Autor Thema: Der Krieger außerhalb des Kampfes  (Gelesen 9521 mal)

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Offline Pesttanz

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Der Krieger außerhalb des Kampfes
« am: 23.04.2010 | 23:41 »
Das Thema entstand in einer meiner letzten Spielabende. Dort unterhielten sich zwei Spieler. Der eine stolzer Krieger und der andere spielte einen Magier. Der Spieler des Magiers behauptete, dass der Krieger ohne einen Kampf im Abenteuer total nutzlos sei.

Kaum eine Klasse ist in RPG´s so beliebt wie der Krieger. Kein Wunder, so schlägt er doch oftmals Löcher durch die Reihen der Gegner. Da viele Abenteuer den Kampf als wichtiges Stilmittel beinhalten passt das ja auch alles soweit. Was ist allerdings mit dem Krieger außerhalb von Kämpfen und/oder Schlachten? In den meisten Settings sind seine Skills so sehr auf den Kampf konzentriert, dass er sonst nichts kann. Was für Spiel technische Möglichkeiten könnte ein Krieger denn sonst noch haben? ISt er wirklich komplett nutzlos, wenn im Abeneteur kein Kampf vor kommt? Wie könnte er der Gruppe trotzdem helfen?
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Pyromancer

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #1 am: 23.04.2010 | 23:53 »
Der Klassiker ist natürlich der Krieger als "Party Leader", als Anführer der Gruppe. Er füllt eine soziale Funktion aus, ist gesellschaftlich oft hoch angesehen, hat Zugang zu anderen Krieger-Typen, kann sich Respekt verschaffen und ist dabei generell bodenständiger als reine Sozial-Charaktere und Charisma-Monster.

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Offline Markus

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #2 am: 23.04.2010 | 23:55 »
Was?
In den meisten Fantasywelten sind Krieger in der Regel Adlige, mit all dem, was so ein Stand an Rechten und Pflichten mit sich bringt. Nicht-adlige Krieger haben für das einfache Volk eigentlich auch in den meisten Settings eine Art Polizei-Funktion, also auf dem Land den entsprechenden Status. Und dann gibt's natürlich noch die Ranger-Krieger und die Dieb/Streuner-Krieger (inkl. Söldner) mit Wildnisfähigkeiten bzw. Halbwelt-Wissen/Kontakten.

Hab ich die Frage falsch verstanden?

Offline K!aus

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #3 am: 23.04.2010 | 23:56 »
Zitat
Der Spieler des Magiers behauptete, dass der Krieger ohne einen Kampf im Abenteuer total nutzlos sei.

Richtig! Genauso wie der Magier nutzlos ist, wenn keine Magie vorkommt. Oder der Dieb, wenn es nichts zu stehlen gibt. Oder der Priester, wenn er niemanden heilen / bekehren kann...

... wie in unserer Gesellschaft. Was macht ein Arzt, wenn er nicht in der Praxis ist. Oder der Anwalt, wenn er nicht im Gericht ist? Führen sinnlose Existenzen!  :Ironie:


Aber mal im Ernst.
Als Krieger bezeichnest du doch nur die Profession, die ein Charakter erlernt hat. Nebenbei ist es immernoch ein Mensch, Elf, Zwerg, etc. Der hat Träume, Wünsche, Hobbys, Familie, etc.

Wenn der Krieger keine Zeit auf dem Schlachtfeld verbringt, kann er sich vielleicht endlich seiner Briefmarkensammlung widmen!  ;D
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Offline Pesttanz

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #4 am: 24.04.2010 | 00:02 »
Nun es geht ja auch primär um die Fähigkeiten. Ein Magier hat je nach dem ein breites Sortiment an Zaubern. Der Dieb kann nicht nur stehlen. Dazu kommen betrügerische Aspekte(z.B. im Spiel) oder er bricht irgendwo ein. Je nach Setting und Skills könnte er auch seine Fähigkeiten zur Spionage widmen. Der Krieger aber ist in seinen Möglichkeiten recht eingeschränkt. Damit meine ich jetzt nur den Kontext Fähikeiten.
Mal abgesehen von gutem Rollenspielen. Was könnte der Krieger sinnvolles für die Gruppe tun, gemessen an möglichen Fähigkeiten? Ich habe nie darüber nachgedacht, doch der "Magier" hat auch mich ins grübeln gebracht.
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Offline scrandy

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #5 am: 24.04.2010 | 00:09 »
Naja, das ist ja im Grunde eine Frage der Qualtität der Nischenbildung des Settings bzw. wie sehr man das bei der Charaktergenerierung berücksichtigt. Möchte man möglichst viel mitspielen, dann sollte man etwa 3 Spezialgebiete besitzen, die nicht sehr miteinander verwandt sind, so dass man immer irgendwas tun kann. Wählt man nun den reinen Krieger, dann kann man wohl auch nur kämpfen.

Deswegen haben viele Systeme ja Krieger/Anführer/Heiler oder Krieger/Waldexperte/Alchemist oder Krieger/Redner kombis.

In meinem eigenen System gibt es gar keine reinen Krieger, weil die eben bei Kampfarmem Spiel nichts zu tun haben. Ich habe deswegen nur.
Hammeritenkrieger: Krieger/Rechtsgelehrter/Priester
Tierkrieger: Krieger/Tiermagie/Naturkundiger
Sternfahrer: Krieger/Mechaniker/Sternamgier
usw...
Vor allem habe ich einen riesigen Haufen an Charaktertypen, die gar nicht kämpfen können. Wenn man da reine Krieger hätte, dann gäb es ein Problem, weil der Kampf dann immer ein Spotlight sein müsste.

Ohne solche Mischcharaktere muss man sich eben mit den Konsequenzen abfinden oder ausschließlich zugeschnittene Abenteuer spielen. Aber das wollen viele ja auch.
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Offline K!aus

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #6 am: 24.04.2010 | 00:12 »
Zitat
Was könnte der Krieger sinnvolles für die Gruppe tun, gemessen an möglichen Fähigkeiten?

Er kann durch Wappendkunde Gruppierungen identifizieren.
Er kann durch sein Wissen über Schlachten gleichzeitig Information über beteiligte Orte, Leute, Ereignisse beisteuern.
Er kann durch seine Erzählungen über Schlachten mindestens genauso gut unterhalten wie ein Barde.
Er kann durch seinen Einsatz im Krieg rudimentäre Kenntnisse der Heilung erworben haben.
Er kann durch seinen vielen Einsatz der Waffen und Rüstungen ein solides Wissen darüber angeeignet haben, um von Händlern nicht übers Ohr gehauen zu werden.
Er kann durch seine Erfahrung in den Schlachten eine eiserne Überlebensfähigkeit erworben haben.
Er kennt als Glücksritter den Adel in und auswendig.
....

Er lächelt den Magier an und meint: "Ihr meint also ich sei außerhalb der Schlacht nutzlos. Aber wisst ihr was Kill the mage first! für die Lebenserwartung unser beider bedeutet?"  8)  ;D  :D
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Offline K´sin'Tar

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #7 am: 24.04.2010 | 00:15 »
Bei meiner Runde ist der Krieger zum Beispiel ein recht guter Schmied, er baut sich jetzt seinen eigenen Laden :D
Er hat trotz seines grottenschlechten Charismawertes mit die besten Beziehungen, einfach weil er derjenige war, der auf die Idee kam ein kleines Vermögen für das Essen mit dem reichen Händler auszugeben  :)
Für viele Dinge außerhalb des Kampfes sind ja auch die Ideen eines Spielers hinter dem jeweiligen Charakter wichtiger, nutzlose Charaktere sind meist solche, deren Spieler gerade keine Motivation oder Inspiration haben.
« Letzte Änderung: 24.04.2010 | 00:16 von K´sin'Tar »
Ich kenne dich ja nicht,aber jetzt halte ich dich für Böse ....BÖÖÖHSE

Zitat von: Mir am 26.3.2010
Wenn ich mir nicht sicher bin ob ich denke, kann ich mir eigentlich sicher sein dass ich es nicht tue, aber wenn ich mir des Nichtdenkens sicher bin, tue ich es mit Sicherheit doch

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #8 am: 24.04.2010 | 00:17 »
"was, ich bin nutzlos? ...wartet mal ihr Süßen! Jaja...es ist genug Hogar für alle da....ja....ich komme ja gleich wieder..jaja, das IST eine Drachennarbe....Mädels, der einsame Bücherwurm da drüben möchte mir gerne etwas sagen...."
;D

Offline Sammuell

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #9 am: 24.04.2010 | 01:09 »
Außerdem ist es viel leichter für einen Krieger eine Diskussion in einen Kampf zu verwandlen, als für einen sozialen Charakter einen Kampf in eine Diskussion zu verwandeln, insofern können Krieger schon ihren sich selbst ihren Zweck erschaffen  :)

Aber praktisch für einen Krieger wären auch Dinge wie z.B. die Fähigkeit Leute einzuschüchtern oder alte Kriegsgeschichten zu erzählen, vielleicht kann er ja auch etwas die Kammeradschaft von Kriegern mit dennen er einst in den Krieg gezogen ist für die Gruppe nutzen. Und wenn die Gruppe damit einverstanden ist kann es gelegentlich auch mal ganz interessant sein, wenn der Barde den Krieger davon abhalten muss auf eine Beleidigung mit dem gezogenen Schwert zu reagieren, indem er ihm gut zuredet und ihn nebenbei daran erinnert das es schlecht wäre in noch einer Stadt gesuchter Verbrecher als Nachteil zu erhalten.

Offline Markus

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #10 am: 24.04.2010 | 01:11 »
Das Problem ist auch, dass in vielen Fantasy-Systemen die Magier eierlegende Wollmichsäue mit schweizer Taschenmesser sind. Sie können kämpfen, Soziales, Heimlichkeit und so weiter. Die einfachste Lösung dafür ist wirklich der Adelsstand, der eben nur an Krieger vergeben wird.

Offline Funktionalist

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #11 am: 24.04.2010 | 01:25 »
Naja, in den meisten Runden wird ja nur gekämpft und alles andere ausgespielt...da braucht man halt keine Würfel. (Timmy Powergamer lässt grüßen!)

Und mal ehrlich, wenn man der KriegerSC die ganzen Bräute kriegt, kann der Magier noch so schlau daherreden und Vertäge aushandeln, er zieht immer den kürzeren, oder die häßlichere. ;P

Der Krieger hat neben seinen Prügelfertigkeiten auf jeden Fall das Machismo auf seiner Seite. Die wandelnde Potenzbombe versprüht das Testosteron Literweise. Da ist es doch klar, was dieser außerhalb der Kämpfe macht:
Rumprollen und gefährlich wirken, Krieger sein ("Schaut her!"), Feiern und die Muskeln spielen lassen. Kneipenschlägereien und Unterweltbegegnungen, wenn nicht gar Kontakte. Gerüchteküche und Politneuigkeiten mit Fokus auf Koflikte dürften ihn schnell erreichen, solte er ein Söldner oder Adliger sein.

Krieger haben doch meist ihre eigenen sozialen Zirkel, oder? Und wenn es die übelste Kaschemme der Stadt ist. Wer selber nicht stinkt wie ein nasser Hund und dem das Orkblut nicht aus dem Bart auf die behaarte Brust tropft, sollte sich dort schnell einem Beschützer an den Hals werfen oder wird als Bierkruguntersetzer enden.
Diese Helden sind Monster und haben schon dutzende getötet.
Wenn der rumschreit, springen die kleinen Stadtwachen oder rufen Verstärkung, der Magier wird plötzlich sehr vorsichtig.

Der Barde singt zwar toll und erobert seine Angebetete, aber trotzdem kriegt Conan den Harem. (Ich kann gar nicht genug betonen wie wichtig dieser Aspekt ist, um die Magierspieler zu frustrieren. ;D ).

Der Krieger tritt die Tür ein, die der Dieb öffnen wollte, er bringt den Stadtrat dazu, winselnd die Wünsche der Truppe zu erfüllen, während der Priester die alte Lippenmusik spielt und seine vorbereitete Rede wegwirft...
Ein Truppe braucht nur Krieger..und einen Haustiermagier. Ohne den machen die Frauenabenteuer ja nur halb so viel Spaß. ~;D
« Letzte Änderung: 24.04.2010 | 01:28 von Destruktive_Kritik »

Offline DasTaschentuch

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #12 am: 24.04.2010 | 01:38 »
Nun es geht ja auch primär um die Fähigkeiten. Ein Magier hat je nach dem ein breites Sortiment an Zaubern.

Oldschool DnD Clon: Magier hat einen Zauber auf Level ein.
Ohne bezug auf ein konkretes regelwerk ist die Argumentaion über Skills und co herlich sinnlos.
In DnD 3.5 kann ein Kämpfer ausserhalb des Kampfes genauso sinnlos sein wie ein auf Feuerball spezialisierte Magier oder ein auf Sneakattack geskillter Dieb.
Wenn ich mal bei DnD bleibe: der klassische Kriger kann gut klettern,schwimmen,reiten mit Tieren umgehen und einschüchtern.
Wenn die Gruppe also einen Fluß durchqueren,eine Felswand erklimmen,jemanden einschüchtern oder Tiere versorgen muß kann ein Kämpfer Gold wert sein während ein Magier mit Skillpunkten nur in Arkanem Wissen weder im noch ausserhalb des Kampfes irgendeinen Nutzen haben kann :-) Und gute Charakterspieler können auch aus einem total miserablen und verskillten Burschen etwas machen,was der Spielergruppe für Jahre in Erinnerung bleiben wird.

Offline YY

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #13 am: 24.04.2010 | 06:19 »
Ich finde es schade, dass es zu wenige Rollenspieler gibt, die das umsetzen können.
 ;)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Pesttanz

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #14 am: 24.04.2010 | 07:40 »
Rollsenspieltechnisch kann der Krieger genau wie jeder andere Char spielen und auch glänzen. Keine Frage. Mir kam aber die Erkenntnis, dass der Krieger von seinen Skills her sehr festgelegt ist, während die anderen von allem ein bisschen können. Welches System gibt den einzelnen Klassen den viele Klassen bezogene Fähigkeiten?
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #15 am: 24.04.2010 | 09:44 »
Das Thema entstand in einer meiner letzten Spielabende. Dort unterhielten sich zwei Spieler. Der eine stolzer Krieger und der andere spielte einen Magier. Der Spieler des Magiers behauptete, dass der Krieger ohne einen Kampf im Abenteuer total nutzlos sei.

und der Magier wenn es nichts zum Zaubern gibt oder der Dieb wenn nichts zum dieben ....

Der Krieger ist Mitglied   der Kriegerkaste oder klasse(und Nein der Geburtsstand interessiert nicht unbedingt) nenne ihn Fianna, Trucht, Ritter, Samurai oder Rajput und damit formell der Oberschicht, er ist damit Mitglied der gleichen sozialen Gruppe wie der Ard Righ, König, Radscha usw selbst  wenn er im Frieden den Boden beackert.

Damit ist der Krieger das natürliche formelle Face der Gruppe neben dem Priester, eine Rolle die der Barde nur in sehr speifischen Settings ausfüllen kann.
Dazu kommt sein Wissen über Kriegerkram, Heraldik, Tiere, Kriegskunst, Legenden...

Zitat
Rollsenspieltechnisch kann der Krieger genau wie jeder andere Char spielen und auch glänzen. Keine Frage.
Nope, mir geht es ums Skills und danach haben Magier da meist sehr wenig übrig.

Zitat
Welches System gibt den einzelnen Klassen den viele Klassen bezogene Fähigkeiten?
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #16 am: 24.04.2010 | 09:45 »
Völlig off-topic: Fanmail für Destruktive Kritik! :D

Ich spiele seit Jahren einen Krieger, wenngleich es in dem System eigentlich keine solche 'Klasse' gibt. Der Typus passt aber. Seine Fähigkeiten sind ziemlich stark auf Kampf getrimmt, aber gerade in letzer Zeit haben wir kaum noch Kämpfe in unserer Kampagne. Langweilig wird es dem Krieger aber trotzdem nicht, weil er eben die sozialen Funktionen einnimmt, die bereits genannt wurden.

Krieger sind schon allein durch ihre körperliche Präsenz geborene Anführer, außerdem bringen sie einige Eigenschaften mit, die sie stets aus der Masse herausstechen lassen wird: Ehrgeiz, Mut, Durchsetzungsvermögen etc. Krieger kommen immer weit, egal in welchem Feld, eben weil sie das kämpfen gewohnt sind. Sie erreichen ihre Ziele oder sterben beim Versuch. Schaut euch mal unsere heutige Welt an, Stichwort Ellbogenmentalität. Die Leute, die oben stehen, sind Kämpfer, Kriegertypen - und zwar egal in welchem Bereich.

Wer den Krieger nur auf seine Spielwerte begrenzt, verbaut sich selbst viele Möglichkeiten. Man muss bedenken, wie Menschen auf andere Menschen wirken, und daraus ergeben sich Rollen, die der Krieger außerhalb des reinen Gefechts einehmen kann oder in die er automatisch gedrängt wird. Wer körperlich so stark definiert ist, wie der Krieger, wird von seinen Mitmenschen z.B. als Bedrohung oder als Beschützer wahrgenommen - in jedem Fall fällt es aber schwer, so jemanden zu ignorieren. Der Krieger wird also immer eine wichtige Position in der Gruppe einnehmen, speziell was die Außenwirkung angeht. Und wenn der Magier schlau ist, wird er sich das zunutze machen ;)    

Alice Crocodile Coltrane

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #17 am: 24.04.2010 | 10:01 »
Hach... jetzt bin ich wegen diesem coolen Thread doch tatsächlich durch alle meine gesammelten Krieger(innen) Bilder gegangen.

Das Spektrum ist sooo riesig: Amazonen, Ritter, Samurai, Barbaren, Söldner, Anführer, hasenfüssiges Kanonenfutter, solche mit persönlicher Queste, solche die einfach das Abenteuer suchen, sogar muskelbepackte barbarische Orkkrieger, die voll Emo auf einem Stein sitzen und über den Unsinn der Welt sinnieren...

Und mit dabei: Der Drecksack von einem Söldner, den ich liebend gerne mal spielen würde!  >;D

Offline Scylla

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #18 am: 24.04.2010 | 10:18 »
Meisterin Alice, dürfte ich eventuell mal das Bild mit den Orkkriegern sehen?

Alice Crocodile Coltrane

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #19 am: 24.04.2010 | 10:47 »
 :D So hat mich hier noch keiner genannt.
Aber  :-[ ich hab ein bisschen angegeben... es ist nur ein Krieger  ::)


Und vielleicht ist es noch nichtmal ein Ork... aber es könnte gut einer sein.


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Offline 1of3

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #20 am: 24.04.2010 | 11:13 »
Zitat
Das Thema entstand in einer meiner letzten Spielabende. Dort unterhielten sich zwei Spieler. Der eine stolzer Krieger und der andere spielte einen Magier. Der Spieler des Magiers behauptete, dass der Krieger ohne einen Kampf im Abenteuer total nutzlos sei.

Von deiner Formulierung geh ich mal davon aus, der Magier-Spiele die Werte eines "Kriegers" meinte. Das ist dann aber keine allgemeine Rollenspiel-Frage, das hängt schlicht und ergreifend vom benutzten System ab.

Bei D&D3 hätte er z.B. recht. Da ist alles, was nicht zaubern kann, irgendwann nutzlos.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #21 am: 24.04.2010 | 12:07 »
Es hängt sehr stark vom System ab, sowohl, inwiefern der "Krieger" auf Kampffähigkeiten getrimmt ist, als auch, inwiefern der "Magier" breit aufgestellt ist.
Prinzipiell hat der OP imho nicht unrecht. Ein Krieger hat als Kernkompetenz nunmal den Kampf. Da jedoch die allermeisten Systeme, bei denen Krieger so stark auf Kampf ausgelegt sind, dass alle anderen Felder quasi auf der Strecke bleiben, sich auf Settings beziehen (wollen), in denen Kampf eine relevante, wenn nicht sogar zentrale, Rolle spielt, ist das unproblematisch bzw. steht in gegenseitigem Wechsel. Systeme, deren Settings den Fokus nicht so stark auf Kampf legen, werden Kriegern in der Regel auch genug Raum lassen, ihre Fähigkeiten entsprechend breiter zu gestalten.
Abgesehen davon halte ich das Argument, Magier seien prinzipiell weniger spezialisiert, für nicht tragbar, denn das hängt extrem vom Magiesystem ab. Ich kenne auch Systeme, wo Magier zwingend spezialisiert und entsprechend eingeschränkt sind. Zudem fallen sie häufig in die Nische des Gelehrten und sind eben dahingehend spezialisiert und entsprechend "unnütz". Natürlich ist generell breites Wissen mächtig, aber wenn es in der Praxis dann hapert, kommt man auch nicht richtig weit.

EDIT: Habe die Hälfte von dem, was ich sagen wollte, vergessen.... Also: Zuerst zu dem Punkt von DK, von wegen Krieger ziehen die Frauen an usw.: Jein. Ich würde dem geminmaxten Krieger mit dem Charisma eines Steins das nicht einräumen. Und darauf zielt die Ausgangsbehauptung ja ab, wenn ich es richtig verstanden habe.
Dann noch: Krieger sind physische Typen, in der Regel kräftig und robust sowie ausdauernd, häufig auch geschickt und beweglich. Insofern sind sie auch bei allen körperlich fordernden Aktivitäten vorne mit dabei, seien es lange Märsche, materielle Hindernisse, die aus dem Weg geräumt werden müssen oder Situationen, in denen eine bedrohliche Erscheinung hilfreich ist. Letzterer Punkt wird leider nicht immer gut umgesetzt, v.a. da Charisma imho eine unbrauchbare, weil unpräzise, Eigenschaft ist, diese Dinge (Charisma + Einschüchtern) aber nicht selten gekoppelt werden. Das Charisma ist nämlich imho egal, wenn sich ein 2 m großer Muskelberg vor jemandem aufbaut; ob der sich einschüchtern lässt, hängt m.E. primär davon ab, ob der Bedrohte sich in der Lage glaubt, einer körperlichen Auseinandersetzung etwas entgegensetzen zu können. Anderenfalls IST der Muskelberg einfach eine reale Bedrohung, unabhängig davon wie charismatisch er rüber kommt.
« Letzte Änderung: 24.04.2010 | 12:26 von Tudor the Deadish »
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
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Offline Scylla

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #22 am: 24.04.2010 | 12:19 »
:D So hat mich hier noch keiner genannt.
Aber  :-[ ich hab ein bisschen angegeben... es ist nur ein Krieger  ::)
Und vielleicht ist es noch nichtmal ein Ork... aber es könnte gut einer sein.
Hm, ich muss ja auch artig nachfragen, wenn ich schon was von dir will. Mag sein, dass es nur ein Ork ist, aber dafür ein schönes Bild. Danke  ;D

Alice Crocodile Coltrane

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #23 am: 24.04.2010 | 13:55 »
Hm, ich muss ja auch artig nachfragen, wenn ich schon was von dir will. Mag sein, dass es nur ein Ork ist, aber dafür ein schönes Bild. Danke  ;D

 :D Gern geschehen!

Belchion

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Re: Der Krieger außerhalb des Kampfes
« Antwort #24 am: 24.04.2010 | 14:50 »
Ich glaube, das Problem mit dem Krieger außerhalb des Kampfes besteht vor allem dann, wenn man zu sehr mit Scheuklappen an den Krieger herangeht - der ist nicht nur von der Klasse Krieger, sondern entspricht auch ansonsten in allem dem Klischee des Panzergrenadiers. Denn Krieger ist ja nicht gleich Krieger, Dieb nicht gleich Dieb.

Ich benutze jetzt mal die typischen D&D-Klassen, weil die jeder kennt und man es an ihnen am einfachsten erklären kann: Die Klasse Krieger gibt ja eigentlich erstmal nur an, dass derjenige ziemlich gut austeilen und vor allem auch einstecken kann. Die Klasse Dieb gibt ja eigentlich erstmal nur an, dass derjenige ziemlich gut im Schleichen, Schlösser knacken und Fallen entschärfen ist, im ehrlichen Zweikampf mit dem Krieger aber eher den Kürzeren zieht.

Daraus folgt nun aber nicht zwingend, dass der Krieger ausgebildeter Soldat ist oder der Dieb eine kriminelle Laufbahn hinter sich hat. Diesen Kern des Konzepts Krieger können ja sehr viele Typen ausfüllen: Der Ritter ebenso wie der Schläger der Diebesgilde, der Barbar ebenso wie der Legionär. Um den Kern herum haben die aber alle unterschiedliche Aufgaben: Der Ritter sollte sich mit Etikette, Recht und Führungsqualitäten beweisen, der Barbar sich mit Landwirtschaft und Wildnis auskennen, der Schläger der Diebesgilde über kriminelle Kontakte verfügen und wissen, wie man Leuten spurlos wehtut. Das Konzept des Diebes lässt sich ebenso vielfältig ausfüllen, ein Gigolo hat andere Fertigkeiten als ein Einbrecher der Diebesgilde oder ein Spion. Der Gigolo kann nicht nur um die Eltern der Holden herumschleichen, sondern muss jene erstmal verführen. Der Einbrecher braucht ein Auge für Wertgegenstände, der Spion muss eher dechiffrieren und Informationen zusammensetzen.

Das Problem tritt daher vor allem dann auf, wenn man a) seine Punkte zwar vollkommen frei verteilen kann, aber eine Spezialisierung dringend erforderlich ist, b) eine Klasse genau angibt, was der Charakter kann und sämtlichen weiteren Fertigkeiten ausschließt. Das Problem tritt ja bei D&D3 sehr stark auf: Der Krieger ist ein dermaßener Fachidiot, dass er außer kämpfen wirklich nichts kann. Und dann ist der Krieger außerhalb des Kampfes natürlich wirklich nutzlos, während der Dieb wenigstens wegen der vielen Fertigkeitspunkte über ein breites Fertigkeitsspektrum verfügt, mit dem er noch ein wenig was ausrichten kann. Der Magier überschattet hingegen auf höheren Stufen beide, weil er einerseits mit seinem Zauber alles kann, was die beiden können, und zum zweiten dank seiner hohen Intelligenz auch noch über recht viele Fertigkeitspunkte verfügt.

Ich finde, Castles & Crusades hat mit den Primes einen sehr cleveren Ansatz, um das Problem zu umgehen - weil nicht exakt definiert ist, was man kann, kann man die zur eigenen Vorstellung passenden Primes wählen und seinen gedachten Hintergrund regeltechnisch etwas unterfüttern. MIDGARD hat ja auch einen ähnlichen Ansatz, weil die Steigerungskosten je nach Klasse unterschiedlich sind (allerdings finde ich es bei MIDGARD etwas zu bürokratisch gelöst).