In diesem
Thread im CoC-Unterforum ist mir ein Gedanke gekommen, den ich aber dort nicht diskutieren will, weil ich erstens nicht den Thread highjacken möchte und zweitens denke, dass es kein reines CoC-Thema ist.
Kurz: Der Threadstarter dort findet den Mythos nicht "gruselig". Ich hab mir meine Gedanken dazu gemacht und erinnerte mich dabei an eine Diskussion, die ich mit einem befreundeten Rollenspieler vor etwa einem Jahr hatte. Er meinte, dass er Horror-Rollenspiele nicht so oft spiele, weil die meisten SLs keinen Horror erzeugen könnten. Wenn er schon Horror spiele, dann wolle er sich richtig fürchten, richtige Angst spüren.
Meine Gedanke dazu, wie ich im verlinkten Thread ja schon angemerkt habe, ist, dass ich mich nicht wirklich fürchten möchte. Beim Horror-Rollenspiel geht es mir mehr um Spannung, vielleicht ein wenig Gänsehaut, aber nicht darum, wirklichen Horror zu erleben. Angst ist für mich ein sehr negatives Gefühl. Ich bin der Ansicht, dass Angst in erster Linie immer aus einem Gefühl der Hilflosigkeit entsteht.
Genau
das versuche ich aber als SL bei meinen Spielern zu vermeiden und ich möchte es eigentlich auch als Spieler nicht haben.
Nun habe auch ich in der Vergangenheit "Horror"-Abenteuer geleitet. Ich beurteile meine Ergebnisse dabei durchaus positiv. Ich glaube aber nicht, dass sich irgend jemand am Tisch wirklich gefürchtet hat. Spannung war da, zweifellos. Ein leichter Schauer ist wohl auch dem einen oder anderen den Rücken runter gelaufen, aber immer gepaart, mit einer gewissen Neugier und ganz sicher hatte niemand Angst.
Ich stelle also die These auf, dass wirkliche Angst am Spieltisch auch beim Horror-Rollenspiel eigentlich von den
meisten Spielern garnicht erwünscht ist. Das sehe ich auch daran, dass es gerade bei den furchtbaren, angsteiflößenden Szenen, bei denen die SCs wirklichen Horror erleben sollten, dazu kommt, dass die Spieler weniger schauspielern und mehr beschreiben. Sie gehen wieder ein Stück aus dem Charkater heraus, eben um keine Angst darstellen zu müssen. Ich sehe darin eine Schutzreaktion vor einem unerwünschten Gefühl - und es wäre doch wirklich widersinnig, in einem Spiel, bewusst ein unerwünschtes Gefühl zu erzeugen.