Taktik ist sehr abhängig von den Regeln, nach denen man spielt, denke ich.
In Systemen, in denen man durch "volle Parade" hohe Defensiveboni und/oder durch aktive Paraden eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, Treffer&Schaden abzuwehren, funktioniert die Hammer-&-Amboss-Taktik: Ein Kämpfer stellt sich dem Feind entgegen, bindet ihn im Nahkampf und fängt nur/hauptsächlich Attacken ab, um möglichst lange stehen zu bleiben (der Amboss), während seine Mitstreiter mit Zaubern, Fernkampf, Flankenattacken oder wat-auch-immer den Feind umprügeln (die Hämmer/chen). Ist naturgemäß am besten gegen heranstürmende Solo-Gegner.
Eine Abwandlung gegen mehrere heranstürmende Gegner besteht darin, Aushilfskämpfer gegen einige dieser Gegner zu stellen, um sie zu binden, bis der/die Hauptkämpfer fertig sind und zur Hilfe eilen können. Auch hier gilt: Es kommt darauf an, möglichst lange stehen zu bleiben, nicht darauf, selbst das Monster wegzuhauen. Die alten A/D&D-Kleriker mit soliden Trefferpunkten und fetter Rüstung sind z.B. ganz gut darin.
Generell und für fast alle Systeme, die ich kenne, gilt: Fernkämpfer möglichst lange am Schießen halten. Schaden auszuteilen, ohne selbst welchen zu kassieren, ist gut. Noch besser ist es, wenn die Fernkämpfer ihr Feuer auf einige Ziele konzentrieren, damit die schneller neutralisiert werden. Auch sehr sinnvoll: Fernkämpfer in zwei Gruppen aufteilen, damit der Gegner entweder seine Kräfte teilen oder sich auf eine Gruppe konzentrieren muß.
Häufig gilt: Kompliziert ist schlecht. Was auch damit zu tun hat, dass in vielen Systemen desto mehr Würfe fällig werden, je mehr man macht und so die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolges stetig steigt. Wenn ich mich beispielsweise an der Wegkreuzung verstecke, um einen Gegner zu überraschen, hat der vermutlich einen Wurf, um mich zu entdecken. Wenn ich nun zusätzlich eine Fallgrube auf dem Weg aufhebe, hat er unter Umständen schon zwei Würfe. Und, seinen wir realistisch, je komplizierter ein Plan, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass jemand was nicht schnallt, falsch versteht, vergißt oder verpatzt, is' halt menschlich. Also: Einfach ist gut.