Man kann den Verdächtigen ja auch beschatten, um Beweise zu sammeln. Oder man versucht herauszufinden, warum er das tut, was er tut.
Warten ist natürlich langweilig.
Bei einem guten SL hat man, wenn man sich erstmal auf einen Verdächtigen eingeschossen hat und diesen konsequent observiert, nach etwa 5-10 Minuten die notwendigen Beweise. Leider ist es so, dass viele SLs (gerade im DSA-Umfeld, aber nicht nur) eine solche Untersuchung unnötig in die Länge ziehen, indem sie den NSC nur verdächtigen Kram machen lassen, wenn die SC nicht da sind.
Klar kannst du den Dienstplan des Gesindes überprüfen. Aber das kostet auch Zeit. - Und abends schlafen die meisten. Bzw. tagsüber hat man irgendwo auch alleine Schicht und es fällt nicht auf, wenn du kurz fehlst.
Abends schlafen sie in Schlafsälen (außerdem: wenn das Gesinde nach 12 Stunden knochenharter Arbeit noch genug Energie aufbringt, um nachts rauszuschleichen und Leute umzubringen, dann hat es meinen Respekt). Tagsüber gibt es auch kaum Privatsphäre und es fällt idR auf, wenn ein Dienstbote ungewöhnlich lange zur Erledigung von Aufträgen braucht (bzw. während der Arbeit einschläft, weil er nachts unterwegs war).
Das gibt Gerüchte unter dem Dienstvolk, denen man nur noch nachgehen muss.
Natürlich können die Spieler, auch nachdem sie sich auf die Gauklerin eingeschossen und ihr verdächtiges Verhalten notiert haben, immer noch dem Plot folgen und versuchen die genauen Hintergründe der Morde aufzudecken - aber das können sie genauso, wenn sie durch eine hohe Menschenkenntnis-Probe die Verwicklung der Gauklerin in die Morde erkannt haben (da haben sie genauso wenig Beweise/bzw. einen Plan, wem sie die Info am Besten stecken). In Detektivabenteuern geht es eher weniger darum Hinweise zu
finden, als vielmehr, überhaupt die richtigen Fragen zu stellen.
zu 1) Nein, eine Überreden-Probe bedeutet, dass du die Person von einer Sache überredet hast. - Wie du diese Person dabei überredest, ist Teil der Überreden-Probe.
Also ist die Fiktion (und die Entscheidung des Spielers) bedeutungslos? Wenn er eine hohe Probe würfelt, dann sagt sein SC einfach das richtige, unabhängig ob der Spieler die richtige Idee hatte? Sorry, aber das beißt sich mit meinem Verständnis von Rollenspiel (da könnte ich auch gleich am Anfang eine Probe auf "Plot lösen" werfen lassen).
zu 2) Klar wäre die Probe vor versammelten Hofstaat erschwert. Aber jede noch so hohe Erschwernis ist mit einem explodierenden Würfel zu knacken.
Es geht nicht darum, dass er den Herrscher nicht überzeugt, es geht um die
Konsequenzen seines Erfolges.
Frei nach Norman Mailer: "Je mehr der Mensch erreichen kann, umso sicherer kann er sich sein, dass sich der Teufel im Detail versteckt." (und gerade beim Umkrempeln der Politik eines solchen Herrschers gibt es genug Details, auf die man achten sollte).
zu 3) Lese das AB. Es sind Herrscher einer Honinger Geschichte. Und man ist nicht unbedingt ein dahergelaufener Bursche sondern mitunter eine extrem wichtige Persönlichkeit.
*liest* OK, es sind also keine normal denkenden/fühlenden Herrscher, sondern Konstrukte in einer Drama-Welt, welche nach dramatischen Notwendigkeiten handeln. Ist OK.
zu 5) Natürlich KÖNNTEN sie sich aus dem Weg gehen. Wenn man aber deutlich machen kann, dass ein gemeinsames Gespräch wünschenswert ist, dann verzichten nur dumme Leute auf die Diplomatie.
Eben. Das muss man JEDEN VON IHNEN einzeln deutlich machen (du hattest ja geschrieben, dass man einfach zu allen gleichzeitig sprechen könne). Zwischendurch können sie es sich übrigens durchaus noch anders überlegen (ist ja nicht so als wären Meinungen unbegrenzt haltbar).
zu 6) Richtig. Sie haben unterschiedliche Interessen. Das erschwert natürlich die Probe. Für explodierende Würfel aber schaffbar.
Man muss sie nicht nur überzeugen ihre Interessen in Einklang zu bringen, dieser Konsens muss auch UMSETZBAR sein. Diese Art von Konsens zu erarbeiten ist nicht immer einfach und erfordert schon einiges an Gehirnschmalz und (vor allem) logistische Planung (was auch Zeit verschlingt).