Autor Thema: Ratschläge/Lösungsmöglichkeiten für eine selbstproduzierte "Sackgasse"?  (Gelesen 14862 mal)

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Offline Morvar

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Sehr geehrte Mit-Spielleiter oder doch besser "Hallo erstmal",

da dies mein erster Post in diesen "Hallen" ist, stelle ich mich vielleicht kurz einmal vor:

Der Morvar ist 33 Jahre jung, probiert seit seinem 12 Lebensjahr so ziemlich alle "FAcetten" unseres schönen Hobbys aus, und hat in seiner ganzen Rollenspielkarriere vielleicht ein Dutzend mal selber als Spieler am Tisch sitzen dürfen.

Mit anderen Worten...ich bin der "immerwährendedaseiendeSl".

Zum Thema. Ich leite eine Spielrunde von Rollenspielveteranen (alle minimum 10 Jahre RPG Erfahrung, alle minimum 30 (was nicht über Qualität aussagen soll :-)), alle durch eine lange Schule des SL in Bezug auf Charakterspiel gegangen. Ich selbst bin unter anderem Theaterpädagoge und liebe das Spiel aufgrund seiner Charakterentwicklungsmöglichkeiten.

Das System...na ja..meins halt. Nix besonderes. Bissel hiervon bissel davon. Insgesamt in unserer Runde aber auch nicht soo entscheidend.

Was ist mein Problem?

Ehrlich gesagt...mein eigener Plot in Verbindung mit dem ausgezeichneten Charakterspiel meiner Spieler. Und ich komm net so richtig wieder raus...

Situation:
Gruppe besteht aus sehr erfahrenen (mächtigen) Helden auf meiner Fantasy Welt. (REalzeit sind Spieler dabei die ihren Charakter seit mehr als zehn Jahren regelmäßig ( bis zu 2 mal die Woche in Hohzeiten) gespielt haben).
1 Zwergenfürst (sehr rechtschaffend und sehr zornig)
1 ehemaliger assassine (der einen sehr eigenen Moralkodex hat. Freunde über allem!)
1 Angehöriger eines Kriegerordens der dem Gott des Lichtes geweiht ist (der nette naive Krieger)
1 äußerst mächtiger Magier aus dem Bereich der Gedanken/mental Magie mit der Befugnis "REcht und Ordnung" herzustellen (vielleicht so etwas wie ein Bundesbeamter)
1 Schwertmeister mit Aussenseiterproblematik und Asiatischem Hintergrund (äußerst strenge Moralvorstellungen, allerdings eher an das Japan des 16. Jahrhunderts angelehnt)
1. Ordenskriegerin und Heilerin eines Ordens der den Tod und seinen Gott verehrt

Helden haben Auftrag --> Helden kommen während dieses Auftrages in eine Zwergenfestung --> Helden werden dort von ziemlich bösen gemeinen Killer beschattet (sehr mächtig Böse)--> Assassine (Held) bemerkt dies, wird von dem Bösen jedoch aufgrund diverser Umstände fälschlich für einen Verbündeten gehalten--> Böser bringt den Assassinen Helden in Situation wo dieser entscheiden muss: Freunde retten oder einen Unschuldigen töten--> Held tötet Unschuldigen

Soweit..so schlecht...es geht noch weiter (hoffentlich keiner eingeschlafen..)

Mächtiger Magier in der Gruppe findet heraus was Assassine getan hat--> Hälfte der Gruppe will diesen sofort exekutieren--> Magier stellt ihn unter seine Rechtsprechung
--> Helden werden jetzt aufgrund des Hauptplotes in ein Tal geschickt in dem ein riesiges Bauwerk steht.--> Bauwerk von ganz bösen Menschen erbaut..aber unglaublich beeindruckend/schön/gigantisch..na ihr iwsst was ich meine--> Im zuge der befreiung dieses Tals und der Erettung diverser Einwohner im Tal tut sich der Assassine sehr hervor--> nach Sieg ist eine Verschaufspause angebracht und just in diesem Moment treffen drei verschiedene Gruppen im Tal ein, welche von den Helden vorher gerufen wurden--> Zum einen 150 Zwerge die sofort das gewaltige Bauwerk für sich beanspruchen (der Helden ZWerg ist nicht amused), 300 Anhänger des Ordens der den Totengott repräsentiert (die wollen den Bau auch haben) und schließlich Anhänger des Gottes der Wahrheit des Guten..na ja ihr wisst schon..die wollen das Bauwerk auch haben.

Und jetzt: Die Gruppe steht jetzt vor der Greichtsverhandlung, in welkcher der Assassine von einem Geschworenen Gericht uner Leitung eines unparteiischen Richters gerichtet werden soll.

DIE SPIELER sind jetzt ziemlich angefressen, glauben sie doch, das diese Gruppenkonstellation nicht mehr beibehalten werden kann und das ist OT nicht gerade gut aufgenommen worden.

Was habt ihr für Gedanken/Ratschläge wie man das ganze ohne Aushebelung geltender Gesetzte, Eingreifen von Götter und ähnlichem SLSchwachsinn beheben könnte.


Vielen Dank an alle im Voraus. Etwaige Formulierungs- bzw. Rechtschreib und Zeichensetzungsfehler bitte ich zu enscthudligen..ich schreibe vom Palm...

Gruß Morvar

Offline Funktionalist

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Wie wäre es mit dem Mordanschlag des feindlichen Assassinen? Neue Heldentaten können altes Leid überdecken... und eine neue Situation, in der wieder die gleiche Entscheidung zu treffen ist, den Charakter reinwaschen, >;D

Oder gib dem Assassinen die Möglichkeit unter fremder Identität zu fliehen und führe ihn als neuen Char der Gruppe wieder zu, während ein unschuldiger geköpft wird. Vielleicht ist eine der mächtigen Parteien bereit einen solchen Handel durchzufuühren, wenn sie es so schaffen die jeweils andere zu schwächen/ und wenn es nur moralisch ist.

abgesehen davon ist Veränderung nicht immer schlecht. es wäre nur ein unspektakuläres Ende, gell?
« Letzte Änderung: 19.02.2010 | 19:46 von Revyboy »

Offline Bad Horse

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Eine Möglichkeit wäre es, deine Spieler zu fragen, welche Möglichkeiten sie sehen, aus der Situation herauszukommen - nicht vom Standpunkt ihres Charakters her, sondern als Mitspieler. Die kennen immerhin die Situation und deine Welt am besten.

Ansonsten:
- Gottesurteil: Die Situation ist unklar, der Assassine ist ein Mörder, aber auch ein Held, also sollen die Götter darüber richten. Wenn es der Assassine schafft, dies oder das zu tun (vielleicht ein Abenteuer?), dann ist er wohl unschuldig, ansonsten haben die Götter ihn gerichtet.
- Spontanes Auftauchen des Geistes des unschuldig Getöteten, der darauf plädiert, dass der Assassine ihn nur getötet hat, um die anderen zu retten, ein ehrenwerter Held ist und so weiter. Das tut der Geist natürlich nicht aus Uneigennützigkeit: Entweder er will etwas von dem Assassinen, oder er ist nicht der Geist des Ermordeten und hat andere, finstere Ziele.

Oh, übrigens: Willkommen im Forum!  ;D
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Offline Quaint

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Irgendwie verstehe ich das nicht... Der Assassine entscheidet sich pro Gruppe und kontra diffusem unbekanntem Unschuldigen und die wollen ihn dafür exekutieren??? Hab ich was falsch verstanden oder sind die Leute einfach ein bissle unkooperativ?!
Ich mein, wär ihnen lieber gewesen sie wären jetzt alle tot? Dann müsste sich der Assassine wohl auch nicht mit irgend einem dummen Gericht herumschlagen...
Vielleicht solltet ihr mal ein klärendes Gespräch führen und ingame findet sich dann schon was (im Prozess die Situation angemessen darstellen, Aussagen der angesehenen Helden für den Beschuldigten usw)
Und was die verschiedenen Gruppen und das Bauwerk betrifft, tja, die sind erst nachher gekommen, die Helden waren zuerst da. Also könnte man sie z.B. um die Rechte an dem Bauwerk bieten lassen oder so. Oder die Helden machen da ihre neue Zentrale auf und die eigentümlichen Gruppen dürfen mal alle gleichermaßen in die Röhre gucken. Oder man schließt einen Kompromiß.
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Offline Markus

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Bist du sicher, dass du ein in-game Problem hast?

Für mich liest es sich so, als würdest du deine Spieler gern mit schwierigen Entscheidungen konfrontieren, worauf diese aber keine Lust haben. Vielleicht wollen sie einfach Helden spielen, die immer Helden sein können, ohne sich je die Finger schmutzig zu machen. Spielt ihr vielleicht so, dass die Helden durch entsprechende Anstrengung immer alles zu Friede, Freude, Eierkuchen wenden können?
Wenn es so wäre, hättest du den Gruppenvertrag gebrochen, als du dem Assassin-Spieler nur die Wahl zwischen dem eigenen Tod, dem seiner Freunde oder dem Mord gelassen hast. Das wäre dann eine Situation gewesen, aus der er eben nicht durch Anstrengung sauber wieder rauskommen konnte.
Ich frag das einerseits wegen der Widerholungsgefahr, andererseits, weil davon auch abhängt, welche Lösungen akzeptabel erscheinen: Wenn du einfach Mist gebaut hast, kannst du das auch offen sagen, und ihr überlegt gemeinsam, wie ihr alles wieder so dreht, dass es passt. Notfalls war eben der Unschuldige nicht unschuldig. Wenn die Spieler dagegen sagen, wir wollen harte Entscheidungen treffen müssen, dann musst du mit ihnen darüber Reden, warum jetzt diese Entscheidung nicht mehr ok ist.

Noch was: Was haben die drei Gruppen, die das Bauwerk wollen mit dem Rest deines Problems zu schaffen?

Online Tudor the Traveller

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Naja, er ist doch ein Assassine... das wissen die anderen ja auch nicht erst seit gestern. Der Typ wird wohl nicht gerade der Papst sein und seinen Dolch immer schnell zur Hand haben. Wie ist denn die Gruppe bisher damit umgegangen?

Zum Gericht: Kommt darauf an, welche rechtlichen Maßstäbe in deinem Setting gelten und wie rechtschaffen deine Spieler/SC insgesamt sind. Würden sie es unterstützen, den Assassinen mit einem blauen Auge davonkommen zu lassen? Sie scheinen ja schon mächtig sauer zu sein (Hälfte wollte ihn schon exekutieren). Ich würde sagen, dass die Gruppe dem Assassinen zumindest schuldet, dass er mildernde Umstäne bekommt und sich die anderen dafür einsetzen (die haben ja wohl auch etas Gewicht). Wenn er dann nicht gerade zum Tod verurteilt wird, kann er z.B. seine Schuld sühnen. Immerhin hat er den Mord nicht eigennützig begangen.

Denkbar fände ich:
Exil
Bewährung
Gottesurteil
Bestechung
Täuschung

etc.

alles, was den Assassinen nochmal davonkommen lässt. DANN kann sich die Gruppe intern mit dem Problem herumschlagen, ob sie ein schwarzes Schaf in ihrer Mitte akzeptieren können oder nicht.
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Ein

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Redet OOC miteinander.
« Letzte Änderung: 19.02.2010 | 18:37 von Ein »

Offline Benjamin

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Ich versteh alles nicht. Ist es nicht Aufgabe der Spieler, ihre Charaktere aus der Scheiße zu holen?
Wenn sie sich nichts ausdenken, bitte, beißt halt einer ins Gras. Ist doch nicht Deine Schuld. Oder?

Und: Warum will die Gruppe den Assassinen exekutieren? Sind die Spieler da vielleicht etwas unkooperativ, weil sie denken, Charakterspiel erfordere das?
Wie wäre es dann mal mit Retro-D&D (z.B. Labyrinth Lord), ab Stufe 1? So zum Kopf-freimachen?  >;D

Ist der Assassine Mitglied irgendeines Ordens oder so?
Kann man den Assassinen zum Tode verurteilen und dann die Strafe aussetzen, um ihn als Auftragsmörder einzusetzen?
Welche Zeugen gibt es?
Wer steht überhaupt auf der Seite des Assassinen? Wenn den keiner mehr mag, muss er halt weg.

Und: Was Ein schreibt. =)

Offline Grimtooth's Little Sister

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Ich kenne das Problem. Outgame Diskussionen bringen da auch nicht viel. Die Situation ist einfach die, dass sich das Spiel selbstständig gemacht hat weil sich die Chars eben getreu ihres Wesen verhalten haben, auch wenn die Spieler nicht glücklich mit sind. Ich habe das leider öfters.

Kannst du nicht den Bösewicht, der den Assassinen da erst reingeritten hat, wieder auftauchen lassen? Oder den Unschuldigen wiederbeleben? Hat der Assasine den anderen nicht erklärt, was passiert ist?
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In meinem ersten Post hatte ich noch die In-game brille auf und habe überlegt, welche Mittel man benutzen könnte, um die GEschichte rumzureißen, damit sie weitergeht/das Ende spektakulär genug zu gestalten, dass es ein würdiges Ende ist.


Die OOC-Lösung ist auf jeden Fall zu bevorzugen, solltest Du das Gefühl haben, dass irgendwas in der GRuppe nicht stimmt.

Als Pädagoge hast Du mit Sicherheit auch die Fähigkeiten dem Gespräch eine Struktur zu geben und ergebnisorientierte GEsprächsarbeit zu leisten. Ich hätte da keine Skrupel den ganzen Problemlösungswerkzeugkasten rauszuholen und anzuwenden. Da sind Skrupel einfach fehl am Platz und eine gewisse Professionalität sehr hilfreich.

Deine Gruppe hat Glück, dass sie jemanden dabei hat, der das Interesse und die Skills mitbringt, eventuelle Spielerbezogene Probleme in der Runde aufzudecken und nicht in-game Flickschusterei zu betreiben.


sers,
Alex

Offline Blechpirat

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Soll der Magier doch den Bewährungshelfer geben. Es wird ihm (als Bundesbeamten) aufgegeben, endgültig zu klären, wie mit dem Assassinen zu verfahren ist. Dann bist du das Problem los .)

Offline Heretic

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Da hilft nur ein OoC-Gespräch.
Habt Glück, wenn euch der Assassinen-Spieler nicht das Handtuch wirft, weil die restlichen Spieler&SCs in so ins Messer laufen lassen.
Das ist eigentlich ein nicht mehr zu kittender Bruch in der Gruppe.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Bartimäus

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Ich persönlich finde das Ganze nicht so wild, wenn nicht gar anregend. Man könnte genau aus diesem Problem einen eigenen Plot machen, in dem der Assasine im Schatten des Streits um dieses Bauwerk entkommt. Damit hätte er die Gelegenheit die Dinge in ein anderes Licht zu rücken. Vieleicht bietet ihm sogar jemand an, die Dinge für ihn geradezurücken, wenn er etwas für ihn erledigt.
Derweil könnten die anderen Charakter zu ebenso unmoralischen entscheidungen gezwungen werden, womit auf einmal ein gewisses Verständnis aufkäme. Das ist meiner Ansicht nach noch kein so großes Problem, das Out of Play gelöst werden muss.

Allerdings muss man dafür natürlich eine gewisse Spielart spielen wollen, in der die Gutten nicht nur gut und die Bösen nicht nur böse sind und manchmal unbequeme Konsequenzen Auftauchen. Wie das nunmal so ist ^^

Gruß Bartimäus

Offline Kaisen

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Hmm... wenn du ne In-game Lösung willst dreh den Spieß doch einfach um... Also umgekehrte Psychologie. Bringe alle zweifler in die Gleiche Situation in der der Assasin gesessen hat. Also Entweder sie bringen den Assasin um oder ein unschuldiger stirbt. Du könntest dabei schon mit Visionen und Flashbacks arbeiten, in denen die Spieler die Situation aus den Augen des Assasins sehen. Vielleicht MÜSSEN sie einfach mal drauf geschubst werden: "Was hättet Ihr in der Situation getan." Es genugt wenn du einen in der Gruppe auf die Seite des Assasines schlagen kannst. Erfahrungsgemäß lassen sich die anderen dann erweichen oder auf einen Kompromiss ein. Ich kenne kaum eine Gruppe die so lange zusammen spielt die bewusst einen anderen Spieler töten würde.
Sie müssen das auf jeden fall selbst verantworten wenn es so weit kommt.

Natürlich kann man anderer Meinung sein.
Von allen Dingen die mir verloren gegangen, hab ich am meisten an meinem Verstand gehangen. (Ozzy Osbourne)

Offline Yvo

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Das Problem ist: Durch konsequentes Charakterspiel machen die SCs etwas, was die Spieler und der SL nicht gut finden und wo diese keinen Spaß dran haben...

Blöde SCs!!!  >;D

Führt ein OOC-Gespräch. Frag die Spieler (nicht die SCs), ob die ein Problem mit dem Assasinen haben und den Assasinen-Spieler, ob er diesen SC weiter spielen möchte.
Wenn eure Spielgruppe will, dass der Assasine überlebt, sollte da eine möglichkeit bestehen (siehe Beispiele...).
Das bedeutet dann eventuell auch, dass man das Charakterspiel kurz unterbrechen muss und die Spieler müssen sich für ihre SCs irgendwas ausdenken, wie die SCs doch auf der Seite des Assasinen stehen (naja, er hat uns das Leben gerettet...).

Auf Dauer werdet ihr kein Spaß haben, wenn konsequentes Charakterausspielen eher Player vs. Player (bzw. SC gegen SC) bedeutet, ihr auf letzteres aber kein Bock habt.
Butt-Kicker  100%, Storyteller 83%, Method Actor 75%, Specialist 75%, Tactician 67%, Power Gamer 50%, Casual Gamer 33%...

Offline Bad Horse

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@Kaisen: Das wäre wohl keine so gute Lösung. Wenn ich das richtig verstehe, steht die Gruppe ja gerade vor dem Problem, dass ihr Begleiter ein Mörder ist und die Charaktere alle gesetzestreu genug sind, um ihn nicht einfach davonkommen lassen zu wollen.

Die Spieler finden das nun doof, weil sie das Gefühl haben, vor der Wahl zu stehen, ob sie ihren Mit-SC aus dem Spiel entfernen oder ihre Charaktere verbiegen sollen. Klar, die Charaktere sind gar nicht real und wo weiter, aber für manche Spieler ist ein plausibler Charakter eben wichtig.

Wenn du sie jetzt nochmal vor die Wahl stellst, ihren Charakter zu verbiegen oder den Mit-SC sterben zu lassen, nur auf andere Art und Weise, dann bringt das gar nichts.

An dem Problem ist - soweit ich das sehe - nicht ein Beteiligter allein schuld: In der Gruppe gibt es mehrere Moralvorstellungen, der SL hat den NSC plausibel agieren lassen (nehme ich jetzt mal an), der Assassine wollte seine Mit-SCs nicht in Gefahr bringen... die Situation hat sich einfach dahin zugespitzt, dass die unterschiedlichen Moralvorstellungen der SCs aufeinander prallen und nicht so einfach wieder unter einen Hut gebracht werden können. Zumindest nicht, ohne dass sich irgendwer irgendwie verbiegen muss.

Und das lässt sich am besten erstmal OT klären. Schließlich muss den Spielern ja schon bei der Charaktererschaffung klar gewesen sein, dass es bei Charakteren mit ganz klaren Moralvorstellungen, die sich aber nicht immer decken, zu Unstimmigkeiten innerhalb der Gruppe kommen kann. Da müsst ihr den Mittelweg zwischen konsequentem Charakterspiel und gruppentauglichem Charakterspiel finden.
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Offline Markus

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Ich kenne kaum eine Gruppe die so lange zusammen spielt die bewusst einen anderen Spieler töten würde.
Gottseidank!  ;)

Offline dunklerschatten

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Ich frage jetzt mal provokativ ...

Ihr habt X Jahre in der Konstellation gespielt und jetzt wundern sich die anderen das der Killer eben ein Killer ist und liefern ihn quasi ans Messer oO  ?!
Muss man nicht wirklich verstehen oder ???

So aus der Hüfte geschossen

Gib dem Killer ein Chance zu fliegen,auszubrechen etc. oder der Richter ist bestechlich


"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
Quellcrist Falconer

Offline Grimtooth's Little Sister

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Ist doch ein ehemaliger Killer.  ;D Naja, und jetzt wieder.
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Offline Kaisen

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Vielleicht müssten wir etwas mehr über das Setting erfahren. Was bedeutet Mord denn in der Gesellschaft/im Volk? Spielt Ihr DSA oder Sowas wie Dark Sun?

Zugegeben ich habe wenig Erfahrung was Rollenspieltheorie angeht, aber ich denke manchmal ist die Holzhammermethode wirksam.


Zitat
Man könnte genau aus diesem Problem einen eigenen Plot machen,
Das halte ich noch für die beste Lösung. Nutze deine Möglichkeiten. Wie wäre es mit einem Zeitsprung um das ganze wieder gut zu machen...
oder mach aus dem Prozess einen Plot (wird aber wohl schwer oder sehr dröge)
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Offline Bartimäus

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Ich halte solche Dinge wie Zeitsprünge, Göttliches Eingreifen, Geisterbla für übertrieben. Damit zeigt man nur den Spielern, dass man als SL hilflos ist.
Gerade wenn die Spieler gutes Characterplay machen und konsequent sein wollen kann man dies nutzen um ihre Meinungen in Frage zu stellen, sie in bestimmte Richtungen zu beeinflussen. Irgendwelche Inquisitions-Guten mit der bösen Seite ihres Gutseins zu Konfrontieren. Sie selber haben mit ihrem Spiel so etwas meiner Ansicht nach herausgefordert. Schließlich wollen sie gerade einen ihrer Freunde für ihre Einstellung opfern. Da ist es nur passend, wenn diese auf eine harte Probe gestellt wird.

Dazu brauch man aber keine zu übertriebenen Mittel.

Offline Funktionalist

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Online Tudor the Traveller

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Ich habe noch eine Idee, um das Ganze in game plausibel zu entspannen. Da ja drei Parteien dieses Gebäude haben wollen, könnte der ausbrechende Konflikt die Gerichtsverhandlung verhindern. Es kommt zum Streit, es fliegen Worte, Drohungen, Beleidigungen und schließlich die Fäuste (oder Schlimmeres). Die Verhandlung muss vertagt werden. Alles geht drunter und drüber und die SC sind sich (erstmal) wieder selbst überlassen. Wahrscheinlich müssen sie selbst Partei ergreifen oder sonstwie auf den Konflikt reagieren. Wer weiß, wie es aussieht, wenn sich die Wogen glätten? Jedenfalls wäre das eine Möglichkeit die Situation erstmal in game aufzulösen, um nochmal weitermachen zu können.

OOG solltet ihr euch aber wirklich mal überlegen, wie eine überwiegend rechtschaffene Gruppe mit einem potentiell kriminellen Mitglied eigentlich funktionieren soll. Da müsstet ihr Kräfte definieren, die das Ganze zusammenhalten, sonst stellt sich die Frage, warum die sich überhaupt vertragen. Zudem sollte, wie gesagt, auf die widrigen Umstände des Mordes eingegangen werden. Der Fokus könnte auf einer Diskussion liegen, inwiefern der Tod eines Unschuldigen (?) zu Gunsten des Überlebens der Gruppe tragfähig ist. Was hätten die anderen getan? Das kann man ja auch durchaus innerhalb der Gerichtsverhandlung anspielen. Außerdem handelt es sich um ein Geschworenengericht. Da kann man einiges an Überredungskünsten einbringen. Wenn das nicht durch die Bank juristische Hardliner sind (wohl kaum), dann wird man vielleicht Verständnis für die schwierige Entscheidung wecken können. Natürlich kann sich der Assassine auch reumütig zeigen und etwas auf die Tränendrüse drücken.
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Eulenspiegel

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Natürlich kann sich der Assassine auch reumütig zeigen und etwas auf die Tränendrüse drücken.
Vor allem mal aus Sicht des Assassinen: "Ich habe meinen Kopf riskiert und diesen Menschen getötet, um dir den Arsch zu retten. Und was ist der Dank? Du willst mich erst umbringen und schleppst mich dann vors Gericht. Meine Lektion habe ich gelernt: Ich rette dir nie wieder den Arsch."

Also mal ehrlich, wenn ich der Assassine wäre: Vorher wäre ich der Gruppe wahrscheinlich auch loyal eingestellt und hätte einen Unschuldigen gerettet, um die Gruppe zu schützen.
Aber spätestens, wenn die Leute mich deswegen meucheln würden und mich vors Gericht schleppen, würde ich meine Loyalität nochmal überdenken. Wenn ich das nächste Mal vor die Wahl gestellt werden würde, würde ich sagen: "Was schert mich die Gruppe? Bringt sie ruhig alle um. Wegen denen mache ich mir nicht mehr die Hände schmutzig." (Evtl. würde ich auch zu den Feinden überlaufen, um mich an meiner ehemaligen Gruppe zu rächen.)

Mich würde wirklich mal die ingame Motivation der anderen Chars interessieren:
1) Er ist ihr Freund.
2) Er hat das nur getan, um ihnen das Leben zu retten.

Gehen die restlichen Chars mit allen Freunden so um? Sorry, aber wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

Lange Rede kurzer Sinn:
Wenn der Assassine sagt, dass er die Tat bereut und er sowas nie wieder tun würde ("Unschuldige töten, um seine Freunde zu retten"), dann würde ich es ihm glauben. (Und es wird wahrscheinlich auch der Wahrheit entsprechen.)

Offline D. M_Athair

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    • ... in der Mitte der ZauberFerne
Das Problem ist: Durch konsequentes Charakterspiel machen die SCs etwas, was die Spieler und der SL nicht gut finden und wo diese keinen Spaß dran haben...

Spätestens an der Stelle wird es für die SC notwendig ihre eigenen Überzeugungen zu überdenken.
Fragen wie "Führen Recht und Ordnung tatsächlich zur Gerechtigkeit oder sind sie nur Konzepte für die Unverbesserlichen, die sich von der Realität abschotten?" müssen beantwortet werden. Prinzipiell besteht für jeden Charakter die Möglichkeit sich von seinen alten, vielleicht nicht mehr passenden Konzepten zu verabschieden.
Wie man das mechanisch in's Spiel einbauen kann zeigt The Shadows of Yesterday.
 
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan