an theoretischen Ueberlegungen dazu interessiert ist, koennen wir das gerne in einem weiteren Thread im Theorieboard ausdiskutieren.
Ich mache dann mal den Anfang: In unserer derzeitigen DSA-Gruppe wird sehr viel gehandwedelt. Der Grund ist einfach: Wir spielen theoretisch DSA4.1, sind aber alles Alt-DSAler, die lange zuvor mit sowas wie DSA2 oder gar DSA1 begonnen haben. Den Sprung auf das Regelmonster DSA4 haben wir nie so recht auf die Reihe bekommen. Daher wissen wir oft gar nicht, was die Regeln gerade eben vorschreiben. Die Entscheidung trifft am Ende immer der derzeitige Meister (wir spielen mit rotierendem Meisterposten), aber durchaus nach Absprache mit den Spielern. Tatsaechlich habe ich gelegentlich Schwierigkeiten, festzustellen, wer denn jetzt die Entscheidung getroffen hat, oder ob es gar eine Gemeinschaftsentscheidung war. Es funktioniert bestens, und bisher sind alle damit zufrieden.
Ein paar Beispiele: Mein Druide ruft des oefteren Elementare. Inzwischen gibt es da einen Regelwust mit Diensten, Wunschvolumen und was weiss denn ich (oder vielmehr: Ich weiss es nicht
). Bei uns laeuft das so: Ich zaubere, dabei sage ich, was ich von dem Elementaren moechte, bisher immer auch, warum ich das moechte. Der Meister ueberlegt dann, ob das dem Elementaren passt (war bisher immer der Fall, weil es bisher immer gegen daemonisches Wirken ging), und wie der das am besten hinkriegt. Ausserdem natuerlich, ob so ein einfacher Elementarer Diener dafuer ueberhaupt taugt. Dann beschreibt er, was passiert. Fertig.
Anderes Beispiel: Da war ich Meister und habe ein Uralt-AB geleitet ("Durch Zeit und (T)Raum", wenn es jemand kennt). Da kamen Eisspinnen vor, und der Beschreibung nach war das Eis an ihrer Oberflaeche verantwortlich fuer ihren hohen Ruestungsschutz. Da steht auch, dass das Eis bei Treffern zersplittert. Einer hat so ein Vieh mit (glaube ich) einer Axt richtig gut getroffen, und ein anderer hatte zwei Kurzschwerter und die Sonderfertigkeit "Gezielter Stich". Er hat angesagt, die Luecke treffen zu wollen. Ich habe erstmal eine um (glaube ich) 4 erschwerte Attacke gefordert, dabei habe ich mich daran orientiert, wie schwer ein Arm zu treffen ist. Als der Spieler mir dann die Sonderfertigkeit gezeigt hat, haben wir beide kurz nachgedacht und dann gleichzeitig vorgeschlagen, die Erschwernis zu halbieren. Keiner von uns weiss, was "Gezielter Stich" eigentlich ist, "Wege des Schwertes" war gerade auch nicht greifbar, also haben wir es einfach so gemacht.
Wie ist das bei euch?