Ich finde Mon-Plaisir-Spiel schön!
Ohne werten zu wollen: Könnte dieser Spielstil in seiner Entstehung eine Reaktion auf solche "schlechten" Abenteuer oder auf massiges Railroading sein? Immerhin gab es mal Zeiten in denen der eSeL keine (outgame) Widerworte zu dulden brauchte und da musste man sich halt einen Freiraum schaffen, einen "happy place"...
Ich glaube, dass viele Dinge dazu beigetragen haben, dass sich DSA so besonders gut für privates Plaisir eignet und dass man das nicht allein am Spielstil einiger Abenteuer festmachen kann. Wobei mir ein Abenteuer einfällt, das in meinen Augen ein Paradebeispiel für Plaisir ist, nämlich Zorn des Bären. Das ist zwar durchaus spielbar, aber es liest sich doch sehr wie ein Roman und die NSCs werden wie Barbiepuppen betüttelt, ohne dass dies so eigentlich mit dem Spieltisch zu tun hätte.
Was natürlich zum Aspekt der gefühlten "gemeinsamen Welt" beiträgt, ist der Metaplot und sind eine Reihe von NPCs und der Aventurische Bote. Über Aventurien lässt sich auch abseits des Spiels, wenn man möchte, viel besser unterhalten als über viele andere Spielwelten. Und damit meine ich nicht das Unterhalten über Spielerlebnisse, die hat man in anderen Welten auch, sondern das Tratschen und Fachsimpeln über neue (inneraventurische) Nachrichten. Wir haben seinerzeit jedenfalls vor und nach dem eigentlichen Spiel viel über Aventurien gequatscht. Dieses Potenzial haben die Forgotten Realms weniger. Ein anderes Paradebeispiel dafür ist sicher die WoD, die viel Raum gibt, um in der Spielwelt "zu leben", ohne dass man tatsächlich gerade spielt.
@TAFKAKB:
Achte in Kriegsklinges Ausführungen noch einmal darauf, dass es nicht per se um die Charaktererschaffung geht, sondern auch bei der Charaktererschaffung eher um einen einzelnen Aspekt. Und dass Kriegsklinge betont, dass dieser Spielstil neben anderen Spielstilen her existieren kann. Auch wenn es Befruchtungen geben kann, ist der Punkt ja eben gerade, dass das Mon Plaisir-Spiel außerhalb des Spieltisches stattfindet.
Kurzum: die Unterscheidung zwischen von Charaktererschaffung/-entwicklung und dem eigentlichen Spiel am Tisch ist zum Verständnis dieser Spieler wichtig, wurde hier im Thread aber bislang unzureichend beachtet.
Das verstehe ich auch nicht ganz. Erstens ging es ja gerade darum, dass das Mon Plaisir-Spiel nichts mit dem eigentlichen Spiel am Tisch zu tun haben braucht, zweitens, wie eben schon gesagt, ging es nicht ausschließlich um Char-Erschaffung. Und nichts anderes als das "Gefühl", das Du beschreibst (und das SW und GURPS nicht liefern), stand bei dem Punkt, dass DSA dies "regeltechnisch" suggeriert, im Mittelpunkt. Oder?