Es gibt etliche Systeme, wo die Charaktere ab einem bestimmten Punkt nicht mehr spielbar gemacht werden - häufig hängt das damit zusammen, dass Genrekonventionen gewahrt werden sollen:
- 7th Sea: Der Charakter hat zu viel negativen Ruf angesammelt - die Charaktere sollen ja auch Swashbuckling-Helden sein, die zwar durchaus auch mal etwas Fieses tun können, aber eben keine Schlächter oder offenbaren Schurken darstellen sollen.
- Star Wars: Der Charakter hat zu viele Dark-Side-Points - die Charaktere sollen auf der hellen Seite der Macht operieren
- Vampire the Masquerade: Der Charakter hat seine gesamte Humanity verloren - es geht ja um das Ringen des Charakters mit seiner Humanity, und wenn die weg ist, dann monstert er halt nur noch durch die Gegend, was ja eigentlich nicht das Spielziel von VtM ist. (Das ist in den folgenden Editionen mit Änderung des Spielziels ziemlich weggefallen)
- Dresden Files: Der Charakter hat keinen Refresh mehr; das kann dadurch passieren, dass er die Gesetze der Magie bricht, oder auch dadurch, dass er sich zu viele Feen- oder Vampir-Kräfte aneignet - die ingame-Begründung ist, dass er sich als Lawbreaker, Vollfee oder Vollvampir zu sehr von den Menschen entfernt hat, um noch eine freie Wahl zu haben und daher als SC ungeeignet ist; offgame ist ein Charakter ohne Refresh einfach nicht balanciert genug, außerdem wird dadurch das Harry-Dresden-Konzept, bei dem die Charaktere schon noch irgendwie die Guten sind, unterstützt werden.
Wie von den Vorpostern schon gesagt, kann man sich darauf einigen, solche Einschränkungen zu umgehen - bei VtM ist das ja sogar von Verlagsseite her geschehen.
Wenn die Einschränkung dazu dient, das Gefühl für das Setting und Genre zu transportieren, finde ich das erstmal gut; wenn es um Balancefragen geht, ist es in den meisten Fällen tolerabel; geht es aber nur darum, die SCs klein zu halten, finde ich das doof.