@ OldSam
Ja, Mathematik
@ Teylen
Ich habe keinerlei Aussage darüber getroffen, wer oder wer nicht mit der Zitiererei angefangen hat.
Zwang:Wenn ich jemanden anrufe und ihn frage, ob ich mitspielen soll, dann kann der SL immernoch sagen: "Das musst du selber entscheiden. Ich werde das nicht für dich tun."
Es besteht hier also keinerlei Zwang, dass der SL sich entscheiden muss.
Ich habe eher den Eindruck, in deinen Runden besteht ein Zwang, dass man zu verabredeten Terminen erscheinen muss (wenn nicht gerade ein Notfall ansteht). Somit ist es deine Runde, die den Spieler unter Zwang setzt.
Und nein, ein Zwang ist noch lange keine Gewalttat. Es gibt eine große Schnittmenge, aber das eine ist nicht Teilmenge des anderen.
(Un-)Lust und Würdigung:Und dass die Person, die aus Unlust absagt, sich nicht für den Spielabend interessiert, ist eine Unterstellung. Natürlich kann sie sich für den Spielabend interessieren, schließlich hat sie an der Terminabsprache teilgenommen. Von fehlender Lust auf fehlendes Interesse zu schließen, halte ich für sehr gewagt.
Von fehlendem Interesse würde ich bei Leuten sprechen, die sich nicht melden und sich in Terminlisten grundsätzlich nicht eintragen. (Weder mit "hab Zeit" noch mit "habe keine Zeit" noch mit "weiß noch nicht") Solchen Leuten würde ich fehlendes Interesse unterstellen.
Aber jemand, der sich mit "hab Zeit" einträgt und dann kurzfristig keine Lust hat, hat wahrscheinlich dennoch Interesse. (Oder wieso würde er sich sonst in die Terminliste eintragen?)
Und verwechsel bitte nicht "Würdigung" mit "Wahrnehmung der Würdigung". Es ist in der Psychologie ja keine Neuheit, dass es eine riesige Diskrepanz zwischen "Emotion" und "Wahrnehmung einer Emotion" gibt. Und das viele soziale Probleme aus der Diskrepanz derselben erwachsen.
Ursachen:Nichts ist vollkommen grundlos. Egal, welche Situation man betrachtet, es gibt immer einen Grund dafür. Deswegen ist auch "Unlust" niemals grundlos. Es wird immer einen Grund für die Unlust geben. Vielleicht wird dir die Person diesen nicht verraten, weil es zu persönlich ist. Aber es gibt immer einen.
BTW:
Sogar Krankheiten sind nicht grundlos.
Prinzipiell hat man einen infiniten Regress.
Herleitung von Argumenten:Ein Argument wird
nicht durch die Veranschaulichung hergeleitet.
Ein Argument wird durch andere Argumente hergeleitet, aber nicht durch Beispiele.
Eine Veranschaulichung eines Argumentes ist etwas vollkommen anderes als die Herleitung eines Argumentes.
Und natürlich sollen Veranschaulichungen auch nicht argumentieren. Veranschaulichungen sollen nur veranschaulichen. Und Argumente sollen argumentieren.
Das heisst, um ein ordentliches Beispiel zu konstruieren.
Wir haben zunaechst eine Gruppensituation.
Der Spieler ist Teil der Gruppe.
Er ist kein Aussenstehender.
Das heisst wenn man als Beispiel einen Einsatz eines Feuerwehrmanns heranzieht, waere anzunehmen das die fikitive Person ebenso Feuerwehrmann ist. Das heisst Teil der Gruppe.
Hierbei wird dann offensichtlich das die Arbeit der Feuerwehrmann-Kollegen von ihm nicht gewuerdigt wird, wenn er entgegen einer Absprache, dem Einsatz, ohne die Nennung eines anderen Grund als Unlust, kurzfristig fern bleibt.
OK, das ist ein Beispiel. Und wie lautet jetzt das Argument dazu?
Es ist sinnlos, eine Sache zu veranschaulichen, wenn man nicht angibt, was veranschaulicht werden soll.
Nochmal meine Argumentation. (Und um sicherzugehen, dass hier nicht Argumente und Veranschaulichungen verwechselt werden, erstmal komplett ohne Beispiele. Die gibt es erst auf Nachfrage.)
Würdigung ist eine innere Einstellung, die angibt, dass man den Wert einer Sache/einer Handlung erkennt und zu schätzen weiß.
Ob ich den Wert einer Sache erkenne und zu schätzen weiß, hat nicht direkt etwas damit zu tun, was ich tue, denn das eine ist eine Handlung und das andere ist eine Einstellung.
Und es lässt sich nicht eindeutig von einer konkreten Handlung auf eine konkrete innere Einstellung schließen. (Disclaimer: Sicherlich sind einige Handlungen Indizien für innere Einstellungen. Aber selbst hier fällt der Zusammenhang geringer aus, je weiter die beiden Sachen voneinander entfernt sind.)
Wir haben das allgemeine Argument, dass man von einer konkreten Handlung nicht auf die konkrete innere Einstellung schließen kann. Das bedeutet insbesondere, dass man nicht von "RPG fernbleiben" auf "weiß die Terminabsprache nicht zu würdigen" schließen kann.
Hinzu kommt noch, dass diese beiden Sachen keinen Widerspruch darstellen:
Eine Person kann den Wert der Terminabsprache durchaus erkennen und auch schätzen. Trotzdem kann die Person auch keine Lust fürs RPG haben. Aber das schätzen des Wertes der Terminabsprache hat keinen Einfluss darauf, ob die Person dann auch zum Termin kommt oder kurzfristig absagt. Sie erkennt ja durchaus den Wert der Terminabsprache an. Aber sie erkennt zusätzlich auch noch an, dass sie keine Lust hat.
Komplexität des Themas:Schau dir mal an, wie viele Seiten das Thema füllt. Natürlich kann man die Komplexität eines Themas nie im Vorfeld wissen. Es ist häufig so, dass man die Komplexität eines Themas zu hoch oder zu niedrig einschätzt.
Aber wenn ein Thema über zwei Seiten geht, ist das ein Indiz dafür, dass das Thema komplex ist.
Und wenn ein Thema über 5 Seiten geht und noch immer kein Ergebnis in Sicht ist, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Thema hochkomplex ist.
Disclaimer:
Indizien bzw. Zeichen sind keine Beweise.
Und wenn du Argumente der Gegenseite pauschal als Nebelkerzen bezeichnest, sagt das mehr über dich als über die Argumente aus.
Beginn des Konsequenz-Themenstranges:Dieser Themenstrang begann in
#68 mit:
"In meinen Augen ist das von dem betreffenden Spieler einfach nur inkonsequent und für mich unglaubwürdig."Ignoranz:Ich behaupte:
Ignoranz ist es wenn jemand sich mit den Auswirkungen seines Handelns nicht hinreichend beschaeftigt.
Nein, das ist Spontanität oder Unüberlegtheit.
Aber auch, wenn man einem Termin wegen Unlust absagt, kann man sich vorher die Konsequenzen sehr wohl überlegen: Die werden dann heute ohne mich spielen und ich bekomme keine XP.