@ Boba Fett
Tja, ich mache mir im Rahmen dieser Diskussion so meine Gedanken, was Willkür wirklich ist und wenn ich die Definition aus dem Lexikon nehme, dann kommt da so etwas bei mir raus. Vielleicht ist es manchmal sinnvoll, erst den Begriff selber genau zu definieren, wenn die Diskussion zielführend sein soll.
Ich denke, das der Begriff Willkür wirklich erst einmal wertfrei benutzt werden sollte. Wenn ich jetzt deine Beispiele lese und versuche sie zu deuten, dann kommt es zu folgender Frage:
Gibt es Entscheidungen oder dramaturgische Notwendigkeiten, welche aus der Logik der Spielwelt entstehen?
Dazu nehme ich noch mal meine Definition ins Auge und sage:
Wenn es eine Frage des Willens und nicht der Notwendigkeit ist, dann ist eine Entscheidung gemäß dramaturgischer Notwendigkeiten oder der vermeintlichen Spielweltlogik im Einzelfall dennoch Willkür. Dieser Punkt tritt dann ein, wenn der Spielleiter eine bestimmte Sache will und sie ohne wirkliche Notwendigkeiten durchsetzt.
Die Wertung der Entscheidung entsteht durch den Kontext der Situation und der Akzeptanz der Gruppe. Wenn die Gruppe findet, dass der SL railroaden darf, weil/wenn es der Geschichte dient, dann ist das Railroaden notwendig um der Gruppe das gewünschte Spielergebnis zu ermöglichen, also eine Notwendigkeit. Wenn die Gruppe aber lieber Ergebnisoffenheit möchte, dann ist Railroading willkürlich.
Die Nutzung einer Zufallstabelle ist hingegen nicht willkürlich, denn sie basiert in meistens auf einer Regel. Selbst wenn sie es nicht tut, setzt der SL nicht seinen Willen durch, dass jetzt etwas bestimmtes passiert, denn die Entscheidung wird durch den Zufall und nicht den Willen (des SL) getroffen. Es entspricht eher der Plausibilität in der Spielwelt, dass an dem Ort etwas passiert und Onkel Plausi würde ich in den Bereich der Notwenigkeit einordnen.
Ich fasse also mal meine Sicht der SL-Willkür zusammen:
Spielleiterwillkür entsteht, wenn der SL den Rahmen des Gruppenvertrages durch eine bewusste (willentliche) Entscheidung sprengt. Sie ist nicht oder nur schlecht an der Entscheidung selber zu erkennen, sondern muss im Kontext zur Situation betrachtet werden.
@ Kirilow
Tja ich konnte nicht anders, als dich für diesen Titel vor zu schlagen......