Da würde ich doch glatt mal wieder Pendragon empfehlen - das hat eigentlich alles, was Du möchtest:
- Es spielt im europäischen Mittelalter, bzw. einer stark an die klassische Artus-Epik angelehnten Version davon. (Man spielt Ritter am Artushof)
- Es gibt darin selbstverständlich die recht bestimmende christliche Kirche, wobei die allerdings auch ihr Scherflein an internen Streitereien hat (die autokratischen, römischen Bischöfe liegen im Clinch mit den umgänglicheren keltisch-britischen Bischöfen.)
- Magie ist einigermaßen selten, meistens furchterregend und eigentlich nicht im Stil von D&D-Fantasy, sondern eher an mittelalterliche Quellen angelehnt.
- Pendragon hat sowohl dreckiges als auch romantisiertes Mittelalter....und "endet" tragisch zu Gunsten des dreckigen Mittelalters. Der "Metaplot" von Pendragon ist halt die Artussage nach Malory. Dabei fängt´s im äusserst dreckigen, anarchischen Frühmittelalter an und endet auch wieder dort, nachdem Camelot untergegangen ist. Camelot selbst durchläuft während seiner Geschichte praktisch im "Schnelldurchlauf" die Historie des europäischen Mittelalters und ist streckenweise weiter als der Rest der Welt - aber dieses höfische Utopia wird fallen und der Rest Europas ist nach wie vor ein barbarisches Dreckloch. Wie "romantisch" Camelot dabei wird, ist mehr oder weniger Gruppensache.
Probleme gäbe es möglicherweise mit dem thematisch recht eng gefassten Fokus von Pendragon. Man spielt keine typische Fantasy-Heldentruppe, sondern in jedem Falle und ausschließlich Ritter, da es ja darum geht, Ritterromane zu spielen. Dabei ist Pendragon recht "rule-heavy".