Zu Dragonlance bin ich recht heftig "vorbelastet":
Dragonlance ist für mich kaum Railroading, so wie wir das machen und um es mit Deinen Worten zu sagen: Das ist FALSCH!
Ich sehe die vielen feststehenden Punkte ( inzwischen ) mehr als Plotpoints einer gigantischen Kampagne, die ohne SC-Beteiligung stattfindet... die Welt läuft halt.
Das ist dann eben KEINE Plot-Point-Kampagne! - Wäre es das, dann wären die SCs die Hauptfiguren und dann müßten diese sich gefälligst nach DREHBUCH verhalten, abkratzen, versagen, usw. - und damit wäre es nicht einmal mehr Rollenspiel, sondern was anderes.
Dragonlance ist ein klassischer "Sündenfall" D&Ds, der richtig viel Kollateralschäden nach sich gezogen hat und D&D in eine lange Phase der Stagnation getrieben hatte.
Klar kann man das Zeug nehmen, so gut wie ALLES rausreißen und dann trotzdem noch irgendwas damit spielen, aber das ist dann eben mehr "nach einer Idee von Dragonlance" oder "inspired by Dragonlance".
Wenn ich Conversion lese, dann erwarte ich eben, daß man die alten Materialien mittels SW bespielbar machen möchte, nicht daß man auch noch den "harten Kern" aus Dragonlance herausoperiert.
Planescape ist für mich halt nicht AD&D, Planescape ist für mich was großes eigenes, was AD&D nicht fassen kann,
Wie seltsam. - Für MICH hatte D&D das ziemlich GUT rübergebracht. Das war tatsächlich ein LICHTBLICK im damaligen eher langweilig tristen D&D-Setting-Angebot.
7te See will ich, nicht Pirates of the Spanish Main mit Magie...Es ist schon einfach genug, es mit Fate zu bauen, warum soll ich mir dann mehr ansehen, wenn ich der Meinung bin, für mein 7te See ist Fate die perfekte Sache!... das Flair kriege ich mit Fate für mich pers. besser eingefangen also mit SW, nichts für ungut, und die komplett freie Aspektbehandlung liefert mir auch viel, was ich als Spieler und SL anrichten kann!
Du hast einen Hammer (Fate3), und damit ist 7th Sea ein Nagel für Dich. Und nun willst Du aber darüber sprechen, "Wann Hammer, wann Schraubendreher?". - Seltsam.
Wie Du siehst, habe ich meine Gründe, warum ich etwas mache und Du Deine, wie Du etwas machen würdest. Ich akzeptiere Deine Sicht, meine sollte aber auch genug halt haben, um akzeptiert werden zu können, oder!
NIEMAND hat irgendwann in diesem Thread Deine Sicht in irgendeiner Weise als "nicht akzeptabel" dargestellt.
Du hast halt eine ANDERE Sicht als ich. - Du hast ANDERE Erfahrungen und Vorlieben als ich. Und daraus resultiert ein ANDERER Ansatz bei Conversions, als ich ihn fahren würde.
Aber hier ist das Thema "Wann Fate, wann SW?".
Und unter diesem Thema stelle ich fest, daß Du Dich OHNE ZÖGERN vornehmlich für Fate entschieden hast.
Ich finde das verständlich.
Wie gesagt: Fate ist DEIN Hammer. Und durch die Fate-Brille, die schon conversions-erprobt ist, und mit einer Souveränität im Umgang mit Fate antretend, ist so gut wie ALLES, was nicht direkt in einer der Schwächen von Fate umzusetzen wäre, ein "Fall für Fate".
Ich kenne HERO System EXPERTEN, die mir auch (sogar fast auf die Schnelle!) ALLES ins HERO System konvertiert bekommen. Und für diese ist die Conversion auf HERO auch das Natürlichste der Welt!
Warum?
Weil sie eben diese Regelsystem mit allen Stellschrauben, Macken, Stärken, Justierungsmöglichkeiten usw. GUT KENNEN.
Und so ist das, wenn ICH etwas konvertiere. - Früher hatte ich jede Menge auf AD&D bzw. Traveller konvertiert. Danach war BRP mein "Bastel-System" - und zwar LANGE Zeit. - Und dann kam D20 auf, und plötzlich war das Basteln richtig ARBEIT! Da war ich unzufrieden. - Mit HeroWars/HeroQuest konnte ich viel besser basteln, aber es war halt auch ein schwammiges "Herumerzählen", ohne die knackigen Punkte, die mir auf DAUER im Spiel fehlten.
Danach kam ich zu SW und da ging das Basteln so leicht und so befriedigend von der Hand, wie schon lange nicht mehr. Das lag daran, daß es schon zum BASTELN GEDACHT war. - Und dementsprechend fühlte ich mich wie der Heimwerker-König im Heimwerkermarkt.
Andere generische Regelsystem kommen und gehen. - Manche sind zwar generisch, aber sie zeigen einem KEIN STÜCK die wichtigen Handgriffe, die man kennen muß, um überhaupt damit eine eigene Anpassung vorzunehmen. Da wird man ziemlich im Regen stehen gelassen. So auch von der neuen Gesamtausgabe BRP, die mich maßlos enttäuscht hat. - Andere sind ÜBERKOMPLIZIERT und Crunch-Monster ohne Ende. Da brauche ich schon zu lange, um überhaupt mal an eine erste Conversion denken zu können. - Das macht mich ungeduldig und unproduktiv.
Daher ist - obschon ich schon manche Conversions auch auf Deadlands Classic gemacht habe - SW immer noch mein Bastel-System #1.
Ich kenne es ganz gut, weiß um die Limits, weiß um die Stärken, bin enorm produktiv im Umsetzen für meine eigenen Spielbedürfnisse, und komme so dazu MEHR ZU SPIELEN.
Deshalb verwende ich, wenn ich mir die Frage stelle, mit welchem System ich ein bestimmtes Setting konvertieren soll, oftmals zuerst SW. - Es kann dann immer noch herauskommen, daß ich doch mehr Details haben will, oder weniger, oder alles anders. - Aber SW ist so produktiv, daß ich eben auch solche Erkenntnisse nach KURZER Conversion-Erstellungszeit erlange, statt erst einmal monatelang herumzurechnen, bis ich es dann nachher doch hinschmeiße (D20!).
Meine aktuellen Conversion-Systeme sind HeroQuest 1/HeroWars, Deadlands: Hell on Earth, SW, Barbarians of Lemuria, und IMMER Risus.
Welches ich im Einzelfall nehme, das ist eine Frage der LUST, des geschätzten ARBEITSAUFWANDES, der Ideen, WAS ich damit spielen möchte und WIE ich es spielen möchte, und manchmal einfach auch nur die HERAUSFORDERUNG, OB überhaupt solch eine Conversion möglich ist (z.B. Engel auf Deadlands:Hell on Earth System - Antwort: Ja. Geht. Besser als man denkt, sogar! Besser als die mitgelieferte D20-Adaption!).
Wenn ich jetzt also mit dem SW-"Hammer" in der Hand, der SW-"Schweißerbrille" auf den Augen für einen gefilterten Blick, und der Erfahrung langer Stunden mit x anderen Conversions unter meinem Werkzeuggürtel an ein neues, zu konvertierendes Setting heran gehe, dann ist die Abwägung, ob ich die Conversion mit SW machen soll, meist recht leicht. - Im Normalfalle: JA. Ich kenne mich aus, weiß, welche Handgriffe welche Resultate bringen, weiß, was nicht oder nicht gut geht, habe somit Erfahrung und Urteilskraft und bin produktiv mit SW.
Wenn jetzt jemand, der sich mit Fate ähnlich gut auskennt, eine Conversion-Überlegung macht, dann sieht das so aus: Er geht mit dem Fate-"Hammer" in der Hand, der Fate-"Schweißerbrille" auf den Augen für einen gefilterten Blick, und der Erfahrung langer Stunden mit x anderen Conversions unter seinem Werkzeuggürtel an ein neues, zu konvertierendes Setting heran. Die Abwägung, ob er die Conversion mit Fate machen soll, ist meist recht leicht. - Im Normalfalle: JA. Er kennt sich aus, weiß, welche Handgriffe welche Resultate bringen, weiß, was nicht oder nicht gut geht, hat somit Erfahrung und Urteilskraft und ist produktiv mit Fate.
Damit kann man das Thema wie folgt geradezu ABSCHLIESSEND beantworten:
Wann Fate? - Wenn man sich mit Fate SICHER fühlt und dessen Eignung BEURTEILEN kann und diese Beurteilung NICHT dagegen spricht.
Wann SW? - Wenn man sich mit SW SICHER fühlt und dessen Eignung BEURTEILEN kann und diese Beurteilung NICHT dagegen spricht.
Fühlt man sich in einem von beiden SICHERER als im anderen, hat man im einen von beiden mehr, und bessere, und urteilskraftswirksame Erfahrungen gemacht als im anderen, dann ist dem souveräner beherrschten System der Vorzug zu geben.
Man kann so gut wie JEDES Setting irgendwie mit so gut wie JEDEM Regelsystem ausdrücken. - Klar verändert sich dabei die "Scharfstellung" der Details des Settings, weil man es ja durch die "Brille" des jeweiligen Regelsystems betrachtet. - Wenn einem dieser Blick aber gefällt, oder einem die Änderungen der Details nichts ausmachen, dann ist solch eine Conversion GUT GENUG ZUM SPIELEN.
Und NUR darauf kommt es an!
Nehmt halt das Regelsystem, mit dem Ihr Euch auskennt und mit dem Ihr Euch wohlfühlt.