Ich habe hier grad nen Kulturschock!
The early 00's called, they want their crappy attitude back.
Manche Dinge hören sich auf englisch einfach schlauer an, als auf deutsch. Daher probiere ich es einmal anders herum:
Der SL hat das Geld für das Buch ausgegeben, also kann er auch bestimmen, wie gespielt wird.
Aber nun mal konstruktiv:
Als Sl hat man mehr Aufgaben als jeder Spieler und damit auch mehr Arbeit und etwas mehr Verantwortung. Der Rest sollte aus einer konstruktiven Einstellung zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, Respekt vor der Arbeit anderer und einem Wunsch nach gegenseitigem Bespaßen folgen.
Kompromisse sind möglich und da verschiedene Leute unterschiedlich viel investieren, kann das auch kommuniziert werden, muss man noch nicht einmal auf einen Kompromiss zurückgreifen, um eine Lösung zu finden. Sobald transparent ist, wo die Ängste liegen und die Wünsche ehrlich kommuniziert werden, kann man ganz andere Lösungswege beschreiben. Man ist so selten in einer derart ungezwungenen Problemsituation, wie im Fall eines freiwilligen Hobbies, dessen Gestaltung zu 100% unter der Kontrolle der Beteiligten steht und das einfach jedem Teilnehmer Spaß machen soll.
Dass ich das hier so schreibe, verdutzt mich total, ich dachte, das wäre seit den späten 00er Jahren längst klar.
Wenn ein SL Einschränkungen macht, dann kann man die akzeptieren... man kann auch nachfragen, oder selber Ideen vorschlagen und Wünsche kommunizieren, begeistern. Als SL kann man jetzt in der ganzen Bandbreite der möglichen Reaktionen wählen. Man kann versuchen zu erpressen, zu vertrösten, alte Klischees von asymmetrischer Macht am Spieltisch ausgraben, oder ebenfalls kommunizieren und Ziele, Wünsche, Ängste etc. transportieren.
Es ist doch völlig gleichgültig, auf welche Lösung man sich nachher einigt, solange das Gefühl der Machtausübung, das in einem Freizeitkontext nichts zu suchen hat ausbleibt. Und wenn man sich einigt, dass die IDee des Spielers zu aufwendig ist, um sie umzusetzen oder der SL vielleicht einen Teil der SL-Rolle/Aufgabe zugeteilt bekommt, um die Arbeit zu teilen.... das sind alles Möglichkeiten, in denen man sich organisieren kann. Die einzigen Kosten sind die, gegebenenfalls ein neues Muster zu entwerfen und es am Leben zu halten.
Du bist unter Freunden, sei auch einer.