Autor Thema: Ist exzessives Würfeln Railroading?  (Gelesen 49606 mal)

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Offline Blizzard

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #25 am: 14.07.2009 | 14:07 »
Nehmen wir mal folgendes Beispiel:
Angenommen, der SL hat alle Kämpfe und alle wichtigen Entscheidungen bereits vor dem Spiel ausgewürfelt. (Und zwar wirklich ehrlich ausgewürfelt.) Und dann setzt der SL im eigentlichen Spiel die Entscheidungen der Würfel um, ohne selber zu würfeln.
Ist das nun für dich Railroading oder nicht? (Schließlich hatte nicht der SL, sondern die Würfel die Entscheidung getroffen. - Für die Spieler ist aber kein Unterschied bemerkbar.)
Dieses Beispiel ist aber mal sehr utopisch. Kein SL würfelt die Kämpfe und wichtigen Entscheidungen vor der eigentlichen Sitzung aus. :gaga: Damit nimmt er nicht nur sich sondern auch den Mitspielern ja die Spannung vorweg. Zudem: Selbst wenn ein SL sowas täte, wozu sollen dann er respektive die Spieler im Spiel überhaupt noch würfeln, wenn sämtliche Entscheidungen eh schon vorab getroffen wurden? In diesem (utopischen) Falle kommt es garantiert nicht zu einer Würfelorgie.

Ob nun jemand als SL viel oder wenig würfeln lässt hat zudem nichts mit RR zu tun, genau so wenig wie die Würfelei ansich.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Eulenspiegel

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #26 am: 14.07.2009 | 14:16 »
Der SL hat zwar gewürfelt was passieren soll, aber deshalb hat der die Verantwortung was passiert ja nicht abgegeben. Das ist immernoch das gleiche, als würde er ein Kaufabenteuer durchziehen.
Also macht es für dich einen Unterschied, wann man würfelt?
Würfel ich vor dem Abenteuer, ist es Railroading, würfle ich während des Abenteuers, ist es kein Railroading?

Damit Du als Spieler keine Kontrolle über Deine Handlungen haben, bedeutet das, dass Du bereits die Aktionen an sich erwürfeln musst.
Das ist so falsch!
Railroading bedeutet ja nciht, dass du keine Kontrolle über deine Handlungen hast.
Railroading bedeutet, dass deine Handlungen keinen Einfluss auf das Abenteuer haben.

Spieler, die sich über zu viel Railroading beschweren, beschweren sich ja nicht darüber, dass ihr SL ihnen vorschreibt, was sie zu tun haben. (Das kann in seltenen Fällen natürlich auch vorkommen.) Sondern darüber, dass egal, was sie tun, dies nichts an der Geschichte ändert.

Sprich: Die Spieler haben vollständige Handlungsfreiheit, diese Handlungsfreiheit ändert aber nichts an dem Fortgang der Geschichte.

Was das bei einem SL-Railroad bedeutet, ist imho klar. Darauf muss ich nicht näher eingehen.
Kommen wir nun dazu, was das bei einem Würfel-Railroad bedeutet:
Die Spieler können durchaus tun, was sie wollen. Ihre Handlungen haben aber keinen Einfluss auf die Würfel. (z.B. bei einem DSA 2 Kampf: Es war eigentlich egal, was der SC gemacht hat: Das Ergebnis war immer das gleiche: Würfle eine normale AT und der Gegner muss eine normale PA werfen.)

Zitat
D.h. es muss eine Zufallstabelle geben, auf der dann gewürfelt wird, ob der Charakter jetzt läuft, oder eine Rast macht, oder den linken Gang geht usw.
Nein. Wiegesagt:
Klar ist es Railroading, falls der SL (oder der Würfel) vorschreibt, dass der SC den linken Gang nehmen muss. -Diese Form von Railroading ist aber extrem selten. (Udn da bräuchte man keine Zufallstabelle dafür: 1-3 linker gang, 4-6 rechter Gang. Fertig!)
Viel häufiger haben wir Railroaing, wenn es egal ist, ob man den linken Gang oder den rechten Gang nimmt. (Das heißt, die Spieler können sich frei entscheiden, diese Entscheidung hat aber keinen Einfluss.)

Zitat
Diese Zufallstabelle muss aber passend zur Situation generiert werden (Den linken Gang verwenden, wenn man gerade in einem Zug fährt, funktioniert nicht). Oder aber die Zufallsergebnis muss so unspezifisch gehalten sein, dass der SL das Ergebnis interpretieren muss ("nach links gehen" interpretiert der SL als erste Zugtür).
Beides bedeutet aber, dass der SL die Kontrolle über die Handlung hat.
Falsch!
Bei einem Zug würfelt man zum Beispiel einfach aus, wann der SC den Zug verlässt. (Es gibt 20 Stationen, also kann man mit 1W20 auswürfeln, bei welcher Station der SC aussteigt. - Und wenn das Aussteigen nicht spielrelevant ist, kann das der Spieler auch gerne selber entscheiden.)

Nehmen wir zum Beispiel mal einen klassischen Dungeon:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

So, damit sind die beiden wichtigsten "Zufallstabellen" in einem Dungeon fertig.

Wobei das halt hier die Holzhammer-Methode von Railroading ist, wo den Spielern vorgeschrieben wird, wie sie zu handeln haben.
Viele subtiler ist die Railroading-Methode, wo man den Spielern vollkommen freie Handlungswahl lässt, diese Handlung aber keinen Einfluss auf die Handlung hat.

Beispiel für System mit Würfel-Railroading:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

So, fertig ist ein Dungeoncrawl-Regelsystem, wo der SL nichts und die Würfel alles bestimmen.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #27 am: 14.07.2009 | 14:18 »
"Railroading ist es, wenn die Spieler keinen Einfluss auf die Handlung haben, sondern ihnen die Handlung einfach pärsentiert wird."
Nach der Definition ist es jedes mal Railroading wenn der SL handelt, denn offensichtlich haben in dem Moment normale Spieler keinen Einfluss. Ansonsten muss hier "Handlung" definiert werden. Wann ist es noch Handlung und wann nicht mehr, wann ist Einfluss da wann nur Präsentation?
Sonst kann man die Frage mit den Würfeln auch nicht beantworten. Natürlich kann sich die Frage derjenige der definiert auch selbst beantworten, denn die Antwort dürfte eine triviale Schlussfolgerung aus der Definition sein.

Wer sich für die echte Antwort interessiert, Boba hat es schon gesagt: Würfeln hat mit Railroading nichts zu tun, da Würfel alleine nichts tun. Nur Spieler können andere Spieler Railroaden.

Offline Friedensbringer

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #28 am: 14.07.2009 | 14:20 »
Also macht es für dich einen Unterschied, wann man würfelt?
Würfel ich vor dem Abenteuer, ist es Railroading, würfle ich während des Abenteuers, ist es kein Railroading?

Würfel ich vor dem Abenteuer, was im Abenteuer passiert und zieh das durch, ist das Railroading
Würfel ich während des Abenteuers, was als nächstes passiert und zieh das durch, ist das immernoch Railroading
Würfel ich während des Abenteuers, ob die Charaktere irgendwas schaffen, oder irgendwelche Monster auftauchen, ist das kein Railroading

...

Insgesamt wirkt deine ganze Argumentation sehr hanebüchen und künstlich. Nichts davon passiert meiner Ansicht nach real an irgendwelchen Spieltischen. Nichtmal bei Descent.
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

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Offline Crimson King

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #29 am: 14.07.2009 | 14:20 »
Der Thread hat eine Auszeichnung für besondere Sinnlosigkeit verdient.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

MadMalik

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #30 am: 14.07.2009 | 14:22 »
@Eulenspielgels Posterei;
Genau, und das ist gekünstelt. Du kommst mit der allgemeinen Aussage, dass das nutzen von Würfeln in jeder Situation
mit Railroading gleichkommt. Da aber der Spieler und Spielleiter in der Regel noch entscheidet was und worauf gewürfelt
wird. Ob man jetzt lieber wegrennt -> würfel, sich versteckt -> würfel oder sonstwas macht -> würfel. Ist da noch genug
Handlungsfreiheit für die Spieler gegeben. Damit ist deine Grundthese wiederlegt...
also gehst du hin und nimmst ein Beispiel das so einfach nicht in normalen Rollenspielrunden auftritt, dann sagen dir alle
das passt ney.. das wird ja so nicht gemacht... also gehst du noch einen Schritt weiter. Streichst das Würfeln aus
der schon unrealistischen Grundsituation heraus um as Railroading in dieser speziellen Situation zu verdeutlichen die mit
der Grundthese im OP gar nichts mehr zu tun hat... also ausser das du recht behalten willst natürlich. Deine jetzige These
zu Railroading hängt an so vielen Sondersituationen und Annahmen, welche nicht sonderlich viel mit nornalen Spielsitzungen
zu tun haben, um überhaupt noch ernsthaft dagegen Argumentieren zu müssen. Ich dachte eigentlich Eulenspiegel hat
andere Leute vorgeführt und nicht sich selbst.  >;D

killedcat

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #31 am: 14.07.2009 | 14:28 »
Es gibt Railroading und es gibt Nicht-Railroading. Man kann mit und ohne Würfeln railroaden. Oder anders formuliert: wenn Railroading betrieben wird, kann man nicht den Würfeln die Schuld geben.

Ein System, ein Spielleiter oder eine Handlung, die - egal was die Spieler tun - immer das gleiche Handlungsergebnis hervorbringen, erzwingen Railroading. Es ist dabei unerheblich, ob Würfel im Spiel sind, oder nicht. Würfel sind nur ein Werkzeug den Zufall zu simulieren. Ob das Ergebnis Auswirkungen auf die Handlung hat, bestimmen nicht die Würfel. Auch nicht wie oft gewürfelt wird.

Auch wenn der Spielleiter vor dem Spielbeginn die Handlung auswürfelt, so liegt die Ursache für das Railroading nicht beim Würfeln per se, sondern beim SL, der ja vorher schon beschlossen hat, zu Railroaden. Es wird ja nur gewürfelt WIE gerailroadet wird und nicht OB.

Habe fertig.

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #32 am: 14.07.2009 | 14:50 »
@Eulenspiegel:
Du bist Dir hoffentlich im Klaren, dass Du mir widersprichst und im gleichen Atemzug meine Aussage auch noch mit mehreren Beispielen unterstützt.
Du hast mit beiden Beispielen als SL eine komplette Engine gebaut. Das ist vergleichbar mit dem Bauen eines Plots, der von den Spielern nicht beeinflusst werden kann. Du als SL setzt bei beiden Arten die Spieler auf ein Gleis. Bei der Engine ist es sogar so, dass die Spieler auch keinen Einfluss auf die Handlungen seines eigenen Charakters hat.

Ein Kumpel hatte hierfür einen ziemlich coolen Spruch:
Wenn der Bauer nicht schwimmen kann liegt das an der Badekapp. ::)
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Eulenspiegel

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #33 am: 14.07.2009 | 14:53 »
Nach dem Kampf passiert das Ereignis A, egal ob die Helden den Kampf gewinnen oder nicht! Das ist Railroading.
Und den Kampf kann man ganz gediegen auswürfeln.
Railraoding wäre auch:
Nach dem Kampf geschieht mit 60% Wahrscheinlichkeit Ereignis A, egal, ob sie den Kampf gewinnen oder nicht.

Oder aber auch: Die Helden gewinnen mit 50% Wahrscheinlichkeit den Kampf, egal, was sie während des Kampfes tun.

Das impliziert, dass der SL bereits alle wichtigen Entscheidungen kennt. Wenn das der Fall ist, dann ist das bereits ohne vorherige Würfelwürfe Railroading vom SL (wie Evil DM bereits angemerkt hat).
In einem offenen Spiel ist es natürlich schwierig, alle wichtigen Entscheidungen vorher zu kennen.
Das geht praktisch nur in Spielwelten, die begrenzt sind. (Der klassische Dungeoncrawl zum Beispiel.)
Hier habe ich in meinem letzten Post ja zwei beispiele gebracht, wie alle Entscheidungen der Spieler durch den Würfel erzeugt werden können. (Und wenn etwas durch den Würfel erzeugt wird, kann man es theoretisch auch vorher auswürfeln.)

Meine "Regelwerk", das ich im letzten Post vorgestellt habe, ist natürlich noch extrem unvollständig. - Aber ich denke, mit 4-5 Seiten mehr, hätte ich ein komplettes Regelwerk, das 100% Würfel-Railroad begünstigt.

Es ist sehr gekünstelt, weil wie andere schon bemerkt haben, niemand so spielt. Niemand spielt ein Spiel das nur aus Würfeln besteht. Du kommst mit einer Annahme, und die wird plattgehaun, also erweiterst du die Annahme um ein Szenario das so im Regelfall nicht auftritt um eine These zu beweisen die nichtmal von den Befürwörtern deiner Teilargumente gestützt wird.
Sagen wir es so: Würfel-Railroading wird seit einigen Jahrzehnten immer seltener bis gar nicht mehr betrieben. (Bis auf ein paar extrem Old-Schooler.)
Und auch das SL-Railroading ist auf den absteigenden Ast und wird immer seltener betrieben.

Aber nur weil in der Gegenwart das Würfel-Railroading quasi ausgestorben ist, heißt es nicht, dass es gekünstelt ist. (Es hat zumindest historischen Wert, wenn man sich an das Würfel-Railroading der Old-School Spiele erinnert. Und es kann wie "1984" als warnendes Beispiel gelten, was man nicht erreichen möchte.)

Railroading == auf Schienen entlang führen ist nicht allgemein das Entwerten von Spielerentscheidungen, sondern das Entwerten von Spielerentscheidungen dadurch, dass jede Entscheidung zum gleichen vorherbestimmten Ergebnis führt.
Wie kommst du darauf:
Es stimmt insofern, dass die meisten Entwertungen der Spielerentscheidungen darauf zurückzuführen sind, dass das Ergebnis vorherbestimmt ist. Und es stimmt insofern auch, dass Entwertungen der Spielerentscheidungen, wo das Ergebnis noch ungewiss ist, extrem selten sind.
Aber wie kommst du darauf, dass diese Sparte ncihta uch zum Railroading gehört?

Für den Spieler an sich macht es schließlich keinen Unterschied, ob das Ergebnis vorherbestimmt ist oder nicht. - Für ihn ist nur wichtig, ob seine eigene Entscheidung entwertet wird oder nicht.

Dieses Beispiel ist aber mal sehr utopisch.
Das ganze ist ja auch ein reines Gedankenexperiment. (In etwa so utopisch wie Newtons Annahme, dass ein Apfel ohne Luftreibung zu Boden fällt.)

Zitat
In diesem (utopischen) Falle kommt es garantiert nicht zu einer Würfelorgie.
Natürlich kommt es zu einer Würfelorgie.
Nur findet die Würfelorgie in diesem Fall vor dem Spiel statt und nicht währenddessen.

Nach der Definition ist es jedes mal Railroading wenn der SL handelt, denn offensichtlich haben in dem Moment normale Spieler keinen Einfluss.
Du musst unterscheiden zwischen
"keinen Einfluss auf die Handlung haben."
und
"nicht 100% und überall Einfluss auf die Handlung zu haben."

Wenn jetzt Spieler und SL beide Einfluss ausüben, dann hat der Spieler zwar keinen 100% Einfluss, aber er hat trotzdem noch Einfluss.

Railroading ist es erst, wenn der Spieler (fast) gar keinen Einfluss mehr hat.
Wenn er etwas Einfluss verliert, ist es kein Railroading, sondern ganz normal.

Offline Boba Fett

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #34 am: 14.07.2009 | 14:59 »
Railraoding wäre auch:
Nach dem Kampf geschieht mit 60% Wahrscheinlichkeit Ereignis A, egal, ob sie den Kampf gewinnen oder nicht.
Oder aber auch: Die Helden gewinnen mit 50% Wahrscheinlichkeit den Kampf, egal, was sie während des Kampfes tun.
So ein Quatsch...
Nach dem Kampf fängt es zu 60% Wahrscheinlichkeit zu regnen an.
Der Gegner bringt sich mit 50% Wahrscheinlichkeit durch einen Fumble selber um (weil die Regeln es so aussagen).
Das ist doch kein Railroading - es gibt eine Alternative.
Insbesondere ist mit "geschieht ein Ereignis" doch gar nichts darüber ausgesagt, was das für die Plotentwicklung besagt.

Vorher alles auswürfeln (oder anderweitig bestimmen) und dann den "Spielern" eine Story vorlesen ist kein Railroading - es ist nicht mal Rollenspiel - sowas nennt man Hörbuch.

Deine Beispiele sind inzwischen echt absurd.
Siehe meinen ersten Post, da kann man eine Antwort lesen. Würfeln hat mit Railroading nichts zu tun. Es hängt nicht davon ab, ob und wieviel gewürfelt wird.
« Letzte Änderung: 14.07.2009 | 15:00 von Boba Fett »
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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #35 am: 14.07.2009 | 15:04 »
Manchmal frage ich mich ja ... aber naja.

Offline Boba Fett

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #36 am: 14.07.2009 | 15:06 »
Manchmal frage ich mich ja ... aber naja.

frag halt
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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #37 am: 14.07.2009 | 15:06 »
In einem offenen Spiel ist es natürlich schwierig, alle wichtigen Entscheidungen vorher zu kennen.
Das geht praktisch nur in Spielwelten, die begrenzt sind. (Der klassische Dungeoncrawl zum Beispiel.)
Sorry, aber Du hast keine Ahnung auf welche Arten Dungeoncrawls gespielt werden. Du zwingst die Spieler z.B. zum direkten Kampf gegen jedes Monster, dass ihnen entgegen kommt. Du als SL legst fest, wie die Geschichte läuft. Du könntest Dein Abenteuer noch so sehr aufbohren. Trotzdem zwingst Du die Spieler auf das Gleis. Ob Du jetzt das jetzt ad hoc bestimmst, oder es vorher bestimmst, um dann so zu tun, als würde der Würfel es bestimmen, ist egal.
Zitat
Sagen wir es so: Würfel-Railroading wird seit einigen Jahrzehnten immer seltener bis gar nicht mehr betrieben. (Bis auf ein paar extrem Old-Schooler.)
Diese Art des Railroading wurde von keinem Rollenspiel unterstützt. Weder von D&D noch von DSA noch von Midgard noch von einem sonstigen bekannten Rollenspiel.
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alexandro

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #38 am: 14.07.2009 | 15:06 »
Ja, es gibt diese Möglichkeit (schon ein paar Mal erlebt).

Ist ein Problem bei Spielen, bei dem die genaue "Skala" des Würfelwurfes nicht durch die Regeln abgedeckt wird UND der SL diesen Umstand ausnutzt, um die Auswirkungen des Wurfes nachträglich umzuinterpretieren ("OK, du hast deinen Klettern-Wurf geschafft und bist zu Plateau geklettert - jetzt würfle mal auf Stärke, um dich über den Rand zu ziehen...").

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Offline Merlin Emrys

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #39 am: 14.07.2009 | 15:08 »
Ich schließe mich Boba Fett (und anderen) an: Railroading und Auswürfeln stehen nicht in gegenseitiger Abhängigkeit.

Vor allem ist aber meine Frage: kennt Ihr alle denn wirklich keine Würfelsysteme, in denen der Spieler das Würfelergebnis sinnvoll beeinflussen kann und (ergänzend z.B. hierzu) auf diese Weise - also z.B., indem er Modifikatoren einbringt oder selbstgewählte Zu- und Abschläge tariert - durch das Würfeln überhaupt nicht "entmündigt" wird?  
Damit kann aber "Railroading" (als "Entmündigung der Spieler") nicht vermittels, sondern nur gegen das (oder unabhängig vom) Auswürfeln funktionieren.
« Letzte Änderung: 14.07.2009 | 15:09 von Merlin Emrys »

Offline Boba Fett

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #40 am: 14.07.2009 | 15:09 »
Ja, es gibt diese Möglichkeit (schon ein paar Mal erlebt).

Ist ein Problem bei Spielen, bei dem die genaue "Skala" des Würfelwurfes nicht durch die Regeln abgedeckt wird UND der SL diesen Umstand ausnutzt, um die Auswirkungen des Wurfes nachträglich umzuinterpretieren ("OK, du hast deinen Klettern-Wurf geschafft und bist zu Plateau geklettert - jetzt würfle mal auf Stärke, um dich über den Rand zu ziehen...").

Wer Regel 0 (spiele nicht mit Idioten) beherzigt, der hat dieses Problem nicht.
Mal abgesehen davon, dass dies immer noch kein railroading ist.
Denn der Spieler könnte immer noch ein "nö, ich klettere nach unten", ein "nö, ich lass mich fallen", ein "nö, ich häng mal ab" entscheiden. Es ist weder eine Einbahnschiene dahin, dass der Charakter nie nicht aufs Plateau kommt, noch eine, dass er zwangsweise drauf kommen muss - allerdings ist es dämlich, da gebe ich Dir recht. ;)
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Offline Boba Fett

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #41 am: 14.07.2009 | 15:12 »
Ich schlage mal vor, dass Eulenspiel mal wirklich eine konkrete Spielsituation beschreibt, die nach seinem dafürhalten, Railroading durch Würfel darstellt. Keine abstakte "wenn alles ausgewürfelt wird" Beschreibung, sondern wirklich konkret.
Ich denke, sonst kommen wir hier nicht weiter.
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MadMalik

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #42 am: 14.07.2009 | 15:16 »
Ich schließe mich Boba Fett (und anderen) an: Railroading und Auswürfeln stehen nicht in gegenseitiger Abhängigkeit.

Vor allem ist aber meine Frage: kennt Ihr alle denn wirklich keine Würfelsysteme, in denen der Spieler das Würfelergebnis sinnvoll beeinflussen kann und (ergänzend z.B. hierzu) auf diese Weise - also z.B., indem er Modifikatoren einbringt oder selbstgewählte Zu- und Abschläge tariert - durch das Würfeln überhaupt nicht "entmündigt" wird?  
Damit kann aber "Railroading" (als "Entmündigung der Spieler") nicht vermittels, sondern nur gegen das (oder unabhängig vom) Auswürfeln funktionieren.

Das geht mit passend gebautem Charakter sogar im fiesen DnD 3.X, wo dann mit passenden Feats jeweils aufschläge in kauf genommen werden für direktere Ergebnisse. Oder wo man in machen Situationen einfach nen "take 20" ankündigt und dafür halt zeitliche Einbuse in kauf nimmt. Natürlich kann der SL immernoch sagen; klappt trotzdem nicht weil unmöglich. Aber das ist dann halt wieder richtiges Railroading und hat mit dem Würfeln nichts direktes zu tun.


Mann ohne Zähne

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #43 am: 14.07.2009 | 15:17 »
Railraoding wäre auch:
Nach dem Kampf geschieht mit 60% Wahrscheinlichkeit Ereignis A, egal, ob sie den Kampf gewinnen oder nicht.
(etc.)

Nein!
Ich weiß nicht, woher du deine seltsame Definition von Railroading hast, aber wenn du schon ein oft in der Szene benutztes Wort verwendest, dann verwende es bitte richtig.

Zäumen wir das Pferd doch mal von hinten auf und fragen uns, was heißt "Railroading"?
Antwort: "Auf Schienen fahren".

Was macht eine Eisenbahn?
Sie fährt auf der Schiene von A nach B.

Kann die Eisenbahn frei entscheiden, wohin sie fährt?
Nein, das macht der Lokführer.

Kann die Eisenbahn entscheiden, ob sie unterwegs irgendwann mal länger Halt macht?
Ja, etwa durch widrige Umstände.

Wir halten als fest: Railroading geschieht dann, wenn der SL den Verlauf der Strecke (=Abenteuer) festgelegt hat (von A nach B, von B nach C, dann zurück nach A), ohne dass die Spieler eingreifen können. Das heißt nicht, dass die Spieler nicht etwa nicht entscheiden können, sich bei B in der Kneipe einen anzusaufen, oder bei C eine zünftige Schlägerei vom Zaun zu brechen.

Aber das sind Marginalien. An den dramatisch entscheidenden Punkten sind die Protagonisten beim Railroading machtlos, weil der SL das Szepter an sich reißt (oder es erst gar nicht losgelassen hat).

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #44 am: 14.07.2009 | 15:18 »
@Boba:
Hat er ja bereits hier.
Dort hat er eine komplette Dungeoncrawlengine gebaut in dem die Spieler keinerlei Einfluss auf ihre Handlungen haben, sondern nur per Würfelwurf eine der vom SL vorausgesehenen Handlungen bestimmen.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Boba Fett

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #45 am: 14.07.2009 | 15:22 »
@Boba:
Hat er ja bereits hier.
Dort hat er eine komplette Dungeoncrawlengine gebaut in dem die Spieler keinerlei Einfluss auf ihre Handlungen haben, sondern nur per Würfelwurf eine der vom SL vorausgesehenen Handlungen bestimmen.
Gibt es ein Rollenspiel, dass das macht?
Nein...!
Gibt es jemand, der das als Rollenspiel bezeichnen würde?
Gibt es ein Rollenspieler, der sich an den Tisch setzen und derart entmündigen würde?

Selbst bei der schlechtesten DSA Runde der Welt (an der ich bekanntlich einmal teilnehmen durfte/musste), wo der Spielleiter den gesamten Kaufabenteuertext (samt spezieller und meisterinfo "die Spieler können jetzt a, ... oder b, ...) vorgelesen hat, hatten die Spieler zuminderstens die Wahl a oder b zu sagen (was sie dann auch taten "äh, A...").
Will sagen: Tolles Beispiel, aber das ist kein Rollenspiel und damit kein hinreichendes Beispiel. Das ist ein Hörbuch. Gib mir ein Beispiel für ein Rollenspiel.
« Letzte Änderung: 14.07.2009 | 15:25 von Boba Fett »
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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #46 am: 14.07.2009 | 15:23 »
@Mann ohne Zähne
Deine Erklärung stimmt nicht ganz, denn der Lokführer entscheidet nicht wo die Bahn hinfährt, sondern die Leute im Stellwerk.

Eisenbahn -> Charaktere
Lokführer -> Spieler
Stellwerk -> Spielleiter
Schienen -> Abenteuer

Aber Eulenspiegel hat eh nur mal wieder Langeweile.

MadMalik

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #47 am: 14.07.2009 | 15:24 »
Gibt es jemand, der das als Rollenspiel bezeichnen würde?

Eulenspiegel

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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #48 am: 14.07.2009 | 15:25 »
Gibt es ein Rollenspiel, dass das macht?
Laut Eulenspiegel wäre das eine normale Spielart in den alten Zeiten
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Re: Ist exzessives Würfeln Railroading?
« Antwort #49 am: 14.07.2009 | 15:26 »
Eisenbahn -> Charaktere
Lokführer -> Spieler
Stellwerk -> Spielleiter
Schienen -> Abenteuer
In Eulenspiegels Beispielen ist der Lokführer sogar automatisiert.
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