@ Also darüber ob und was Mathe jetzt eigentlich ist, gibts sicher nen eigenes Kapitel in der Philosophie.
Okay, für mich ist es klar: 'ne Hilfswissenschaft.
Und das Geisteswissenschaftler mit Zahlen und Fakten arbeiten habe ich ja nie abgestritten.
Das macht ja auch gerade immer wieder die Abgrenzung schwierig.
Psychologie ist allerdings in seiner wissenschaftlichen Ausprägung ein stark spezialisierter Zweig der Biologie. Sprich Teil der Verhaltensforschung.
Sozialwissenschaften z.B. kann man hingegen naturwissenschaftlich oder geisteswissenschaftlich betreiben, oder beides miteinander verknüpfen...
@ Topic:
Aber es ging dem Threadersteller ja auch nicht um das Thema "Naturwissenschaften braucht ihr, Geisteswissenschaften könnt ihr links liegen lassen".
Daher mein Fazit:
Ein möglichst reicher Schatz an Wissen im allgemeinen, und Erfahrungen im besonderen kann das Spiel sehr bereichern.
Während Unwissenheit (gerade wenn es ums Setting oder Bereiche geht, von denen der Charakter auch keinen Plan hat), auch einen großen Reiz haben kann.
Aber ganz wichtig:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!
Paradebeispiel dafür war auf dem Unicon ein (zufällig) Sozial- und Geschichtswissenschaftler, der mit verhaltensbiologischem Pseudowissen und Laienpsychologie dem Spielleiter ständig süffisant "realistische" Verhaltensweisen seiner NSCs und Tiere vorgeben wollte.
Da hab nicht nur ich als Biologe eine Krise gekriegt, weil er damit den SL in seinen Entscheidungen massiv beeinflussen wollte
und fachlich sowas von daneben lag.
Und übrigens noch zum Thema:
Vieles was man in der gymnasialen Oberstufe von teilweise schlecht motivierten und ausgebildeten Lehrern beigebracht kriegt ist entweder mittlerweile veraltet oder war noch nie richtig.
Oft stehen sogar Dinge in Lehrplänen die seit vielen Jahren obsolet sind.
Man versuche z.B. einem Mathematiker den Sinn der PQ-Formel zu erklären (nur vorher die letzte Rate der Lebensversicherung überweisen, nur zur Sicherheit).
@Vanis:
Die Naturwissenschaft postuliert in der
Regel nomothetisehe Gesetzmäßgigkeiten
Die haben sich mit der Formulierung "in der Regel" ein Schlupfloch gelassen.
Weil ihre Aussage sonst sehr wacklig wäre.
Und die Psychologie sucht sehr wohl nach glasklaren Gesetzmäßigkeiten.
Das tut sie vorwiegend in der Neuro- und Molekularbiologie.
Und ihr Endziel ist es sehr wohl von genetischen auffälligkeiten oder ontogenetischen Problemen auf Verhaltensauffälligkeiten des Menschen zu schließen.
Sprich eine Kette aus naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten, begründet auf der Biologie des Verhaltens, bis zum zeigen des Verhaltens aufzuzeigen.
Nicht umsonst arbeiten Neurobiologen und Molekularbiologen zu Hauf in der psychologischen Forschung.
Und selbst die Kultur kann man sehr gut, wie in der Soziobiologie, anhand von überall gültigen Gesetzmäßigkeiten analysieren, und erreicht z.B. durch Evolutionsbiologische Betrachtungen (Fitnessvergleiche, Gesamtfitnessvergleiche, u.s.w.) durchaus anschauliche Modelle für z.B. die kulturelle Entwicklung von Vielehen in bestimmten Gebieten der Welt, und auch gute auf den gleichen Gesetzmäßigkeiten beruhende Gegenbeispiele wo so etwas nicht eintritt, und man weis auch ziemlich genau warum das so ist.