Autor Thema: Wie relevant sind Systeme?  (Gelesen 5562 mal)

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Offline Ludovico

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Wie relevant sind Systeme?
« am: 8.02.2012 | 12:44 »
Die Sache wurde imho schon einige Male im Laufe der Jahre durchgekaut und aus gegebenem Anlass starte ich es mal neu:

Hintergrund:
Ich spiele derzeit in einer DSA 4-Runde. DSA 4 ist ein System, was ich eigentlich nicht mehr anfassen wollte und ich mich bei einer ganz neuen Runde überreden ließ, es mal wieder anzufangen. Der Hintergrund war, dass sie noch auf ein anderes System satteln wollten, was mir mehr lag und ich so erstmal einsteige, um die Leute kennenzulernen. Das urige war nun, dass ich nachher gar nicht mehr wechseln wollte. Die Gruppe fühlte sich klasse an. Ich will nicht mal sagen, dass es überragende Spieler (TM) oder ein überragender SL (TM) ist, sondern dass die Sympathie einfach stimmt.

Unter diesem Gesichtspunkt frage ich mich, wie relevant ein System für den Spielspass ist.

Eure Meinung?

Offline 1of3

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #1 am: 8.02.2012 | 12:46 »
Das kommt sicherlich darauf an, aus welchen Komponenten am Rollenspiel man seinen Spielspaß zieht und wie das persönliche Mischungsverhältnis aussieht.
« Letzte Änderung: 8.02.2012 | 12:50 von 1of3 »

Offline Waldgeist

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #2 am: 8.02.2012 | 12:48 »
Für mich ist das vermutlich ein Drittel-Mix aus System, Setting und Mitspielern. Wobei ich allerdings sagen muss, dass ich Schwächen schon in einem der drei Bereiche nur für kurze Zeit "ertragen" kann.
5 Room Dungeons: http://5rd.jlj4.com/

Offline Ludovico

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #3 am: 8.02.2012 | 12:58 »
Das kommt sicherlich darauf an, aus welchen Komponenten am Rollenspiel man seinen Spielspaß zieht und wie das persönliche Mischungsverhältnis aussieht.

Hmm... darauf läuft es wohl unter'm Strich hinaus.

Offline Gorbag

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #4 am: 8.02.2012 | 12:59 »
DSA 4 ist ja wohl mal das negativ System für den Vergleich. Ich finde die DSA Regeln stören das Spiel mehr als sie ihm helfen. Bei DSA sieht man gut wie ein schlechtes Regelsystem den Spielspaß einschränken kann.
Es gibt aber auch andere System wo das Regelsystem sich positiv auf den Spielspaß auswirkt, meist weil es das Flair der Spielwelt unterstützt. Ein gutes Beispiel hierfür ist Deadlands Classic. In dem Spiel werden Pokerchips als Spielmaterial verwendet, ein Pokerdevk bestimmt die Initiative im Kampf und die Huckster wirken ihre Magie in dem Sie Karten ziehen und ein möglichst gutes Blatt ausspielen. Das alles unterstreicht die Westernatmosphäre des Spiels und fördert den Spielspaß.
FATE als System versucht z.B. über Mechaniken auch die Spieler zum ausspielen Ihrer Charaktere zu bewegen, was sicherlich auch das Spielgefühl unterstützt.

Von daher, ein System kann den Spielspaß unterstützen und einen guten Teil zum Spielspaß beitragen, es kann aber auch genau so gut das Spiel ruinieren in dem es den Spielfluss verhindert oder einfach nur frustrierend schlecht ist.
Wenn schon Regeln die das Spiel nicht unterstützen, dann sollten sie wenigstens so dezent sein, dass sie dem Spiel nicht im Weg stehen.

Offline dunklerschatten

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #5 am: 8.02.2012 | 13:00 »
System ist im weitesten Sinne unwichtig.
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Offline Jiba

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #6 am: 8.02.2012 | 13:05 »
Was der Grobag sagt.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #7 am: 8.02.2012 | 13:06 »
Manchmal kann das vertraute System zu behalten das kleinere Übel sein. ;)
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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #8 am: 8.02.2012 | 13:12 »
System matters.
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Offline Funktionalist

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #9 am: 8.02.2012 | 13:19 »
Als Beispiel aus der anderen Richtung:

Man spiele Western City und halte sich nicht an die Regeln.
Hier sind es die Regeln, die helfen ,den Spielverlauf festzulegen. SIe sind deshalb so wichtig, da es keinen Moderator gibt und die REgeln diese ROlle übernehmen.
Das System ist hier das Spiel.

Gibt es einen SL, kann der an dieser Stelle extrem viel kompensieren.

Wenn man recht gamistisch spielen möchte und die Regeln liefern unintuitive Ergebnisse ("Du stolperst über eine unsichtbare Schildkröte und bist tot") dann stören sie das Spiel und man übergeht sie.
Das Problem hier ist, dass die Regeländerung auch kommuniziert und angenommen werden muss.

Wenn man also ohne Regelkenntnis in einer Runde mit starkem SL spielt, kann einem das System herrlich egal sein.

Wenn die eigenen Einschätzungen ständig vom System gebrochen werden oder durch Gruppenkonsens aufgehoben werden, dann mindert das den Spielspaß.
Das kann vorkommen, wenn man sich selbst an das System hält, die Gruppe aber nicht oder auch anders herum. Das passiert meiner Erfahrung nach oft bei kompliziert geregelten Nachteilen für Magier...8]

Wenn wir jetzt System als Regelwerk + Spielwelt+ Buch auffassen, dann kann es sein, dass durch das Buch Erwartungen geweckt werden, wie das Spiel ablaufen kann und wo die Schwerpunkte liegen.
Tritt man nun in eine Gruppe ein, die andere Schwerpunkte legt, dann hat man Startschwierigkeiten.


Das System das man verwendet kann weder den Spielspaß garantieren, noch ihn zuverlässig zerstören.
Es kann eine Reihe von kleineren oder größeren Schluckaufmomenten produzieren, die mehr oder weniger nervig sind.

Das System hat sehr wohl Einfluss auf das Spiel. Aber da man immer auf Freies Spiel ausweichen kann, gibt es immer den Reserveschirm, das System zu ignorieren.
« Letzte Änderung: 8.02.2012 | 13:23 von DestruktiveKritik »

LöwenHerz

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #10 am: 8.02.2012 | 16:14 »
Ich denke, dass es eine Einstellungssache ist.

Wenn ich locker-flockig und entspannt an ein System rangehe, dann lässt es sich auch entspannt von der Leber weg spielen.
Bin ich aber vorurteilsbelastet und bockig, dann sperrt sich auch das System vor mir.
So hat man eine günstige oder ungünstige Wechselwirkung, welche allein dem Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiung entspringt.

Dennoch kann man sich auch davon nicht gänzlich frei machen. Es gibt Systeme, die würde ich mit Gummihandschuhen und Pinzette nicht anfassen... wer dabei an D&D 4E denkt, wäre ein verschlagener Schurke  >;D
Und man sollte sich davon auch nicht frei machen. Dinge, die nicht passen, müssen nicht passend gemacht werden. Was ich allerdings vermehrt lese ist, dass sich viele Leute nicht die Mühe geben, sich das Spiel mit einem System überhaupt mal anzutun. Sie werten es ab und versperren sich, ohne je einen einzigen Würfel geworfen zu haben. Das ist dämlich!

Was bei Dir also passt ist, dass Du mit Vorurteilen, aber entspannt an das Spiel heran gegangen bist. Das ist lobenswert und wünsche ich mir von vielen anderen Leuten.
Ich hätte genauso gehandelt (weswegen ich diese Lockerheit ja auch unnachgiebig predige...) und wäre wahrscheinlich ähnlich begeistert (überrascht?).

Achso... was war Thema?  8]

 ;D

Offline Village Idiot

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #11 am: 8.02.2012 | 16:48 »
Ich bin der Meinung, daß ein Regelsystems vor allem dazu da ist, das angestrebte Spiel zu unterstützen. Tangiert ein System diesen Punkt gar nicht, ist es überflüssig. Steht er dem entgegen bzw. läuf das Spiel eher trotz des Systems, anstatt wegen ihm, so ist es ein Schlechtes. Läuft das Spiel mit und wegen dem System, handelt es sich um ein gutes System. Wie relevant das System nun genau ist, kann ich nicht sagen und so recht wüsste ich auch keine passende Maßeinheit dafür. Aber daß es relevant ist, liegt offensichtlich auf der Hand, den ein gutes System führt zu besserem Spiel, ein schlechtes zu Schlechterem und beim verwenden eines irrelevanten Systems, bleibt eine Stellschraube ungenutzt, die man in Richtung Gut drehen könnte.
Überflüssigerweise könnte ich jetzt noch anmerken, daß einem das alles natürlich wenig nützt, wenn es dafür woanders hakt. Uups schon passiert. ;)
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Offline YY

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #12 am: 8.02.2012 | 17:19 »
Was ich allerdings vermehrt lese ist, dass sich viele Leute nicht die Mühe geben, sich das Spiel mit einem System überhaupt mal anzutun. Sie werten es ab und versperren sich, ohne je einen einzigen Würfel geworfen zu haben. Das ist dämlich!

Einspruch.

Es gibt durchaus Systeme, denen ich schon beim Reinlesen ansehe, dass ich da im Spiel die Krätze kriege. Das kann ich mir dann sehr wohl sparen.

Ich will nicht trotz des Regelwerks Spaß am Spiel haben.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Oberkampf

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #13 am: 8.02.2012 | 17:25 »
Das kommt sicherlich darauf an, aus welchen Komponenten am Rollenspiel man seinen Spielspaß zieht und wie das persönliche Mischungsverhältnis aussieht.

+1

Außerdem glaube ich, dass ein ungeeigneter Spielleiter jedes System zerstören kann. System ist nur dann wichtig, wenn man nach System spielen will.
Dans un quartier qui est triste à tuer
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Offline Bad Horse

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #14 am: 8.02.2012 | 17:43 »
Wenn Gruppe und SL stimmen, man das alles ohnehin relativ locker sieht und die Regeln nur Nebensache sind, dann ist das System ziemlich zweitranging.

Andererseits kann man mit Regeln, die man nicht ständig wegwedeln muss, vermutlich mehr Spaß haben.

Trotzdem spiele ich lieber ein gurkiges System mit coolen Leuten als FATE mit ein paar langweiligen bis unsympathischen Typen (und ich bin ein  FATE-Fangirl).  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline ArneBab

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #15 am: 8.02.2012 | 18:04 »
Das System bestimmt, welche Aktionen in der Spielwelt klappen, sobald ihr Regeln braucht - und wie sie klappen. Wenn die im System möglichen Handlungen für euch passen (solange ihr auf Regeln achtet), gibt es keine Probleme.

Klischees in Filmen können nerven, aber wenn es zum Film passt, sie zu nutzen, können sie ihm helfen.

Als Beispiel, was das System ausmacht:

Zitat
Die Geschichte "Krieger stürzt sich auf 20 Goblins, die gerade eine adlige Frau aus ihrer Sänfte zerren" würde also in den verschiedenen Systemen sehr unterschiedlich enden.
  • DSA: Der Krieger wird nach langem, heldenhaftem Kampf (mit vielen verfehlenden Schlägen) niedergerungen, nimmt aber viele Goblins mit in den Tod und kann der Frau die Zeit zur Flucht verschaffen. „Ich werde euch stoppen!“
  • Shadowrun: Wenn der Krieger nicht das Pech hat, eine Wunde abzubekommen, richtet er ein fürchterliches Gemetzel an (Goblins->Ganger ohne Fernkampfwaffen). Sobald er aber die erste Wunde hat, sollte er sich zurückziehen, da er sonst schnell als Schaschlik endet. „Sorry Lady, jetzt sind Sie auf sich alleine gestellt.“
  • Gurps: Da der Paradewert niedriger liegt als der Angriffswert, wird der Krieger immer wieder getroffen und bricht recht bald zusammen. „Laufen Sie! Ich halte sie auf!“
  • 1w6: Wenn der Krieger intelligent genug ist, den Wagen im Rücken zu haben, hat er realistische Chancen viele der Goblins mitzunehmen. Sonst wird er niedergemacht, sobald ihn vier Goblins von allen Seiten angreifen. „In die Sänfte! Und passen Sie auf, dass keiner durch das Fenster kommt!“
(von hier übernommen: http://1w6.org/blog/drak/2009-05-04-das-regelwerk-beeinflusst-das-setting )

Wenn euch die Geschichten gefallen, die DSA fördert, dann passt es.

Und wenn die Mitspieler toll sind, können auch sonst eher uninteressante Geschichten viel Spaß machen.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
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Offline D. M_Athair

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #16 am: 8.02.2012 | 21:44 »
Für mich ist das vermutlich ein Drittel-Mix aus System, Setting und Mitspielern. Wobei ich allerdings sagen muss, dass ich Schwächen schon in einem der drei Bereiche nur für kurze Zeit "ertragen" kann.
Grundsätzlich gehts mir in der Sache sehr ähnlich.
Jedoch: Ein genialer SL, eine tolle Runde, klasse Regeln, ein hammergeiles Setting - schon eines davon kann alles andere dermaßen übertrahlen, dass die anderen Faktoren für mich keine Rolle mehr spielen. (Das sind aber absolute Ausnahmeerscheinungen.)
Abgesehen davon kann auch schon ein kleiner "Fehler" (eine ungünstige Design-Entscheidung) z.B. in den Regeln mir das Spiel völlig vermiesen.

Kurz: Solange kein absoluter Glücksfall (sh. "Jedoch-Satz") eintritt, oder absolute No-Goes tangiert werden, bildet das System eine solide Grundlage für gemeinsames Spiel, das Spieltaktik und -gefühl entscheidend mitbestimmt.
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Samael

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #17 am: 8.02.2012 | 21:53 »

Unter diesem Gesichtspunkt frage ich mich, wie relevant ein System für den Spielspass ist.

Sehr relevant. Ein gutes System garantiert zwar keinen Spielspass, ein richtig schlechtes kann ihn mir schon im Ansatz verderben.

killedcat

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #18 am: 8.02.2012 | 22:12 »
Als Spieler ertrage ich auch unerwünschte Systeme ganz gut. Mit einer guten Gruppe hab ich da trotzdem viel Spaß und merk das mit dem System kaum. Systeme, die mir völlig gegen den Strich gehen, wie z.B. FATE oder Pathfinder mal ausgenommen.

Als Spielleiter dagegen muss mir das System praktisch zu hundert Prozent gefallen. Ich leite nix, was ich nicht mag.

Offline Gaming Cat

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #19 am: 10.02.2012 | 20:56 »
System does matter!
Ich kann Systeme durchaus ab, die dem SL oder den Spielern hohe Freiheitsgrade zugestehen und habe auch nix gegen Hausregeln, solange man sich vorher drauf einigt...aber alle Regelsysteme müssen trotzdem logisch, passend, fair und handhabbar sein. Selbst mit guten Leuten würden mir miese Regeln wohl (speziell in längeren Kampagnen, die über 1x-Sessions rausgehen) den Spaß verderben...
Denn Gleichheit setzt Erwachsenheit voraus: die Fähigkeit vom Privaten und Persönlichen abzusehen und nur das öffentlich Relevante zu behandeln.
  - Robert Pfaller

Massenhafte Übereinstimmung ist nicht das Ergebnis einer Übereinkunft, sondern ein Ausdruck von Fanatismus und Hysterie.
- Hannah Arendt

Eulenspiegel

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #20 am: 11.02.2012 | 03:57 »
Bei mir ist die Wichtigkeit in etwa:
Mitspieler: 50%
Setting: 30%
System: 20%

LöwenHerz

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #21 am: 12.02.2012 | 17:46 »
Bei mir ist die Wichtigkeit in etwa:
Mitspieler: 50%
Setting: 30%
System: 20%

HAHA, jetzt komme ich wieder:  ~;D

Mitspieler 100%
Setting 100%
System 100%

Und das meine ich ernst. Denn eine prozentuale Verteilung gibts da für mich nicht ;)

Eulenspiegel

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #22 am: 12.02.2012 | 21:40 »
Das heißt, alles ist dir gleich wichtig?
Dann hättest du automatisch alles auf 33,33...%

Oder lass es mich anders ausdrücken:
Angenommen, du hättest super Mitspieler und ein super Setting, aber das Regelwerk wäre nur Durchschnitt. Wie würdest du das ganze Rollenspielerlebnis bezeichnen: Als Durchschnitt oder als super oder als etwas dazwischen?

Offline D. M_Athair

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #23 am: 12.02.2012 | 22:58 »
das ganze Rollenspielerlebnis
Ich vermute es entspricht dem kgN.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Korig

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Re: Wie relevant sind Systeme?
« Antwort #24 am: 12.02.2012 | 23:00 »
Als Spieler ertrage ich auch unerwünschte Systeme ganz gut. Mit einer guten Gruppe hab ich da trotzdem viel Spaß und merk das mit dem System kaum. Systeme, die mir völlig gegen den Strich gehen, wie z.B. FATE oder Pathfinder mal ausgenommen.

Als Spielleiter dagegen muss mir das System praktisch zu hundert Prozent gefallen. Ich leite nix, was ich nicht mag.

Sehe ich genau so.