Autor Thema: Warum ich kein "Method Acting" mag  (Gelesen 10347 mal)

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alexandro

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Warum ich kein "Method Acting" mag
« am: 26.10.2012 | 17:57 »
Nachdem hier ausführlich über "Player Empowerment" versus "Immersion" (bzw. deren Möglichkeit/Unmöglichkeit) geschrieben wurde, möchte ich mal meine Meinung zum Thema ausführen.

Für mich ist Rollenspiel immer eine soziale Angelegenheit, ein Zusammentreffen mit Freunden zum Zweck des Spiels. Wie bei jeder sozialen Handlung ist auch soziales Handeln im Rollenspiel mit Verantwortung und Vertrauen verbunden. Verantwortung dafür, dass ich mit dem Gegenüber nach der Äußerung noch vernünftig interagieren kann, und Vertrauen darauf, dass ich die Parameter des sozialen Miteinanders gut genug verstehe, um diese Entscheidung treffen zu können.

Nun besteht Rollenspiel aber aus zwei Ebenen: dem "normalen" sozialen Miteinander am Spieltisch und der Gemeinsamen Vorstellung der Spielwelt. Jede soziale Handlung (egal ob zwischen Spielern oder Charakteren) wirkt sich unweigerlich auf beide Ebenen des Spiels aus: eine im Verantwortung/Vertrauen (im Bezug auf die anderen Charaktere) getätigte Handlung kann V/V zwischen den Mitspielern belasten und umgekehrt.

Beispiel: In unserer Runde haben wir einen Spieler, der seine Charaktere gerne als "Gruppenclown" spielt. Das ist prinzipiell OK, denn es lockert das Spiel auf. Bei Beginn einer neuen Runde machte er sich einen Charakter, der (auf den ersten Blick) deutlich ernster angelegt wirkte. Daher entschloss ich mich, selber mal einen "Clown" zu versuchen. Leider erwies sich der Charakter des Mitspielers dann doch als ziemlich clownesque, und zwei "Chaos-Charaktere", die ständig irgendwelche sinnlosen Aktionen brachten, sorgten dafür dass die Gruppe bald nichts Sinnvolles mehr auf die Reihe brachte. Das nervte eine Großteil der Spieler (inklusive mich, weshalb ich mich entschied meinen Charakter etwas produktiver zu spielen).

Das Problem an Method Actorn ist nun, dass sie den Anspruch haben, die Spieltisch-Ebene vollkommen auszublenden und ganz in ihrer Rolle aufzugehen. Das mag vielleicht gehen, wenn nur Method Actors am Tisch sitzen (obwohl ich es selbst dann als schwierig betrachte), sobald aber Spieler mit anderen Prioritäten ins Spiel kommen, verdirbt der MA (wenn er an seinem Anspruch festhält) mit traumwandlerischer Sicherheit irgendjemand anderem das Spiel.

Method Actors sind Spieler, die keine Verantwortung für das übernehmen (wollen), was die Handlungen ihrer Charaktere für das Spiel bedeuten, sondern ausschließlich mit den Gedanken herangehen "Welche Konsequenzen hat das (innerweltlich) für meinen Charakter?". Wenn eine Handlung nur vorteilhaft für ihren Charakter ist, dann ergreift der MA diese, unabhängig davon, ob dies respektvoll gegenüber seinen Mitspielern ist.

MAs sind, was das Zusammen-Spielen angeht, einfach unselbstständig und ständig auf die abstrakten "empirischen Reize" der Spielwelt angewiesen. Das ruiniert auf lange Sicht das Vertrauen zwischen den Mitspielern (die nicht wissen, wie der MA-Spieler sich jetzt die Reaktion seines Charakters auf die Handlung des eigenen Charakters vorstellt), was sich auch im Umgang der Charaktere miteinander niederschlägt (Charaktergruppenspaltungen sind, meiner Erfahrung nach, um so wahrscheinlicher, je mehr MAs in der Runde sind). Mit einem MA in der Runde zu spielen ist, als würde man mit einem Computerprogramm interagieren - auf lange Sicht geht das nicht gut.

Eulenspiegel

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #1 am: 26.10.2012 | 18:00 »
Kurzzusammenfassung: Verschiedene Spielstile vertragen sich nicht. Am besten ist es, wenn man mit Spielern spielt, die den gleichen Spielstil besitzen.

Das gilt für Method Actor und das gilt für (fast) jeden anderen Spielertypus.

alexandro

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #2 am: 26.10.2012 | 18:04 »
Eigentlich konnten Spieler anderer Spielstile immer einen Kompromiss und eine gemeinsame Handlungsbasis finden. Das erfordert nicht mehr, als eine minimale Absprache auf der Metaebene (genau, die wovon MAs Ausschlag bekommen).

Offline Tsu

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #3 am: 26.10.2012 | 18:09 »
Zitat
Jede soziale Handlung (egal ob zwischen Spielern oder Charakteren) wirkt sich unweigerlich auf beide Ebenen des Spiels aus

Das heisst das sich jedes soziale Spiel zwischen Charakteren immer auf die reale Ebene auswirkt bei Euch?

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Online tartex

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #4 am: 26.10.2012 | 18:11 »
Warum glaubst du, dass der Gruppenclown Method Actor ist? Ich würde das eher als Instigator bzw. evtl. Buttkicker sehen.
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Offline Bad Horse

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #5 am: 26.10.2012 | 18:12 »
So im Prinzip gebe ich dir recht, alexandro - ein 100%iger Method Actor, der nur seinen eigenen Charakter spielt und von Meta-Überlegungen, die die Gruppe einbeziehen, nichts wissen will, kann sehr anstrengend sein. Wenn er dann auch noch einen "Exoten" oder jemanden mit einer "dunklen Vergangenheit" spielen will, ist meist Hopfen und Malz verloren.  :P

Andererseits gibt es aber auch Spieler, die sehr viel Spaß aus der plausiblen und stringenten Darstellung ihres Charakters ziehen, die aber durchaus bereit sind, Kompromisse einzugehen - solange der Charakter eben nicht völlig unplausibel wird. Das würde ich eigentlich jedem Spieler zugestehen; manchmal muss auch die Gruppe auf die Vorlieben eines Einzelnen Rücksicht nehmen.
Solche Spieler haben meistens kein Problem damit, auf der Metaebene über ihren Char zu diskutieren, ohne sich auf den "Mein Char ist halt so"-Standpunkt zurückzuziehen - aber dann doch lieber außerhalb des Spiels; sei es im Vorfeld bei der Charaktererschaffung, sei es danach bei der Manöverkritik oder vielleicht auch in der Pinkelpause.

Solange man mit dem Method Actor irgendwann auf der Metaebene kommunizieren kann und er sich kompromißbereit zeigt, gibt es auch nicht mehr Probleme, ihn in die Gruppe einzubinden, als bei anderen Spielern.

...übrigens glaube ich, ehrlich gesagt, dass sich das Problem mit den 100%igen MAs eher potenziert, wenn mehrere davon aufeinander treffen. Wenn jeder nur seinen Char spielen will, dann gibt es keine Gruppe - kann gewünscht sein, würde ich mir als SL aber nicht antun wollen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Achamanian

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #6 am: 26.10.2012 | 18:16 »
Das heisst das sich jedes soziale Spiel zwischen Charakteren immer auf die reale Ebene auswirkt bei Euch?

Wow... das ist... sick...

Wie soll das denn bitte anders sein?
Wenn zwei SC in der Spielwelt interagieren, dann wirkt die Frage, ob diese Interaktion "gelingt" (was auch immer das im jeweiligen Fall bedeutet; meist, dass eine interessante Szene entsteht) natürlich darauf aus, ob man als Spieler in der wirklichen Welt Spaß am Spiel hat oder eben nicht.

Wenn das, was im Rollenspiel passiert, keine Auswirkungen auf mich als Spieler hätte - also mir keinen Spaß machen würde oder keine Spannung erzeugen - dann würde ich mich wohl kaum mit diesem Hobby abgeben. Das heißt ja nicht, dass ich das gleiche empfinde wie das, was mein Charakter im Spiel empfindet. Aber darum ging es Alexandro ja auch offensichtlich nicht, sondern schlicht darum, dass man, wenn man anderen Spielern die Szenen mit seinem method-Trip versaut, eben den Spielern den Spaß versaut und nicht ihren Charakteren.

alexandro

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #7 am: 26.10.2012 | 18:24 »
Das heisst das sich jedes soziale Spiel zwischen Charakteren immer auf die reale Ebene auswirkt bei Euch?

Natürlich. Man darf nur nicht den Fehler machen, zu glauben dass es sich auf genau dieselbe Weise auswirkt (etwas was der Charakter scheiße fand, kann der Spieler durchaus toll finden) - aber es ist eher selten so, dass der Spieler vollkommen indifferent gegenüber dem ist, was im Spiel passiert (mit solchen Leuten würde ich genauso wenig spielen wollen, wie mit MAs).

Wenn ein SPIELER auch nach dem Spiel die Handlungen seiner Mitspieler aus der Perspektive seines Charakters bewertet, dann ist es wahrscheinlich ein MA, der nicht schnell genug aus seiner Rolle rauskommt (im Besten Fall, die Alternative wären schwere, psychische Störungen).

ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #8 am: 26.10.2012 | 18:36 »
Der MA ist eigentlich vöölig harmlos. Es wird nur problematisch, sobald der Char des MA problematisch wird, bsp. weil er nicht mit der Restgruppe oder der Umwelt harmoniert. Viele Spieler ändern dann ihr Spiel so ab, das es doch harmoniert, das macht der MA natürlich nicht. Aber genausowenig ändert z.B. der Realismusfreak sein Verhalten, falls es mal stört, wenn er diese Verhaltensänderung als unrealistisch betrachtet.

Persönlich kann ich mit dem MA gut leben, der ist engagiert und ich mag Method Acting. Mit dem Realismusfan hab ich deutlich mehr Probleme, genauso mit dem Hintergrundfan, der am Setting klebt. Das liegt aber rein daran, das ich mich weder für eine getreue Einhaltung des Settings noch für Realismus groß interessiere. Engagiert sind die genauso.

fazit ist für mich, das mal wieder drauf rausläuft, das man die Spiestilvorlieben in der Gruppe nicht über gebühr mischen sollte. 

Offline Oberkampf

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #9 am: 26.10.2012 | 19:16 »
Ich glaube, dass jeder Spielertyp auch eine dunkle, spielzerstörende Seite hat. Im D&D DMG II (4e) steht, soweit ich mich erinnern kann, auch was dazu, wie sich jeder Spielertyp zum Problemspieler entwickeln kann. Die Frage ist meistens, wie radikal und unsensibel der individuelle Spieler dem Rest der Gruppe sein Spielkonzept aufzwingt bzw. inwieweit er auch mal zurückstehen und andere ihren Spaß haben lassen kann.

Was ich übrigens bemerkenswert finde, ist, dass es nach meinen Erfahrungen wenig Spieler gibt, die sich als Butt-Kicker verstehen bzw. bezeichnen. Die haben auch, glaube ich, die schlechteste Presse von allen.

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #10 am: 26.10.2012 | 19:19 »
Was ich übrigens bemerkenswert finde, ist, dass es nach meinen Erfahrungen wenig Spieler gibt, die sich als Butt-Kicker verstehen bzw. bezeichnen. Die haben auch, glaube ich, die schlechteste Presse von allen.

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #11 am: 26.10.2012 | 19:20 »
"Mein Charakter ist halt so." als Spielstil. Mag ich auch nicht, aus den gleichen Gründen wie im OP beschrieben. Da braucht es sehr spezielle Biotope, in denen solche Spieler keinen Schaden am Spielspaß anrichten. In diese Biotope stoße ich in meinem Spiel in der Regel nicht vor.

Achtung: Alles natürlich meine Meinung.

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #12 am: 26.10.2012 | 19:28 »
Das Problem an Method Actorn ist nun, dass sie den Anspruch haben, die Spieltisch-Ebene vollkommen auszublenden und ganz in ihrer Rolle aufzugehen. [...]

Method Actors sind Spieler, die keine Verantwortung für das übernehmen (wollen), was die Handlungen ihrer Charaktere für das Spiel bedeuten, sondern ausschließlich mit den Gedanken herangehen "Welche Konsequenzen hat das (innerweltlich) für meinen Charakter?". Wenn eine Handlung nur vorteilhaft für ihren Charakter ist, dann ergreift der MA diese, unabhängig davon, ob dies respektvoll gegenüber seinen Mitspielern ist.
Da sind einige Überlegungen drin, die ich so bestätigen kann. (Konsequentes Spiel aus der Sicht des eigenen Charakters, etc.)

Grundsätzlich aber: Nein! Deinen Ausführungen kann ich in ihrer Konsequenz nicht folgen. Hab ich anders erlebt. Spiele ich anders. (Rollenspiel ist ein Spiel, das Regeln folgt, die über RAW hinausgehen. Wer das nicht grundsätzlich versteht, fällt bei mir unter Regel 0.)

Oder: Nach meiner Wahrnehmung und Erfahrung gehst du bei deiner Vorstellung von 155%igen Method Actors aus.
Natürlich gibt es die. Und ja, die mag ich auch nicht, die sind problematisch.
Allerdings: Würde ich von der übermäßigen Potenzierung eines Spielertyps ausgehen, dann müsste ich einen Faden "Warum Storyteller für mich das Letzte sind!" aufmachen. (Das lohnt aber nicht, weil ich generell was gegen Powerteller, Dramaqueens, Munchkins, Feldherren, Ignoranten, Schlächter und einzigartige Schneeflocken habe.)

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alexandro

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #13 am: 26.10.2012 | 19:35 »
Nun, zumindest ist es ungleich schwerer mit problematischen Method Actors über ihr Spielverständnis zu diskutieren, da diese keinerlei Meta-Argumente ziehen lassen (erschwerend kommt hinzu, dass Method Acting von vielen immer noch als eine Art von "besserem Spiel" betrachtet wird).

Da sind die anderen Problemspieler doch aufgeschlossener.

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #14 am: 26.10.2012 | 19:47 »
als fan des brechtschen theaters dürfte meine Wunschvorstellung klar sein. die ganze runde beobachtet das Spielgeschehen und erfreut sich an der komprisslosen Tragödie oder fiebert mit, ist aber immer Zuschauer.

So lassen sich hervorragend Sabbatrunden oder Geschichten um unrühmlichen Taten der GeMaPo spielen. Als MA hätte ich da keine Lust zu.

abgesehen davon: der MA an sich (hiho)  neigt dazu langweilige, weil nur auf den eigenen char gemunzte Beiträge zu produzieren. es ist halt nicht jeder ein kinski, der so schön explodieren kann...


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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #15 am: 26.10.2012 | 19:50 »
Was ich übrigens bemerkenswert finde, ist, dass es nach meinen Erfahrungen wenig Spieler gibt, die sich als Butt-Kicker verstehen bzw. bezeichnen. Die haben auch, glaube ich, die schlechteste Presse von allen.

Ja, deshalb sagt man ja auch eher Instigator. (Bin auch so einer...)
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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #16 am: 26.10.2012 | 19:50 »
Zitat
Method Actors sind Spieler, die keine Verantwortung für das übernehmen (wollen), was die Handlungen ihrer Charaktere für das Spiel bedeuten, sondern ausschließlich mit den Gedanken herangehen "Welche Konsequenzen hat das (innerweltlich) für meinen Charakter?". Wenn eine Handlung nur vorteilhaft für ihren Charakter ist, dann ergreift der MA diese, unabhängig davon, ob dies respektvoll gegenüber seinen Mitspielern ist.
Ich stimme dieser Aussage nicht zu. Damit ist der Rest (für mich) irgendwie hinfällig.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

El God

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #17 am: 26.10.2012 | 19:56 »
Ich würde das auch nicht so nennen, aber das, was Alexandro da beschreibt, will ich auch nicht an meinem Spieltisch erleben.

Offline Skele-Surtur

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #18 am: 26.10.2012 | 20:31 »
Ich auch nicht. Aber das ist ja kein Methodacting. Das ist mehr... pures Method-Acting Konzentrat mit künstlich zugesetztem Arschlochverhalten.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Just_Flo

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #19 am: 26.10.2012 | 20:34 »
Hm, eigentlich hätte ich schon gedacht, dass ich ein starkes Bein im Method Acting habe, aber irgendwie habe ich des wohl doch anders verstanden als es hier gemeint ist.

Für mich gehören die Auswirkungen auf meinen Charakter, die anderen Charaktere und die Spielwelt sowie wechselseitig schon zusammen. Das heißt, ich beschäftige mich schon damit, was für Folgen Aktionen für alle haben.

Ich hätte der Char ist halt so als einen eigenen Spielstiel gesehen und nicht als Teil von Method Acting. Obwohl ich Metaebenenspringen wenn wir in media res sind nicht so mag, ist es für mich irgendwie klar, dass Probleme darüber gelöst werden können/sollten wenn sie zu gravierend sind.

Heißt, wenn es nun mal blöd läuft, dann kann man/sollte man halt mal kurz die Köpfe zusammenstecken und ausloten wie weit beide Seiten den auch beim Method Acting vorhandenen Spielraum der Charakterreaktionen/-aktionen ausreizen kann/muss um wieder zusammen zu kommen.

TLDR: Ich versuche die Ergebnisse bzw. Ziele der Metaebene in Method Acting mässig umzusetzen.

K: Ohne Reflexion und Dialog bei dem jeder etwas gibt ist ein Spielstiel problematisch.

Offline Oberkampf

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #20 am: 26.10.2012 | 20:50 »

Da sind die anderen Problemspieler doch aufgeschlossener.

Echt? Ich glaube, ich habe schon aufgrund fast jedes Spielertypen mindestens einmal die Lust auf eine Runde verloren. Außer vielleicht nicht wegen den Butt-Kickern (ehrlich).

Storyteller - naja, als Spielleiter können sie eine Katastrophe sein, und als Spieler können sie einen nerven, wenn man einfach nur mal offen eine Umgebung erforschen oder ein Dungeon durchstöbern will, uns sie 'rummaulen, weil nicht jedes Event zum Superplot gehört.

Taktiker - wenn die Storyteller die Langeweile erfunden haben, haben die sie perfektioniert (und in Kombination der absolute Alptraum).

Casual Gamer - Danke, nachdem Storyteller und Taktiker die Kämpfe und Spannung fast auf Null gekürzt haben, kommt dann noch jemand dazu, der dank Regellücken den Abwicklungsprozess des kümmerlichen Restes in die Länge zieht wie Kaugummi.

Das klingt sehr hart, aber ist auf extreme Vertreter ihrer Art bezogen. Man kann sch mit all diesen Leuten arrangieren - wenn sie sich ein bisschen zusammenreißen und auf die Mitspieler Rücksicht nehmen - was man selbst ja auch tun sollte.

Ja, deshalb sagt man ja auch eher Instigator. (Bin auch so einer...)

Oh, das Wort kenne ich nicht, woher kommt das denn?
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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #21 am: 26.10.2012 | 20:51 »
Verschiedene Spielstile vertragen sich nicht.
Stimmt insofern, als dass man verschiedene Präferenzen nicht beliebig kombinieren kann, ohne dass das Spiel dysfunktional wird.

Darum kann ich dem hier auch nicht zustimmen:
Da sind die anderen Problemspieler doch aufgeschlossener.
Mir machen die Hardcore-Storyteller die meisten Probleme, ganz einfach, weil sie sich der Ansicht, dass Abenteuerstruktur auch durch das und im Spiel realisiert werden kann, verschließen.

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"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Shield Warden

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #22 am: 26.10.2012 | 21:11 »
Die allgemeinen Spieltyp-Definitionen scheinen mir alle nicht viel zu geben, aber ich persönlich mag unter anderem auch den Begriff nicht, weil sich mir die Zehennägel hochkräuseln, wenn ich ihn in diesem Zusammenhang und wie hier im Thread verwendet lese. Darüber hinaus mag ich den im Eingang beschriebenen Spielertyp auch nicht unbedingt.
« Letzte Änderung: 26.10.2012 | 21:15 von Shield Warden »

Offline Maarzan

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #23 am: 26.10.2012 | 22:55 »
Methodacting ist sicher mit Sprengkraft versehen. Daher erfordert dass insbesondere vor dem Spiel eine entsprechende Absprache erfolgt, weil man während des Spiels eben diese minimieren möchte.
Ganz ausstellen kann und darf man die Metaberücksichtigung der Mitspieler eh nicht. Genauso wenig muss man aber seinen Spielstil und damit Spielspaß kompromitieren, weil irgendwem gerade irgendwas seltsames eingefallen ist.

Und wenn es trotzdem mal nicht hinhaut, muss man dieses Charakterexperiment in dem Umfeld eben für gescheitert nehmen und beim nächsten Mal was anderes versuchen - oder die nächsten Gruppe.

Arschloch wird es erst, wenn jemand den Konfrontationskurs nicht erkennen will und durchzieht. Je nach Basissituation muss das aber nicht der Methodactor sein. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

alexandro

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #24 am: 27.10.2012 | 00:22 »
Ich stimme dieser Aussage nicht zu. Damit ist der Rest (für mich) irgendwie hinfällig.

Du kannst meinetwegen behaupten, dass ein Schwein kein Schwein ist. Stinken tut es trotzdem.

Eine Definition von Method Actor die nicht das Primat auf "Charakter-motiviert handeln" legt, würde mich wirklich interessieren.