Hallöle. Ich hab ein ähnliches Problem wie Archoangel dort:
http://tanelorn.net/index.php/topic,85501.0.htmlHab das Ganze dort auch gelesen, löst aber nicht mein Problem, weshalb ich mal einen eigenen Faden eröffne.
Problem: Keinen Bock mehr auf Pen&Paper seit einigen Monaten.
Erschwerend: 1. Ich WILL aber Bock haben.
2. Ich glaub, ich brauch mal was "anderes".
Der zweite Punkt ist für den Thread hier eigentlich ausschlaggebend.
Problemhistorie:Es begann schleichend ...
Nee, im Ernst: Zunächst hatte ich vor allem Zeitmangel und konnte mich daher gut (unbewusst) hinter "wenn ich Zeit habe, dann ..." verstecken. Nu hab ich Zeit organisiert und stelle fest, dass ich wenig Lust habe, die in die laufenden Runden und eigentlich mal geplanten zu investieren, obwohl ich vorher todtraurig war, dass ich nicht alles umsetzen konnte, wie ich das gern gehabt hätte und sogar Runden aufgeben musste (Zeitmangel eben).
Ich spiele abseits von ein paar früheren Ausflügen in andere Gefilde eigentlich ausschließlich (n)WoD. Da aber nicht nur die vorgebenen Subsysteme (Vampire, Hunter), sondern z.B. auch in einer selbstgestrickten SciFi-Runde nach nWoD-Mirrors. Da hab ich auch im Mai schon mit Langeweile gehadert (siehe auch:
http://tanelorn.net/index.php/topic,84132.msg1702183.html#msg1702183). Das Gruppenspezifische hat sich da zwischenzeitlich längst geklärt allerdings, dennoch steckt im Kern da mein anhaltendes Problem. Ich denke bei allen Runden eher "Puh, wieder spielen ..." oder sage mittlerweile auch oft ab statt "Juhu, wieder spielen!" zu denken.
In zwei Runden bin ich übrigens Spielerin, Hunter leite ich. In letzterer Runde habe ich zwar die größten Gestaltungsoptionen, da hakt es aktuell aber auch (da weiß ich aber, wo der Haken liegt, hat da vor allem mit Terminproblemen, Lahmarschigkeit, von Spielern zumeist ungenutzten PE-Möglichkeiten und eigenen Defiziten zu tun).
Was mich langweilt:Die Runden sind allesamt mal auf laaange Sicht angelegt worden und haben sich allesamt durch die entsprechende Spielerschaft, mich dabei stark eingeschlossen, hin zu langsam plätschernden Runden mit viel Liebe zu Details entwickelt. Alle Runden sind PvE-basierend ("wir gegen den Rest der Welt"), die Konflikte eher low angesiedelt, man hat viele Freiheiten, kommt aber wegen des SL-Anspruchs auf Logik/Plausibilität/Weltgefüge eben auch einigermaßen fix an seine Grenzen. Gegner sind an das aktuelle Powerniveau jeweils angepasst, was meist dazu führt, dass es keine/kaum Gegner darunter gibt (Aussage: "Lohnt ja nicht", leider zumeist auch bestätigt) und man bei denen darüber zumeist einer knappen (zahlentechnisch oder Gegnerwerte) bis hin zur totalen Übermacht ("Endgegner" - entwickelt sich dummerweise parallel, da werden Abstände quasi nicht kleiner) entgegen steht. Und ich hab im Moment einfach auch die Nase voll von schwermütigem Drama und individuellen Charakterproblemen.
Theoretisch hab ich witzigerweise auch Lust auf so einige Runden/Settings/Themen, aber die aktuellen Runden laufen seit grob 1-3 Jahren und belegen entsprechend die Slots dafür. Meine eigene Runde (Hunter) ist zumindest ohnehin zeitlich begrenzt gestartet vor einem Jahr, plätschert aber durch viele Ausfälle, Pausen usw. dahin. Die wird allerdings als erstes gerafft, so dass zumindest der Slot bis zum Jahreswechsel vermutlich frei wird. Einen weiteren Slot könnte ich zudem mit einer neuen/weiteren Runde belegen. Die SciFi-Runde ist die jüngste und wird vermutlich entsprechend noch ewig laufen, bei der Vampire-Runde habe ich zumindest anregen können, da im Verlauf der nächsten 1,5 Jahre mal zum Ende zu kommen (noch kürzer oder Break etc. hat sich da leider nicht durchgesetzt).
Was ich will:Ich will larger-than-life, ich will nicht dauernd irgendwo hinterher hinken, sondern mal zu den ganz "Großen" gehören. Ich will Action, von mir aus Butt-Kicking und trotzdem will ich Story und Charakterplay. Ich will Kurzweiligkeit und einen "Ha!"- oder "Wow!"-Effekt haben. Und ich will mal "was Neues" - und das auch nicht ewig, sondern Storys bauen können, die innerhalb von 2-30 Sessions dann auch komplett und mitsamt Ups&Downs, Action, Story etc. ausreichend erzählt sind - und ein System, das solche Abläufe entsprechend untermauert.
Was Neues? Wo ist das Problem?Ich streike schon bei Brettspielregeln und lasse die lieber andere lesen, mag auch keine ewig langen Voraberklärungen, sondern lerne lieber im Spiel. Entsprechend habe ich keine Lust, mich durch 150+ Seiten Regelwerk zu lesen, schon gar nicht, wenn es auf englisch ist (ich
kann es lesen, dauert nur und ist anstrengend, darum
vermeide ich es, wenn möglich - wenn es DAS System für meine aktuellen Bedürfnisse allerdings nur auf englisch gibt ... na gut, dann lese ich es, wenn es sich lohnt ...) - nur um dann rauszufinden, dass mir das nicht zusagt.
Noch weniger Lust habe ich darauf, mir erst drölfzig Bücher kaufen zu müssen, ob nun PDF oder Print, bis ich mal gescheit mit dem System spielen kann, auch mittelfristig gesehen.
Denn - davon ist mal auszugehen: Wenn ich was anderes will, werde ich auch diejenige sein, die leitet. Ich hab zwar Leute, die da als Spieler vermutlich mitziehen würden, aber eben keinen, der da dermaßen Bock drauf hätte von vornherein, dass er da irgendwas aus dem Hut zaubern oder sonstwie selbst leiten würde.
Ich brauche also was leicht Verständliches, schnell zu Lernendes, das dennoch möglichst viel sinnvoll abdeckt, schlüssig ist und nicht nur Bier&Brezel-Optionen bietet - und das in möglichst knapper Form auf bis zu 150 Seiten (Quellenbücher etc. darf es gerne geben, wenn man die nicht mehr oder minder zwingend braucht) - und optimalerweise auf deutsch.
Schon selbst irgendwelche Ideen/Präferenzen?Ja, hab mir zumindest einiges kurz angesehen.
Exalted: Englisch, drölfzig Bücher, für mich nicht wirklich gut übersichtlicher Editionswust
Mouseguard: Joa, dann spiele ich halt eine Maus, ist mal was anderes! - 300 Seiten Regelwerk, englisch, um 150€
Numenera: Iiih,
kein weiteres SciFi-Spiel! Auch nicht mit (mehr) Fantasy drin!
Bier & Brezel: Kobolde, Angry Flowers, Urban Faeries ... kaum biste da, schon biste weg ... also ein bisschen Sinnhaftigkeit und Langlebigkeit wäre dann doch schön
Deadlands: Teils englisch, teils deutsch, Editionswust, drölfzig Bücher
AFMBE: Hätte ich ziemlich Bock drauf, ist in meiner Umgebung aber leider ausgelutscht bis uninteressant (Zombies an sich), darum praktisch nicht spielbar
Iron Kingdoms: Sieht für mich aus, als sei es NUR auf Buttkicking ausgelegt, also sehr stark am Tabletop dran?
Eigentlich bin ich settingmäßig nicht sonderlich eingeschränkt, wenn auch - sieht man an den vorgenannten Sachen - aktuell ein bisschen fokussiert auf Sachen, in denen ich meine Bedürfnisse zumindest als möglicherweise gedeckt annehme oder in der Hoffnung darauf einen kurzen Blick riskierte.
Kein SciFi (klassisch), sonst ist mir alles recht, wo Leben in der Bude ist. Rauchende Colts in Wild West, irgendwas Superheldenmäßiges, Fantasy mit Actionelemten (z.B. Steampunk mit "Bumm", Swashbuckling). Ich spiel auch Mäuse oder von mir aus Gemüse, ganz egal - Hauptsache, was anderes, kurzweiliges, halbwegs ernsthaftes (falls Gemüse-SC sich ernst nehmen, heißt das) mit Leben in der Hütte.
(Okay, Mitspieler für Gemüse zu finden dürfte sich eher schwer gestalten ...)
Habt ihr (System)ideen für mich?
Grüße,
Tanja