Da der Best of
ja immer aktuell ist, belebe ich den zugehörigen Thread wieder.
Hier die Begründung, warum
6. "Unterwegs in Ödistan" -- Norberts Bericht über eine DSA-Runde Kein Best of
ist. (Man beachte bitte, dass ich an den Best of 1 und 2 nichts auszusetzen habe.)
Man beachte den Untertitel(?) „oder: Warum ich keine traditionellen Rollenspiele mehr spielen mag“. Nur hat sein Post damit leider wenig zu tun.
In seinem Post macht sich Mann ohne Zähne genauso lächerlich wie das beschriebene Ödistan:
Baut sich nen Held, der nichts kann außer stark sein und beschwert sich darüber, wenn der nicht trifft:
Zur Erläuterung: Ich wollte einen Zirkus-Kraftmeier spielen, jemanden mit der Statur eines fetten Walrosses, sehr, sehr schwer und sehr, sehr stark. Nicht gewandt, kein sonderlich guter Kämpfer, sondern nur ein behäbiger, fetter Kerl, bei dem kein Gras mehr wächst, wenn er irgendwann mal zuschlägt und trifft.
Meint sein Held bräuchte unbedingt einen Kicker anstatt den Wunsch nach einem Abenteurerleben und beschwert sich dann, wenn das zu Problemen führt. Und gibt dafür dann auch noch dem traditionellen Spiel die Schuld:
Zur Mein Charakter zum Beispiel wollte ausziehen, um richtig viel Geld für seine hungernden Kinder zu verdienen. Unterwegs, etwa zur Hälfte des Abenteuers, fand die Gruppe einen Schatz, den ein Bauer versteckt hatte; er hatte das viele Geld bekommen, weil er seine kleine Tochter einfach an einen fahrenden Händler verkauft hatte, ohne Wissen der Mutter, die meinte, die Kleine wäre an die Magieakademie geschickt worden. Der Mann attackierte uns, wir schlugen ihn nieder. Mein Charakter nahm einiges an Geld an sich, nicht für sich selbst, sondern wirklich für seine Kinder. An dieser Stelle wäre das Abenteuer für meinen Charakter beendet gewesen. Seine Motivation, sich überhaupt auf diese Sache einzulassen, war Geldnot. Auch hier tauchte wieder das klassische Problem des traditionellen Rollenspiels auf: Der „Auftrag“ zwingt die Protagonisten ins Spiel, nicht ihre Motivation.
Dazu kommt dann noch, dass dem System Schuld an Spielerverhalten gegeben wird:
Zur Die Magierin, soeben summa cum laude aus der Akademie entlassen, schickte einen harmlosen Beruhigungsspruch gen Feind, doch der zeigte sich unbeeindruckt, weil der Zauber nicht funktionierte – gegen einen Kneipenschläger! Wer ist der Held?
Hier wurde bestimmt nicht beachtet, dass in der Akademie Zauber immer mit doppelter Zauberdauer gezaubert werden, was einen beträchtlichen Bonus gibt und zum anderen die standardmäßigen Zauberfertigkeitswerte lediglich ein Minimum darstellen und noch kräftig gesteigert werden müssen für summa cum laude, wofür vor Spielbeginn ja auch Punkte zur Verfügung stehen.
Und außerdem wird dem traditionellen Rollenspiel Schuld gegeben für die Spielregeln bestimmter Spiele:
Zur Der Krieger, ein weltgewandter Mann, der auf einer Rondraschule gedrillt worden war, war nicht fähig, einem einfachen Kneipenschläger im Kampf mit der Waffe Paroli zu bieten. Und alles das, weil man halt im traditionellen Spiel nun mal würfeln muss, ob ein Angriff klappt oder nicht.
Ja, die Varianz eines w20 finde ich auch zu hoch. Hat mit dem traditionellen Rollenspiel aber nichts zu tun, man kann nämlich auch ohne w20 traditionell spielen, dann weichen Ergebnisse weniger vom Erwartungswert ab.
Ich bin selbst ein großer Kritiker von DSA 4. Meine aktuelle Signatur listet Punkte auf, was mich an DSA 4 stört und was es in meinem eigenen System deshalb nicht geben wird. Das Threadthema „traditionelle Rollenspiele“ wird in dem Post aber total verfehlt. Es handelt sich hier um einen Post mit einer richtig, richtig miesen Qualität.