Es hängt sehr stark vom System ab, sowohl, inwiefern der "Krieger" auf Kampffähigkeiten getrimmt ist, als auch, inwiefern der "Magier" breit aufgestellt ist.
Prinzipiell hat der OP imho nicht unrecht. Ein Krieger hat als Kernkompetenz nunmal den Kampf. Da jedoch die allermeisten Systeme, bei denen Krieger so stark auf Kampf ausgelegt sind, dass alle anderen Felder quasi auf der Strecke bleiben, sich auf Settings beziehen (wollen), in denen Kampf eine relevante, wenn nicht sogar zentrale, Rolle spielt, ist das unproblematisch bzw. steht in gegenseitigem Wechsel. Systeme, deren Settings den Fokus nicht so stark auf Kampf legen, werden Kriegern in der Regel auch genug Raum lassen, ihre Fähigkeiten entsprechend breiter zu gestalten.
Abgesehen davon halte ich das Argument, Magier seien prinzipiell weniger spezialisiert, für nicht tragbar, denn das hängt extrem vom Magiesystem ab. Ich kenne auch Systeme, wo Magier zwingend spezialisiert und entsprechend eingeschränkt sind. Zudem fallen sie häufig in die Nische des Gelehrten und sind eben dahingehend spezialisiert und entsprechend "unnütz". Natürlich ist generell breites Wissen mächtig, aber wenn es in der Praxis dann hapert, kommt man auch nicht richtig weit.
EDIT: Habe die Hälfte von dem, was ich sagen wollte, vergessen.... Also: Zuerst zu dem Punkt von DK, von wegen Krieger ziehen die Frauen an usw.: Jein. Ich würde dem geminmaxten Krieger mit dem Charisma eines Steins das nicht einräumen. Und darauf zielt die Ausgangsbehauptung ja ab, wenn ich es richtig verstanden habe.
Dann noch: Krieger sind physische Typen, in der Regel kräftig und robust sowie ausdauernd, häufig auch geschickt und beweglich. Insofern sind sie auch bei allen körperlich fordernden Aktivitäten vorne mit dabei, seien es lange Märsche, materielle Hindernisse, die aus dem Weg geräumt werden müssen oder Situationen, in denen eine bedrohliche Erscheinung hilfreich ist. Letzterer Punkt wird leider nicht immer gut umgesetzt, v.a. da Charisma imho eine unbrauchbare, weil unpräzise, Eigenschaft ist, diese Dinge (Charisma + Einschüchtern) aber nicht selten gekoppelt werden. Das Charisma ist nämlich imho egal, wenn sich ein 2 m großer Muskelberg vor jemandem aufbaut; ob der sich einschüchtern lässt, hängt m.E. primär davon ab, ob der Bedrohte sich in der Lage glaubt, einer körperlichen Auseinandersetzung etwas entgegensetzen zu können. Anderenfalls IST der Muskelberg einfach eine reale Bedrohung, unabhängig davon wie charismatisch er rüber kommt.