...mein Ironiedetektor hat bei dem Post ganz laut *Ping* gemacht.
Ich mag dich. *das ganz ohne Ironie mein*
Aber um mal produktiv zu werden:
"Recherche" muss übrigens nicht nur in historischen Büchern sein, sondern kann natürlich auch in Genre-typischen Quellen geschehen.
Da stimme ich übrigens zu. Wenn die Intention oben auch eine andere gewesen sein mag, so ist der Punkt, mal Alltag und das Leben der Umwelt darzustellen gar nicht so sehr aus der Luft gegriffen, wenn man anfängt, auch Abenteuer-Downtime (sei es nun eine Reise oder einfach mal eine Woche chillen im frisch geretteten Dorf) als eine Chance zu betrachten. Nicht unbedingt eine Chance, GROßES
(TM) zu tun, aber als eine Chance, gemeinsam als Gruppe den gemeinsamen Vorstellungsraum zu festigen. Das beispielhafte Dorfleben muss dabei nicht mal unbedingt historisch akkurat dargestellt werden, aber es ist eine Menge wert, wenn alle am Tisch hinterher besser verstehen, wie die Spielwelt tickt und vor allem, wie die Mitspieler diese wahrnehmen.
Oder aber man nutzt solcherart Downtime, um dem was folgt eine emotionale Ebene hinzuzufügen oder Foreshadowing zu betreiben. (Das alles kann man klasse miteinander verbinden.) Es ist für viele was anderes, wenn man einen überfallenen Händlerzug findet und von dort die Räuber vertreibt oder sogar verfolgt und stellt oder das exakt selbe einem Händlerzug passiert, mit dem man eine Woche umhergereist ist und bei dem man den betroffenen SLCs Namen und Charakteristika zuordnen kann.
Nicht falsch verstehen: auch wenn sich das auf den ersten Blick vielleicht so lesen mag rede ich nicht von Tavernen-, Stimmungs- oder Charakterspiel um seiner selbst willen. (Das sei einer jeden Gruppe selbst überlassen, wie viel oder wenig davon angemessen ist.) Ich rede davon, dass diese eine ausgespielte Ingame-Woche vielleicht nicht spannend war, aber durch das, was ihr folgt Bedeutung erhält. Wenn absehbar ist, dass man eine Ingame-Woche ausgespielt hat, die auf das gesamte nachfolgende Geschehniss keinen Einfluss hat, so hätte man die Zeit in der Tat mit etwas verbringen können, das die Spieler mehr bewegt. Aber wenn da noch was kommt, dann ist die ausgespielte Woche Frieden eben nicht einfach bloß "Spielwelt-Blabla", sondern bekommt einen tieferen, hoffentlich die Spieler bewegenden Sinn.
Letztlich sollen die Spieler die Zeit (einer Reise) einfach nicht als verschwendet empfinden. Das könnte auch passieren, wenn man Encounter auf Encounter auf Encounter folgen lässt und diese tatsächlich nur stattfinden, weil "die Tabelle das eben so ausgespuckt hat".
Hauptsache ist, dass die Spieler nicht das Gefühl bekommen, man hätte die Zeit "besser" verbringen können...ob jetzt mit mehr Kämpfen oder weniger, einem Buch, einem Kinobesuch oder was auch immer..
Was man ausspielt soll irgendwie zählen. Dann macht sich das Ausspielen nämlich bezahlt.