Das ganze wird klar und deutlich sowohl durch regelwerk als auch Setting kommuniziert, ebenso klar ist die Todesspirale mit all ihren Konsequenzen in den Regeln verankert.
Das klingt jetzt alles sehr tödlich und trist, wichtig dabei ist aber dass eben durch das vorhanden sein der Todesspirale richtige Heldentaten erst so richtig glänzen. Wenn sich ein Krieger, dessen Spieler sich aller Konsequenzen bewusst ist, trotzdem auf einen Feind wirft, ein Ritter sich trotz allem dem Drachen stellt, etc. ist der Stolz nach begangener Tat umso größer.
Als Spielleiter ist man angehalten "realistisch" zu spielen und Fairness aus dem Fenster zu werfen.
Ich finde das nicht trist, sondern mich interessiert das "Spielpotenzial".
Ich kenne Warhammer nicht, sondern habe bisher nur die Information, dass es ein Verstümmelungsystem ist.
Über Dich und SLF jetzt, die Informationen, dass Warhammer eine Welt ist, die bedrohlich ist und in der die Helden nur "verlieren" können.
Konkrete Fragen wären für mich jetzt:
Wird die Verstümmelung im Spiel thematisiert, finde ich persönlich spannend?
Wie gehen die Helden damit um?
Du hattest schon angedeutet, dass es befreiend sein kann, aber auch zur Feigheit führen. Wobei Feigheit wertend ist, ich sehe es so,
dass man als Spieler auch Hemmungen haben kann auf die Bedrohung loszustürmen, weil man die Gruppe nicht in Gefahr bringen will,
also aus einem anderen positiven Motiv nicht handelt.
Meine Vermutung wäre, dass einerseits es nicht so leicht ist, immersiv zu spielen und sozusagen die "Niederlage" des Helden zu "fühlen",
anderseits, dass die Regeln dahinter nicht klar sind, im Sinne, die Spieler können nicht einschätzen, wie stark die Bedrohung ist.
Haben sie eine Chance gegen die Bedrohung im Kampf oder haben sie keine Chance.
Der Spielleiter ist angehalten "realistisch" zu leiten und die Fairness aus dem Fenster zu werfen.
Bei einem "realistischen" Spiel stelle ich mir vor, dass die NSCs Leute die ihnen doof kommen auch entsprechend behandeln (keine Infos geben, gegen die Spieler agieren usw.), ebenso stelle ich mir vor, dass die Gruppe als Team zusammenarbeiten muss, weil ein Einzelkämpfer alleine nicht gegen eine bedrohliche Welt ankommt, technisch gesprochen also die Fähigkeiten der Charaktere aufeinander abgestimmt sein sollten und diese auch alle genutzt werden müssen um in der Gefahr zu bestehen. Was soll ich mir unter "Fairness aus dem Fenster werfen" konkret vorstellen? Spielleiterwillkür zur Demütigung der Spieler? <-überspitzte Darstellung, nicht böse gemeint, sondern nur als Beispiel, um zu verdeutlichen, was man sich darunter auch vorstellen kann.
Mich würde wirklich interessieren, wie das im Regelwerk wortwörtlich beschrieben ist. :-)
Und auf den Thread bezogen, wie kommuniziert ein Spielleiter dieses Spiel jemandem wie mir der keine Ahnung hat.
Tut mir leid, aber Eure Erklärungen zeigen mir noch kein Bild von diesem Spiel, weil ihr mir keine Welt vorstellt, sondern technische Details,
die mir aber auch nicht die Fragen beantworten, wie wird es im Spiel aufgefangen, wenn es einem Spieler nahegeht, dass der Charakter stirbt oder einen Verlust eines Körperteils erleidet. Wie wird damit umgegangen, wenn die Spieler sich nicht trauen einfach "loszuspielen"?
Und welche Version von Aufgabenteilung zwischen Spielleiter und Spieler haltet ihr hier für angebracht?
Man kann da sogar die Alte Welt von Warhammer als Hintergrund nehmen. Oder man kann, selbst wenn man sich auf ein "klassisches" dunkles, gefährliches Warhammer geeinigt hat, noch über viele Punkte verhandeln, beispielsweise die Rolle des Schwarzen Humors im Setting und in den Abenteuern. Ich kenne genug Leute, die sich über die alberenen deutschen Namen der NSCs aufregen und sowas aus "ihrem" Warhammer ausgeschlossn haben wollen (auch wenn ich das mag).
Schwarzen Humor finde ich sehr passend zu dem Spiel, was ihr bisher hier beschrieben habt.
Mir gefällt glaube ich die Vorstellung solcher Namen. Wollen sie es nicht, weil sie dann das Gefühl haben, dass es kein "ernstes" Spiel ist?
Bringt mich aber zu den Fragen auf die ich hinauswollte.
Wenn ich mir vorstelle ich spiele dieses Spiel sehr immersiv, also gehe eine Verbindung mit meinem Charakter ein, dann "trifft" es mich als Spieler, wenn diesem Charakter schlimme Dinge wiederfahren, ich würde vermutlich mit schwarzem Humor darauf reagieren, hätte aber auch das Bedürfnis, das im Spiel zu thematisieren, also als Beispiel: Mein Charakter würde sich sorgen, wie seine Liebste es aufnimmt, dass ihm Körperteile fehlen und er nicht mehr allzu attraktiv aussieht, oder Sorgen darüber, wie diese Einschränkungen sich auf den Kampf auswirken und er damit seine Kumpels nicht mehr so gut unterstützen kann wie zuvor. Ist halt die Frage ob das in einer Runde überhaupt gewünscht wäre.
Wenn ich es eher nicht immersiv spielen würde, dann würde mich das weniger treffen ich würde es sozusagen von "außen" betrachten und es wäre leichter damit umzugehen. Da würde ich vermutlich dazu neigen viel ausprobieren zu wollen.
Hier noch mal die Frage, ist das Regelwerk von Warhammer stimmig, also erlaubt das Regelwerk mit vielen Situationen "nach den Regeln" zu spielen, ohne dass es notwendig wird, dass der Spielleiter die Regeln biegt?