Für eine bessere Übersetzung, mit Ergänzungen, Klarstellungen, eingearbeiteten Errata: 15 EUR, siehe SW:GE.
Du glaubst doch nicht, daß von der Differenz der SW-GE zur SW:EX von 15 Euro irgendein nennenswerter Anteil bei den Übersetzern angekommen ist, oder?
25 Euro im Verkauf, 12 Euro für den Handel, davon noch Marge für den Verlag abgerechnet, und man befindet sich sehr schnell im unteren zweistelligen CENT-Bereich, was die Übersetzung mehr kostet als eine reine SW:EX-Ausgabe, die nur in Hardcoverform produziert würde und ein neues Layout erhalten hätte.
Und diese Übersetzungskosten verteilen sich auf den/die Übersetzer, Korrektorat, Lektorat, usw. - wobei die letzteren beiden im niedrigen einstelligen ZEHNTEL-CENT-Bereich zu Buch schlagen.
Bedenkt: Wenn Ihr hier angebt, daß Euch eine gute Übersetzung 10 Euro MEHR wert ist, dann ist das auf den ENDPREIS bezogen, bedeutet also für den Handel im Einkauf nur 5 Euro mehr und für den Verlag noch weit weniger. Wenn bei einer 1000er-Auflage statt 35 Cent pro Buch, also ca. 350 Euro beim Übersetzer, eher 3,50 Euro pro Buch, also ca. 3500 Euro insgesamt, anfielen, dann verteuerte sich das Buch um mindestens 7 Euro, eher mehr. Aber dafür könnte dann der Übersetzer die drei Monate Arbeit am Buch mit ca. 1160 Euro pro Monat sogar zum Lebensunterhalt verwenden, statt nur als "Hartz IV Zuverdienst" von unter 100 Euro pro Monat.
Was ich seltsam finde: VIELE Leute wollen eine GUTE Übersetzung und schimpfen über holperige oder gar sinnlose bzw. sinnentstellende Texte. Aber die Verlage wollen SCHNELL und VIELE Bücher in Übersetzung auf den Markt bringen. Daher werden motivierte Fans und "selbstausbeutende" Enthusiasten mit Übersetzungen betraut. Hier wird an dem EINZIGEN wirklich KRITISCHEN MEHRWERT einer deutschen Ausgabe GESPART!
Zeichner bekommen gutes Geld für ihre Arbeit. - Wer im EXTREM textgeprägten Rollenspielumfeld textuell arbeitet, bekommt NICHTS oder eine lächerliche (siehe oben "Hartz IV Zuverdienst") Vergütung für Arbeit unter Zeitdruck, unter Selbstausbeutung und unter dem ERWARTUNGSDRUCK der Fans des übersetzten Rollenspielprodukts.
Das ist ein Mißverhältnis, finde ich.
Müssen es denn wirklich immer so viele husch-husch hingeschludert übersetzten Produkte sein? Kann man sich nicht wirklich mal die ZEIT nehmen, wenn man denn eh schon niemanden für seine Arbeit bezahlt, und die Übersetzungen qualitativ GUT machen? - Viele Verlage, das wird ja den Kritikern an den Verlagen immer wieder unter die Nase gerieben, seien ja NICHT professionelle Verlage, sondern kleine Hobby- und Freizeit-Geschäftstätigkeiten.
Ist das so?
Wenn ja, dann sollten sie auch besser einzig zum SELBSTKOSTENPREIS ihre Produkte verkaufen!
Wenn mir ein noch so kleines UNTERNEHMEN Geld abknöpft, das ICH mir für professionelle Arbeit erarbeitet habe, dann erwarte ich auch ein Mindestmaß an PROFESSIONALITÄT von den Produkten!
Rollenspielprodukte gibt es nämlich auch ZUHAUF KOSTENLOS im Internet. Zum Teil qualitativ weit sorgfältiger produziert, als dies bei kommerziellen Unternehmungen der Fall ist! - Aber auch wenn diese freien Rollenspielprodukte schludrig sind, so kosten sie mich nicht mehr als die Zeit für den Download und das Lesen. Da kann man dann schon mal Abstriche bei den Erwartungen machen.
ZAHLE ich für ein Rollenspielprodukt, dann habe ich als KUNDE selbstverständlich eine Erwartung in gewisse MINDESTSTANDARDS hinsichtlich QUALITÄT von Druck, Verarbeitung, Haltbarkeit, Lesbarkeit und inhaltlicher Korrektheit. Und bei Übersetzungen gehört ein DEUTSCHER Sprachfluß dazu, der sich flüssig liest und dem man eben NICHT anmerkt, daß er aus einer "Übersetzungsmaschine" ausgespuckt wurde.
Und hier wird die Arbeit des Korrektorats und Lektorats unterschätzt.
Natürlich wäre es besser die Übersetzung würde schon in Rohform so lesbar sein, als wäre der Text schon immer auf Deutsch abgefaßt worden. - Aber das ist vor allem bei Projekten, wo mehrere Übersetzer gleichzeitig einzelne Kapitel bearbeiten um den Gesamtaufwand im Griff zu haben und nicht jeden einzelnen übermäßig zu belasten, eben schwierig. Da liest sich doch jedes Kapitel stilistisch etwas anders (ist übrigens in den Originaltexten ja auch oft genug zu bemerken!). - Eine Nachbarbeitung, ein Glätten des Textes, ein Ergänzen, ein Fehlerbereinigen, usw. ist daher NOTWENDIG und - zumindest nach meinen Erfahrungen - EXTREM AUFWENDIG und ANSTRENGEND!
Das ist schon RICHTIGE ARBEIT, auch wenn sie nicht entlohnt wird.
Wenn man also ein Produkt haben will, welches das Geld, das Kunden dafür zahlen, WERT ist, dann muß man darauf achten, dieses auch qualitativ BESTMÖGLICH zu produzieren. - Die Abstriche, die gerne bei der TEXT-Qualität gemacht werden, kann ich im textuell geprägten Pen&Paper-Produktbereich überhaupt NICHT nachvollziehen!
Für mich als sowieso nicht so sehr auf die graphische Gestaltung von Rollenspielen ausgerichtetem Alten Sack (tm), der mit NICHT oder grottenhäßlich illustrierten Regelwerken aufgewachsen ist, stellt sich die hierzulande gerne mit viel mehr Aufwand betriebene optische Feinarbeit in Layout, Illustration usw. als NEBENSÄCHLICH für den NUTZWERT des Produktes dar - manchmal sogar als MINDERND, wenn das Produkt eigentlich nur eine "Machbarkeitsstudie des Layouters" aber nicht eine SPIELREGEL zum NACHSCHLAGEN und damit ARBEITEN geworden ist.
Am Text, bzw. an der Textqualität wird gespart.
Und das müßte nicht so sein.
Hier sollte man auch mal überlegen, ob ein Rollenspiel WIRKLICH nochmal 10 vollfarbige Illustrationen braucht, die mehr kosten, als die gesamte Übersetzung samt Qualitätssicherung.