Der Unterschied, wie ich ihn wahrnehme ist, dass Storygames allgemeines Interesse am Geschichten entwickeln unterstützt und dazu mechanismen bereit hält, welche allen Beteiligten - oft gleiche oder zumindest stark strukturierte Möglichkeiten und Anteile bietet genau an diesem Metaprozess des Geschichtenentwickeln teil zuhaben.
Aka viele Köche verderben den Brei kann auch hier die "Qualität" der Geschichte nicht oder nur mit viel Arbeit und Kompromisse beinhaltendes Retconning gesichert werden, aber das wird zugunsten der Beteiligung und damit dem Spielspaß aller bewußt in Kauf genommen, bzw. durch recht enge Autorenvorgaben wird die Bandbreite des Möglichen vorselektiert (enger, vorgesetzter Fokus/Thema der Geschichte) was theoretisch die Zahl der Verirrungen reduzieren sollte.
Storytelling setzt die "gute" Geschichte als Popanz in den Vordergrund und wenn sich nicht zufällig ein Erzähler und zufällig auf genau gleicher Wellenlänge befindliche oder willig lenkbare Konsumenten treffen, geht die Messerstecherei zwischen den Beteiligten los, aka "the impossible thing before breakfast".
Je mehr Storyteller am Tisch sitzen, desto härter geht es zu, weil um so mehr Leute diesen Kampf um die Geschichtenhoheit und die Metaebene erkennen, für wichtig erachten und in Folge auch aufnehmen.
Daher auch die Vorliebe sich in Runden einzunisten, wo andere Stile mit notwendigerweise starker SL-Rolle und wenig Spielermetaaktivität vorherrschen (oder als Spieler dort Player enpowerment einzuführen und die Definition dazu gegenüber den Ahnungslosen gleich selbst festzulegen, wie es persönlich zupass kommt) oder gleich mit unverdorbenen (d.h. lenkbaren) Neulingen vorlieb zu nehmen.