Autor Thema: XP-Abzug  (Gelesen 28061 mal)

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Offline Sir Markfest

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Re: XP-Abzug
« Antwort #100 am: 6.11.2011 | 15:22 »
Wenn er sich um seinen kranken Onkel kümmert. Wieso sammelt er da keine Erfahrung in Sozialfertigkeiten/Heilen?

Hm. Ich muss an meiner missverständlichen Schreibweise was ändern, seh ich schon.
Oder detaillierter schreiben.
Probieren wirs nochmal:
"Ein Charakter (dessen Spieler nicht hier ist) besucht seinen Onkel."
Das bedeutet, dass er seinen Onkel besucht, nicht pflegt, der Onkel ist ja nicht krank. Nochmal: ACHTUNG: der Onkel ist nicht krank! (ist aber glaube ich auch nirgends herauszulesen). Er besucht nur seinen Onkel und tut da nichts besonders. Man könnte darüber verhandeln, ob es nicht Erfahrungspunkte fürs Schwätzchen halten gäbe, ist klar.

Eigentlich geht es doch nur darum, dass man für die restlichen Spieler einen Grund findet, warum der eine Spielercharakter heute nicht dabei ist. Alles andere, wie so Begründungen "ich will aber doch meine XPs" ankommen, stellen sich wie gesagt bei uns gar nicht.
Nicht dabei = keine XP, ungeschriebene Hausregel im ungeschriebenen Gruppenvertrag, wo Problem?

Offline Arkam

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Re: XP-Abzug
« Antwort #101 am: 6.11.2011 | 16:12 »
Hallo zusammen,

Soziologen und Pädagogen sprechen statt von Strafen und Belohnen lieber von negativen und positiven Motivatoren.
Bei einem negativen Motivator bekomme ich etwas ungewünschtes wenn ich ein ungewünschtes Verhalten
Zeige. Also keine oder weniger EP wenn ich etwas mache was die Runde bzw.der Spielleiter nicht möchte.
Bei einem positiven Motivator erhalte ich etwas gewünschtes wenn ich ein gewünschtes Verhalten zeige. Ich bekomme als EP wenn ich etwas tue was Runde bzw. Spielleiter möchten.
Die Theorie sagt das positive Motivatoren stärker wirken weil klar ist was gewünscht wird. Bei einem negativen Motivator weiß ich nur was unerwünscht ist.

Egal welchen Motivator man wählt gilt das er möglichst direkt gegeben werden sollte damit er an das gezeigte Verhalten gebunden wird. Wenn man die EP am Ende der Runde verteilt sollte man also durchaus mit Gummipunkten, Applaus oder der klaren Angabe das man sich jetzt eine Notiz für die EP Vergabe macht reagieren.

Klar ist wohl auch das im Gegensatz zu Kleinkindern oder Laborratten den meisten Mitspielern schon klar ist das wenn sie weniger EP bei Unpünktlichkeit bekommen Pünktlichkeit gewünscht wird. Bei Sachen wie einem schlecht ausgespielten Charakter dürfte aber schon sehr viel weniger klar sein wo das Problem ist.

Punkte für "Gutes Rollenspiel" TM verteile ich zwar auch, der Begriff ist ja auch sehr schwammig. Die Punkte vergebe ich wenn es mir Spaß gemacht hat die Runde zu leiten. Dann sage ich auch kurz was mir besonders gefallen hat.

Wie aus Sicht der Theorie EPs für Abwesenheit zu beurteilen sind ist natürlich so eine Sache. Ganz streng genommen gibt man hier einen positiven Motivator für ein nicht gewünschtes Verhalten. Je nach gespieltem System verliert man aber auch sehr schnell den Anschluss und damit die Motivation das gewünschte Verhalten zu zeigen. Wichtig ist da aus meiner Sicht warum der Spieler nicht kommt. Ich etwa habe Wochenende- und Schichtarbeit da kann ich einfach nicht jeden Termin wahrnehmen. Da ist mir eine Regelung für EPs bei Abwesenheit wichtig. Wenn der Spieler kurzfristig zwischen Disko, Kino und Rollenspiel entscheidet könnte ihm das Rollenspiel eher unwichtig sein so das keine EPs eher nicht als negativer Motivator gesehen werden.

Gruß Jochen
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Offline Boba Fett

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Re: XP-Abzug
« Antwort #102 am: 6.11.2011 | 16:28 »
Schreib mir, wenn du in den 80ern angekommen ist.

Schreibt mir, wenn in diesem Faden wieder etwas halbwegs relevantes diskutiert wird...
-scnr- ;)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Master Li

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Re: XP-Abzug
« Antwort #103 am: 6.11.2011 | 16:41 »
@ Master Li
Differenzierst du das echt? Mir währe das zu kompliziert. Ich frage den Spieler nicht mal, was er gemacht hat. Er bekommt die EP und gut ist es. Wenn er sich hinsetzt und ein Diary/eine Gieschichte schreibt, was der Charakter erlebt hat und die Sache der Gruppe zur Verfügung stellt, dann belohne ich so etwas gerne mit einem Bonus-XP

Nein, ich mache das gar nicht ;). Bei mir gibt es für alle immer gleich viele XP. Aber wenn Sir Markfest differenziert, ist unser beider Diskussion überflüssig ;)
Viel Spaß.
Master Li und der Hamster des Todes

Ein

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Re: XP-Abzug
« Antwort #104 am: 6.11.2011 | 16:54 »
Da komm, ist doch nur in einem Herausforderungsorientierten Spiel interessant.
Herausforderungsorientiert heißt nicht: 3 Veteranen schleppen den Level-1-Noob mit. Darum gibt es ja auch Wiederbelebung bei D&D zum Spottpreis.

Schreibt mir, wenn in diesem Faden wieder etwas halbwegs relevantes diskutiert wird...
-scnr- ;)
Jo, wir schicken dir eine Karte, wenn's soweit ist. Kann aber sicherlich was dauern. ;)

Just_Flo

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Re: XP-Abzug
« Antwort #105 am: 6.11.2011 | 17:03 »
In den meisten Gruppen in denen ich spiele und meistere gibt es differenzierte XP (meist gut verständlich aufgeschlüselt) nach dem Spielabend. Manchmal bekomme ich doppelt soviel XP wei jemand anders, weil ich superrollengerecht und Charaktergerecht gespielt habe und an der Lösung des Problems federführend mitgewirkt habe, während der Charakter des anderen nur eine mitlaufende Fleischmasse war. Manchmal bekomme ich nur die Hälfte oder gar keine XP. Dann war ich entweder nicht da oder nur die wandelnde Fleischmasse.

Sind differenzierte XP Strafe oder Belohnung?

Sie sind keines von beiden. Hoffentlich niemand von uns ist so von seinem Charakter abhängig, dass weniger XP auf ihn so stark wirken, dass sie eine Strafe sein können. Andersrum bin ich auch kein besserer Mensch als der Alrik, nur weil ich doppelt soviele XP bekommen habe.

Beides ist eine Rückmeldung!

Der SL und die Gruppe (je nach Verteilungsferfahren auch das System) sagen, wie gut das Spiel heute gefallen hat, wie produktiv es war und wie sehr es in das Spiel-/ Weltgeschehen passte. Bin ich ein Leistungsrollenspieler? Ja. Ist der Char der nichts leistet, aber an dem die anderen trotzdem hängen und wegen dem sie sich kugeln (Chars oder Spielr) schlechter und verdient er weniger XP als der gloreiche Basiliskentöter? Ich sage nein, die Gruppen in den ich spiele sagen auch nein!

==> Für mich und die meisten Gruppen in denen ich spiele sind XP einmal eine Größe, die eine Rückmeldung über den Anteil den der Spieler am Spielspaß des Abends hatte, eine Belohnung für Anwesenheit und eine Möglichkeit den Charakter weiter zuentwickeln.

 


Offline Hector

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Re: XP-Abzug
« Antwort #106 am: 6.11.2011 | 17:09 »
Wenn meine Runde Rollenspiel nicht nur aufgrund des gemeinsamen Zeitvertreibs macht, sondern auch, weil sie Spaß an den Herausforderungen hat, denen sich die Gruppe stellen muss und sehen will, wie sich die Charaktere abhängig von den erzielten Punkten weiter entwickeln, dann macht die Punktevergabe an Abwesende in etwa soviel  Sinn, wie bei einem Preisskat oder Schachturnier gemeldete, aber nicht erschienene Spieler per Losverfahren auch in die Endausscheidung zu befördern, weil sie ja vielleicht gar nichts dafür können, dass sie nicht da waren. Sprich: Wer bei einem Spiel punkten will, der muss auch mitspielen. Das hat nichts mit Lohn oder Strafe zu tun, das ist völlig natürlich. Ich sehe ehrlichgesagt nicht, wo da das Problem liegt.  wtf?
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Eulenspiegel

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Re: XP-Abzug
« Antwort #107 am: 6.11.2011 | 17:16 »
Hoffentlich niemand von uns ist so von seinem Charakter abhängig, dass weniger XP auf ihn so stark wirken, dass sie eine Strafe sein können.
Was hat das mit Abhängigkeit zu tun? Man kann auch etwas als Strafe auffassen, obwohl man nicht abhängig ist.

Zitat
==> Für mich und die meisten Gruppen in denen ich spiele sind XP einmal eine Größe, die eine Rückmeldung über den Anteil den der Spieler am Spielspaß des Abends hatte, eine Belohnung für Anwesenheit und eine Möglichkeit den Charakter weiter zuentwickeln.
Also ist es doch eine Belohnung: Eine Belohnung für die Anwesenheit.

Zur Rückmeldung über den Anteil, den der Spieler am Spielspaß hatte: Hier ist eine verbale Rückmeldung incl. nachträgliches Gespräch wesentlich informativer als eine XP-Vergabe.

@ Großkomtur
Es geht nicht um eine Punktevergabe bei einem Wettkampf sondern um eine XP-Vergabe.

Bei einem Turnier gilt: Du sammelst nur während dieses Turniers Punkte. Sobald das Turnier zu Ende ist, fallen deine Punkte alle wieder auf Null und du fängst beim nächsten Turnier wieder von vorne an.

Sprich, wenn ich bei einem Skatabend nicht dabei sein kann, bin ich nicht plötzlich im Minus. Stattdessen fangen wir alle beim nächsten Skatabend gemeinsam bei Null an.

Und das ist der Unterschied zwischen XP und Punkten:
1) Skatpunkte zählen nur für einen Spielabend. XP gelten für eine gesamte Kampagne.
2) Dadurch, dass du mehr Skatpunkte sammelst, wirst du nicht besser. (Bei Go ist sogar das Gegenteil der Fall: Wer gut ist und daher viele Punkte sammelt, bekommt einen Malus, damit ein Spiel gegen schlechtere Spieler ausgeglichen ist.)

Offline Oberkampf

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Re: XP-Abzug
« Antwort #108 am: 6.11.2011 | 17:20 »
Dem liegt ein Verständnis von XP zugrunde, demzufolge sie eine grob objektivierbare "Lebenserfahrung" des Charakters simulieren.

Genau auf den Punkt wollte ich bei meiner Frage, ob ihr XP primär für Charakter- oder Spielerhandlungen vergebt, denn dann gelten in meinen Augen vollkommen andere Bedingungen. Mal am Beispiel des fehlenden Spielers:

Bei XP für Charakterhandlungen und Erfahrungen ist es vollkommen nachvollziehbar, dass der Charakter einen gewissen Satz XP erhält, wenn er mit der Gruppe mitgeführt wird. Je nachdem, wie aktiv der Charakter (vielleicht "fremdgespielt") an den Risiken des Abenteuers teilnimmt, heroische Handlungen vollbringt, steht dabei einem vollen XP-Satz nichts im Wege.

Bei XP für Spielerbeteiligungen ist es dagegen für mich einleuchtend, dem Charakter nichts zu geben, wenn der Spieler nicht teilgenommen hat, warum auch immer.

Die meisten Gruppen bewegen sich wohl irgendwo dazwischen.

@Ein:

Soweit ich deine Position verstehe, sind bei dir XP völlig vom Beitrag der Spieler/Charaktere losgekoppelt und in erster Linie eine Ressource zur Fortentwicklung der Charaktere für neue Abenteuerstränge, habe ich das so richtig verstanden?
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Offline Hector

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Re: XP-Abzug
« Antwort #109 am: 6.11.2011 | 17:21 »
@ Eulenspiegel: Punkte bekommt man meiner Meinung nach für Spielen, nicht für Nichtspielen. Insofern sind Skat und Rollenspiel da gar nicht so unterschiedlich. Ich finde Punkten ohne Spielen halt absurd. Du findest meine Meinung vielleicht absurd. Ist Dein gutes Recht. Aber ich verstehe es trotzdem nicht. Ist mein gutes Recht.  ;)
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Offline Tim Finnegan

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Re: XP-Abzug
« Antwort #110 am: 6.11.2011 | 17:25 »
@ Eulenspiegel: Punkte bekommt man meiner Meinung nach für Spielen, nicht für Nichtspielen. Insofern sind Skat und Rollenspiel da gar nicht so unterschiedlich. Ich finde Punkten ohne Spielen halt absurd. Du findest meine Meinung vielleicht absurd. Ist Dein gutes Recht. Aber ich verstehe es trotzdem nicht. Ist mein gutes Recht.  ;)

Bevor man solche Aussagen trifft, sollte man erst mal klarstellen was denn nun genau XP in der jeweiligen Runde darstellen soll.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Ein

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Re: XP-Abzug
« Antwort #111 am: 6.11.2011 | 17:26 »
@Großkomtur
Du hast herausforderungsorientiertes Spiel nicht verstanden. Die Herausforderungen sind die Sachen im Spiel, nicht der Schwanz der Mitspieler.

@Tümpelritter
Ja, könnte man wohl so sagen.

Offline Hector

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Re: XP-Abzug
« Antwort #112 am: 6.11.2011 | 17:31 »
Bevor man solche Aussagen trifft, sollte man erst mal klarstellen was denn nun genau XP in der jeweiligen Runde darstellen soll.

Wenn meine Runde Rollenspiel nicht nur aufgrund des gemeinsamen Zeitvertreibs macht, sondern auch, weil sie Spaß an den Herausforderungen hat, denen sich die Gruppe stellen muss und sehen will, wie sich die Charaktere abhängig von den erzielten Punkten weiter entwickeln, ...

Etwa so? Oder ausführlicher?

@ Ein: Bei Schwanzvergleichen bist Du ja der ungeschlagene Experte, oder?
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Just_Flo

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Re: XP-Abzug
« Antwort #113 am: 6.11.2011 | 17:49 »
Zitat
Zitat von: Just_Flo am Heute um 17:03
Hoffentlich niemand von uns ist so von seinem Charakter abhängig, dass weniger XP auf ihn so stark wirken, dass sie eine Strafe sein können.
Was hat das mit Abhängigkeit zu tun? Man kann auch etwas als Strafe auffassen, obwohl man nicht abhängig ist.

Zitat
==> Für mich und die meisten Gruppen in denen ich spiele sind XP einmal eine Größe, die eine Rückmeldung über den Anteil den der Spieler am Spielspaß des Abends hatte, eine Belohnung für Anwesenheit und eine Möglichkeit den Charakter weiter zuentwickeln.
Also ist es doch eine Belohnung: Eine Belohnung für die Anwesenheit.

Hm, also ich nehme RPG schon relativ ernst, aber trotzdem tangiert es mich periphär, wie viel XP mein Charakter bekommt. Es ist einfach viel zu unwichtig, dass es eine Strafe sein kann. Ein vom SL getöteter, verkrüpelter oder ins Gefängnis geworfene SC, das kann eine Strafe sein (wobei sowas bei mir meist einfach nur eine Konsequenz aus dem war was ich zusammengespielt habe und der SL da nicht soviel für konnte). XP mehr oder weniger macht dem Char nichts aus. Und was dem Char nichts ausmacht, sollte mir schon 5mal nichts ausmachen.

Statt eine Belohnung für die Anwesenheit hätte ich wohl: etwas was man bei Anwesenheit einstreicht. (Vgl. Gehe über Los und streiche 10 000 Dollar ein)

Eulenspiegel

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Re: XP-Abzug
« Antwort #114 am: 6.11.2011 | 18:00 »
@ Eulenspiegel: Punkte bekommt man meiner Meinung nach für Spielen, nicht für Nichtspielen. Insofern sind Skat und Rollenspiel da gar nicht so unterschiedlich.
Wiegesagt: Es sind zwei vollkommen verschiedene Mechanismen.

Man kann auch XP bei Skat einführen: Für jeden Stufenanstieg darf man 2 Punkte höher reizen als eigentlich von den Regeln her vorgesehen wäre.

Und man kann eine Punktevergabe beim Rollenspiel einführen: Dann werden für alle Aktionen Punkte vergeben und am Ende des Abends wird dann der Sieger gekürt. Bei genügend Mitspielern könnte man auch noch den 2. und 3. Platz bekannt geben.

Fazit:
Skat mit XP-Vergabe ist möglich, wird in aller Regel aber nicht gemacht.
RPG mit Siegpunkten ist ebenfalls möglich, wird in aller Regel aber ebenfalls nicht gemacht.

@ Just Flo
Welchen Sinn hat es, etwas bei Anwesenheit einzustreichen?
Eine Belohnung weil "Anwesenheit" eine erwünschte Handlung ist, die man motivieren will, könnte ich ja noch halbwegs nachvollziehen. (Wobei ich hier auch andere Motivatoren empfehlen würde.)

Aber eine Sache einfach nur so bei Anwesenheit einzustreichen: Wozu?
Wenn die XP keine Belohnung darstellen, kann doch jeder Spieler für sich selber überlegen, wieviele XP er seinem SC gibt.

Offline Hector

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Re: XP-Abzug
« Antwort #115 am: 6.11.2011 | 18:01 »
Noch mal ein paar Verständnisfragen, ich scheine ja irgendwie auf dem Schlauch zu stehen. ;)

Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl (im Falle der Abwesenheit des Spielers und vorausgesetzt, der Charakter wird nicht von einem anderen Mitspieler geführt, sondern bleibt einfach im Quartier oder wo auch immer, während der Rest der Gruppe ein Abenteuer erlebt) weder der verkörperte Charakter noch der ihn führende Spieler irgendeine Art von spielbezogener Erfahrung gemacht hat?

Punkte werden doch normalerweise als Maßstab für irgendetwas vergeben, oder nicht? Sei es nun Spielzeit, Erlebnisse, Leistungen, oder Ähnliches?

Wenn man nun sagt, jeder soll/muss gleichviel Punkte bekommen, egal ob er anwesend ist oder nicht, warum muss man dann überhaupt Punkte vergeben? Wäre man dann bei einem System ohne Erfahrungspunkte nicht besser aufgehoben?

Das einzige Argument, das mir diesbezüglich bisher eingeleuchtet hat, war das, dass die Gruppe bestraft wird, wenn ein Abwesender keine Punkte bekommt (und sich dementsprechend nicht weiterentwickelt), weil sie dann höhere Herausforderungen schwerer lösen kann und den anfälligeren Charakter auf der niedrigeren Erfahrungsstufe zusätzlich zu den anderen Herausforderungen noch bemuttern muss. In den anderen Fällen ist es vielleicht wirklich das falsche System für die Gruppe?
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Taschenschieber

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Re: XP-Abzug
« Antwort #116 am: 6.11.2011 | 18:05 »
Erfahrungspunkte heißen Erfahrungspunkte, weil der Begriff sich so etabliert hat (ausführlicher: weil das bei sehr klassischen RPGs sehr genau angibt, wozu die Punkte dienen). Daraus normativ Regeln für die Vergabe von EP abzuleiten, halte ich für zumindest gewagt. Sichtweisen aufs RPG haben sich sehr oft verändert, nur die Begrifflichkeit "EP" ist geblieben, wie sie ist. Das heißt aber noch nicht, dass man mit EP immer noch möglichst genau die Erfahrung des Charakters misst.

Eulenspiegel

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Re: XP-Abzug
« Antwort #117 am: 6.11.2011 | 18:08 »
Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl (im Falle der Abwesenheit des Spielers und vorausgesetzt, der Charakter wird nicht von einem anderen Mitspieler geführt, sondern bleibt einfach im Quartier oder wo auch immer, während der Rest der Gruppe ein Abenteuer erlebt) weder der verkörperte Charakter noch der ihn führende Spieler irgendeine Art von spielbezogener Erfahrung gemacht hat?
Der Charakter hat ja Erfahrung gesammelt.

Vielleicht war er zu Hause und hat dort trainiert oder ein Buch gelesen oder soziale Kontakte in der Kneipe geknüpft. Der SC kann ja auch außerhalb des Abenteuerlebens Erfahrung sammeln.

Zitat
Wenn man nun sagt, jeder soll/muss gleichviel Punkte bekommen, egal ob er anwesend ist oder nicht, warum muss man dann überhaupt Punkte vergeben? Wäre man dann bei einem System ohne Erfahrungspunkte nicht besser aufgehoben?
Weil der SC sonst zu statisch wäre.
Spieler lieben es im Allgemeinen, wenn ihr SC mit der Zeit besser wird und sich leicht verändert. Und das wird durch XP super ermöglicht.

Offline Tim Finnegan

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Re: XP-Abzug
« Antwort #118 am: 6.11.2011 | 18:16 »
@Großkomtur:

Das haben praktisch alle einfach von D&D geklaut. Zu D&D kams über Chainmail. Kommt also aus dem Wargaming.
Sprich - Sturmtruppler, Experience Level: Veteran, Equipment Level: Standard, Moral: Elite .... usw
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Offline Hector

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Re: XP-Abzug
« Antwort #119 am: 6.11.2011 | 18:33 »
Der Charakter hat ja Erfahrung gesammelt.

Vielleicht war er zu Hause und hat dort trainiert oder ein Buch gelesen oder soziale Kontakte in der Kneipe geknüpft. Der SC kann ja auch außerhalb des Abenteuerlebens Erfahrung sammeln.

Und das sollen sich die Anderen dann für den Abwesenden aus den Fingern saugen? Finde ich weit hergeholt. Aber wie Du meinst...

Zitat
Weil der SC sonst zu statisch wäre.
Spieler lieben es im Allgemeinen, wenn ihr SC mit der Zeit besser wird und sich leicht verändert. Und das wird durch XP super ermöglicht.

Es gibt durchaus Systeme ohne EP, in denen sich die Charaktere verändern oder verbessern. Das ist kein Argument.
Metal-Opa, greiser Püppchenschieber und Retro-Rollenspiel-Veteran

Taschenschieber

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Re: XP-Abzug
« Antwort #120 am: 6.11.2011 | 18:35 »
Und das sollen sich die Anderen dann für den Abwesenden aus den Fingern saugen? Finde ich weit hergeholt. Aber wie Du meinst...

Nein, sollen sie nicht. Sie sollen nur davon ausgehen, dass der Charakter nicht für die Dauer der Sitzung vom Erdboden verschwunden ist - irgendwas wird er schon gemacht haben.

Offline 1of3

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Re: XP-Abzug
« Antwort #121 am: 6.11.2011 | 18:38 »
Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl [...]?

Weil der Charakter damit besser wird, so als hätte er was gelernt. Die Bezeichnung ist in meisten Fällen nur Anstrich. Siehe auch meinen Beitrag bzw. das andere Thema.

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Re: XP-Abzug
« Antwort #122 am: 7.11.2011 | 08:08 »
Eine Umfrage wäre nicht schlecht. Bis dahin meine Meinung, die jetzt hier nicht neu ist:

Ich mags im Rollenspiel, wenn die Charaktere über den Kampagnen/Handlungsverlauf wachsen. Da funktionieren für mich XP ganz gut. Als Spieler ist mir eigentlich egal ob und wie ich die bekomme, Hauptsache über die Zeit tut sich was. Nicht erhaltene XP sehe ich nicht als "XP-Abzug", weil man mir die nur nicht gibt (Glas halb-voll). Anders sehe ich es mit "streich dir sofort 100 XP" weg, z.B. wg. einem OT-Kommentar, den der SL jetzt bestrafen möchte, oder weil der Paladin den armen Bettler prügelt (Glas halb-leer). Das gibt mir das Gefühl, jemand nimmt mir (Spieler, nicht Charakter) was weg, und das fühlt sich negativ (und kindisch) an. Habe ich aber auch schon sehr lange nicht mehr erlebt.

(Ich mag es auch nicht, wenn Charaktere in längeren Kampagnen/Rollenspielen zwangsweise degenerieren müssen, weil sie nen Arm verlieren, oder langsam Wahnsinnig werden. Das muss nicht pauschal schlecht sein, ich mags nur nicht. Das ist für mich, als würde man dem SC/Spieler was wegnehmen statt ihm nur nix zu geben. Ich bin mir aber sicher, es gibt SLs, die einem Charakter die Hand abschlagen, wenn er sich nicht erwartungsgemäß verhält ;)

Als SL möchte ich die Charaktere wachsen sehen, weil ich die Handlungen so schreibe, dass die über die Zeit "anspruchsvoller" werden (Gegner werden größer, Geschichte wird epischer, was auch immer zu Regeln/Setting/Spielstil halt passt). Da kann ich es nicht brauchen, dass ein SC zurückhinkt. Ich vergebe daher schon länger XP nach verstrichener Spielweltzeit, bzw. genauer nach Szene. Schaffen die Spieler mehr Szenen, bekommen die SCs mehr XP, aber immer gleich viel. Es ist egal, ob die Szene von den Spielern erdacht/eingebracht wurde, oder von mir kam. Abwesende SCs bekommen die XP auch, weil die vielleicht nicht die im Vordergrund (=gespielte) Szene erleben, aber sie erleben sonst halt was anderes im Hintergrund. Sieht man nicht, aber bringt die trotzdem weiter. Einzelnen Charakteren XPs vorzuenthalten ist irgendwie eine Plot-Todesspirale.

Individuelle Belohnung gibts in Form von Gummipunkten, aber nur für realweltliche Leistungen (Charakter erschaffen, Zusammenfassung schreiben, Wiki editieren, etc.), und nur in Dosen, die das Spielgleichgewicht nicht ganz zusammenhauen.
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Offline Benjamin

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Re: XP-Abzug
« Antwort #123 am: 7.11.2011 | 08:26 »
Schreib mir, wenn du in den 80ern angekommen ist.
Ich so den: Wenn Du die 90er ganz doll findest, bitte. :smash:

Jedenfalls ging es um XP-Abzug. Nicht um keine-XP-wenn-abwesend. Neue PC auf 1 beginnen ist ebenso nur konsequent, keine Strafe.
Dass man AP und 4e-Encounter so nicht gut spielen kann (also das, was Du als "herausforderungsorientiert" betitelst), ist mir bewusst.
Aber das ist ja nur eine Herangehensweise.

Achamanian

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Re: XP-Abzug
« Antwort #124 am: 7.11.2011 | 08:29 »
Noch mal ein paar Verständnisfragen, ich scheine ja irgendwie auf dem Schlauch zu stehen. ;)

Wieso heißen die Punkte Erfahrungspunkte oder Experience Points, wenn man sie auch bekommt, obwohl (im Falle der Abwesenheit des Spielers und vorausgesetzt, der Charakter wird nicht von einem anderen Mitspieler geführt, sondern bleibt einfach im Quartier oder wo auch immer, während der Rest der Gruppe ein Abenteuer erlebt) weder der verkörperte Charakter noch der ihn führende Spieler irgendeine Art von spielbezogener Erfahrung gemacht hat?


1of3 hat das längst erklärt:
http://tanelorn.net/index.php/topic,71194.msg1430678.html#msg1430678

und ich auch noch mal:
http://tanelorn.net/index.php/topic,71194.msg1431080.html#msg1431080

Sich an der Bezeichnung "Erfahrungspunkte" aufzuhängen bringt in dem Zusammenhang rein gar nichts, weil das in den meisten Fällen nichts mit der tatsächlichen Spielfunktion von XP zu tun hat.