Ich beziehe mich im Folgenden vorrangig auf die nWoD, was die Regeln angeht.
Die kumulierenden Punktekosten sind imho nicht für die Balance, sondern für die Spielwelt -- es ist eben NICHT ausbalanciert, einen Skill für sonst wie viele Punkte auf 5 zu bringen, und genau deshalb hat es auch kaum jemand. Finde ich schon logisch und anreiztechnisch vernünftig (und im übrigen auch minimal realistisch), das Problem ist halt nur, dass es die charakterzentrierte Figurenerstellung in Richtung der Mechanismen verzerrt, weil sie leider auf anderen Rechnungen basiert.
Eine simple und stumpfe Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen: Charaktere "einfach" mit 156 EP erstellen (alle Attribute auf 1, alle Skills auf 0), sollte der Wert sein, mit dem man auch Standard-Charaktere hinkriegt. Voila. Ist natürlich etwas komplexer.
Dann wiederum benutze ich lieber einen simpleren Mittelweg -- Achtung, die folgende Aufstiegstabelle spiegelt noch unsere Gelegenheitsspielerkurve wieder, Vielspieler sollten vielleicht alles mal zwei nehmen! Bei der Charaktererstellung gibt es nur die Änderung, dass nicht nur der fünfte, sondern auch schon der vierte Punkt doppelt kostet.
Ein Attribut erlernen/erhöhen (bis ●●●): 5 EP
Eine Fertigkeit erlernen/erhöhen (bis ●●●): 3 EP
Einen Vorzug erlernen/erhöhen (bis ●●●): 2 EP
Eine Spezialisierung erlernen: 2 EP
(●●●● und ●●●●● kosten immer jeweils das Doppelte!)
Die Essenz dieses Problems ist für mich letztendlich, dass die Charaktere nicht mit den Mechanismen erstellt werden, mit denen sie aufsteigen, und dadurch entstehen einige Anreize, die zwar mit ziemlicher Sicherheit gewollt sind (Spezialistenteam!), aber imho nicht unbedingt zu diesem Spiel passen. Die WoD braucht meiner Meinung nach keine Spezialisten, sondern eher charakterzentrierte Figuren, egal welche Fähigkeiten sie haben.