Für mich wäre es schon ein Problem - und auch nicht wegen des Stolzes, sondern wegen des Gerechtigkeitsgefühls. Derjenige spoilert ja nicht, um sich den Spaß zu verderben, sondern er spoilert sich, weil er sich dadurch einen Vorteil erhofft.
Einen Vorteil auf mechanischer Ebene (Informationsvorsprung, der dann im Spiel ausgenutzt wird) oder auch einen Vorteil auf emotionaler(?) Ebene (er will die Hintergründe kennen und kann es nicht mehr abwarten oder will mit diesem Wissen angeben).
Wie auch immer: In meiner Vorstellung von Ethik (die Theoretiker mögen hier "Gruppenvertrag" einsetzen) gilt: Die Hintergrundinformationen stehen dem Spielleiter zur Verfügung und dürfen ohne dessen Einwilligung nicht eingesehen werden. Von daher verletzt dieser Spieler meine Ethik, ich würde konkret sagen: er schummelt. Damit hätte ich als SL ein Problem; nicht er ist es, der sich selbst den Spaß verdirbt (sonst würde er es nicht machen), sondern ich bin es, der bemogelt wird.
Daher würde ich das Thema auf jeden Fall adressieren. Konkret hätte ich ihn direkt in der in flagranti Situation angesprochen und ihm sehr deutlich gemacht, dass ich das nicht gut finde und mir etwas überlegen werden.
Womit wir wahrscheinlich genau bei deiner Frage sind: Was hätte ich mir überlegt?
Umschreiben / Anpassen des Abenteuers wäre mir als erstes eingefallen. Hätte ich dann aber wieder schnell fallen gelassen, da das zu viel Arbeit ist, und nur weil er mogelt soll ich mir mehr Arbeit machen? Nö, geht gar nicht.
Ich würde mir auf jeden Fall die Details durchlesen und schauen, an welcher Stelle der Wissensvorsprung ihm einen mechanischen Nutzen bringt, und mir Gemeinheiten zurecht legen, falls er solche Dinge ausnutzen will. Beispiel: In den Informationen steht, dass die feindliche Armee unglaublich viele Arachnophobiker enthält. Er könnte also eine Illusion von Mörderspinnen herbeirufen. Meine Gemeinheit: Der Anführer der eigenen Armee ist ein heimlicher Verehrer der untoten Spinnengöttin, und beim Anblick der Illusion glaubt er an ihre Rückkehrt und bietet sich als Opfer an - wodurch die Illusion auf möglichst lächerliche Art vernichtet und der eigene General getötet wird (da mit dem Rücken zum Feind oder so).
Die Idee mit den "keinen XP" halte ich für valide, sofern er Probleme aufgrund seines Wissensvorsprungs löst. Das ist keine Leistung, und daher nicht belohnenswert. Konkret bin ich schon mal weitergegangen: In einem AB hat mich ziemlich am Anfang einer der Spieler beiseite genommen und mir gesagt, dass er das Abenteuer schon kenne. Meine Reaktion: Hmmm, doof, halte dich halt einfach ein bisschen zurück. 10 Minuten später hat er konkret nach Hintergrunddetails gefragt und in Folge mehrfach die zentrale Schlüsselfigur angegraben, sodass andere Spieler nicht an sie herankamen. Der bekam danach negative XP.
Wenn er im Spiel offensichtlich Spoiler einsetzt, und dabei droht, das Spiel zu sehr an sich zu reißen, würde ich zunächst in game versuchen, ihn abzugrenzen (so geschehen bei obigem Spieler) und, falls das nicht funktioniert, ihn einfach bitten, bis zum Abschluss dieses Moduls vor die Tür zu gehen.
Einfach gelassen sagen "du machst dir damit nur selbst den Spaß kaputt" würde ich definitiv nicht, denn er macht damit auch mir den Spaß kaputt, die Spieler zu überraschen, und ich vermute sehr stark, dass er einen Vorteil gegenüber den anderen Spielern sucht, was letztlich deren Spaß einschränkt.