Die Frage ist, will ich mit Personen X spielen oder will ich Sache Y spielen. Hinreichend viele Bekannte vorausgesetzt ist beides erreichbar. Realiter will man meistens irgendwie beides gleichzeitig und die Anderen auch nicht unbedingt das Gleiche.
Das ist wohl die Version, die es auf den Punkt bringt.
Ist nicht meine Stärke, also hol ich dazu noch mal mehr aus:
5 Leute (oder 4 oder 6 - also ungefähr 5) einigen sich auf "Wir wollen Rollenspiel". Auf ein System und das Grobe drumrum einigt man sich auch noch.
Einer hat es vorgeschlagen und auch so richtig Bock.
Noch jemand hat so richtig Bock, darum kniet er sich entsprechend rein.
Der Dritte hat eigentlich Bock auf die Gesellschaft von 1-2 anderen und ist darum dabei, das System sagt ihm aber nicht so zu, nicht mal unbedingt RP.
Der Vierte wiederum ist so der, der zwar Bock hat, aber mit 1-2 Personen nicht so gut auskommt, weil ... warum auch immer.
Und der Fünfte schließlich, der hat ein bisschen Bock und guckt mal so.
Damit kann das Ganze schon blöde werden, noch bevor (oder obwohl) man sich spezielleren Fragen wie Charaktertod, PvP, Schwerpunkte, Hausregeln etc. zugewandt hat.
Spieler 1 geht davon aus, da alle "Ja" gesagt haben, haben auch alle Bock. Spieler 3 sagt vielleicht sogar "hm, naja", aber wenn alle anderen Bock haben und er Bock auf die Gesellschaft, dann wird das schon werden. Das sieht Spieler 2 ganz ähnlich.
Spieler 3 fühlt sich durch den Enthusiasmus der anderen überfordert. Okay, er kommt mal ne Viertelstunde zu spät, weil er noch das Sixpack Bier zum Spielen kaufen wollte vorher (man kennt ja das entsprechende Video ...), aber wieso die anderen darauf so doof reagieren, versteht er gar nicht. Bei einer Party ab 19 Uhr ist man ja auch erst um 21 Uhr da ...
Spieler 4 sorgt für schlechte Stimmung durch gezogene Fluppen und hin und wieder nett verpackte bissige Kommentare, in Richtung von z.B. Spieler 2 und 3 wegen Antipathie.
Und Spieler 5, der überlegt schließlich, als Erster auszusteigen. Die Unzuverlässigkeit von Spieler 3 nervt ihn, die Zickigkeit von Spieler 4 auch, da hilft der Enthusiamus von Spieler 1 und 2 auch nicht mehr oder sorgt vielmehr durch das Ungleichgewicht noch eher für Unmut. Nee, das hat er sich aber anders vorgestellt ...
Also Ebene 1: Allgemeines Spielverständnis, Spielerverhältnis, Spielererwartungen
Ebene 2: Systemverständnis, Regelverständnis, Regelerwartungen
Daraus resultiert dann Ebene 3: Spezielle Themen wie PvP, Hausregeln, Charaktertod, genrespezifische Besonderheiten
Und dazu kommt dann erst Ebene 4: Charaktere - wie kooperativ sind sie gegenüber den anderen SC und dem Plot aufgezogen? "Bringen" die was? Passt das?
Ebene 5 wäre dann das erste Spiel: Auffallende Defizite (raumgreifendes Spielen, Taschenlampenfallenlasser, passives Spiel, unkreatives Spiel) zwischen Charakteren
UND zwischen Charakteren und (ihren) Spielern
UND zwischen Charakteren und anderen Spielern
Und irgendwo und irgendwann gibt es Ebene 6, wo dann Unvorhergesehens geschieht, bislang nicht Aufgefallenes usw.
Also abseits von Gruppen, die seit gefühlten 100 Jahren ist fester Konstellation gemeinsam spielen vielleicht würde es mich wundern, wenn es da
NICHT immer wieder mal zu Diskussionen, Missverständnissen und Co. kommen würde.