Autor Thema: [SF: Redshift] Schiffsdesign und Technologie  (Gelesen 87967 mal)

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Offline Grimnir

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #325 am: 4.01.2011 | 18:45 »
Danke, Feuersänger! Das finde ich echt interessant, vor allem, weil man bestimmt die dadurch entstehenden spielerischen (oder narrativen, will man eine Geschichte schreiben) Implikationen nutzen kann  :d Kannst Du ausführen, was die Folgen wären bei falscher Sprunggeschwindigkeit?

Ich bin übrigens selbst recht eifriger Project-Rho-Leser, aber so etwas fehlt da meines Wissens. Wenn Du Deinen Beitrag dort hinschicken würdest, wäre das mit Sicherheit ein wertvoller Beitrag für die SF-nerdige Menschheit.

Zum Thema Zeitreise bei FTL und den daraus entstehenden Paradoxien: Die in meinen Augen sehr pessimistischen und mir etwas zu abgehobenen Romane von Stephen Baxter spielen damit.

Es grüßt
Grimnir
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #326 am: 4.01.2011 | 20:53 »
Danke, Feuersänger! Das finde ich echt interessant, vor allem, weil man bestimmt die dadurch entstehenden spielerischen (oder narrativen, will man eine Geschichte schreiben) Implikationen nutzen kann  :d

Ja natürlich. Die erste Implikation ist natürlich: dadurch, dass du einen relativ langen Anlauf brauchst, sieht quasi jeder im ganzen System, wo du hinspringst. Denn man muss ja nur deinen Vektor mit den katalogisierten Sprungtor-Vektoren vergleichen.

Außerdem: je weniger Treibstoff du mitschleppst, desto schneller kommst du auf der anderen Seite an. In "zivilisierten" Systemen wird sich also in der Nähe des Sprungtors eine Tankstation befinden.

Interessant ist das auch für die Raumpiraterie. Das sollten wir bei Bedarf aber lieber im Setting-Thread weiterdiskutieren. Da hätte eigentlich auch schon das FTL-Zeug reingehört, da es ja nur Pseudotechnologie ist und bleibt.

Zitat
Kannst Du ausführen, was die Folgen wären bei falscher Sprunggeschwindigkeit?

Psst, das ist geheim...
Ehrlich gesagt hab ich das noch nicht festgelegt. Die üblichen SF-Lösungen sind:
a) nichts passiert. Du hast nur eine Menge Sprungtreibstoff verschwendet. (Ich habe mich übrigens auch noch nicht festgelegt, wie die Energie bereitgestellt werden muss.)
b) du landest irgendwo komplett anders wo du niemals hinwolltest und von wo aus du womöglich nie wieder nach Hause kommst.
c) da die gesammelte Energie sich nicht in ein korrekt geöffnetes Sprungloch entladen kann, explodiert das Schiff.
d) du trittst in den Hyperraum ein, aber am Ende deiner Reise ist aufgrund des falschen Vektors kein Ausgang. Your Ship Is Lost In Hyperspace.

Zitat
Ich bin übrigens selbst recht eifriger Project-Rho-Leser, aber so etwas fehlt da meines Wissens. Wenn Du Deinen Beitrag dort hinschicken würdest, wäre das mit Sicherheit ein wertvoller Beitrag für die SF-nerdige Menschheit.

Ich habe diese Weisheit von Henry Cobb auf sfconsim-l, wo auch der Autor von Project Rho und viele auf seiner Seite zitierte Personen mitposten, z.B. Luke Campbell, Isaac Kuo, Eric Max Francis, Rick Robinson usw. Zur Zeit ist Nyrath aber recht still, hat wohl gerade keine Zeit oder Lust.
Dort (bei sfconsim-l) habe ich kürzlich ich meine Technologie zum Review eingereicht, und abgesehen von der FTL-Sache kam da sehr wenig Kritik, was ich als gutes Zeichen werte. ;)
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #327 am: 5.01.2011 | 12:29 »
ICh wäre dafür, dass man im Zielsystem landet, aber einen völlig unberechenbaren Geschwindigkeitsvektor aufweist, den man unter Umständen nie mehr ausgleichen können wird.


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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #328 am: 5.01.2011 | 14:40 »
ICh wäre dafür, dass man im Zielsystem landet, aber einen völlig unberechenbaren Geschwindigkeitsvektor aufweist, den man unter Umständen nie mehr ausgleichen können wird.

Oder die Kombi-Lösung: Man landet schon dort, wo man hin wollte, kann dort aber nicht bleiben, ohne Manöver zu riskieren, die das Schiff schwer beschädigen und/oder bedenklich viel Treibstoff des konventionellen Antriebs zu verbrauchen.

Ist es ein vielfach angeflogener, zivilisierter und infrastrukturell bestens ausgebauter Zielort, wäre letzteres eine Option, denn man kann Reserven auffüllen und Reparaturen durchführen (Die Versicherung zahlt ...).

Ist das Ziel der Ar*** des Universums, wäre dieses Vorgehen zu riskant. Dort könnte die Methode "zielen und schießen" gelten: Man wird die überschüssige Bewegungsenergie nicht los, muss also den erneuten Sprung in eines der hoffentlich vorhandenen sicheren Gebiete wagen, wo es vertretbar wäre, ob man arschlinks und/oder mit falscher Geschwindigkeit in den Normalraum eintritt - so eine Art Mischung aus verlängerter Landebahn und Nothaltebucht. Dort richtet man sich (ggf. nach Reparaturen, Auftanken und Wartung) neu aus und "schießt" erneut, will sagen, versucht einen erneuten Anflug auf das eigentliche Ziel. Sichere Gebiete wären vorzugsweise exakt erfasste Sonnensysteme mit viel Leerraum, wo man gefahrlos diverse Manöver mit Antrieb und Schwerkraft durchführen kann, bis man das bockige Pferd, äh, Schiff wieder im Griff hat. Und natürlich sollte es dort ein Relais geben, welches im dümmsten Fall als eine Art intergalaktische Notrufsäule fungiert.

Ich stelle es mir recht interessant vor, wenn handgewedelte FTL-Geschichte so aussieht, dass man im Hyperaum zwar sicher ist wie in Abrahams Schoß, in den man in praktisch jeder dummen Situation flüchten kann, aber davor und danach superharte SF gilt, die es gelegentlich erzwingt, FTL zu nutzen, obwohl man das gerade gar nicht möchte.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #329 am: 3.02.2011 | 01:17 »
Oh Mann, mir ist gerade aufgefallen, dass ich bei der Berechnung der Energieerzeugung einen dicken Bock geschossen habe. Zur Erinnerung, ich postuliere ja "partielle Konversion", wo mittels SF-Technologie ein ganzes Nukleon eines schweren Atomkerns in Energie umgewandelt wird (Energieäquivalent 930MeV). Ich hatte mir das so vorgestellt, dass diese Energie sich gleichmäßig auf die Baryonen verteilt, es den Kern in dutzende Trümmer zerlegt, und so die 930 MeV in kinetische Energie umgewandelt werden.

Zum Vergleich: die Spaltung eines U-235 Kerns setzt etwa 200MeV frei, davon 165MeV in nutzbare kinetische Energie. Konversion wäre also mehr als 5mal stärker als Fission.

Dabei hab ich Vollhonk vergessen, den Massendefekt mit einzubeziehen. Das Prinzip ist eigentlich ähnlich wie bei der Fission.
Das macht zwar das gesamte Konzept nicht unbrauchbar, aber ich muss nochmal völlig neu berechnen, welche Elemente sich nun als Brennstoff eignen. Nach meiner ursprünglichen Rechnung lag das Optimum bei einem Atomgewicht von ~134. Unter Berücksichtigung des Massendefektes wird sich das wahrscheinlich verschieben, vermutlich in Richtung schwerere Elemente (Thorium, Uran, Plutonium...).
Da die Atomphysik bei mir schon eine Weile her ist, werde ich für diese Berechnungen wohl eine Weile brauchen. Weiß ich wenigstens schon, was ich am Wochenende mach. XD

Auf das anlaufende Forenspiel (shameless plug) hat das aber jetzt keinen Einfluss -- die Performanz der Raumschiffe wird sich nicht wesentlich ändern, da ich ohnehin schon einen großen Sicherheitsrahmen gelassen habe.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #330 am: 3.02.2011 | 16:04 »
Shit happens.

David Weber hat mal einen viel dolleren Bock geschossen: über ein knappes Dutzend Romane hinweg hat er mit Massen- und Größenangaben für seine Raumschiffe um sich geworfen, nach denen diese Schiffe "etwa so dicht wie Zigarrenrauch" wären, und keiner hat´s gemerkt - etwa ein Acht-Millionen-Tonnen-Schiff, das vier Kilometer lang ist, bei ein paar hundert Metern Durchmesser.

Dagegen ist dein Bock schon so richtig was für Profis.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #331 am: 5.02.2011 | 02:34 »
Awas, das heisst doch dann nur, dass diese Honorverse-Raumschiffe einfach Hüllenstärken von unter 1mm haben und natürlich die Schiffe ausschließlich aus dieser Hülle bestehen.   ;D

Ich rolle gerade das ganze Antriebskonzept neu auf... habe auf meine Nachfrage Rückmeldung von dem Mann erhalten, der mir schon damals dabei geholfen hat, nur kommen jetzt irgendwie einige neue Aspekte auf, die bereits verworfene Ideen wieder interessant machen könnten.

Also prinzipiell schwanke ich gerade zwischen den Varianten:

A) _schwere_ Kerne wie Thorium der Konversion unterziehen, d.h. ein Nukleon in Energie umwandeln. Vorteil, man bekommt zusätzlich zur Ruheenergie des Baryons auch noch die Differenz des Massendefektes, also etwa 200MeV extra, und die relativ großen Trümmer können die kinetische Energie gut weitergeben. Nachteil, es fällt einiges an Neutronen und womöglich Gammastrahlung an, und die Bestimmung der tatsächlichen Spaltprodukte wäre ein Thema für ne Diplomarbeit.

B) direkt Wasserstoff umwandeln, ergibt ausschließlich geladene Pionen und Leptonen, die sich mittels Magnetfeldern in den Griff bekommen lassen müssten. Keine Neutronen, keine neutrale Strahlung, minimale Verlustleistung, enorme Ausströmgeschwindigkeit. Nachteil könnte sein, dass es sich als hakelig erweisen könnte, die kinetische Energie der subatomaren Teilchen auf die Stützmasse zu übertragen.

Das ganze hat freilich auch wieder hintergrundtechnisch Implikationen. Bei (A) kann der Brennstoff relativ teuer sein (im Vergleich zu Wasser oder so), und die Triebwerksleistung wird in 1. Linie durch die Handhabung der Neutronenstrahlung begrenzt; dazu braucht man schwere Strahlenschilde usw.
Bei (B) hingegen kostet der Brennstoff quasi nichts, man braucht extrem wenig davon, mangels Strahlung braucht man keine Strahlenschilde, man kann das Triebwerk quasi so stark machen wie man lustig ist. Kurz, das ist zu gut, um wahr zu sein. Ich versuche gerade herauszufinden, wo der Haken ist.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #332 am: 5.02.2011 | 11:24 »
[...]
David Weber hat mal einen viel dolleren Bock geschossen: über ein knappes Dutzend Romane hinweg hat er mit Massen- und Größenangaben für seine Raumschiffe um sich geworfen, nach denen diese Schiffe "etwa so dicht wie Zigarrenrauch" wären, und keiner hat´s gemerkt - etwa ein Acht-Millionen-Tonnen-Schiff, das vier Kilometer lang ist, bei ein paar hundert Metern Durchmesser.
[...]

David Weber hat noch viel mehr Unsinn geschrieben, besonders die wirtschaftpolitische Ideologie der HH-Romane ist zum Haaresträuben.  :o

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #333 am: 5.02.2011 | 12:34 »
David Weber hat noch viel mehr Unsinn geschrieben, besonders die wirtschaftpolitische Ideologie der HH-Romane ist zum Haaresträuben.  :o

Na ja, ich dachte, ich beschränke mich mal auf denen einen naturwissenschaftlichen Heuler, den auch ein Laie kapiert. Mir ist er allerdings auch nicht aufgefallen, bis ich es hier gelesen habe: http://baencd.thefifthimperium.com/09-AtAllCostsCD/AtAllCostsCD/GreatResizing.htm

Aber du hast schon recht... die Politik ist ziemlicher Quark. Die Volksrepublik Haven ist ein über "Sozialismus"-Strohmann der amerikanischen Ultra-Rechten, und die meisten Parteien von Manticore (außer den Zentralisten und teilweise den Kronloyalisten) sind auch nicht besser.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #334 am: 5.02.2011 | 12:43 »
Politik und Wirtschaft in SF sind idR sowieso Quark (man denke nur an das Kleenex-Imperium bei Traveller oder das komische Lehenssystem bei Battletech).

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #335 am: 5.02.2011 | 12:44 »
Bah ist das Honorverse-Schiffsdesign langweilig. They fell from the boring tree and hit every branch on the way down.

Hat jemand noch Ideen zu meinem momentanen Dilemma?
Falls es auf superbilligen Wasserstoff als Brennstoff rausläuft, werde ich wohl den Katalysatoren größere Aufmerksamkeit zuwenden müssen, um da noch einen ökonomischen Begrenzungsfaktor zu rechtfertigen.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #336 am: 5.02.2011 | 13:07 »
Bah ist das Honorverse-Schiffsdesign langweilig. They fell from the boring tree and hit every branch on the way down.

Hat jemand noch Ideen zu meinem momentanen Dilemma?
Falls es auf superbilligen Wasserstoff als Brennstoff rausläuft, werde ich wohl den Katalysatoren größere Aufmerksamkeit zuwenden müssen, um da noch einen ökonomischen Begrenzungsfaktor zu rechtfertigen.

Mit Begrenzungsfaktor meinst du, etwas das ordentlich Kosten pro Betriebszeit generiert?
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #337 am: 5.02.2011 | 13:25 »
Entweder das, oder _irgendwas_ das verhindert, dass man sich mal eben einen Multi-Terawatt-Antrieb zusammenschraubt und damit ständig quasi zum Nulltarif mit Vollgas quer durchs System donnert.

Den Konversionskatalysator habe ich bisher ziemlich handwedelig behandelt: ist halt da, funktioniert, und wie es sich für einen Katalysator gehört verbraucht er sich nicht. Außerdem beeinflusst er nur vollständig ionisierte Atome, also Plasma, und ist somit unter Normalbedingungen harmlos und könnte sogar mit der bloßen Hand angefasst werden. Das alles trifft laut Vorhersagen z.B. auf Magnetische Monopole zu. Die Reaktionsgleichung wäre:
M + p --> M + e+ + pi+ + pi-

Wenn sich also Wasserstoff als idealer Brennstoff herausstellt, bliebe mir wohl nichts anderes übrig, als eben diese Monopole sehr selten und teuer zu machen. Das würde insofern mit unserer bisherigen Erfahrung zusammenpassen: wir haben noch keinen einzigen davon gefunden, obwohl sie laut Vorhersagen etwa so groß wie ein Bakterium wären. Es darf jedenfalls kein Monopol verloren gehen.
Was ich nicht weiss ist, welche Reichweite so ein Monopol hätte, und wie man ihn am Besten in die Reaktion einträgt: reicht ein einzelner M, den man mittels Magnetfeld "aufhängt" und dann die Protonen dicht daran vorbeischießt, oder braucht man einen richtiggehenden Partikelstrahl aus massenweise Monopolen, den man quasi "von links nach rechts" durch eine Plasmawolke durchschießt und am anderen Ende wieder einfängt und von dort zum Projektor zurücktransportiert?
So oder so muss man verhindern, dass die Monopole selbst mit dem Abgasstrahl aus dem Antrieb herausgespült werden.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #338 am: 5.02.2011 | 14:45 »
Könnte es nicht sein, dass trotz aller Maßnahmen immer ein gewisser "Schwund" an Monopolen per Abgasstrahl besteht, so dass man für fortgesetzten Betrieb immer wieder Monopole nachkaufen muss?

Wenn nicht, müsste die Anfangsinvestition entsprechend astronomisch sein. Vielleicht finden sich Monopole nur an Orten, die ganz bestimmte Bedingungen erfüllen, etwa Himmelskörpern, die nie einem Magnetfeld oberhalb einer bestimmten Stärke ausgesetzt waren, so dass man sie in Sonnensystemen nur auf Kometen etc findet, die nie näher als X an einen Stern oder einen Gasriesen oder größeren Planeten herangekommen sind.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #339 am: 5.02.2011 | 15:38 »
Hmja, eventuell. Problem ist, dass es da im Prinzip auf Alles oder Nichts rausläuft: entweder kommen Monopole so häufig vor oder lassen sich so billig herstellen, dass die Raumfahrt trotz Schwund bezahlbar bleibt; oder sie sind eben so selten, dass der Bedarf nicht dauerhaft gedeckt werden kann. Da jetzt die Häufigkeit und den Schwund so genau aufeinander abzustimmen, dass man regelmäßig "tanken" muss und die Preise trotz expandierender Raumfahrt (also steigenden Bedarfs) stabil bleiben, halte ich für sehr "contrived", mir fällt gerade das deutsche Wort nicht ein.

Außerdem wäre der Katalysator dann ein typisches MacGuffinite - das wollte ich eigentlich vermeiden, weil der Tropus schon stark abgedroschen wirkt. Aber wenn's denn nicht anders geht... immerhin wäre es logisch und plausibel.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #340 am: 5.02.2011 | 16:29 »
Hmja, eventuell. Problem ist, dass es da im Prinzip auf Alles oder Nichts rausläuft: entweder kommen Monopole so häufig vor oder lassen sich so billig herstellen, dass die Raumfahrt trotz Schwund bezahlbar bleibt; oder sie sind eben so selten, dass der Bedarf nicht dauerhaft gedeckt werden kann. Da jetzt die Häufigkeit und den Schwund so genau aufeinander abzustimmen, dass man regelmäßig "tanken" muss und die Preise trotz expandierender Raumfahrt (also steigenden Bedarfs) stabil bleiben, halte ich für sehr "contrived", mir fällt gerade das deutsche Wort nicht ein.

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Das Problem hast du aber irgendwie immer, egal was du als "Engpass" nimmst. Vielleicht nicht ganz so extrem, aber es wird da sein.

Zitat
Außerdem wäre der Katalysator dann ein typisches MacGuffinite - das wollte ich eigentlich vermeiden, weil der Tropus schon stark abgedroschen wirkt. Aber wenn's denn nicht anders geht... immerhin wäre es logisch und plausibel.

Finde ich nicht, dass es McGuffinite ist... genauso wenig, wie heutzutage Erdöl ein McGuffinite ist.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #341 am: 7.02.2011 | 23:33 »
Aloha,

ich bin gerade über eine neue Variante von Jammerbenutzung gestolpert:
http://www.lightinthebox.com/Car-GPS-Signal-Jammer-TRA260-_p76797.html
sieht man einen GPSJammer, der auch gerne die GPS-gesteuerten Wegfahrsperren oder Ortungen blockieren kann.

sers,
Alex

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #342 am: 26.07.2011 | 21:53 »
Mal wieder ein kleines Update, weil ich mich momentan mit Grey darüber austausche.

"Aktuell", d.h. in der Settinggegenwart, gibt es prinzipiell zwei vorherrschende interplanetare Antriebe:
- die älteren Schiffe sind noch mit NTR Gas/Open ausgestattet, das heisst spaltbares Material in Plasmaform wird in einer magnetischen Kammer fissioniert, die freigesetzte Energie beschleunigt zusätzliche Stützmasse (Wasserstoff oder Wasser), und ab die Post. Als Kernbrennstoff kann zum Beispiel Thorium getankt werden, aus welchem in einem Zwischenschritt U-233 erbrütet wird.
- die neueren Schiffe verwenden die bereits zuvor beschriebene katalysierte Baryonenkonversion als Energiequelle. Auch hier wird als Standardbrennstoff Thorium verwendet, allerdings muss hier kein spaltbares Material erbrütet werden. Der Grund für den schweren Brennstoff ist, dass die durch den gesamten Massendefekt freigesetzte Energie (>1100MeV pro Kern) leichtere Elemente (wie das ursprünglich geplante Xenon) komplett in Protonen und Neutronen zerlegt würden, und das wollen wir nicht.

Denkbar wären evtl. auch etwas leichtere, aber deutlich häufiger vorkommende Elemente wie Quecksilber oder Blei. Das hätte natürlich alles bedeutende wirtschaftliche Auswirkungen: wenn man nach der Häufigkeit geht, dürfte Quecksilber etwa 7mal billiger sein als Thorium, und Blei wiederum 10mal billiger als Quecksilber. Entsprechend billiger würden schnelle interplanetare Reisen werden, denn pro Trip gehen schon ein paar Tonnen Brennstoff drauf. Es macht schon einen Unterschied, ob eine "Tankfüllung" jetzt 7000 oder 100 Credits kostet. Da ist also auch die Frage, wie billig man es als Settingdesigner überhaupt haben will; Raumfahrt soll ja nichts Triviales sein.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #343 am: 26.07.2011 | 22:37 »
Mal wieder ein kleines Update, weil ich mich momentan mit Grey darüber austausche.

Danke für das update!
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #344 am: 26.07.2011 | 23:08 »
Ein großer Tank mit Quecksilber, der so schön schwappt wäre doch eine stylische Szenerei, gell?
;D

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #345 am: 26.07.2011 | 23:37 »
Hier mal eine Beispielrechnung zur Wirtschaftlichkeit -- die Parameter sind dabei rein experimentell, aber ich habe immerhin auch Variablen wie Instandhaltungskosten etc. mit einberechnet. Die Rechnung könnte also beispielsweise so aussehen:

Kosten für Brennstoff: 10.000cr/t
Kosten für Stützmasse (Wasser): 10cr/t
Instandhaltung des Triebswerks: Brenndauer in Tagen * Verlustleistung in GW * 100cr*1
Frachtpreis pro AU und Tonne: 100cr

*1: die Verlustleistung ist Strahlung, die von den Strahlenschilden abgefangen werden muss. Das verschleisst natürlich die Schilde auf Dauer. Je effizienter das Triebwerk, desto weniger Strahlung müssen die Schilde abhalten, desto länger halten sie, bevor sie ausgewechselt werden müssen.

Mit diesen Angaben kann man also an den Stellschrauben drehen:
- je mehr Fracht man mitnimmt, desto mehr Einnahmen bringt der Einzeltrip.
- je schneller man ankommt, desto mehr Trips kann man über die Zeit machen.
- je kürzer die Brennzeit der Triebwerke (d.h. längere Driftzeit), desto geringer die Instandhaltungskosten
- je geringer das Masseverhältnis, desto geringer die Treibstoffkosten (aber Wasser ist sowieso billig)
- und natürlich: je kürzer die Brennzeit, desto geringer der Brennstoffverbrauch

Nicht eingerechnet sind hier Kosten für die Crew, Verpflegung etc., da ich davon ausgehe, dass die Besatzung auch die Eigner des Schiffes sind und sich den Gewinn redlich teilen (nachdem die Bank ihr Pfund Fleisch einkassiert hat).
Da kann man also versuchen, ein Optimum zu finden, welches wie gesagt auch von der Leistung des Triebwerks abhängt. Wenn ein Schiff mit 12GW Verlustleistung 300 Tonnen Fracht in 24 Tagen von der Erde zum Jupiter - mittlere Entfernung 5AU - bringen kann, und dabei 1200 Tonnen Treibstoff und 14 Tonnen Brennstoff verbraucht, fährt es bei den obigen Parametern umgerechnet einen Profit von 5000 Credits pro Tag ein.
Und: selbst wenn die Brennstoffkosten 10mal höher wären, blieben immer noch 4000cr/Tag übrig.
Und: der gleiche Trip komplett ohne Fracht würde Kosten von ca. 20.000cr insgesamt verursachen, also knapp 1000cr/Tag.

Wenn man aber mit den Werten rumspielt, merkt man, dass es bei diesen Parametern den meisten Profit bringt, sehr viel Fracht eher langsam zu transportieren. Das gleiche Schiff wie oben, aber mit massenweise Außentanks und Zusatzcontainern könnte auch 2000 Tonnen Fracht in 33 Tagen transportieren, und dabei einen Profit von 26.000cr pro Tag machen. Vorausgesetzt, die Ware bringt auch weiterhin 500cr Frachtgebühr pro Tonne ein.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #346 am: 27.07.2011 | 01:41 »
Ja, danke für das Update.

Zum Wasserpreis möchte ich noch zu bedenken geben:
Hier auf der Erde können wir so viel Wasser verbrauchen, wie wir wollen, da das Wasser "recyclet" wird. Es geht quasi kein Wasser verloren.

Wenn man jetzt jedoch das Wasser in das Universum bläßt, dann geht das Wasser auf der Erde verloren.
OK, alleine auf der Erde befinden sich 10^15 t Wasser. Von daher kann man schon einige Zeit davon leben. Aber je nachdem, wie häufig (und wieviele) Raumschiffe rumfliegen und wie lange es schon Raumfahrt gibt, kann sich der Wassermangel irgendwann schon bemerkbar machen und evtl. auch die Preise für Wasser in die Höhe treiben.

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #347 am: 27.07.2011 | 09:31 »
Um Himmels Willen, das wäre ja der blanke Wahnsinn, das ganze Wasser aus dem tiefen tiefen Schwerkraftbrunnen der Erde ins All zu pumpen. ^^ Das hieße ja Eulen nach Athen tragen, denn Wasser ist einer der häufigsten Stoffe des Universums. Nein, das hat niemand vor. Man würde sich Eismonde oder -asteroiden suchen und es da abbauen. Im Gegenteil, sollte man mal der Ansicht sein, dass es auf der Erde zu wenig Wasser gibt, würde man einfach ein paar Eisasteroiden herbringen. Also da gibt es keine Probleme.
Problematisch könnte viel eher der Brennstoffnachschub werden, wenn man da auf Thorium angewiesen ist. Wenn jedes Schiff auf jedem Trip mehrere Tonnen Thorium verbraucht, würden die irdischen Vorräte nicht lang halten. Immerhin ist Thorium im Sonnensystem relativ gleichmäßig verteilt, und in anderen Sonnensystemen (wir haben ja FTL) könnte es auch noch mehr von dem Zeug geben.

Langfristig wäre es settingintern das gescheiteste, man würde die Reaktoren direkt mit Wasserstoff als Brennstoff betreiben, dann hätte man quasi unbegrenzt kostenlos Energie. Aber ich habe postuliert, dass zur Settinggegenwart die Technologie noch nicht weit genug dazu ist, um noch ein wirtschaftliches Element zu behalten. Der Preis für Wasser ist ja schon relativ symbolisch.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #348 am: 5.08.2011 | 04:27 »
Noch ein Nachtrag zum Thema mögliche Brennstoffe: ich gehe diese Frage wie gesagt in 1. Linie aus Meta-Perspektive an -- welcher Brennstoff macht die Geschichte am interessantesten? Wie schon erwähnt, darf er weder zu teuer noch zu billig sein. Dazu vergleiche ich mal ein paar heutige Preise für gewisse Elemente.

1.) Uran: Fissionsbrennstoff #1. Das Zeug wird allgemein als Uranoxid U3O8 verkauft, vermutlich zu ca. 3-5% angereichert. Das kg kostet derzeit etwa 80 Euro, darin sind aber nur ca. 25g spaltbares Material enthalten.
Die _Tonne_ U235 würde also bereits heute 3,2 _Millionen_ Euro kosten. Darin sind im Fissionsbetrieb immerhin 77 Terajoule enthalten. Der Uranpreis wird bestenfalls dann sinken, wenn neue Vorkommen auf anderen Planeten erschlossen werden.

2.) Quecksilber: wäre aufgrund seiner Atommasse auch als Konversionsbrennstoff möglich. Heutzutage wird Quecksilber in "Flasks" zu 34,5kg gehandelt, Preis ca. $5-700, also sagen wir mal 400 Euro pro 34,5kg, macht also bescheidene 12.000 Euro pro Tonne.
Energiegehalt etwa 350.000 TJ, wenn jedes einzelne Atom reagiert.

3.) Blei: könnte ebenso als Konversionsbrennstoff geeignet sein, aber das wäre schon fast geschummelt: die Tonne kostet heutzutage keine 2000 Euro. Das mit Abstand häufigste schwere Element, was nicht zuletzt daran liegt, dass es der Endpunkt mehrerer Zerfallsreihen ist. Energiegehalt für Konversion ähnlich wie Quecksilber.

4.) Thorium: geeignet für Fission und bei meiner Tech auch für Konversion. Leider habe ich trotz intensiver Suche keine realen Preise für Thorium finden können. Thorium ist aber etwa 8mal seltener als Quecksilber und 5mal häufiger als Uran(238). Dementsprechend halte ich es für eine vernünftige Schätzung, den Marktpreis von Thorium um ca. 70 - 100.000 Euro pro Tonne anzusiedeln.
Energiegehalt im Fissionsbetrieb ähnlich Uran, im Konversionsbetrieb ähnlich Quecksilber.

Dabei sind die Preise auf den heutigen Rohstoffmärkten starken Schwankungen unterworfen; hätte man z.B. 2003 ins bis dahin sehr billige Blei investiert, hätte man sein Vermögen bis zum Jahr 2007 mehr als vervierfachen (!) können. Danach sind die Preise wieder etwas gesunken. (Ähnliches gilt auch für fast alle Schwer- und Edelmetalle sowie Seltene Erden).

Nebenbei sind alle genannten Elemente flavourtechnisch reizvoll, weil sie mehr oder weniger giftig sind und deswegen entsprchend vorsichtig gehandhabt werden müssen. Extra Stilpunkte für Quecksilber, weil es bei Normalbedingungen auch noch cool aussieht.

Alle Elemente sind natürlich nicht unbegrenzt vorhanden. Wenn jedes Raumschiff auf jeder Reise mehrere Tonnen von dem Zeug verbrennt, ist die gesamte Exploration wahrscheinlich zu einem gut Teil damit beschäftigt, neue Vorkommen zu erschließen, wobei sich natürlich irgendwo die Katze in den Schwanz beisst: "Im Sonnensystem wird Thorium knapp, also verbrennen wir Thorium, um in anderen Systemen neue Thoriumvorkommen zu erschließen. Die können wir dann verbrennen, um wieder neue Systeme zu erschließen..." usw.
Zumal diese schweren Elemente wirklich nur als Raumschiff-Brennstoff benötigt werden, weil elektrischer Strom auf andere Weise viel einfacherer und sauberer erzeugt werden kann.

Gedanken, Ideen, Vorschläge?
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #349 am: 5.08.2011 | 07:03 »
wenn man bedenkt wieviel treibstoff so ne rakete eines shuttles heute verblässt nur um 1x in die umlaufbahn geschossen zu werden möchte ich da garnicht drüber nachdenken hehe . Aber ich denke vom style wäre quecksilber wirklich cool . Wobei man nur hoffen kann das die vielleicht endgelagerte brennstäbe aus den akws nutzen , wäre nicht so viel style aber mucho nützlich . Ich denke aber mal in die science fiction gedacht sas da echt eine neue technologie her mus die weit aus mehr energie zu verügung stellt .