Autor Thema: Positive Con-Erfahrungen  (Gelesen 2436 mal)

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Offline Jiba

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Positive Con-Erfahrungen
« am: 12.12.2012 | 09:44 »
In einem der Diarys ("Wenn Verführung nach hinten losgeht") hier am Board geht es gerade um eine ziemlich aus dem Ruder gelaufene Rollenspielsituation. Als eine der Hauptursachen, warum alles dort so aus dem Ruder gelaufen ist, wird gerne genannt: Naja, war ja auf einem Con, was erwartet man auch da... Gerne natürlich noch mit dem Zusatz: Ich spiele grundsätzlich nicht mehr auf Cons.

Nun ist es so, dass ich zum Beispiel Cons gerne besuche, wenn ich kann und sie auch für eine tolle Möglichkeit halte, den eigenen spielerischen Horizont zu erweitern. Außerdem hatte ich in meiner bisherigen Conzeit auch nicht den Eindruck, dass die Runden, die ich da gespielt hatte, zum großen Teil wirklich mies waren. Einige waren besser, andere schlechter.

Daher mein Aufruf: Erzählt von den besten Conrunden, die ihr bislang erlebt habt und was ihr daraus mitgenommen habt!

Ich fange mal an:
- Feencon 2010, Exalted: Eine wirklich hammermäßige Runde, geleitet von mir. Die Spieler waren gut aufgelegt, überbordend kreativ und sehr konzentriert (und das obwohl unser Tisch nicht ideal stand, was Ablenkung und Nebengeräusche anging). Es waren viele erinnernswerte Szenen dabei und allen hat es extrem Spaß gemacht. Wenn meine regelmäßigen Runden auch alle so wären... oh Mann!
- Supernatural auf der Animagic 2011: Besondere Voraussetzungen, weil ein Anime-Con. Die Spieler verkörperten die Figuren aus der Serie... und dann wurde tatsächlich eine Musicalepisode (!) draus, bei der es FATE-Punkte für Gesangseinlagen hagelte. Spontanität und gegenseitiges Vertrauen war sofort da. Das ist mir possitiv im Gedächtnis geblieben.
- Feencon 2007 (?), Myranor: Da habe ich gespielt und ich hatte nicht nur tierischen Spaß an meinem vorgefertigten Neristu-Wundarzt mit Eitelkeit, sondern auch an meinen Mitspielern, dem allgemeinen Abenteuer, etc. Obwohl es an sich recht linear war, hat der SL das Maximum da rausgeholt, unsere Spielentscheidungen respektiert und allgemein alles als Conspielleiter richtig gemacht. Eine Szene in einem Tempel, bei der die eine Hälfte der Gruppe den Tempelmechanismus in Gang kriegen musste, während die andere zwei lebendige Statuen mit 6 Armen im Zaum hielt, war sehr denkwürdig. Tolle Runde!

Soweit beim ersten Nachdenken. Wenn ich in mich gehe, fällt mir bestimmt noch mehr ein.  :)
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Nomad

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #1 am: 12.12.2012 | 10:15 »
Ich war dieses Jahr auf drei Cons und hatte jedes Mal eine sehr gute Runde.

In der Oettinger Villa hatte ich eine Runde HeroWars die sehr viel Spaß gemacht hat.

Wegen der SL bin ich dann auf den Con in Möhrfelden gegangen, da hatte ich eine sehr geniale Cthulu Runde, auch wenn wir aus Zeit Gründen das Abenteuer leider nicht ganz beenden konnten.

Auf dem Phantastik Con im Rodgau hatte ich eine sehr stimmungsvolle Degenesis Runde, worauf ich mir eine Degenesis Runde gesucht habe. Ich hatte auch eine Der eine Ring Runde, die Spaß gemacht hat, auch wenn mich das System nicht völlig überzeugt hat.

Auf jedem Con waren auch Runden die mich nicht umgehauen haben, teilweise auch mal eine richtig schlechte, aber insgesamt haben die positiven Erlebnisse die negativen weit überwogen.
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Offline sindar

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #2 am: 12.12.2012 | 17:24 »
Meine erste GaelCon, muß 2007 gewesen sein. Zwei Mal beim gleichen Spielleiter. Ich hatte keine Ahnung von beiden Systemen und Welten. Der SL war absolut klasse. Bei der ersten Runde haben wir, glaube ich, ziemlichen Mist gebaut, bei der zweiten sah alles für mich recht vernünftig aus. Jedenfalls hat der SL beides Mal eine sehr lebendige Welt vor unseren Augen entstehen lassen, und er hat unsere Ideen und Vorstellungen voll in die Gestaltung der Runde einfließen lassen. Hat mir gut gefallen, trotz Sprachproblemen. :)
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Offline Lord Verminaard

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #3 am: 12.12.2012 | 18:22 »
Ich bin kein großer Con-Gänger, besuche aber wann immer es mir möglich ist die NordCon in meiner Heimat-Hansestadt und habe dabei schon einige sehr gute, viele ordentliche und eigentlich nur eine richtig miese Runde erlebt. Wobei ich natürlich auch bewusst Runden aussuche, bei denen ich hoffe, keine Niete zu erwischen. Zu den Highlights zählten:

Eine KULT Runde, bei der ich weder SL noch Mitspieler vorher kannte, die ein relativ simples Closed-Room-Szenario der Marke „normale Leute werden mit dem Übernatürlichen konfrontiert“ war, was ich zu dem Zeitpunkt so aber noch nicht gespielt hatte und sich als extrem intensiv entpuppte.

Eine Thyria Runde bei Thyria-Tom und OSIRIS-Thomas (Doppel-SL mit zwei konkurrierenden Gruppen), in der Jörg.D und ich bei Thyria-Tom spielten und uns fast ohne Gewaltanwendung mit vielen guten Ideen und unserem natürlichen Charme durch den Plot blufften, feilschten und beatboxten. Ja, beatboxten. Und dabei auch noch Charakterspiel betrieben. Am Ende gab es ein versöhnliches Unentschieden, aber wir waren klar besser!

Eine Primetime Adventures Runde, von mir geleitet, in der lauter völlig Forge-unerfahrene Spieler eine phantastische Serie namens „Jesus, Drugs and Rock’n’Roll“ über eine christliche Rockband in den 70ern erspielten. Zwischenzeitlich wurden Tränen gelacht, es gab tolle Dialoge, aber auch echtes Drama.

Eine The Shadow of Yesterday Runde, von mir geleitet, in der die Spieler so gnadenlos gut gelaunt gegeneinander intrigierten und das Melodrama bis zum Anschlag aufdrehten, während sie bis über beide Ellenbogen im System (das sie vorher nicht kannten) drin steckten, dass es eine helle Freude war. Am Ende komplett mit der unerwarteten Wendung via Key Buy-Off.

Jahreszahlen weiß ich nicht mehr so genau, muss alles zwischen 2004 und 2006 gewesen sein. :o Liegt vielleicht auch daran, dass ich in der Zeit viel Neues entdeckt habe und sehr begeisterungsfähig war...
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Offline Bad Horse

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #4 am: 12.12.2012 | 19:37 »
Ich habe Selganor, Slobo, Christian Preuss, duke, ByC und Barbara auf Cons kennengelernt und spiele teilweise seit über 20 Jahren mit denen. Abgesehen davon, dass ich die alle sehr gern mag.  ;)


...außerdem war das erste Abenteuer, das mir richtig viel Spaß gemacht hat, auf einem Con. Das war Castle Ravenloft, und ich habe mitten in der Handlung den gnomischen Heiler von einem gelangweilten Spieler übernommen, der mit ihm nichts anfangen konnte. Das war klasse - wir hatten Drama, Charakterspiel und das Mädchen hab ich auch noch bekommen.  ;D
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Pyromancer

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #5 am: 12.12.2012 | 20:28 »
Ganz spontan:

Die legendäre Pokethulhu-Runde, mit "Moe...Moe..."-Moebot, dem transdimensionalen 'Thulhu (das im eigentlichen Abenteuer gar nicht vorkam, aber über dessen Doppel- bzw Dreifachfolge sehr lange gefachsimpelt wurde). Das war einfach herrlich albern.

Ein Cthulhu/Feng-Shui-Crossover, mit einer herzzerreißenden, genial gespielten und völlig ungeplanten Coming-Out-Szene zwischen zwei Spielercharakteren im dramatischsten Kampfmoment: SO haben Kampfszenen auszusehen!

Eine Engel-Runde mit lauter traumatisierten Templern, mit vielen, vielen intensiven Szenen.

Die Traveller-Runde, wo zur Halbzeit ein paar Würfelwürfe die Handlung völlig umgeworfen und das Abenteuer und die Stimmung hinterher gänzlich anders war als vorher.

Offline Gaming Cat

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #6 am: 12.12.2012 | 20:36 »
Eine schöne Runde FIASCO auf der Brain-and-Dice Con in Heidelberg...
...wo sich zu später Stunde noch einmal 4 Spieler ins "Gangster London" gestürzt haben. Es kamen erschossene Kühe und Bauern, echte und falsche Diamanten, Gangster und Möchtegern-Gangster sowie die Russen-Mafia vor. Von den Charakteren landete einer in der Klapse, einer im Knast, einer auf Intensivstation und einer mit falschen Diamanten auf Kuba...  >;D

That was a fiasco!  :d
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Massenhafte Übereinstimmung ist nicht das Ergebnis einer Übereinkunft, sondern ein Ausdruck von Fanatismus und Hysterie.
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #7 am: 12.12.2012 | 21:17 »
Auf dem Celtic Circle Themen Con "Drachen" letztes Jahr hab ich eine Runde Airship Pirates geleitet bei der die Spieler unheimlich gut drauf waren. Sehr schöne Lösungsansätze hat mir gut gefallen und ich denke ihnen auch.

Auf dem Sternenhimmel hab ich ne Runde Cthulhu (Pegasus) gespielt, die Runde war sehr genial, tolle Mitspieler und ein toller Spielleiter. Mehr als jeder andere bisher hat er unheimlich oft Gerüche mit in seine Details (die aber auch nicht übertrieben wahren) eingebaut, das hat mir sehr gut gefallen und hat die Szenen besonders lebendig und vertraut erscheinen lassen, was den Horror dann wieder besonders heraus stechen lies.

und viele viele andere. Meine Erfahrungen auf Cons sind überwiegend Positiv. Natürlich gibts auch Ausreißer darunter, aber die gibt es in Privaten Runden auch.

Offline Teylen

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #8 am: 12.12.2012 | 21:21 »
Ich hatte bisher noch keine negativen Erfahrungen mit Con-Runden.
Egal ob nun die Runden auf dem Tanelorn Treffen, die auf der Dreieich Con, die auf der AnimagiC, die auf der Grand Masquerade und selbst LIVE klappte auf der V20 Europe Con. Alles positiv.
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline Graf Hardimund

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #9 am: 12.12.2012 | 22:44 »
Müstic, Warendorf, 1995

Tolle DSA-Runde, viel Charakterrollenspiel und gelungene Atmosphäre, mehr als ich damals gewohnt war. Sehr sympathische Leute aus WAF und MS kennengelernt, mit denen und weiteren aus deren Bekanntenkreis dann den Con weiter zusammengespielt (Paranoia, DSA, nochwas?). Daraus ergab sich eine feste Runde in der Stadt, in der ich einen Monat später mein Studium aufzunehmen gedachte (noch bevor ich eine Wohnung hatte oder einen Plan, was eigentlich an der Uni so passiert) und Freundschaften, die bis heute halten.

ebenfalls Mystic, 1 - 2 Jahre später

Grace Under Pressure - das Cthulhu-U-Boot-Abenteuer. Zwei großartige Spielleiter, tolle Mitspieler, ein dunkler Raum mit Rotlicht, Babyphone, Endlos-Kassette mit Ping. Wahnsinn.

Über die Jahre hat es sich ergeben, wenn man in der selben Region unterwegs war, man viele Leute schon kannte, immer wieder mit den selben Leuten spielte oder auch genau wusste, mit wem man nicht spielen wollte. Aber gibt auch immer wieder angenehme Überraschungen mit größtenteils oder gänzlich Unbekannten.

Z.B. Schlacht in den Wolken und Borbarad-Kampagne Teil 1 mit WuShu-Regeln in je 4 Stunden bei Jens85 (Bielfeld, Braunschweig vor ca 4-5 Jahren); DSA für eine Gruppe Jungrollenspieler geleitet, die eigentlich D&D spielten, aber noch nicht wussten, dass sie DSA doof zu finden haben, und ein spannendes, sehr intensives 50er-Jahre-Ufo-Invasions-Abenteuer mit 3 Spielern (beides Osna vor ca 3-4 Jahren).
Graf Hardimund spielt Rabenblut - Graf Hardimund leitet (Wilde) Dunkle Zeiten

Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #10 am: 12.12.2012 | 23:47 »
Toller Trööd :d *Abonnier*
Werde mich später dazu äußern :)
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Offline sindar

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #11 am: 13.12.2012 | 12:17 »
Yargs, wie konnte ich die geniale Erfahrung auf meinem ersten :T: -Treffen vergessen :-\ 'tschuldige, Scrandy! Die Mystix-Runde, in der ich den Elementaristen gespielt habe und wir in der Cubiker-Anstalt erts im letzten Moment gemerkt haben, daß wir voll gelinkt worden sind.

Scrandys Beschreibung hier
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Offline Jiba

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #12 am: 13.12.2012 | 12:29 »
Oh, würde ich die  :T:-Treffen dazuzählen, hätte ich auch noch viel mehr Runden nennen können. Aber die will ich eigentlich deshalb nicht zählen, weil es im Vorfeld ja bereits hier im Board Planungen gibt und man die Spieler und deren Spielstil ja kennenlernen kann, bevor das Spiel losgeht. Bei Runden auf Conventions oder Messen wird man da ja eher ins kalte Wasser geschmissen.
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Nin

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #13 am: 13.12.2012 | 13:43 »
Für mich hat sich über mehrere Jahre auf Con's spielen eigentlich ziemlich klar ergeben, welche Runden tendenziell gut laufen. Zum einen natürlich die, zu den ich mich mit Bekannten gemeinsam verabrede (aber das zählt ja nicht so richtig), zum anderen aber die Runden, die nicht den Mainstream bedienen.

Changeling the Dreaming
Gespielt wurde ein Kindergeburtstag und dabei primär am Tisch, unterbrochen von einem Live/LARP-Teil. Alles entspannt und lustig mit viel Lachen und Hallo! ... bis die Geschichte dann eine unerwartete und plötzliche Wendung nahm und eskalierte.

Werewolf the Apocalypse
Zwei getrennte Spielrunden, die parallel spielten und zum Showdown in einem finalen Kampf aufeinander trafen.
Vor allem in der Großrunde 10 SpielerInnen und 2 STs flogen die Fetzen.

Was Neues
Und dann gibt es auch immer wieder die Runden, bei denen ich eigentlich nur das Spielsystem und/oder Setting kennenlernen will. In diesen Fällen ist mir die Story und das Verhalten der MitspielerInnen meist nicht so wichtig.
Wenn die nicht nerven und ich was vom System/Setting mitnehmen konnte, dann reicht mir das schon und ich bin zufrieden.

Offline Jed Clayton

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #14 am: 15.12.2012 | 23:31 »
Zu diesem Thema könnte ich jetzt allein so viel erzählen. Meine Finger würden ermüden oder meine Tastatur am Computer beginnen zu schwächeln, bevor ich mit dem Tippen der Erlebnisse fertig wäre.

Ich kann allgemein dazu sagen: Kein Con war wie der andere. Auch die Cons am selben Ort in derselben Stadt waren von einem Jahr zum anderen nicht gleich. In jeder Stadt und bei jedem Con, und das ist absolut nicht übertrieben oder schöngefärbt, habe ich interessante Leute getroffen oder irgendetwas Schönes erlebt.

Ein paar starke Beispiele aus den letzten Jahren, nicht in chronologischer Reihenfolge:


Lucha Libre Hero/Hero System 6th Edition-Version
Eine überraschenderweise voll besetzte Runde mit 8 Personen, ich sitze bei sommerlicher Hitze mit mexikanischer Lucha-Maske am Tisch und bekomme fast keine Luft, und ein 9- oder 10-jähriger Junge, der in der Runde mitspielt, kann besser als alle anwesenden Erwachsenen das volle Hero System-Charakterblatt verstehen und lesen (alles auf Englisch). Dieser kleine Junge spielt in der Session übrigens den Undertaker, nur dass sein Undertaker noch ein Fantasy-Breitschwert dabei hat und eine Riesenschlange im mexikanischen Dschungel in zwei Teile haut. In einer Pause dieser enorm langen Spielrunde waren wir dann alle gemeinsam Eis essen, am ersten schönen Frühlingswochenende in Schwaben. Was könnte schöner sein?

Cartoon Action Hour
Eine Spielrunde in Dreieich, zu der ich mich ursprünglich nur müde durchgerungen hatte und für die eigentlich nichts vorbereitet und nichts aufgeschrieben war. Zuerst wollte ich an jenem Nachmittag CAH mit einer Mittelalter-Welt mit Rittern und Zauberern leiten, aber ich überließ den Spielern spontan die Wahl über Charaktere und Setting, und dabei heraus kam dann eine meiner besten Cartoon-Superheldenrunden überhaupt. Eine Spielerin, die ich in dieser Runde kennengelernt habe und mit der ich bis heute gut befreundet bin, dachte sich für diese Runde "Darkwing Duck" als Spielercharakter aus. Das brachte mich wenig später dazu, die alten Darkwing Duck-Folgen im Internet anzuschauen. Der Grundstein für viele meiner jetzigen Runden in meiner eigenen Cartoon-Comic-Welt wurde an diesem Nachmittag gelegt. :D Ganz abgesehen davon, dass sich aus dieser Runde mehrere fantastische Freundschaften entwickelten.

CC&VF
Eine Spielerin wählt die Figur Jinx, die eigentlich als Schurkin und Nebenfigur vorgesehen war, als ihren Spielercharakter, und übernimmt bei der Gelegenheit gleich noch die Führungsrolle im Heldenteam. Als Fahrzeug hat sie, wenn auch nur in einer Szene am Anfang, das Jinxmobil, das wir spontan für sie erfunden haben: Es sieht aus wie eine Art Rennauto in der Form des Roten Drachen aus D&D, mit dicken Plüsch-W20 am Rückspiegel und aufleuchtenden Drachenaugen als Scheinwerfern und einem Auspuff, der dichten schwarzen Qualm ausstößt, um Verfolger abzuschütteln. Dieselbe Spielerin sagt schon in der Einleitung nach den ersten paar Minuten, "Hey, das ist ja so 'was von keine Falle!", weil sie (als Spielerin) ganz genau weiß, dass jetzt der mit dem Holzhammer vermittelte Hinterhalt des Oberschurken folgt. Trotzdem spielt sie die komplette Folge in jeder Situation mit und bleibt die ganze Zeit in ihrer Rolle. (Das muss wohl Liebe sein!)

Hearts & Souls
Wir sind fast am Ende einer langen Con-Session angelangt. In einer wirklich dramatischen Szene in der großen Endschlacht gegen einen Aggressor aus dem Weltall produziert der Mutant mit den Maiskolbenkräften (hey, das hat der Spieler sich so ausgedacht, er wollte unbedingt Maiskraft!) plötzlich irrsinnig viele Maiskörner, die praktisch aus seinen Unterarmen herausschießen. Diesen Mais lädt er dann quasi als Munition in den Schornstein einer alten stillgelegten Fabrik, lässt diesen Schornstein von seinem Teamkollegen, einem Superhelden mit enorm starker Telekinese, als Kanonenrohr in Schrägstellung bringen und heizt den ganzen Mais schnell auf. Dann beginnt er plötzlich die Aliens mit Popcorn zu beschießen und der gesamte Platz um die Charaktere versinkt nach und nach in einem Schneegestöber aus frischem klebrigem Popcorn.

RuneQuest 6. Edition
(Cat-Con, dieses Jahr im September) Nachdem wir zunächst die Charaktererschaffung hinter uns bringen mussten und dafür wider Erwarten von 15 Uhr bis Mitternacht gebraucht haben - Neun Stunden??! Was haben wir da bloß gemacht? - bringe ich gerade noch genug Energie auf, um mit den Leuten das geplante Abenteuer behutsam anzuspielen. Ich bin eigentlich frustriert und fertig und ärgere mich über mich selbst, doch es läuft noch verhältnismäßig gut, ungefähr bis 2:30 Uhr in der Nacht, und die Spieler kehren am folgenden Tag alle um etwa 12 Uhr zu mir zurück, um noch die zweite Hälfte des Abenteuers zu spielen. Das würden sie ja nicht tun, wenn sie es schrecklich gefunden hätten! Nachdem wir dann alles irgendwie unter Dach und Fach gebracht haben, bekomme ich von einem Mitspieler, der zum ersten Mal bei mir mitgemacht hat und schließlich schon die 9-stündige Charakterschaffung durchmachen musste, ein aufrichtiges Lob zu der Story, zahlreiche Rückfragen und positive Kommentare. Ich weiß gar nicht wohin mit so viel Lob und Anerkennung und fühle mich richtig gerührt. Der Spieler sagt mir dann auch, dass er die Idee für dieses Abenteuer, Charaktere und Orte etc., gern selbst übernehmen möchte und empfiehlt mir, diese Geschichte bald aufzuschreiben. Ich habe es noch nicht gemacht, will das aber tatsächlich tun.

Und es gab zahlreiche ähnliche Fälle und Erlebnisse. Cons sind einfach super.
« Letzte Änderung: 15.12.2012 | 23:38 von Merrill Stubing »
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(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline Blizzard

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #15 am: 18.12.2012 | 09:36 »
Ich kann eigentlich auch nur Positives über meine bisherigen Con-Besuche berichten. Gut, es gab 1 oder 2 Cons bei denen es nicht so gut oder sogar richtig schlecht war, aber insgesamt überwiegen doch ganz klar die positiven Erlebnisse der bisher von mir besuchten Cons. Ich erinnere mich da noch gut an den Teck-Con, auf dem ich ein Deadlandsabenteuer geleitet habe. Das ging dann-Pausen mitgerechnet- 14 Stunden, aber es war echt super. Lustig dabei war noch, dass ein Kumpel von mir, der eine etwas dunklere Hautfarbe hat und in einem Nebenraum SR spielte, ein paar Mal bei uns vorbei kam, um zuzuschauen. Aber irgendwie in solchen Momenten, in denen irgendwie von "Dunkelheit" die Rede war. So beschrieb ich z.B.: "Die Fackeln gehen aus und Dunkelheit erfüllt den Raum." Just,als dieser Satz vorbei war, betrat mein Kumpel den Raum, was für ein lautes Gelächter unsererseits sorgte. Bei diesem Deadlands-Abenteuer haben übrigens 2 Spieler mitgespielt,welche ich davor noch nicht kannte, die mir aber seither sozusagen die Treue halten. Sprich, wenn ich irgendwo auf nem Con was leite, und die sind dabei, wollen die unbedingt bei mir mitspielen.

Oder auf dem FROST, wo ich zuerst in einer Exalted-Runde mitgespielt und abends noch ein modifiziertes Call of Cthulhu geleitet habe. Das war auch super, besonders die Cthulhu-Runde, die mit 7 Spielern schon recht gross geraten war. Aber trotzdem war es super, weil Stimmung&Atmosphäre von Anfang an gestimmt haben und das sich auch bis in die frühen Morgenstunden hielt.

Die Grossen :T:reffen und "Hütten-Erlebnisse" würde ich hierbei aber aussen vor lassen. Erstens sind jene eh über jeden Zweifel erhaben und waren allesamt grossartig. Zweitens zählen beide für mich nicht mehr als klassischer Con.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #16 am: 18.12.2012 | 13:12 »
Also meine Conerfahrungen als SL sind meistens sehr super. Alle Runden, welche ich leitete haben mir extrem viel Spaß gemacht. Schon mit eigenem System immer und jetzt mit Savage noch mehr. Die zwei Runden auf der Feencon haben richtig gerockt und die Spieler haben mehr aus den vorbereiteten SC herausgeholt als ich mir vorstellen konnte :d

Als Spieler waren die Erfahrungen eher durchwachsen - weswegen ich halt lieber leite ;D
Von meiner ersten Alptraumerfahrung mit GURPS angefangen: Multiversumsrunde mit Space Marine, Mönch, Paladin, Fritz Kugelbauch (!!) und ein Eimer roter Farbe (!!!) als SC und stundenlang gegen poisened flying frogs gekämpft. Das hat mich laaange traumatisiert!

Andererseits habe ich auch als Spieler großartige tolle Menschen kennengelernt :)

Mein Fazit: Auf Cons kann man eigentlich nur gewinnen und wenns nur an Erfahrung ist ;)
« Letzte Änderung: 19.12.2012 | 02:45 von Chief Sgt. Bradley »
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Offline ArneBab

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #17 am: 18.12.2012 | 19:38 »
Die intensivste war immernoch eine der ersten: Shadowrun in Freudenstadt bis 11 morgens. Es lief zwar nicht alles perfekt und im Nachhinein kann ich viele SL-Fehler diagnostizieren. Aber das habe ich beim Spiel einfach ignoriert und dadurch hat das Spiel einfach nur Spaß gemacht.

Und wurde zu einem Lied :) Frankfurt, Haie und Otakus (ogg/mp3)

Das ist jetzt auch schon über 10 Jahre her…

Seitdem gab es einige schöne Cons, aber wenn wir die Extremspielwochenenden nicht zählen (nur 6-10 Leute) wurde es auf Cons bisher nicht wieder so intensiv. Es ging aber auch nicht wieder 16 Stunden am Stück - mit zum Ende hin teilweise kurzen Halluzinationen durch Müdigkeit und Sauerstoffmangel :)

Leider habe ich die Leute nie wieder gesehen…
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Offline yennico

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Re: Positive Con-Erfahrungen
« Antwort #18 am: 11.02.2013 | 21:11 »
Als die Anduin Con noch in Starnberg war, hatte ich dort eine der genialsten Runden überhaupt. Ich habe als SL Earthdawn angeboten und kannte keinen der Mitspieler. Ich wollte ein ein selbstgeschriebenes Abenteuer leiten. Auf Wunsch der Spieler, kannten sich die Charaktere nicht, so dass das Zusammentreffen ausgespielt werden sollte. Es gab
- einen Troubadour, dessen Erzählungen mit jedem Mal gefährlicher wurden.."Ich war in einem Wald und besiegte dort vier Orks." Beim nächsten Mal waren es statt vier Orks zehn oder gar mehr..." Beim übernächsten Erzählen noch mehr...
- einen jungen Windling Dieb, der im Verlauf der Spiels eine Murmel für für etwas wertvolles hielt.
- einen Elfen Dieb, der versuchte als väterlicher Freund den Windlung für seine Zwecke einzuspannen
- einen typischen Zwergen Zauberer, der für Recht und Gesetz eintritt.
- einen Obsidianer, der irgendwie mit dem Troubadour zusammenarbeite.

Die Spieler spielten so gut miteinander, dass ich mein Abenteuer gar nicht brauchte. Ich musste als SL nur sehr wenig machen, nur gelegentlich NPCs spielen. Die Charaktere kamen zwar nicht aus dem Dort (und ignorierten das Abenteuer), aber es machte allen Beteiligten sehr viel Spaß.